Community Magicspieler brauchen keinen Schlaf Bericht zum 1. Chemnitzer Magic Marathon (26./27.07.02) von Falko Sacher |
05.08.2002 |

Nach etlichen kleineren Turnieren und der monatlichen Chemnitzer Booster Draft Liga beschloß ich irgendwann als besonderes Highlight im Jahr den Chemnitzer Magic Marathon ins Leben zu rufen. Natürlich ist die Idee nicht ganz neu aber auch nicht so alt, als daß sie abgelutscht wäre. Schon lange schwebte mir etwas besonderes für Chemnitz vor, da mittlerweile bei uns recht gut Magic gespielt wird...ja wirklich...
Jedenfalls sah mein Konzept so aus, daß insgesamt drei verschiedene Formate hintereinander gespielt werden, wobei eins davon Limited sein sollte. Abhängig von der Teilnehmerzahl (die ich auf ca. 15 schätzte) würde das Turnier bei reibungslosen Ablauf mind. 12 Spiele in Folge für jeden bedeuten.
Nachdem ich im Club erforscht hatte welche Formate gespielt werden sollten, fiel die Wahl auf Standard, Booster Draft und (Classic-)Themendeck (Kreaturentypdeck).
Elfen an die Macht!! Von wegen!! Besonders die Regeln für das Themendeck bereiteten mir Kopfschmerzen, da es bei einem früheren Turnier sehr viele Probleme mit illegalen Themendecks gab. Letztlich waren auch die damaligen Siegerdecks keine richtigen Themendecks, sondern eher bekannte Turnierdecks, die den Namen (Kreaturen-)Themendeck lediglich als Vorwand nutzen. Das der Spaß dabei eher auf der Strecke blieb, kann man sich vorstellen.
Um nicht den gleichen Fehler zu machen, versuchte ich die Regeln etwas strenger zu gestalten und nach anfänglichen Widerständen waren alle (bis auf einen) damit auch zufrieden. Das Maindeck mußte aus mind. 15 Karten eines Kreaturentyps bestehen (Elfen, Goblins, Vögel usw.), zusätzlich aus 10 thematische Karten (die entweder im Regeltext, im Kreaturentyp, im Namen, im Flavourtext oder im Bild den Hauptkreaturentyp hatten) und höchstens ein weiterer Kreaturentyp waren zugelassen.
Es galt also für jeden vor allem passende thematische Karten zu suchen. Am Ende kamen neben bekannten Typen auch sehr originelle Decks heraus (dazu später mehr).
Bei der Vorbereitung legte ich besonderes Augenmerk auf die Preise für die Erstplatzierten. Da es ein besonderes Turnier werden sollte, sollte es auch besondere Ehrungen geben. Boosterpreise gab es bei uns jedesmal aber einen Pokal sowie Medaillen waren neu und darum nochmal Dank an Udo, der mir half das Zeug zu besorgen. Zusätzlich gab es „seltene“ bzw. wertvolle Sammelkarten und Urkunden.
Lange genug hatte ich das Turnier ja nun vorbereitet, trotzdem war die Nacht vor dem Turnier vor Aufregung ziemlich kurz. Da ich die Organisation so ziemlich im Alleingang bewältigte, sollte auch alles klappen. Sorgen machte mir vor allem das rechtzeitige Erscheinen von Benni mit seinem Laptop aber immerhin kam er diesmal nur 25 Minuten später als ausgemacht, womit er sehr weit unter seiner Bestmarke von 45 Minuten blieb...Herzlichen Glückwunsch!!
Schnell alle Namen eingetippt und abkassiert. Moment! Tatsächlich waren wir am Ende 18 Mann, was bedeutete, daß 15 Runden gespielt werden müssen. „Toll“, dachte ich mir und bereitete mich auf eine lange Nacht vor.
Pünktlich 18.10 Uhr hielt ich meine „Eröffnungsrede“ wo ich alle Spieler begrüßte und in den Ablauf einweihte. Außerdem lüftete ich das lang gehütete Geheimnis über die zu vergebenen Preise... Als auch der Letzte hört, daß es für den Erstplatzierten neben einen Pokal noch eine japanischen/signierten Masticor geben sollte, stieg die Motivation für jeden noch einmal um auch wirklich bis zum letzten Spiel durchzuhalten.
Zudem erwähnte ich, daß diesmal Merkadische Masken gedraftet wird, was bei dem einen oder anderen Stirnrunzeln verursachte aber immer noch besser war, als das (in Chemnitz) ungeliebte Odyssee. Ich persönlich finde, daß Masken im Limited ein sehr vernünftiger Block ist.
Nach einem Gruppenfoto ging es dann 18.15 Uhr ans Spielen. Standard war das erste Format, wobei keiner der Anwesenden vorher mit Judgment ein Turnier bestritten hatte. Ich stellte mich auf viele grüne Kreaturen, viele weiße Kreaturen, ein paar Slightvarianten, ein paar Madnessdecks, keine U/W-Kontrolldecks und keine Mono-B Decks ein. So sollte jedenfalls das Chemnitzer Metagame aussehen. doch schon beim ersten Spiel sollte ich eines besseren belehrt werden...
Ich vertraute voll und ganz auf mein „lang“ getestetes B/W-Braids.dec (besonders da die Kabbalistin z.Z. meine Lieblingskarte ist).
Deckliste Standard:
Das Deck ist ein Mischung aus Hand-Land Zerstörer und kann so ziemlich gegen alles mithalten (wenn die Braids an der richtigen Stelle kommt...ja wenn sie kommt...). Problematisch sind Decks mit sehr viel Direktschaden (Mono-R), wo jedoch das Sideboard Abhilfe schaffen kann...wozu spiele ich denn sonst Weiß.
Der eine oder andere wird sich fragen, ob man dem Madness-Spieler nicht hilft seine Karten abzuwerfen? Zugegeben, daß Eidechsen abgeworfen werden kommt häufig vor aber sehr selten machen diese auch genügend Schaden. Ratten und Luchse sind dabei sehr gute Blocker. Wenn trampelnde Madness-Würmer das Spielfeld betreten ist Selbstbehauptung eine sehr flexible Karte.
Wem im Sideboard die Karte Ausschluss (Ostracize) nichts sagt, der sollte mal in seiner verstaubten 7th Commonkiste nachschauen, die Karte kann im derzeitigen Umfeld wirklich was...
Spiel 1: Mirko Kuckel – Dromar-Go (U/W/B)
Super, gleich Mirko im ersten Spiel! Meine Statistik bei Standard-Turniern gegen ihn kann man wohl nur als verdammt negativ bewerten. Nicht zuletzt, weil er es jedesmal schafft mir 2 bis 3 Mulligans zu mischen. Also keine Aufwärmrunde für uns beide. Na mal sehen, was er für ein Deck gezaubert hat. Los gehts, Würfelwurf verloren (wie immer) und da ist auch schon der erste Mulligan für mich. Mirko behält (natürlich). Ich ziehe neu und die Starthand sieht ganz gut aus mit Vindicate, Braids und Chainers Erlaß. Er legt Küstenturm. Super!! Er spielt als U/W Kontrolle. Eigentlich bei meinem Deck ein Freilos für mich...eigentlich... Tatsächlich kommt er mit seinen Tapländern nicht so schnell aus dem Knick, seinen Mühlstein ignoriere ich und Vindicate auf ein Land von ihm, danach Braids, Sieg.
Genügend Handzerstörung hatte ich ja aber für zweimal Addle und Verfolgung war trotzdem noch Platz.
Mein Starthand hat alles nur kein weißes Mana. Egal denke ich mir und behalte. Mirko geht zuerst. Er legt solide Land und ich versuche mit Ratten und Landzerstörer was auszurichten, doch irgendwie zieht Mirko genügend Counter. Als ich irgendwann mein weißes Mana ziehe entschließe ich mich lieber eines seiner Länder mit Vindicate zu verhauen. Er anwortet ebenfalls mit Vindicate. Ich ziehe solide keine weißes Mana und bleibe auf meinen zwei Luchsen sowie Gerrards Richtspruch sitzen. Zwang kann er mir countern und spielt Fakt, welches zwei Länder, Dromar, Vindicate, Haunting Echos aufdeckt. Da ich im ersten Spiel keine Kreatur gesehen hatte, habe ich dreimal Zorn Gottes rausgeboardet und weit und breit waren keine Edicts zu sehen. Zudem hatte ich noch immer kein weißes Mana. Also legte ich mal die Länder und den Dromar separat, welche er dann auch nahm...schade eigentlich...
In seiner Runde legt er dann den Drachen, der mich dann 12, 6, 0 verhaut...
Runde 3 wollte ich beginnen und verzweifelte fast an meiner Starthand 2x Zwang, 2x Richtspruch, 1x Ratte, 1x Edict aber auch nur ein Land. Voller Vertrauen in mein Deck dachte ich mir, daß ich gut ziehen werde und hielt natürlich die Hand...ich Idiot...irgendwie habe ich das kleine 1x1 des Magic nicht verstanden...
Jedenfalls schaue ich mir mit Zwang Mirkos Starthand an und sehe 1x Edict, 1x Zorn und 5x Land. „Die Hand behälst du?“, frag ich und wähle das Edict. Er zieht solide Zwang von oben und schaut auf meine Hand. „Die Hand behälst du?“, fragt er und wählt Zwang...
Nach und nach ziehe ich auch alle anderen Discarder für 1 Mana aber eben kein zweites Land. So richtig gut zieht Mirko auch nicht und wir beide schauen ziemlich dumm aus der Wäsche. Immerhin sollte meine Braids ihm nichts mehr anhaben bei der Masse an Ländern. Als ich dann auch mal 4 Länder habe spielt er Traumatisieren...mit Folgen für mich... Bei fünf Sümpfe im Spiel ziehe ich den Engel und schaue kurz in meinen Friedhof...aha...bei 10 weißproduzierenden Ländern im Deck sind bereits 8 im Friedhof, bleiben 2 auf 20 Karten. Logische Maßnahme, ich lege den Engel ohne Kicker. Freundlicherweise countert mir Mirko den. Danach verliere ich das Spiel mit 3x Richtspruch und 2x Luchsen auf der Hand ziemlich schnell.
0-1
Ok, das sollte nicht so laufen aber mir bleiben ja auch noch 14 Spiele...
Spiel 2: Robby Trinks – B/G/W Junk
Robby ist einer von den jüngeren Spielern bei uns, was natürlich nichts zu bedeuten hatte, da in letzter Zeit der eine oder andere von ihnen sehr gute Spiele abgeliefert hatte.
Robby beginnt und wir legen beide zwei Runden nur Land. Danach legt er eine Arena. Ich spiele Landzerstörer. Er zieht Land und legt eine zweite Arena. Ich lege Braids, die er nicht wegbekommt. Der zusätzliche Lebenspunkteabzug und ein Luchs lassen ihn schnell sterben.
Runde 2 beginnt er wieder und wir spielen abwechselnd Gerrards Richtspruch. Danach spielt er einen Luchs und Vindicate auf ein weißes Land von mir. Ich ziehe solide weißes Mana nach. Er legt einen weiteren Luchs. Beide verhauen mich auf 10 Lebenspunkte. Danach wird es Zeit für einen Zorn Gottes, denke ich mir und lege meinerseits einen Luchs. Meine Landzerstörung läßt ihn irgendwie kalt und er legt einen Myst. Vollstrecker. Nagut, dann eben Edict. Er legt bei vier Ländern zwar noch eine Böse Tat aber mein zerstörerischer Engel macht danach das, wofür er im Deck ist.
Es geht doch und das sollte in dieser Nacht nicht das letzte Mal sein, daß Robby sein Glück gegen mich versuchte...
1-1
Spiel 3: Felix Beulig – B/W-Bridge/Guiltfeeder
Ich hatte vor dem Spiel nicht darauf geachtet, was Felix eigentlich für ein Deck spielte aber irgendwie hatte ich ein Gefühl, daß er wie immer ein total seltsames Deck zusammengebastelt hatte. Anfangs dachte ich noch, daß es ein Mirror-Match werden würde aber schon bald wurde ich eines besseren belehrt. Nach einem Mulligan meinerseits begannen wir beide mit dem Legen eines Landes. Danach ging es richtig zur Sache. Felix spielt Richtspruch auf mich. Ich antworte mit Zwang und sehe doch tatsächlich 1x Richtspruch, 1x Guiltfeeder, 1x Tödl. Griff, 1x Lebendige Brücke. Muß ich natürlich den Richtspruch nehmen. Logische Antwort, er legt die Brücke. Topdecker wie er ist zieht er die Schädelkappe. Ich bin noch guter Dinge wenn nur Braids auftauchen würde...ja wenn...
Ok, spiele ich zur Überbrückung Yawgmoth's Agenda. Er nervt mich mit seinem Aufopferungsvollem Hüter (Wer spielt den sowas?). Für kurze Zeit kann ich das Blatt wenden, vor allem durch genügend Karten im Friedhof und weil Felix nur Länder zieht. Eine endlich aufgetauchte Braids auf meiner Seite zieht einsam ihre Kreise, bis Felix eine zweite Schädelkappe zieht. Danach folgen auf seiner Seite: Vindicate, Guiltfeeder, Edict. Braids und Agenda verabschieden sich und ein unblockbarer Guiltfeeder beendet meine Hoffnungen.
„Phantastisches Deck das“, denke ich und nehme mir vor mal die ganze Stärke meines Decks zu zeigen. Die Ernüchterung kommt schnell als ich erneut Mulligan nehme und er erneut die Tophand hält. Nach wiederholtem Vorgeplänkel scheint Felix etwas knapp an Ländern zu sein und wenn jetzt Braids auftaucht, dann...ja wenn... Er zieht nach guten Start relativ schlecht aber vor allem ich ersticke an Mana... Wenn ich nichts mache dann muß Felix halt im Doppelpack Arena und Brücke legen. Ich dagegen beschränke mich lieber aufs Länder legen... Zu dem Zeitpunkt fragte ich mich, ob mein Deck überhaupt noch sowas wie Vindicate besitzt. Da taucht aber auch schon die erste Braids auf. Wie schön, so zeitig!! Naja, eine nachfolgende Agenda gestattet mir wenigstens den Zugriff auf genügend Karten...zumindestens für kurze Zeit. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß meine Vindicates und Edicts in sein Deck gerutscht sind. Jedenfalls machte Felix reinen Tisch und erneut gab mir der Guiltfeeder mit ca. 15+ Schaden den Gnadenstoß. Ach war das deprimierend, fast die ganze Zeit war ich nur in der Verteidigung. Wenn doch nur Braids an der richtigen Stelle aufgetaucht wäre...ja wenn...
1-2
Neue Devise war nun Schadenbegrenzung und wenn der Abend so weiter gehen sollte das Zittern um einen Platz in den Top 8.
Spiel 4: Steve Lammer – G/W
Wenigsten hatte mir das Los mal einen Gegner beschert, der das richtige Deck spielte...wobei ich zurückschauend nichts zu meckern hatte, außer, daß ich das Metagame falsch eingeschätzt hatte. Steve gewinnt den Würfelwurf und beginnt natürlich mit einer Eidechse. Nachdem ich ohne Mulligan auskomme schaue ich mal kurz mit Zwang auf seine Hand und muß erkennen, daß erneut ein Topdecker mein Gegner ist. Schade lediglich 2x Land, 2x Buschhüpfer, 1x Eidechse und 1x Mischling sehe ich. Immerhin kommen meine Edicts und Vindicates diesmal zuverlässig. Außerdem schaffe ich es sogar in knapp an Land zu halten und wenn jetzt die Braids kommen würde, dann...ja wenn...
Meine Agenda hilft mir meinen Zorn Gottes 3x zu spielen aber sein Genesis macht mir das Leben zur Hölle, besonders, da ich zuverlässig Land ziehe. Ich hatte zu der Zeit sogar noch eine Chance, da er lange genug mit nur 5 Ländern auskommen mußte.
Um es abzukürzen, bei 22 verbleibenden Karten in der Bibo waren auf meiner Seite 18 von 24 Ländern. Natürlich zeigte sich keine Braids und der Engel schon gar nicht...
Ok, dann alles rausgeholt aus dem Sideboard was Kreaturen haßt. Ich beginne und staune über meine gute Starthand. Darunter befinden sich 2x Vindicate und 1x Braids. Nagut, zerhaue ich ihm halt ein paar Länder, lege einen Luchs und die Braids. Tod.
Das war nicht so spannend für ihn aber immerhin beruhigend für mich.
In Runde 3 schaffe ich es doch tatsächlich, daß einer meiner Gegner mal einen Mulligan...halt...sogar zwei Mulligan nehmen muß. Dagegen sieht meine Starthand wieder sehr zuverlässig aus. 3x Land, 2x Braids, 1x Vindicate, 1x Edict. Er geht in den Topdeck-Modus und legt nachfolgend Eidechse, Buschhüpfer, Mantel des Gürteltiers, Führung der Elefanten. Beharrlichkeit zahlt sich jedoch am Ende aus. Meine Braids zeigt einige Runden später Wirkung als er bei 33 Leben ist und ich bei 2. Das kann lange dauern also lege ich noch schnell einen Luchs. Das bedeutet dann pro Runde 4 Schaden für ihn. 22-20-16-12-8-4-0.
2-2
Spiel 5: Andreas Jahn – G/W-Beats
Meine Turnierstatistik gegen Andreas müßte so ziemlich positiv sein mit bisher einem einzigen verlorenen Match gegen ihn. Vor allem freue ich mich immer wieder wie er sich ärgert nach einer besonders knappen Niederlage.
Jedenfalls hatte ich mal wieder nicht darauf geachtet welche Farben er eigentlich spielte und auf gut Glück bestimmte ich mit meiner Kabbalisten-Therapie mal Buschhüpfer. Natürlich war das ein totaler Fehler, nachdem er zwar das Vieh abwarf aber mir daneben seinen Mischling zeigte, der die bessere Wahl gewesen wäre („Mir war der Kartenname nicht eingefallen!“, sag ich mal als Ausrede.). So richtig konnte ich mich von dem Fehler nicht erholen und seine Critter stampften mich danach irgendwann ein.
Kein Problem, mein Sideboard sollte mir ja genügend Karten bieten.
Ohne Übertreibung kann man sagen, daß die 2. Runde an Spannung wirklich alles in den Schatten stellte und man kann gar nicht so recht wiedergeben, wie der tatsächliche Ablauf war (vor allem, weil ich vor lauter Konzentration vergessen hatte Notizen zu machen).
Ich beginne mit ein wenig Handabwurf, was ihn nicht sonderlich stört, da Andreas gut nachzieht. Zudem schaffe ich es doch tatsächlich zeitig zwei Luchse zu spielen. Wow, die ersten 4 Schaden...na dann, nochmal angreifen...von wegen. Rachgierige Träume beenden meinen Ansturm.
Schnell verdreschen mich seinerseits Mischling, Eidechse und 4/4-Würmer. Zorn Gottes leistet mir „scheinbar“ gute Dienste. Mein Gegner bleibt davon unbeeindruckt und legt weiter seine Viecher. Immerhin schaffe ich es ihn bei wenig Ländern zu halten. Vindicate und Edict kommen auf meiner Seite auch zuverlässig.
Nachdem ich genügend Karten im Friedhof habe lege ich die Agenda. Wenn er jetzt bei 0 Handkarten keine Kreatur zieht, kann ich Braids legen und das Spiel ist gelaufen. Den Gefallen tut er mir nicht, sondern zieht 7 Runden!! lang Kreaturen. Vor allem 3x Buschhüpfer hintereinander machen mich stutzig. Nachdem auch der letzte Zorn Gottes aus dem Friedhof gespielt wurde, wirft er für einen Mischling kurzerhand die Entstehung ab. Jetzt habe ich mit Sargplünderung zwar die Möglichkeit diese zu entfernen aber in seinem Friedhof liegt noch eine Muskelkraft, die seinen 6/6-Wurm helfen würde, an meinem Luchs vorbeizukommen. Rückblende kann ich auch nicht spielen, da Sargplünderung durch die Agenda entfernt wird. Nehme ich also die Muskelkraft. Immerhin kommt so nur sein Mischling durch, der mich bald darauf auf 1 Leben bringt. Jetzt topdecken, denke ich und tatsächlich mein letztes Edict kommt zum Vorschein. Er opfert den Mischling bei zwei Ländern. Zum Glück zieht er keine Kreatur nach. So kann ich meine Braids aus dem Friedhof spielen. Luchs und Kabbalistin beenden das Spiel. Man hat sich Andreas danach geärgert...
Jedenfalls war Runde 3 nicht mehr ganz so spannend. Er beginnt mit zeitigem Beatdown und als ich bei 9 Leben bin stabilisiert sich das Spiel und irgendwann besiegeln wieder Luchs und Braids sein Ende.
3-2
Ok, die ersten fünf Spiele geschafft, 6. Platz mit 9 Punkten und langsam ging es auf Mitternacht zu. Nachdem alle Sitzpositionen für das Draft ausgelost sind, verteile ich die Booster. Natürlich sitze ich wieder mal an dem Tisch, wo die Chemnitzer Topdrafter hintereinander sitzen. Daniel, ich, Felix, Benjamin so toll war das nicht für uns. Immerhin wußte zum Glück keiner mehr so richtig, was die besten Draftfarben in MM-Block waren.
Im ersten Booster war die beste Karte ein Todesstarrer, den ich sofort nahm. Booster Zwei hatte gar nichts vernünftiges in schwarz also nahm ich die grünen Säbelameisen. Danach merkte ich, daß rot hoffnungslos unterdraftet war und ich fing an, diese Farbe zu picken, was die richtige Entscheidung war. Nemesis versorgte mich mit genügend guten roten Kreaturen aber vor allem Prophezeiung schoß den Vogel ab. 4x hintereinander wurde mir der Rhystische Blitzstrahl gereicht... Um nicht ganz Mono R zu spielen nahm ich noch ein wenig grün mit ins Deck.
Deckliste Merkadische Masken Draft:
Seit langem hatte ich mal wieder ein Deck, mit dem ich von Anfang an zufrieden war und im Stillen rechnete ich mir einige Chancen aus. Vor allem wollte ich mein mäßiges Resultat vom Standard wegmachen.
Der Computer hielt natürlich gleich die erste Überraschung parat, nämlich ein weiteres Erstrundenspiel gegen Mirko. Zum Glück sieht mein Statistik gegen ihn im Limited besser aus als im Standard.
Spiel 6: Mirko Kuckel – W/U-(Rebellen)
Er beginnt das Spiel mit kleinen Kreaturen. Ich komme etwas schlechter weg aber dafür sind meine Kreaturen stärker. Leider zieht Mirko den Sagenkreis und bestimmt mal spontan Rot. Nagut, noch ist alles drin mit vier Kreaturen auf meiner Seite. Leider zieht er genügend Ebene nach. Als er bei 4 Lebenspunkten ist, töten mich seine Flieger.
Also alles was Verzauberungen zerstört reingenommen (3 Karten), dazu noch eine weitere grüne Kreatur und losgelegt. Top Starthand meinerseits mit 2x Wilder Jhovall im Spiel, genügend Direktschaden auf seine Kreaturen und Ende.
Runde 3 nimmt er mal einen Mulligan und das Szenario gleicht Runde 2.
4-2
Spiel 7: Robby Trinks – R/U
Wieder lost mich der Computer gegen den gleichen Gegner wie in Runde 2 des Standards. Was folgt ist ein relativ kurzes Match, daß meine vielen Direktschadenkarten entscheiden.
5-2
Spiel 8: Christian Keller – W/B
Auch dieses Match war relativ schnell vorbei. Vor allem, da in Runde 2 seine Jhovallqueen und Volrath zu spät kamen.
6-2
Spiel 9: Martin Deckert – B/R
Irgendwie hatte ich es mir gedacht, daß alles auf ein Match zwischen uns beiden hinauslaufen sollte. Was dann aber auf mich zukam, war wirklich nicht schön. Hier machte sich besonders der Vorteil von Martin bemerkbar, der beim Draft relativ unerfahrene Drafter vor sich hatte. Tatsächlich macht es keinen Spaß gegen jemanden zu spielen, der im Deck 3x Umpusten, 2x Seelenstehlen, 2x Rumpeltruppen, 1x Rhystischer Blitzstrahl, 1x Vendetta, 1x Rhati Meuchler und 1x Flowstone Overseer hat.
Nach erbitterter Gegenwehr unterlag ich in 2 Runden. Natürlich begann er Runde 2 mit einer Starthand von 4 Removals und als er irgendwann mal keine Karten auf der Hand hatte fehlte mir das zweite grüne Mana um meinen Zertrommler zu spielen. Nagut, sein Deck war einfach besser.
6-3
Spiel 10: Thomas Winkler – B/G
Im ersten Spiel nervt er mich ein wenig mit Handabwurf aber einen Wumpus kann ich mittels Blitzschlag (zum Glück) entsorgen. Zwar kann er mehrere Runden allen Kampfschaden verhindern aber irgendwann überrennen ihn meine Kreaturen.
Runde 2 war dann sehr schnell vorbei.
7-3
Das war schon besser! 3. Platz im Draft mit 12 weiteren Punkten aber mein Themendeck bereitete mir Kopfschmerzen, da es einfach zu langsam ist. Martin war mit nur einer Niederlage klar in Führung, jedoch spielte er ein ganz verworrenes Avatar-Deck. Wer die Dinger kennt, weiß das von denen lediglich Serras Avatar 7 Mana und die aus Prophezeiung sogar 8 Mana kosten. Zudem beinhaltete sein Deck über 70 Karten, nur um neben den 25 thematischen Karten noch ein halbwegs spielbares Deck zustande zu bringen. Trotzdem waren alle Plätze hinter Martin „theoretisch“ noch drin. Allerdings war Daniel mit einem Punkt vor mir und er spielte ein viel besseres Deck als ich.
Inzwischen war es schon 5.00 Uhr und bei mir setzte langsam die Erschöpfung ein. Trotzdem starteten alle „voller Elan“ in die letzten fünf Spiele. Ich hatte mir vorgenommen meine Gegner mit einem Elefantendeck einzustampfen.
Deckliste (Elefanten-) Themendeck:
Spiel 11: Thomas Winkler – 5C-Remasuries
Mein letzter Gegner vom Draft sollte also mein erster Gegner hier werden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß heute jeder gegen mich seine zweite Chance bekommen sollte.
Ganz so war das Spiel dann doch nicht. In beiden Runden waren meine Elefanten, besonders durch Führung der Elefanten, unüberwindbar gegen seine relativ kleinen Remasuries. Hinzu kam noch der Mangel an Kreaturenzerstörern in seinem Deck. Bei mir machte sich dagegen der Mangel an Schlaf bemerkbar, der meinem Kreislauf auf eine harte Probe stellte. Fortan hing ich eher herum als das ich stand...
8-3
Spiel 12: Rico Franke – Mono B Zombies
Endlich mal ein neues Gesicht an meinem Tisch. Runde 1 begann Rico schnell mit drei kleinen Zombies. Leider hatten diese Angst anzugreifen, als ich nur einen Elefanten draußen hatte. Schade, Tsabos Erlaß auf meiner Seite rotteten seine Zombies aus.
Runde 2 konnte er auch nicht wirklich was ausrichten. Mein Algenteppich verlangsamte ihn und meine Elefanten waren stärker als seine Zombies.
9-3
Spiel 13: Daniel Müller – Mono R Goblins
Das mein Deck so souverän bisher lief hätte ich nicht gedacht. Leider kam es wie es kommen mußte. Mein langsames Elefantendeck gegen seine superschnellen Goblins. Naja, mit ein wenig Glück könnte ich auch das schaffen.
In Runde 1 begann er mit typischen Slight-Start. Einige Goblins, meine 3/3 Elefanten wurde weggebrannt plus zuzusätzlichen Schaden für mich, bedeutet 16-12-7-4-0.
Runde 2 beginne ich mit 2x Paradiesvögel, die er mir zerschießt. Danach bleibt aberausnahmsweise mein Elefant am Leben und ich gebe ihm die Führung der Elefanten. Die sollte er nicht mehr wegbekommen und ein 6/6 Elefant tötet ihn.
So, jetzt nochmal etwas Glück und...von wegen...1. Runde Gebirge, Black Lotus!!, Fanatischer Mogg, Wütender Goblin, Mogg Versager!! Toll!! Schnell mal meine Chancen überdacht...bestenfalls in 4 Runden tot. Ach, wir spielen mal weiter. Das Ende kann man sich denken...
Komisch war, daß bei den anderen vier Themendeckspielen jedesmal zuverlässig der Elephant Graveyard kam, nur gegen Slight, wo ich ihn wirklich brauchte, da wollte er irgendwie nicht.
9-4
Damit sollten meine Chancen auf Platz 2 auch dahin sein aber vor dem Turnier habe ich Top 5 anvisiert, was mit dem nächsten Sieg sicher wäre.
Spiel 14: Robby Trinks – Mono U Artefaktkreaturen
Nun also zum dritten mal gegen Robby. Sein Deck sah zwar recht vielversprechend aus aber war längst nicht so gut wie Mirkos Artefaktdeck. Immerhin prügelten seine zwei Rochenreiter mich auf 17 Lebenspunkte ehe mein Elefanten das Spiel machten.
Runde 2 sah etwas besser aus, vor allem weil keine meiner Artefaktmutationen kam. So lag dann neben drei Metallarbeitern ein Phyrexianischer Koloß, der immerhin einmal angriff bis eine Böse Tat den Tisch leerte. Drei Elefanten später war alles vorbei.
Man kann sich natürlich vorstellen, wie deprimierend es für Robby sein muß, dreimal gegen den gleichen Spieler bei einem Turnier zu verlieren.
10-4
Spiel 15: Felix Beulig – Mono U Illusionen
Zum Abschluß also noch einmal gegen einen meiner Angstgegner. Immer wieder schafft es Felix mit sonderbaren Decks aufzutauchen. Genau wie beim Standard spielte er ein sonderbares Deck mit Lebendige Brücke und Schädelkappe. Diesmal hatte er sich aber den ungewöhnlichen Kreaturentyp Illusionen herausgesucht.
Runde 1 geh ich sang und klanglos unter, nachdem Felix pro Runde durch Eid der Gelehrten und Schädelkappe vier und mehr Karten zieht.
Also wieder alle Artefaktmutationen sowie Überwucherung ins Deck. Zuverlässig wird dann auch eine Schädelkappe zu vier Saprolingen und Felix Hand ist leer. Durch meinen gewonnenen Kartenvorteil gewinne ich das Spiel ohne Mühe.
Runde 3 habe ich die Topstarthand. Nach Paradiesvogel, Ruf der Herde, Grüner Zorn, Pulverfaß und Mißhandlung plus einigen anderen Elefanten kann ich das Spiel gewinnen. Verlangsamt wurde mein Spiel nur kurzzeitig durch Schimmern, wodurch meine Länder instabil wurden. Wirkliche Gegenwehr kam aber nicht auf.
Nun gut, Revanche geglückt und abwarten wie Daniel gegen Martin spielt...
11-4
Tatsächlich lag ich am Ende mit einem Punkt vor Daniel, gleichzeitig aber auch ganze neun Punkte hinter Martin. Übrigens war es seit über einem Jahr das erste mal, daß Martin wieder Magic spielte. Seine Leistung ist daher besonders hervorzuheben. Nach Zusammenrechnen der Punkte bestimmten wir noch schnell das innovativste Themendeck, bei dem die Wahl auf das Illusionsdeck von Felix fiel. Daneben fielen vor allem das Avatar-Deck von Martin, das Vögel-Deck von Benni, das Barbaren-Deck von Erik und das Söldner-Deck von Andreas als positive Innovationen auf.
Danach wurden die besten acht Spieler mit ihren Preisen belohnt, wobei die besten Fünf zusätzlich Urkunden bekamen, die Platze 2 und 3 Medaillen und der erste Platz neben dem wertvollen Masticor noch den Pokal. Zusätzliche Sammlerstücke wurden bis zu Platz 8 verteilt.
Abschlusstabelle:
1. Deckert, Martin (42)
2. Sacher, Falko (33)
3. Müller, Daniel (32)
4. Kuckel, Mirko (29)
5. Franke, Rico (27)
6. Beulig, Felix (25)
7. Albrecht, Sören (24)
8. Winkler, Thomas (23)
9. Türpe, Benjamin (20)
10. Jahn, Andreas (19)
10. Trinks, Robby (19)
12. Landgraf, Dirk (18)
12. Richter, Lukas (18)
12. Bochmann, Michael (18)
15. Keller, Christian (15)
16. Franz, Udo (9)
17. Dietrich, Erik (9)
17. Lammer, Steve (9)
Am Ende wurden noch Fotos von den Gewinnern geschossen und eine positive Resonanz über das Turnier kam von allen Spielern zum Ausdruck. Alle die nichts gewonnen hatten werden sicher auch nächstes Jahr wieder ihr Glück versuchen. An dieser Stelle noch einmal Dank für die rege Beteiligung und die gute Stimmung, trotz der vielen schlafraubenden Stunden!!
Wer jetzt Lust an einem solchen Turnier gewonnen hat, der muß leider bis zum nächsten Jahr warten. Anmeldungen nehme ich trotzdem schon entgegen...:]
Wir sehen uns in Hamburg...
Falko Sacher
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