Eternal
Bericht vom 4. Highlander-GP
von Gerry Stahl
10.01.2008

Steht die Zukunft eines einheitlichen Highlander-Turnier-Formats für Deutschland unter einem schlechten Stern?

Man mag es auf den ersten Blick nicht glauben.

Vor nicht allzu langer Zeit erschien gar auf der Wizards-Homepage ein Artikel, der sich mit unserem Highlander-Format beschäftigte.und eine gewisse Begeisterung für das Format war dem Autor Ron Vitale durchaus anzumerken.

Von Finnland erreichen uns Nachrichten, dass auch dort nach unseren Regeln Highlander-Turniere veranstaltet werden.

Und die vergangenen Higlander-Grand Prix in Dortmund und Bochum haben bewiesen, dass echten Highlander-Maniacs auch der Weg von Berlin, München, Erfurt oder Hamburg nicht zu weit ist, um an diesem magischen Event im Ruhrgebiet teilnehmen zu können.

Die Berichterstattung über die Events ist umfangreich, allein zwei Artikel sind auf PlanetMTG erschienen, dazu existieren noch weitere kleinere Berichte; es gibt zwei Webpages der Extraklasse und ausführliche Coverages der vergangenen Turniere.

Selbst das über Wochen und Monate kontrovers diskutierte Banning von Umezawa's Jitte im Format, das von vielen als uneinsichtiger Alleingang des Highlander-Rates gewertet wurde, wurde zumindest in gewisser Weise durch das offizielle Banning der Jitte im Singleton bestätigt.

Es deutet doch alles darauf hin, dass sich Highlander nach den Regeln von MagicPlayer mehr und mehr in der Magic-Welt etablieren könnte. Wie käme man also auf die Idee, dass dennoch trübe Aussichten für uns Highlander-Fans bestünden?

Grund hierfür ist nicht zuletzt, dass eine treibende Kraft hinter den ersten vier Grand Prix in Deutschland angekündigt hat, sein Engagement für das Format deutlich zurückzufahren.

Es gab zwar bereits Ankündigungen, die Tradition der Highlander-Grand Prix weiter pflegen zu wollen (Wie hier., siehe Kommentare zur Zusammenfassung des vierten GP) so dass zumindest die Hoffnung auf eine fünfte Auflage besteht. Bleibt zu hoffen, dass diesen Ankündigungen auch Taten folgen werden!

Genug der Vorrede. Hier nun das, was ich aus meinen Gehirnwindungen zum Grand Prix Nr. 4 noch herauspressen konnte:

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Die Crew für den HL-Grand Prix Nr. 4
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Dan Florea (6 Punkte, Platz 60, 2-4-0) aus Karlsruhe:
  • Versucht sein Glück erneut mit UBW-Control, mit welchem er beim dritten GP nur denkbar knapp an einer Top 8-Platzierung gescheitert ist, nachdem zweimal Hulk-Flash und einmal Hajo-Staxx http://www.magicplayer.org/index.php?id=gp3_bericht_gerry_stahl“ target=“_blank“>seinen Weg kreuzten.
  • Nach zwei Siegen in den ersten beiden Runden musste er sich zuerst dem Finalist Jörn Hintze und anschließend Andre Silny geschlagen geben.
  • Trotz mehr Feintuning am Deck läuft an dem Tag nichts für ihn zusammen; sein Kommentar nach dem Turnier: „Mein Deck hat mich ver*****“ – ich denke viele HL-Spieler können in irgendeiner Weise nachfühlen.
  • Macht dann aber einfach einen Tag später in Iserlohn Platz 5 im Standard mit Sligh.und ist auf der Heimfahrt nach Karlsruhe dementsprechend gut gelaunt.

Lars Wahl (9 Punkte, Platz 49, 2-2-3) aus Iserlohn und unser Hotelier für das Wochenende:
  • Spielt ein in Karlsruhe sehr erfolgreiches Grw-„Token“-Deck.
  • Auch er ist deutlich besser vorbereitet als beim letzten GP.
  • Bei einer MWS-HL-Ligastand er mit dem Deck im Vorfeld des Turniers 5-2.
  • Beim vierten GP konnte er allerdings nicht an seine guten Vorbereitung anknüpfen und geht unter.
  • Macht dann aber einfach einen Tag später in Iserlohn mit einem vom Dan geliehenen Deck (Mono-Black-Suicide) Platz 4 (von 75) beim Legacy-Event.

Georg Beltle(10 Punkte, Platz 32, 3-3-1) aus Mosbach (Baden):
  • Spielt wie schon beim letzten GP ein R/G-Deck.
  • Nach seiner Top 8-Platzierung im letzten Jahr hat auch er keinen Grund, sein Deckkonzept über Bord zu werfen.
  • Da er in der Vorbereitung speziell gegen Control-Decks oft alt ausgesehen hat, spielt er diesmal neben Magus of the Moon noch Price of Progress, Blood Moon, Ruination und Dwarven Blastminer.
  • Im Turnier ist er nicht vom Los- und Kartenglück verfolgt: Erst spielt er gegen Maurice Kuch (Dritter nach Swiss) unentschieden und verliert dann gegen Nicolas Labahn (Zweiter nach Swiss und späterer Turniersieger). In der entscheidenden Runde muss er sich Patrick Terp (Sechster nach Swiss) geschlagen geben, weil er mehrere Runden colorscrewet ist und sein Gegner mit Priest of Titania und Lightning Greaves ganz kranke Sachen macht – als es in der siebten Runde um nichts mehr geht, verliert er dank mehrere Spielfehler.

Und schließlich ich, Gerry Stahl (13 Punkte, Platz 17, 4-2-1) aus Marxzell bei Karlsruhe:
  • Spiele mittlerweile meinen vierten HL-Grand Prix.
  • Organisator einer internationalen (wenn auch sehr kleinen) Highlander-Liga, die – wenn sich genügend Spieler dafür finden – im nächsten Jahr in die zweite Runde geht.
  • Auf dem Legacy-Event in Iserlohn kann ich an die guten Leistungen meiner Mitfahrer nicht anknüpfen.
  • Auf den vergangenen HL-Großevents meist glücklos aber trotzdem voller Hoffnung, dass es diesmal klappen könnte.


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Die Deckauswahl
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Folgende fünf Decks standen nach akribischer Vorbereitung und rund 400 Testspielen zur Auswahl:
    1. Oath-Combo-Control (66-41, Siegquote 62%)
    2. Grw-Token (49-36, Siegquote 58%)
    3. Boros (39-33, Siegquote 54%)
    4. Firesgeddon (27-23, Siegquote 54%)
    5. Elves! (22-19, Siegquote 54%)

Elves! war lange Zeit mein Favorit, hatte aber immer wieder sehr große Schwierigkeiten mit Control-Decks. Der Haufen bestand aus 30 Ländern, 55 Elfen und 15 Spells. Nach durchschnittlichem Abschneiden beim ersten Online-HL-Turnier wurde das Deck wieder verworfen.

Firesgeddon war oft einfach nicht konstant genug. Nach 0:4 gegen das Tokendeck von Lars und 2-6 gegen ein 5c-Control war das Deck dann auch aus dem Rennen.

Mit Boros gelang Lars Wahl bei einem inoffiziellen Grand Prix Trial für den dritten HL GP der zweite Platz; das Deck war sehr konstant, hatte gegen R/G ein nahezu ausgeglichenes Matchup und auch gegen Control-Decks stets in der Lage, das Spiel rasch zu entscheiden. (Meist mit Price of Progress oder Ruination.) Allerdings stand es 7-14 gegen mein Oath-Combo-Control und wurde deshalb auch aussortiert.

Das Grw-Token-Deck wurde beim dritten HL GP von Philip Banschbach bereits auf einen guten 16. Platz befördert.und ist im Raum Karlsruhe auch bei anderen Turnieren auf den vorderen Rängen gelandet. Da aber bereits Lars Wahl das Deck auf dem GP Nr. 4 spielen würde, habe ich mich für mein erfolgreichstes Deck in der Vorbereitung entschieden:

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Oath-Combo-Control
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Lands (38)

Academy Ruins
Barren Moor
Bayou
Bloodstained Mire
Breeding Pool
Cephalid Coliseum
City of Brass
Faerie Conclave
Flagstones of Trokair
Flooded Strand
Forbidden Orchyard
Gemstone Mine
Horizon Canopy
Island
Karakas
Kor Haven
Lonely Sandbar
Maze of Ith
Mishra's Factory
Plains
Plateau
Polluted Delta
Reflecting Pool
Rishadan Port
Savannah
Scrubland
Secluded Steppe
Swamp
Tolaria West
Treetop Village
Tropical Island
Tundra
Underground Sea
Volcanic Island
Volrath's Stronghold
Wasteland
Windswept Heath
Wooded Foothills

Wo der Schwachpunkt des Decks ist, wird bei einem Blick auf die Manabase schnell offenkundig. Ein Back to Basics, Price of Progress oder Ruination zum falschen bzw. richtigen Zeitpunkt tut schon höllisch weh und hebelt mein Deck ab und an sogar völlig aus. Etwas gegensteuern kann ich natürlich mit Counterspells und mit Zuran Orb. Der heimliche Star unter meinen Ländern ist Cephalid Colliseum, welches mit Life from the Loam oftmals den Gegner in die Verzweiflung treibt und ab und an auch Academy Ruins, welches mir schon einige Keycards aus der Gruft zurück auf die Hand beförderte.

Durch die besondere Highlander-Mulligan-Regel, welche im Vorfeld ihrer Einführung extrem hitzig diskutiert wurde, sich aber mittlerweile innerhalb der HL-Community breiter Akzeptanz erfreut und auch in Teilen liebevoll „Mongo-Mulligan“ genannt wird;P, ist es auch für Control-Decks möglich, eine geringere Anzahl an Ländern zu spielen. So ging ich von 40 Lands plus Maze of Ithauf insgesamt 38 zurück.


Creatures (3)

Akroma, Angel of Wrath
Eternal Witness
Stuffy Doll

Auf unnötigen Firlefanz wird verzichtet. Da ich allerdings kein Gaea's Blessing spiele und schon häufiger erleben durfte (als ich mein Oath noch mit nur zwei Kreaturen spielte), dass meine zweite Kreatur sich unter den letzten fünf Karten befand und es deswegen verdammt knapp wurde, habe ich mit für die Witness als dritte Kreatur entschieden. In der engeren Auswahl waren noch Terravore, Spirit of the Night und Darksteel Colossus.


Artifacts (13)

Azorious Signet
Crucible of Worlds
Darksteel Ingot
Engineered Explosives
Goblin Charbelcher
Orzhov Signet
Phyrexian Furnace
Scrabbling Claws
Scroll Rack
Sensei's Divining Top
Simic Signet
Tormod's Crypt
Zuran Orb

Mit Tolaria West komme ich an Zuran Orb gegen Aggro und an Tormod's Crypt gegen Life from the Loam und ähnliche Recursions ran. Die Signets habe ich Talismännern vorgezogen, da ich schon ein paar Mal an den paar Extradamage gestorben bin. (Deshalb spiele ich auch keine Painslands.) Furnace und Claws sind schlechtestenfalls Cantrips. Der Charbelcher stellt auch ohne Mana Severance eine weitere Winoption dar und macht auch zusammen mit Sensei's Topf immer wieder Spaß.


Enchantments (8)

Animate Dead
Exploration
Guilty Conscience
Moat
Oath of Druids
Pernicious Deed
Solitary Confinement
Sterling Grove

Animate Dead plus Akroma funktioniert nach aktueller Regelauslegung.leider nicht mehr (Master Edition, Erläuterung zu Animate Dead).

Exploration plus Life from the Loam oder Crucible ist in den meisten Control-Matchups der sichere Sieg. Moat und Oath sind für alle Aggro-Decks eine große Bedrohung und mit Solitary Confinement und Life from the Loam lässt sich ein schöner Softlock erzeugen.


Instants (26)

Argivian Find
Brainstorm
Crop Rotation
Delay
Dissipate
Dromar's Charm
Enlightened Tutor
Fact or Fiction
Faerie Trickery
Fire // Ice
Gifts Ungiven
Hide // Seek
Impulse
Intuition
Lightning Helix
Mana Drain
Mana Leak
Moment's Peace
Mortify
Muddle the Mixture
Perplex
Pulse of the Fields
Remand
Shred Memory
Swords to Plowshares
Thirst for Knowledge

Zu Gifts Ungiven und Intuition brauche ich nicht viel zu sagen. Zu den acht Counterspells, von denen ich zwei als Tutor einsetzen kann (Muddle auf Life from the Loam / Mana Drain, Perplex auf Intuition, Crucible, Deed o. ä.), ebenfalls nicht. Shred Memory ist eine weitere Hilfe gegen Recursion oder alternativ der Tutor für Life from the Loam. Argivian Find bringt mir die wichtigsten Combo-Bausteine mit Instant-Speed wieder auf die Hand. Was bleibt, ist noch ein wenig Spotremoval und Carddraw.


Sorcerys (11)

Crime // Punishment
Damnation
Demonic Tutor
Fabricate
Life from the Loam
Mana Severance
Regrowth
Sylvan Scrying
Transmute Artifact
Vindicate
Wrath of God

Tutoren, Massremoval und Combo-Bausteine.


Planeswalker (1)

Liliana Vess


Durchschnittliche Converted Mana Costs: 2,52 (ohne Akroma 2,44).

Nach der enormen Schwächung der dominierenden Archtypes im letzten GP (Staxx und Combo) durch die darauffolgenden Bannings, speziell der von Tolarian Academy und Yawgmoth‘s Will, konnte man schwer eine Einschätzung treffen, welche Decks es diesmal zu schlagen gilt, um in die Top 8 zu stürmen. Zwar ließen kleinere Turniere im Vorfeld des GP den Schluss zu, dass wohl eher mit Aggro-Decks a la R/G-Beatz zu rechnen sein müsste, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass es dann meist doch anders kommt.

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Die Matchups
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Die Matchups meines Oath-Combo Control-Decks sahen vor dem Turnier wie folgt aus:


R/G-Beatz
Gobbos
WW
RDW (ohne Gobbos)
Boros
Elves!
Sliver.dec

3:2
6:4
3:2
7:7
14:7
2:0
7:3

Gegen die bis dahin dominierenden Aggro-Decks hatte ich zwar jeweils ein positives Matchup, aber wie man sieht, war mein Deck keine sichere Bank dagegen. Dass ich im Turnier mit etwas Pech gegen diese Decks ein Best-of-Three verliere, war mir bereits im Vorfeld des Turniers klar.



5C- oder UBW-Control

13:8

Auch hier ein positives Matchup. Beim Gefecht gegen 5C-Control gewann in der Regel das Deck, welches zuerst Gifts Ungiven oder Intuition zünden konnte, um Life from the Loam am Start zu haben. Glücklich durfte sich jeder Control-Spieler wähnen, der es vorher mit Hide/Seek gefunden hatte oder den Friedhof mit Tormod's Crypt in ein noch entfernteres Nirvana befördern kann. Die Schwierigkeit ist, dass sobald die LftL-Engine am Laufen ist, man damit in kürzester Zeit einen erheblichen Land- und Kartenvorteil generieren kann, um dann auch die Antworten in Form von Dissipate, Faerie Trickery, Furnace, Claws oder Shred Memory entsprechend händeln zu können.

Durch die stattliche Anzahl von Testspielen vor dem Grand Prix gegen viele unterschiedliche Decks, glaubte ich einen gewissen Überblick über das Meta bekommen zu haben. Aber was dann auf so einem Großevent an Decks anzutreffen ist, gleicht meines Erachtens stets einer Art Lotterie.

Aber was hat mein Deck so zu bieten, um die Spiele zu meinen Gunsten zu entscheiden?

Combos:

Schon beim dritten GP habe ich diese Combo gespielt. Sie überzeugt unter anderem dadurch, dass die einzelnen Combo-Elemente für sich alleine auch schon recht stark einzuschätzen sind. Speziell die Stuffy Doll machte Aggro-Decks immer wieder größere Probleme. Auch der spätere Turniersieger Nicolas Labahn und Dan Florea hatten die Combo am Start.


Ich wollte noch eine zweite Combo spielen, um die Chancen, ein Combo-Piece auf der Starthand zu haben oder nachzuziehen, zu erhöhen. Allerdings ist im Gegensatz zu Guilty Stuffy die Mana Severance oft eine tote Karte und stellt höchstens im Endgame noch eine Möglichkeit dar, sein Deck etwas auszudünnen.


Weitere Matchwinner:

Die Life from the Loam-Engin besteht aus: Wasteland (gegen Multicolor), Mishra's Factory (ggf. gegen Aggro), Cylceland(s), Cephalid Coliseum und natürlich Life from the Loam. Gegen Aggro nicht zwangsläufig der Sieg, zerpflückt sie Multicolor- und Control-Decks meist in kürzester Zeit.


Bewusst erst an zweiter Stelle erwähnt. Das Oath holt mir entweder Akroma (Druck), Stuffy (Combo) oder Eternal Witness (Combo).


Neben Garruk meines Erachtens der mächtigste Planeswalker im Highlander und da sie noch besser als Garruk zu Combo passt, war auch sie gesetzt.


Lassen mich in der Regel auch die Kontrolle über das Spiel gewinnen.


Natürliche Feinde:

Wie oben erwähnt ein natürlicher Feind meines Decks. Wenn sie mehrere Runden am Laufen ist, ist der Karten- und Ländervorteil meist spielentscheidend.

    2. Eine gut laufenden Recursion

Angeworfen mit Survival, Gifts Ungiven, Hermit Druid oder ähnlichem.


Meine Antworten:

  • Phyrexian Furnace
  • Scrabbling Claws
  • Shred Memory
  • Tormod's Crypt
  • Hide // Seek (um vorher Life from the Loam oder Survival zu entfernen)



  • Back to Basics muss ich in der Regel neutralisieren, um nicht zu verlieren. Gegen Moon lauten meine Antworten:

  • Dimir Signet
  • Orzhov Signet
  • Azorius Signet
  • Darksteel Ingot
  • Hide // Seek

    • 4. Tempo

    Das Tempo, das Aggro-Decks ab und an an den Tag legen, muss in irgendeiner Weise ausgebremst werden. Ansonsten gerät man doch schnell „unter die Räder“:

  • Wiederum durch die Signets
  • Exploration
  • Moat
  • Moment's Peace
  • Zuran Orb
  • und einiges an Massremoval (Wrath, Damnation, Deed, Explosives, Punishment)

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    Der Grand Prix
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    Runde 1 gegen Christian Höttgen (GBw-Recursion / Platz 52) aus Hemer

    Ein alter Bekannter vom ersten HL-GP. Damals hat er bereits eine auf Grün und Schwarz basierende Graveyard-Recursion gespielt und nur knapp gegen mich verloren. Beim dritten Grad Prix belegte er Platz 15 und ist nebenbei auch amtierender deutscher Meister im Legacy-Format.

    Im ersten Spiel lege ich zweite Runde Sterling Grove, dritte Runde Oath (plus Grove noch im Spiel), fünfte Runde erblickt Liliana Vess das Geschehen. Der Start ist nicht übel. Er kann zwar durch Crop Rotation auf Diamond Valley verhindern, dass das Oath in meiner Runde triggert – aber große Chancen, das Spiel zu gewinnen, hat er wohl zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Zwar präsentiert er nach einem Eladamri's Call die Recurring Nighmare + Yosei-Combo – was mich auch einen kurzen Moment zusammenzucken lässt – aber auch die kann gegen meinen „Softlock“ durch Lily + Oath nichts machen. Noch auf 20 Life, aber eine Runde vor der Ultimate-Ability von Liliana gibt er das Spiel auf.

    Im zweiten beginnt er stark mit Birds on the play. Im zweiten Zug Kodama's Reach. Ich spiele Exploration und anschließend Intuition auf Life from the Loam, Wasteland und Cycleland. Wasteland zerstört langsam seine Manabase, das Cycle-Land lässt mich einen nicht einholbaren Kartenvorteil generieren und er gibt auch das zweite Spiel nach kurzer Zeit bei noch 23 Lebenspunkten auf, da er keine Chance mehr für sich sieht, das Spiel zu drehen.

    2:0, 1-0-0


    Runde 2 gegen Jonas Grohmann (UGb-Control / Platz 33) aus Bielefeld

    Ich habe beim letzten GP bereits gegen ihn gespielt und damals war er, wie beim ersten Mal, mit R/G-Beatz am Start. Darauf habe ich mich dann auch beim Mulligan eingestellt und wurde doch etwas von seinem U/Gb-Build überrascht. Er nagt langsam an meinen Lifepoints und bringt mich auf 7 während ich ihm mit Exploration/Crucible/Wasteland zusetze. Meine Stuffy Doll macht dann den Boden dicht und schießt ihn langsam aber sicher in den kritischen Bereich.

    Im zweiten Spiel bringt er mich mühsam auf 12 LP, während ich wiederum mit Stuffy Doll aufwarte. As er ausgetappt ist, vervollständige ich meine Guilty Stuffy-Combo und schieße ihn von 20 auf 0.

    4:0, 2-0-0


    Runde 3 gegen Helge Nelson (UW-Control / Platz 14) aus Dortmund

    Gegen UW-Control habe ich ein eher mittelprächtiges Matchup. Als meinen größten Vorteil schätze ich die LftL-Engine ein, auf welche er verzichten muss.

    Im ersten Spiel präsentiert er mir allerdings seine stärkste Karte in diesem MU, die dann auch gleich mal das Spiel entscheidet. Im richtigen Moment bekomme ich Back to Basics vor die Nase gesetzt. Ich zappel noch ein wenig herum, um dann doch nach ein paar Minuten aufzugeben. Ich kann zwar gegen Blood Moon und Magus of the Moon zurück ins Spiel finden, aber gegen Back to Basics plus Control-Spieler auf der Gegenseite ist es ziemlich aussichtslos.

    Im zweiten Spiel kommt dafür meine Engine ins Rollen. Mit Life from the Loam + Cycle-Ländern mache ich mir ein wenig Kartenvorteil und lege dann mit Stuffy Doll und Guilty Conscience den Instant-Win auf den Tisch.

    Noch zehn Minuten in dieser Runde. Ich bin ziemlich sicher, dass ich zumindest das Unentschieden in der Tasche habe, da UW-Control bekanntlich die Matches nicht so schnell beendet. Ein entzürnter Teferi und sein Kollege Meloku knüppeln mich dann allerdings in guter alter Aggro-Manier zusammen und machen kurzen Prozess mit mir. Ich selbst hätte zwar wiederum mit Stuffy gewinnen können, aber das Guilty Conscience wird einfach beim Ausspielen neutralisiert… that's it.

    5-2, 2-1-0


    Runde 4 gegen Sebastian Mücke (5C-Control / Platz 19) aus Bonn

    Er darf beginnen und startet mit Survival of the Fittest im zweiten Zug, mit dem er daraufhin erstmal seine Squee-Recursion anwirft. Graveyard Hate habe ich ja genug im Deck, aber sie sollte bitteschön auch schnell kommen, da er sich durch die „Combo“ jede Runde einen Karten- und vor allem Qualitätsvorteil erspielt. Als wäre das nicht schlimm genug spielt er Runde 4 ein Gifts Ungiven auf Life from the Loam + Wasteland + Cycleland + Cycleland. Jetzt hilft mir eigentlich nur noch eine gelungene Tormod's Crypt, die aber in den nächsten Runden weder durchs Nachziehen noch durch einen Tutor auf meiner Hand landet.

    Leider sehe ich im ganzen Spiel nur Shred Memory, welches zu allem Überfluss auch noch neutralisiert wird. So geht das Spiel seinen vorbestimmten Gang und ich schiebe nach rund 30 Minuten qualvollem Überlebenskampf zusammen. Das hätte ich sicherlich auch schon nach vier Runden tun können, aber so ein kleines Fünkchen Hoffnung hat man dann doch stets – zumindest wenn man einige Combos am Start hat. Durch Survival hat er aber die Möglichkeit mit Mystic Snake, Venser und Eternal Witness meine kläglichen Versuche im Keim zu ersticken.

    Das zweite Spiel zieht sich viel zu lange. Durch einen mehrfach ausgespielten Hierarchen kommt er in den Genuss von 8 Extraleben. Meine Combos zünden nicht rechtzeitig und das Spiel geht an ihn.

    Damit tendieren meine Chancen auf eine Top 8-Platzierung trotz erfolgreichem Start wieder gegen Null. Naja, was solls. Von dem kleinen Fünkchen Hoffnung habe ich ja bereits gesprochen...

    5-4, 2-2-0


    Runde 5 gegen Jan Giersdorf (Mono-Black / Platz 35) aus Münster

    Nach anfänglichem Rumgeplänkel spiele ich im ersten Spiel Oath und bin mir sicher, dass das wohl auch die Entscheidung in diesem Matchup war, zumal ich für sein Edict auch noch einen Counterspell als Backup hatte. Mein Oath präsentiert mir eine entzürnte Akroma, die dem Schwarzmagier in der gleichen Runde ihr feuriges Schwert ins Herz bohrt. Seine zwei random Kreaturen sehen dagegen nicht wirklich furchteinflößend aus. Nachdem eine Kreatur abgerüstet wurde, wird sie durch einen zweiten schwarzen Prügler ersetzt. Dank drei Kreaturen im Deck lasse ich Oath unbekümmert ein weiteres Mal triggern und Stuffy gesellt sich zur Akroma. Zwei Runden später war das erste Spiel vorbei.

    Im Spiel zwei – welches er beginnt – spielt er in der zweiten Runde, dank Dark Ritual, einen Korlash und haut in Runde drei für 3 und Runde vier für 4 Schadenspunkte zu. Leider habe ich kein Maze, Sword oder ähnliches zur Hand. Destroy-Effekte jucken Korlash dank seiner Regenerationsfähigkeit nicht besonders und so schafft er es, mich innerhalb kürzester Zeit in den roten Bereich zu bringen. Zwar versuche ich mich noch ein wenig zu stabilisieren, wobei das nachgezogene Maze hilft. Aber er hat mittlerweile noch zwei weitere Kreaturen plus Sword of Fire and Ice am Start und zwingt mich nach langem hin und her in die Knie.

    In Spiel drei mache ich einen entscheidenden Fehler. Ich habe Argivian Find und dank Dredge von Life from the Loam ein Oath im Graveyard. Er baut wieder schnell Druck auf und ich entscheide mich, obwohl nur noch wenige Minuten zu spielen sind, für die sichere Variante und spiele Find auf Pernicious Deed, das sich ebenfalls im Friedhof befindet. So habe ich zwar die absolute Kontrolle über das Spiel wiedererlangt, aber meine Combo kommt nicht rechtzeitig und so findet das Spiel selbst in der Overtime keinen Sieger.

    6-5, 2-2-1


    Runde 6 gegen Markus Hildebrandt alias „MarkusMagic“ (5C-Control / Platz 56) aus Aachen

    Er spielt auskunftsgemäß ein ähnliches Deck wie Nicolas Labahn, den späteren Turniersieger, und bringt sein Unverständnis zum Ausdruck, warum es bei ihm dagegen überhaupt nicht läuft.

    Warum das so ist, zeigt sich schon im ersten Spiel. Er macht Mulligan auf sechs Handkarten und hält dann eine wohl suboptimale Hand. Ich hingegen lege einfach Exploration, Crucible und Wasteland auf den Tisch und fresse ihn mit Haut und Haaren auf. Ein sehr deprimierendes Game für ihn, das er nach kürzester Zeit aufgibt.

    Spiel zwei läuft nicht viel besser. Diesmal ist es Oath + Life from the Loam, was das Spiel entscheidet. Meines Wissens stehen sich nach wenigen Runden ein Court Hussar auf seiner Seite und eine durch Oath ins Spiel gebrachte Akroma auf meiner Seite gegenüber. Er findet nicht schnell genug die Antwort und verliert wiederum in kürzester Zeit.

    Da wir noch massig Zeit haben, spielen wir noch ein Fun-Game. Diesmal hat er Gifts Ungiven am Start und gewinnt das Spiel durch Life from the Loam, ohne dass ich nur einen Hauch einer Chance gehabt hätte – that's life!!! (Im wahrsten Sinne des Wortes:P.)

    8-5, 3-2-1


    Runde 7 gegen Georg Beltle alias „Georg B“ (GRuniation) aus Mosbach

    Da er im Vorfeld doch ab und an gegen 5C-Decks wie das von Frank Topel oder meins verloren hat, spielt er jetzt extremste Hatekarten gegen derlei Kreationen. Neben dem üblichen Price of Progress spielt er Dwarven Blastminer, Ruination, Magus of the Moon und Blood Moon! Sein Deck ist also genau darauf ausgerichtet, meines zu dominieren und dementsprechend kann er diesem Matchup optimistisch entgegen sehen – oder etwa nicht?

    Im ersten Spiel brennt er mich Zug um Zug in den roten Bereich. Im vierten Turn habe ich die Wahl zwischen Stuffy Doll und einer nachgezogenen Moat. Ich entscheide mich für die etwas aggressivere Variante und spiele mein Püppchen. Eine Runde später resolvet sein Ruination und lässt mich mit einer Stuffy und einem Darksteel Ingot zurück – na toll. Sterling Grove direkt nachgezogen, warte ich auf das eine grüne oder weiße Mana um zu gewinnen. Als ich auf fünf Leben bin lege, ich endlich das Sterling Grove – er hat zu diesem Zeitpunkt noch Char und Sulfuric Vortex auf der Hand und einen Mogg Fanatic im Spiel und anstatt mich zu töten, spielt er den Vortex. So komme ich doch noch zu einer weiteren Runde und meiner Combo.

    Die kurze Irritation, wie Stuffy Doll und Burning-Tree Shaman aufeinander reagieren, wird nach Rückfrage beim Judge (mit dessem Einverständnis) vom nebenstehenden Nicolas Labahn aufgeklärt. Ein Schaden durch die Activated Ability – alles weitere sind Triggered Effects. Und selbst jetzt hätte Georg noch gewinnen können – doch sein zweiter Spielfehler besiegelt dann das Spiel. (Durch Vortex kam ich auf 3, ich musste noch einmal Horizon Canopy für Mana tappen – deshalb 2, dann die Activation der Stuffy, was mich aufgrund des Shamanen auf 1 LP bringt und auf der anderen Seite lag noch sein Fanatic bereit, mir den Gnadenstoss zu versetzen.)

    Das zweite Spiel gewinnt er in Windeseile. Mit Birds in Runde eins präsentiert er mir bereits in der dritten Runde Garruk, der seine Wälder und Gebirge zuerst einmal mit allerlei Biestern bevölkert, die darauf plündernd in meine Ländereien einfallen und alles in Schutt und Asche legen. Zwischendurch beraubt mich ein Tin-Street Hooligan noch meiner Hoffnung, mit einem Mana-Beschleuniger etwas schneller Fuss zu fassen. Zu allem Überfluss gesellt sich noch eine Giant Solifuge dazu und ich werde von der anrückenden Horde von meinen Schmerzen erlöst.

    Im dritten Game brennt er mich auf 13 Leben, als ich ihm meine Charbelcher-Combo präsentiere und damit meinen Platz unter den Top 20 sichere.

    10-6, 4-2-1


    Zehn von 16 Spielen gewonnen! Das entspricht einer Siegquote von 62,5% und damit exakt dem Ergebnis meiner Testspiele. Leider reicht das noch nicht für einen Platz in den Top 8 und somit bin ich bei den Elimination-Matches erneut zum Zuschauen verdammt.

    Gewonnen habe ich meine Spiele durch:

  • 4x irgendeine Kombination aus Crucible / Life from the Loam / Wasteland / Exploration / Cyclelands, meist eingeleitet durch Gifts Ungiven oder Intuition
  • 3x Stuffy Doll-Combo
  • 2x Akroma
  • 1x Charbelcher-Combo

  • Verloren hab ich meine Spiele gegen:

  • 3x erdrückende Aggression
  • 1x Life from the Loam-Engine (+1x im Fungame)
  • 1x Back to Basics
  • 1x Irgendwas

  • Nach über 400 HL-Spielen im Vorfeld zum vierten Grand Prix bleibt es bei meiner Einschätzung, dass Life from the Loam und Gifts Ungiven weiterhin die zwei mächtigsten Karten des Formats sind.

    Ein Fehler war sicherlich, im Turnier auf Tainted Pact (weiterer Tutor) und Garruk Wildspeaker (Win-Option und Möglichkeit Länder zu entappen) verzichtet zu haben. Ein Coalition Relic würde ich nun auch über dem Orzhov Signet spielen. Die Charbelcher-Combo würde ich cutten, da sie mir doch zu selten ein Spiel gewonnen hat.

    Add // Cut



    + Tainted Pact
    + Garruk Wildspeaker
    + Coalition Relic

    - Orzhov Signet
    - Mana Severance
    - Goblin Charbelcher


    _
    Fazit
    _

    Wie immer: Ein sehr gut organisiertes Turnier, was für HL-Maniacs wie mich stets einen Höhepunkt im Jahr darstellt. Würde mir wünschen, dass es weitere Events wie dieses auch in der Zukunft geben wird. Da ich zeitlich leider kaum die Möglichkeit habe, selbst ein solches Event auf die Beine zu stellen, beschränke ich mich auf das kleine Projekt, Highlander über Magic Workstation zu spielen. Da das natürlich längst nicht das Flair von Pappkarten hat, ist es wohl weiterhin nur für eine Handvoll Verrückter wie mich interessant. Habe mittlerweile 20 verschiedene HL-Decks in meiner Datenbank. Wer abends mal Lust auf eine Runde haben sollte und ich mal vor 20:00 Uhr von der Arbeit zu Hause bin, stehe ich für Schlachten um den einen Platz im Olymp der Highlander gerne zur Verfügung. ICQ: 145444190.

    Cya, Folks!
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