Extended
Dies und das
von Tobias "TobiH" Henke
13.02.2008

Zunächst einmal das Thema zum Einstieg – Letzte Woche:

Mein Artikel litt ganz gewaltig darunter, dass er zu spät kam. Wer kann denn bitteschön damit rechnen, dass gleich am Release-Wochenende reihenweise verrückte Japaner bei einem Grand Prix Trial brandneue Tech auspacken?

Andererseits – unter der Voraussetzung, dass besagtes Turnier noch unbekannt war, hatte ich eigentlich recht viele Treffer gelandet... Für alles andere gab's glücklicherweise gestern den Artikel von Tim Michels.

Eine wichtige Neuerung, die sich dort übrigens zum ersten Mal zeigte: Wir haben nicht nur neue Standard-Decklisten, sondern auch einen neuen Decklisten-Standard! Ihr dürft euch darauf freuen, dass in Zukunft alle Decklisten diesem Anzeige-Format entsprechen.

Was war sonst noch los letzte Woche? Ich habe ein Standard-Deck gebaut, das (sogar relativ oft – etwas mehr als zu 20%) im dritten Zug gewinnt... Leider musste ich dann feststellen, dass Grinning Ignus gar nicht , sondern produziert. Der Kern des Decks bestand aus Grinning Ignus, Brighthearth Banneret, Grapeshot, Storm Entity und Flamekin Harbinger... Den Rest könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Ebenfalls bestimmt vorstellen könnt ihr euch meine Enttäuschung darüber, dass der Ignus so unfähig ist. Aber hey, mit Mycosynth Lattice oder Skyshroud Elf (leider aber nicht mit Rings of Brighthearth) funktioniert die Combo immer noch…

Des Weiteren hab ich an meinem Stoopid-Burn-Deck fürs Extendedformat weiter herumgetüftelt:


4 Barbarian Ring
4 Great Furnace
2 Darksteel Citadel
8 Mountain

4 Mogg Fanatic
4 Spark Elemental
4 Keldon Marauders

4 Lava Spike
4 Rift Bolt
4 Shard Volley
4 Incinerate
4 Shrapnel Blast

4 Street Wraith
4 Mishra's Bauble
1 Chromatic Star
1 Sensei's Divining Top

Gegen ein Deck mit Loxodon Hierarch gewinnt es zwar weiterhin nicht (und die Entwicklungen auf jenem Gebiet sind nicht gerade vorteilhaft), dafür besiegt es einen wehrlosen Gegner (Goldfisch) aber relativ zuverlässig in Turn.4.

Die grundlegende Überlegung war, dass man ausschließlich den besten Direktschaden spielen und ein schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis als drei Damage für so weit wie möglich vermeiden will. Dummerweise ist die Anzahl dieser Karten begrenzt – wenn man acht Lava Spike spielen dürfte, wäre das Deck vielleicht wirklich gut! –, sodass man sich Alternativen überlegen muss. In diesem Fall sind das Street Wraith und Mishra's Bauble.

Der Wraith verkürzt das Deck effektiv auf 56 Karten, wobei spätestens beim dritten der Lebenspunkteverlust ein echtes Problem darstellt. Mishra's Bauble hingegen ist schmerzfrei, dafür aber nicht ganz so effektiv beim Deckverkürzen. Andererseits bietet sie einen gewissen Schutz gegen Discard – dagegen wartet man mit dem Opfern, bis man das, was man nachzieht, auch auf jeden Fall ausspielen kann; man lagert sozusagen Handkarten ins Spiel aus – und vor allem kann man sie für Shrapnel Blast opfern. In der Praxis aktiviert man die Bauble also nur, wenn man...



a) bereits pro gezogenem Shrapnel Blast ein anderes Artefakt gezogen hat, oder
b) kurz davor steht, den Gegner so oder so herauszubrennen.

Für Blast-Belange kann man die Bauble also maximal zur Hälfte mitzählen. Folglich sind zehn Artefakte im Deck; gerade ausreichend, um den Blast zuverlässig anzubringen. Sensei's Divining Top und Chromatic Star komplettieren die Artefaktsammlung. Beide können für Shrapnel Blast geopfert werden und ziehen dabei noch eine Karte (Ihr kennt doch noch den alten Top-Trick, oder?), wobei man sie selbst eigentlich nie aktivieren will. Wenn doch, dann zwar lieber den Top, aber zwei Tops will man wirklich niemals ziehen. Daher diese merkwürdige 1-1-Aufteilung.

Im Weiteren wurde nach meiner aktuellen Gobbo-Version gefragt. Hier die Liste, mit der ich in letzter Zeit getestet hab und die ich am Wochenende vermutlich gespielt hätte, wenn ich eine Mitfahrgelegenheit bekommen hätte:


4 Mogg Fanatic
4 Skirk Prospector
4 Goblin Piledriver
4 Mogg War Marshal
4 Goblin Warchief
4 Mad Auntie
4 Goblin Ringleader
4 Gempalm Incinerator
2 Frogtosser Banneret
2 Warren Weirding

4 Chrome Mox
4 Auntie's Hovel
1 Blood Crypt
1 Swamp
4 Bloodstained Mire
2 Barbarian Ring
2 Mutavault
6 Mountain

36 Goblins (je nach Rechnung sogar 38), vier Chrome Moxe und zwanzig Länder. Ganz simpel, außerdem wurde sich offensichtlich bei der Hamburger Top-8-Liste von Kim Kluck bedient.

Neuzugänge aus Morningtide sind: Zwei Warren Weirding, die Terminate ersetzen, aber auch Goblins für einen eigenen Piledriver- oder Auntie-induzierten Win produzieren, zwei Frogtosser Banneret, die einerseits eben nur mickrige 1/1er darstellen, andererseits aber hin und wieder brokene Starts erlauben, und zwei Mutavault, die in diesem Deck potenziell eben 3/3er mit Haste sind, die von Mad Auntie regeneriert werden und Goblin Piledriver pumpen.

Zu Earwig Squad konnte ich mich trotz des verlockenden 5/3-Bodys bislang nicht durchringen. Wenn man gerade einen richtig guten Start hinlegt (also inklusive Goblin Warchief), dann will man keine Kreaturen nach dem Kampf spielen. Und wenn man gerade keinen besonders guten Start hat, reißt es die Squad ebenfalls nicht heraus, kann manches Mal sogar überhaupt nicht gespielt werden. Klar, irgendwo im Zwischenraum zwischen guten und schlechten Starts bietet die Earwig Squad genau das, was man gerade benötigt, aber diese Fälle erschienen mir einfach viel zu selten. Zudem harmoniert Earwig Squad nicht einmal besonders gut mit dem Rest des Decks; einige wichtige Kreaturen, die abgestellt werden müssen, sodass am Ende nur ein Haufen 1/1er ohne nähere Kenntnisse übrigbleibt, hat das Deck bereits. Ein weiteres Exemplar, das mit seiner 3er-Widerstandskraft keineswegs schwierig zu entsorgen ist, macht es kaum besser.

Ach so, das alles schreibe ich natürlich nur, damit ich mir für die kommenden PTQs noch ein anderes Deck überlegen kann, welches dann vier Engineered Plague im Sideboard spielt...

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Ein Blick auf die PTQs
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Was sagt die Statistik über die erfolgreichsten Extended-Decks nach nunmehr vier Terminen?

Rock:
Dredge:
Zoo:
Affinity:
TEPS:
Goblins:
Next.Level.Blue:__
Boros:
AggroLoam:
Death Cloud:
UG Tron:
Faeries:

(Jede Box steht für eine PTQ-Top-8-Platzierung; Blau kennzeichnet die Siegerdecks.)

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Rock
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Diese Kategorie umfasst mittlerweile nicht nur die klassischen Doran-Decks, sondern auch andere Rock-artige. Und das aus dem einfachen Grund, dass – wie ich bereits vorhergesagt hatte (nein, wirklich hellseherisch war das nicht; eher offensichtlich und aus den Ergebnissen anderer Turniere abzuleiten) – sich dieser Archetyp notgedrungen in die Richtung etwas kontrollorientierterer Varianten bewegt, in der Regel mit mehr Pernicious Deed auch schon vor dem Sideboarden, mehr Living Wish-Spielereien und insbesondere mehr Fat – größeren und weniger removalanfälligen Kreaturen; oftmals auf Kosten von Doran selbst, Dark Confidant und weiten Teilen der Manabeschleunigung.

Hier ein mustergültiges Beispiel für diese Entwicklung – Tobias Radloffs Top-8-Deck vom PTQ Mannheim:


4 Sakura-Tribe Elder
4 Tarmogoyf
3 Loxodon Hierach
2 Mystic Enforcer
2 Yosei, the Morning Star
2 Eternal Witness

3 Duress
3 Thoughtseize
3 Vindicate
2 Umezawa's Jitte
3 Living Wish
3 Pernicious Deed
2 Primal Command

4 Windswept Heath
2 Wooded Foothills
1 Miren, the Moaning Well
3 Treetop Village
2 Plains
3 Overgrown Tomb
3 Temple Garden
3 Forest
3 Swamp

4 Yixlid Jailer
3 Kataki, War's Wage
4 Tormod's Crypt
1 Mystic Enforcer
1 Shriekmaw
1 Loxodon Hierach
1 Indrik Stomphowler

Ich glaube ja, dass er es mit Yosei und Primal Command ein wenig zu weit treibt, aber z..B. speziell Mystic Enforcer verdient erhöhte Aufmerksamkeit. Smother, Vindicate, Putrefy und sogar Profane Command (welches immerhin selbst Spiritmonger abholzen kann) prallen alle daran wirkungslos ab. Ordentlich geblockt werden kann er ebenfalls nicht. Und zusammen mit Loxodon Hierarch, Eternal Witness und Living Wish darf man als Gegner kaum darauf hoffen, dass eigene Pernicious Deed diesen auf Dauer dem Spielfeld fernhalten.

Während dieses Deck also versucht mit Kreaturen, die einfach immer ein wenig dicker sind, das Mirror zu gewinnen, stellt sich natürlich die Frage, wie es sich gegen Decks schlägt, die schlicht schneller sind. Also gegen Dredge, Affinity und Zoo.

Nun, um Dredge zu besiegen, benötigt man mindestens die Hälfte des eigenen Sideboards – ein Opfer, das in letzter Zeit kaum jemand bereit war zu tätigen. Nicht so hier: Vier Tormod's Crypt und vier Yixlid Jailer glänzen mit ihrer Anwesenheit und es wird noch einmal besser dadurch, dass wohl nur drei Jailer eingesideboardet werden – und ein weiterer per Living Wish im Sideboard zur Verfügung steht. Zusammen mit vier Sakura-Tribe Elder (welche nicht nur Bridge from Below entfernen, sondern praktischerweise im Zug danach genug Mana für Wish + Jailer zur Verfügung stellen), ist man hier halbwegs ordentlich vorbereitet.

Gegen Affinity hilft Pernicious Deed zwar im Prinzip, aber eine Pithing Needle kann dieses Deck nicht sehr schnell abräumen. Hinzu kommt, dass Living Wish auf Kataki dem Gegner oft eine Vorwarnung gibt. In der Praxis hat beides zusammen aber offensichtlich gereicht, besiegte Tobias doch Niko Hesse, den einzigen Affinity-Magier in dieser Top 8, im Viertelfinale zwei zu null. Das mag allerdings mit daran gelegen haben, dass jener die Metagame-Entscheidung getroffen hatte, Tormod's Crypt dort zu spielen, wo die meisten Affinitylisten Pithing Needle haben – nämlich im Maindeck.

Gegen Zoo hingegen ist die Fatty-Rockversion wiederum ziemlich gut aufgestellt. Deed hilft auch hier gegen Kleinvieh, Sakura-Tribe Elder lässt sich im Gegensatz zu Birds of Paradise nicht abballern, um Loxodon Hierarch in Turn 3 zu verhindern. Und die Abwesenheit des selbstmörderischen Dark Confidant wird sogar noch um Primal Command, Umezawa's Jitte und Miren, the Moaning Well ergänzt. Die etwas höhere Manakurve sorgt zwar dafür, dass man leichter in Burnreichweite gerät, aber eben auch, dass man da wieder herauskommt.

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Affinity, Dredge & Zoo
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Bei Affinity hat sich erwartungsgemäß nicht viel getan. Somber Hoverguard sticht dort Tarmogoyf regelmäßig aus, wenn es um die Belegung des letzten Kreaturenslots geht, und einmal gab's wie gesagt Crypts im Maindeck und Needles im Sideboard, aber wirkliche Tech-Neuerungen übersehe ich entweder oder – was wahrscheinlicher ist – es gab sie nicht.

Ähnliches gilt für Dredge. Hier kann immer noch die Siegerliste vom ersten PTQ.als Maß aller Dinge gelten. Zuletzt tauchten allerdings wieder mehr Leyline of the Void in den Dredge-Sideboards auf. Ob das aber wirklich eine Reaktion darauf ist, dass Offalsnout.dem Kanon der Hatekarten hinzugefügt wurde, darf bezweifelt werden.

Bei Zoo hingegen tobt weiterhin ein Glaubenskrieg zwischen den Anhängern von Gaea's Might und/oder Vindicate und den Befürwortern von Mini-Burn/Spotremoval á la Tarfire. Zu allem Überfluss haben beide Seiten mitunter gute Argumente. Wenn ich hier bloß wüsste, wer Recht hat...

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TEPS
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Die beiden letzten PTQs haben "The Extended Perfect Storm" wieder fest auf der Metagame-Landkarte verankert. Gehörte es am Anfang der Saison noch zur großen Gruppe der "ehemaligen", der vormals guten, mittlerweile aber totgeglaubten Decks, hat es mittlerweile immerhin ein Sechzehntel aller Top-8-Slots belegt, tauchte in der Hälfte der aller Top 8s auf und holte ein Viertel aller Qualifikationen... Oder anders ausgedrückt: Es ist momentan auf Platz 5 der erfolgreichsten Decks dieser Saison! und man muss allein deshalb bei einem künftigen PTQ zumindest damit rechnen, ihm zu begegnen.

Hier die (handelsübliche) Siegerliste aus Mannheim von Frederic Geiger:


3 Mind's Desire
2 Sins of the Past
4 Burning Wish
3 Infernal Tutor
1 Chain of Vapor
3 Channel the Suns
4 Cabal Ritual
4 Rite of Flame
4 Seething Song
4 Chrome Mox
4 Chromatic Sphere
4 Chromatic Star
1 Tendrils of Agony
4 Lotus Bloom

3 Irrigation Ditch
4 Sulfur Vent
3 Geothermal Crevice
2 Tinder Farm
3 Gemstone Mine

4 Thoughtseize
3 Orim's Chant
3 Deathmark
1 Pyroclasm
1 Mind's Desire
1 Channel the Suns
1 Tendrils of Agony
1 Hull Breach

Und da sie sich doch nicht unerheblich unterscheidet auch die Liste von Jan Sudmann aus Hannover – sieben Länder, die ungetappt ins Spiel kommen und dazu mit drei Peer Through Depths und zwei Plunge into Darkness zusätzliche Tutor-Power; außerdem weniger Artefakte, dafür Desperate Ritual:


4 Cabal Ritual
3 Desperate Ritual
3 Peer Through Depths
2 Plunge into Darkness
4 Seething Song
4 Burning Wish
2 Channel the Suns
3 Mind's Desire
4 Rite of Flame
2 Sins of the Past
1 Tendrils of Agony
2 Chromatic Sphere
4 Chromatic Star
2 Chrome Mox
4 Lotus Bloom

3 Ancient Spring
1 Bloodstained Mire
3 Geothermal Crevice
1 Polluted Delta
4 Steam Vents
3 Sulfur Vent
1 Watery Grave

1 Channel the Suns
3 Deathmark
1 Empty the Warrens
1 Mind's Desire
1 Tendrils of Agony
4 Tormod's Crypt
2 Thoughtseize
1 Duress
1 Tranquility

Während die Stormmechanik an sich es schon ermöglicht, Countermagie einigermaßen zu umschiffen, war die vergleichsweise schnelle Clock (Tarmogoyf) zusamen mit dem vollen Playset Counterbalance im Halbfinale des PTQ Hannover zu viel für Jan – sonst hätten wir jetzt vielleicht gar schon zwei TEPS-PTQ-Gewinner...

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Wieder da: Boros!
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Rogue for the win! Wenn TEPS' Auferstehung von den Toten unerwartet kam, dann gibt's für Boros plötzlichen PTQ-Sieg gar keinen Ausdruck. Zumal ich diese Liste von Bernd Brendemühl nicht so recht durchschaue:


4 Mogg Fanatic
3 Isamaru, Hound of Konda
4 Goblin Legionnaire
4 Kami of Ancient Law
3 Jötun Grunt
4 Magus of the Moon

4 Lightning Helix
4 Incinerate
3 Char
3 Flames of the Blood Hand
3 Sudden Shock

2 Babarian Ring
4 Sacred Foundry
4 Battlefield Forge
4 Flooded Strand
4 Mountain
2 Plains

3 Kataki, War's Wage
4 Tormod's Crypt
4 Disenchant
2 Sulfuric Vortex
2 Pyroclasm

Mal abgesehen davon, dass es nur 59 Karten sind – der Pischner wäre stolz! –, halte ich sieben 1-Drops für etwas dürftig, 20 Länder für zehn Sprüche mit Casting Cost von drei für etwas knapp bemessen, Sudden Shock für etwas überflüssig (heutzutage muss man schließlich Tarmogoyfs und nicht Psychatogs erlegen) und Battlefield Forge statt weiterer Fetchlands in Anbetracht von Jötun Grunt und Barbarian Ring für etwas wahnsinnig.

Andererseits – dass Boros vielleicht eine Zukunft hat, ist nicht ganz undenkbar. Kami of Ancient Law bereits in voller Stückzahl im Maindeck finde ich z..B. ziemlich interessant, setzt es doch den Pernicious Deed-Spieler einigermaßen unter Druck und im Finale des fraglichen PTQs mag es durchaus daran beteiligt gewesen sein, den Counterbalance-Spieler Schachmatt zu setzen.

Und wer im Kampf Jötun Grunt vs. Tarmogoyf vorne liegt, ist längst nicht so eindeutig, wie es die relative Popularität der beiden Karten nahelegt. Genaugenommen: Im frühen Spiel muss der Goyf oft erst noch ein paar Pfunde zulegen, bis er seine volle Kampfgröße erreicht und auf lange Sicht wird er zumindest im direkten Vergleich vom Grunt recht eindeutig in seine Schranken verwiesen.

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Dunkle Wolken am Horizont
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Die Neuerung, die mich allerdings in den vergangenen zwei Wochen am meisten beeindruckt hat, ist das Death Cloud-Deck. Hier die Version von Jonas Rutz, mit der er sich bis ins Finale des PTQ in Mannheim vorgespielt hat:


1 Polluted Delta
1 Windswept Heath
2 Wooded Foothills
3 Overgrown Tomb
4 Bloodstained Mire
4 Golgari Rot Farm
3 Forest
5 Swamp

4 Sakura-Tribe Elder
4 Tarmogoyf
3 Ravenous Baloth

4 Garruk Wildspeaker
2 Liliana Vess
2 Smother
3 Death Cloud
3 Sensei's Divining Top
3 Thoughtseize
4 Pernicious Deed
3 Duress
2 Putrefy

1 Ravenous Baloth
2 Smother
1 Duress
4 Extirpate
2 Indrik Stomphowler
2 Damnation
1 Boseiju, Who Shelters All
2 Offalsnout

Planeswalker in Extended! Wer hätte das gedacht?

Dieses Deck nutzt die Synergie zwischen Magics neuestem Kartentyp und globalen Effekten, die diesen nicht kennen und nicht wissen, was sie damit anstellen sollten. Pernicious Deed räumt alle Nicht-Länder ab und lässt ansonsten nur Garruk Wildspeaker und Liliana Vess stehen. Death Cloud geht sogar noch einen Schritt weiter und leert die Spielfläche und die Hand. Sowohl Liliana als auch Garruk zeigen sich unbetroffen und verrichten danach in kurzer Folge ihr Werk.

Einen im Topdeck-Modus gefangenen Gegner abwerfen zu lassen, mit 3/3ern zu boxen, sich auszusuchen, was man als nächstes von oben zieht, alle Kreaturen aus allen Friedhöfen zurück ins Spiel zu bringen, Overrun... Ganz egal. Die Planeswalker werden schon irgendwie gewinnen.

Garruk bietet außerdem den Vorteil, dass er noch zusätzliche Mana für Death Cloud hervorzaubert, sodass man auch wirklich restlos reinen Tisch machen kann, während Liliana ggf. einen kleinen Regentanz aufführt, um die Wolke selbst herbeizuschaffen.

Mehr oder weniger genial ist das schon – allerdings furchtbar langsam. Wenn man es nicht irgendwie bereits geschafft hat, die Offensive des Gegners abebben zu lassen, hat man kaum die Zeit, um zum tödlichen Schlag auszuholen und die Planeswalker an sich, speziell Lili, sind in der Defensive äußerst dürftig.

Übrigens würde man jederzeit Liliana von der Deckkante stoßen, wenn man doch bloß mehr Garruk spielen dürfte! Abgesehen davon, dass sich der grüne Planeswalker geschmeidiger in die Manakurve einfügt, sich unter wolkenverhangenem Himmel besser macht und überhaupt ganz allgemein schneller zur Tat schreitet, kann er noch Biester für den Baloth produzieren und Golgari Rot Farms enttappen – in diesem Deck eine wahre Synergie-Maschine!

Was ich mich nebenbei frage: Ist es möglich Tarmogoyf vor die Tür zu setzen? Ja, er ist furchtbar stark und bietet etwas von der Defensive, deren Magel ich gerade beklagt habe; außerdem stellt er eine Clock dar, die beispielsweise gegen TEPS dringend benötigt würde. Andererseits jedoch ist der Goyf im Grunde komplett anti-synergetisch. Mit dem ganzen Deck! Weder Deed noch Cloud überlebt er, im besten Fall ist er derjenige, den man nach einer Death Cloud legt, um den letzten Schaden zu machen, wenn alles andere scheitert. Dass man mit ihm hin und wieder noch so tun kann, als wäre man ein zweitklassiges Rockdeck, entschädigt aber nur sehr bedingt. Viel lieber hätte ich hier etwas, was das eigentliche Deckkonzept unterstützt... Irgendwelche Vorschläge? Dann ab ins Forum!

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Abschließend…
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Und damit endet sie, die heutige Tour durchs Extended-Metagame. Bei den PTQs haben wir an diesem Wochenende nun ebenfalls eine Verschnaufpause, bevor es am 23. Februar mit Turnieren in Berlin und München weitergeht. Vielleicht ja genug Zeit, um die bisherigen Erkenntnisse in neue Tech umzusetzen...? Andererseits steht gleichfalls am 23. der mit Spannung erwartete Grand Prix in Vancouver an, der möglicherweise alles über den Haufen werfen, in jedem Fall aber das Ausgangsmaterial für die folgenden PTQs und "unseren" GP Wien liefern wird.

Bis dahin tappt für euch weiter im Dunkeln...

TobiH
#371
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