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Community Chroniken der Deutschen Meisterschaft ab 1995 oder: Die Geschichte der Farben und Formen von Pascal Tschirner |
30.05.2003 |
Bald ist es wieder so weit, wenn es am 31.05.2003 in Mainz heißt: „And the Titel goes to...“
Ich persönlich weiß nicht, ob ich in diesem Jahr dabei bin, ich habe mich etwas zurückgezogen was Magic angeht (Studium, Freundin...), aber wir werden sehen. Trotzdem möchte ich dieses Ereignis zum Anlass nehmen, mal die letzten Jahre zu vergleichen indem ich die Decks vorstelle und die Farben und die Veränderungen zeige: Welche Farben haben gewonnen, welche Art von Decks lagen vorne. Bitte zerhackt mich nicht gleich, wenn ich mal etwas falsch wiedergebe, interpretiere oder mir Angaben fehlen
Es fing alles 1995 an: Damals war Magic gerade aktiv geworden, erfreute sich aber schon mächtiger Spielerzahlen, als ein U/G/B/R seinen Weg an die Spitze fand:
Christoph Bilshausen, 1995:
Für heutige Verhältnisse liest sich diese Deckliste wie eine schlechte eines Typ-1 Turniers. In der Tat ist das aber das erste Siegerdeck. Im Prinzip wurden alle starken Karten der damaligen Editionen (die dritte halt) zusammengepackt und mit Duals versehen, durch die man Problemlos mehrfarbig spielen konnte. Das Deck hat keine bestimmte Kombo ausser vielleicht mal mit einem Channel Mana zu saugen und via Fireball den Gegner zu grillen, aber an sich ist das Deck nichts, als ein frühzeitiges „Control-treten.dec“. Auch das Metagame bzw. die nachstehenden Decks waren so aufgebaut: Vierfarbig und alles rein. Jedoch konnte sich damals der Chris durch seine Topdeck-skillez durchsetzen
Leider fehlen mir noch die Aufzeichnungen über die Jahre 1997 und 1996. ich hoffe ihr verzeiht mir das und berücksichtigt das weiter unten in der Auswertung.
Vom 19.07 bis 21.07.1998 fand dann die DM, wer sich noch erinnert, in Dietzenbach statt. Das war damals in jedem Jahr so, da Amigo die Deutschen Tops gerne vor der eigenen Türe tauschen gesehen hat;-)
Damals hieß der Deutsche Meister Dirk Hein vor Janosh Kühn und Florian Dworak:
„Cursed Sligh“
Was sehen wir? Ja, das Deck ist einfarbig und auch die Strategie ist interessant: „Der schnelle Tod“. Das Deck war damals überragend, besonders wenn man überlegt, dass der 4te, Daniel Brickwell, das gleiche Deck gespielt hat. Es war einfach und konsistent in der eigenen Spielweise und im Umgang mit anderen Decks. Schießen, treten, schießen, treten...!
Dann kam das Jahr 1999 und damals hieß der Titelträger Marco Blume. Das Interessante an diesem Jahr war die Überlegenheit eines bestimmten Decktyps: Sligh!
Ja richtig, es hat sich anscheinend in diesem Jahr nichts geändert: 1998 war Sligh der Sieger und 1999 erst recht. Sicherlich ist das auf den damals „rotlastigen“ Tempest Block (im übertragenen Sinne) zurückzuführen, der natürlich das Slighdeck hat wieder aufleben lassen, aber trotzdem ist es schon erstaunlich, dass von den Top 8, 5 (!!!) Monorote Schnellschießer dabei waren!
Marco Blume, 1999: „Sligh“
Vizemeister wurde damals Christian Lürs mit...Sligh..., vor Rosario Maij mit...Sligh! Welche Überraschung oder? Wie war das jetzt ein Jahr später? Der ebenfalls starke Urza Block kündigte sich an die Herrschaft an sich zu reißen. Wir schauen Mal:
„And the winner was: Andre Konstanczer.” Doch welches Deck hat der Andre, der vor Jan Brinkmann und Wolfgang Eder gewann, gespielt?
Ja, es hatte sich etwas geändert, allerdings war es wieder ein starkes Mono Deck, welches sich damals „Trinity Green“ schimpfte.
Andre Konstanczer, 2000: „Trinity Green“
Der zweite Platz wurde mit einem MBC-Beats (so nenne ich es mal) und der dritte von einem schon damals starkem Rebellen Deck gewonnen. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Kai Budde den vierten Platz belegt hat, da er mit seinem Trinity Green nicht so viel Glück gehabt hat wie Andre (Ok, ein 4ter Platz ist schon nicht das Schlechteste).
Sagte ich gerade, dass der dritte Platz von einem „schon starkem Rebellendeck gewonnen“ wurde? Ja, eine kleine Anspielung, denn im Jahre 2001 schien es zum Sieg zu gelangen. Der damals 16 Jährige Daniel Zink setzte sich gegen das Rogue Deck (ein W/G/r von Stephan Valkyser) durch und überlebte auch die „Fires“ Decks, mit denen eigentlich stärker gerechnet wurde.
Daniel Zink, 2001: „Counter-Rebels“
Die weiteren Platzierungen an diesem Tag waren:
2. Stephan Valkyser W/G/r
3. Mark Ziegner „Red burn“
Nun komme ich zum letzten Jahr, woran sich noch viele erinnern werden: Schauplatz war damals Heidelberg, genauer gesagt die Stadthalle, in der auch wenig zuvor eines der größten europäischen Grand Prix ausgetragen wurden.
Und endlich hatte er es geschafft, unser Juggernaut. Kai Budde erkämpfte sich den Titel vor Mark Ziegner („Red burn“) und Felix Schneiders (Tog).
Was er gespielt hat? Naja, es war damals nicht schwer ein paar Punkte zu holen. Pack Dir ein Tog und spiel nicht wie der letzte Idiot und du gewinnst mal ein Spiel. Im Ernst, Tog hatte seine Glanzzeit. Gerade durch Karten wie Nightscape Familar oder Fact or Faction (der „FoF“), war das Deck stärker als seine Varianten heute (behaupte ich mal).
So ist es auch nicht verwunderlich, dass 4 von 8 Decks in den Top acht sich „Tog“ schimpften.
Kai Budde, 2002: „Tog“
So, nun habe ich ein paar Jahre mal aufgelistet und die Decklisten lesen sich sicherlich schön, aber warum schreibe ich dieses nun nieder. Die Antworten sind klar: Langeweile, keine Freunde...sich den Schlägen der Eltern (ja, ich wohne noch daheim, Student sein ist teuer) entziehen...!
Nein doch nicht, ganz so verzweifelt bin ich nicht. Ich schriebe dieses nieder um nun mal die Decks zu vergleichen. Wo lagen die Farbschwerpunkte, die Manakurven etc
Also hier noch mal die Zusammenfassung der Deckfarben:
- 1995: U/G/B/R
- 1998: R
- 1999: R
- 2000: G
- 2001: U/W
- 2002: U/B
Wir sehen also folgendes:
- 3x Gewann ein Deck mit Blau (U)
- 3x Gewann ein Deck mit Rot (R)
- 2x Gewann ein Deck mit Grün (G)
- 2x Gewann ein Deck mit Schwarz (B)
- 1x Gewann ein Deck mit Weiß (W)
Aber wie verhält es sich mit den Manakosten? Ich vergleiche hierzu die Anzahl der farbigen Manasymbole in den Spruchkosten und werde hierfür eine Tabelle aufstellen. Die Zahlen X+Y stehen hier für Mainboard + Sideboard:
| White | Blue | Black | Red | Green | 1995 | 0+0 | 12+5 | 6+3 | 15+4 | 7+3 | 1998 | 0+0 | 0+0 | 0+0 | 49+13 | 0+0 | 1999 | 0+0 | 0+0 | 0+0 | 36+13 | 0+0 | 2000 | 0+0 | 0+0 | 0+0 | 0+0 | 46+10 | 2001 | 30+11 | 24+10 | 1+0 | 0+0 | 0+0 | 2002 | 0+0 | 33+4 | 8+12 | 0+0 | 0+0 | Gesamt: | 30+11 | 69+19 | 15+15 | 100+30 | 53+13 |
Was sagt nun diese Tabelle: Ganz klarer Sieger und meistgespielte Farbe ist Rot mit
Was sagt nun diese Tabelle: Ganz klarer Sieger und meistgespielte Farbe ist Rot mit insgesamt 130 mal auftretenden Feuerball in den Spruchkosten.
Zweiter ist Blau mit 88, dritter Grün mit 66, vierter Weiß mit 41 und Schlusslicht Schwarz mit 30 Farbanteilen.
Wie verhält es sich denn mit den Manakurven?
Ich betrachte hier einmal in gleicher Form wie oben die ersten 5 Turns jedes Decks (nach Mainboard):
| 1. Turn | 2. Turn | 3. Turn | 4. Turn | 5. Turn | 1995 | 14 | 15 | 8 | 2 | 0 | 1998 | 13 | 14 | 7 | 0 | 0 | 1999 | 8 | 10 | 16 | 1 | 0 | 2000 | 8 | 7 | 0 | 18 | 4 | 2001 | 8 | 14 | 11 | 1 | 1 | 2002 | 4 | 11 | 14 | 4 | 0 | Gesamt: | 55 | 71 | 56 | 22 | 5 |
Was sagen nun diese Ergebnisse aus? Wir sehen in der ersten Tabelle ganz klar folgende Rangfolge: Rot, Blau, Grün, Weiß, Schwarz. Also Rot ist die am Häufigsten gespielte Farbe, was nicht zuletzt an der Schnelligkeit bzw. der lowmanacost des roten burns liegt.
In der zweiten Tabelle sehen wir, dass der Schwerpunkt in der zweiten Runde liegt (wo auch sonst?). Auch das passt zur ersten Tabelle: Roter Schaden und Kreaturen, die in den ersten drei Runden liegen und den Gegner verkloppen.
Was hat das mit diesen Deutschen Meisterschaften zu tun? Gar nichts, ihr habt euch das Maul Wund gelesen und ich verabschiede mich nun...
Nein Spaß, ich meine es hat wirklich nichts mit jetzt zu tun. Neue Blöcke (Ok, OD nicht), neue Karten etc, aber welche Decks sind denn im Moment stark? Tog na ja, war im letzten Ja stärker. U/G madness ist immer für einen Sieg gut und kann auch mal ein Turnier gewinnen. Wann legt es seine Kreaturen? Ja, in den ersten drei Runden vor allem: Rootwalla, Mongrel, Looter, Arrogant Wurm, Aquamoeba...
Was noch...G/R? Na klar, meiner Einschätzung nach eines der stärksten Decks im Moment und es ist ebenso schnell, vielleicht sogar schneller als U/G und hat mehr Möglichkeiten durch den burn. Ausserdem spielt es welche Farben? Genau, Rot und Grün (logisch!!), die ja Platz 1 und 3 in der Tabelle belegen.
Ansonsten gibt's noch Slide, bei dem die Ciclecost bei 2 liegen und die Enchantments auch in der dritten liegen können. Auch hier spielt die Farbe Rot eine wichtige Rolle!
Wake? Ja, das gibt es auch. Nein ich lästere nicht über das Deck, auch wenn ich wahrscheinlich der einzige bin, der es geschafft hat mit dem Deck auf 4 Turnieren 10 Draws zu holen. Ja, „auch ein Wake Spieler muß schnell spielen können und wenn man nicht die nötigen Skillz hat und nicht mit seinem Deck umgehen kann...“ wird mir nun bestimmt von euch vorgeworfen. Aber ich kenne das Deck bis zu erbrechen, behaupte ich kann es spielen, aber mein Problem ist (nicht lachen): ICH KANN NICHT MISCHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!
War jetzt nur ein kleiner Hilfeschrei am Rande, nicht ernst nehmen . Was das bedeutet müsst ihr euch selbst ausdenken.
Also Rot war die in den letzten Jahren irgendwie dominierende Farbe (man sollte Blau immer im Hinterkopf behalten, liegt diese Farbe bei den Siederdecks auf Platz eins; s.o.) und so erwarte ich Rot wieder ganz vorne. Grün ist auch überall irgendwie drin und so kommt mein Constructed Tipp auf G/R (wenn jetzt ein Wake gewinnt, esse ich diesen Artikel auf!!!). ich habe natürlich nichts zu Monodecks gesagt (MBC oder, Slight oder verschiedene Creature-Type Decks), da ich diese auch nicht so stark einschätze in diesem Jahr. Allerdings lernt man ja nie aus!).
Ich weiß, ich bin am Ende des Artikels und Ihr kommt nun wieder mit Sachen wie „ Ich habe mir das aber anders vorgestellt“ und „Der Artikel ist zu spät fertig geworden“ aber so ist das Leben, ich bin nicht perfekt und Gott ist mein Freund. Also allen viel Erfolg auf den Deutschen (ich bin dann doch nicht da) und man sieht sich auf den Worlds, in Dülmen oder sonst wo;-)
Asta la vista amigos.
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