Eternal
Kleinvieh macht auch Mist!
von Florian Nölting
19.03.2009

Hallo zusammen! Zum Einstieg erst ein paar kurze Infos zu meiner Person. Mein Name ist Florian Nölting und ich studiere in Siegen Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft. Magic spiele ich schon ewig und meine Interessen reichen quer durch alle Formate. Größere Erfolge habe ich bisher leider nicht zu verzeichnen, aber was nicht ist, kann ja noch werden...

Ganz Deutschland ist schon im Grand-Prix-Fieber! Ich selbst habe mit ein paar Freunden schon eine Weile für Hannover gestestet und erfreue mich meines geliebten Extended-Haufens. Viele haben sich schon von den National Qualifiern, die dieses Jahr etwas früher als sonst die deutsche Magic-Gemeinde erfreuen, mitreißen lassen. Doch von dem riesigen Legacy Event in Chicago spricht hierzulande so gut wie keiner.

Okay, Chicago ist weit weg, doch gab es ja auch ein paar ambitionierte Spieler mit dem nötigen Kleingeld geben, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten und entweder deshalb oder aus reiner Neugier durch die amerikanischen Foren gewühlt haben, um sich neben StarCityGames noch zusätzliche Meinungen über die aktuellen Entwicklungen im Legacy anzulesen. Ich werde jetzt nicht über das Metagame in Chicago philosophieren oder näher darauf eingehen, warum jemand wie Gabriel Nassif es schafft, einen Grand Prix in einem (wie ich vermute) für ihn nicht alltäglichem Format zu gewinnen.

Jedoch möchte ich dieses Großevent und einen von Pischners letzten Artikeln, der dem Legacyformat rosige Zeiten prophezeit, zum Anlass nehmen, um in die etwas angestaubte Eternal-Rubrik des Planeten mal wieder frischen Wind in Form eines Turnierberichtes über das Iserlohner Legacy-Turnier vom 1. März zu bringen.

Ein Deck muss herbei

Sie beißen, kratzen, schlagen und tricksen. Sie haben einen schlechten Ruf, sind grün und sie verprügeln schon seit ewiger Zeit gegnerische Zauberer: Goblins.

Viele Spieler mögen sie nicht, einige behaupten, sie seien tot... Doch das müssen die selben Leute sein, von denen man schon seit Ewigkeiten immer wieder hört: „Magic ist tot!“ Ich halte die Langohren jedenfalls für ein sehr viel versprechendes Deck, das sich schwerer spielen lässt, als es den Anschein hat. Es ist extrem flexibel und weniger anfällig gegen die viel gespielte Kombination aus Counterbalance und Sensei's Divining Top als viele andere Decks und gegen Blood Moon oder den verwandten Magus steht es auch nicht so schlecht wie die zahlreichen Decklisten mit acht Fetchländern und neun U/x-Duals.


Außerdem haben sie mir in der Vergangenheit gute Dienste erwiesen, was auch heute wieder der Fall sein sollte. Also ab geht's, ein paar blauen Zauberern auf die Mütze hauen!

RBg-Vial-Goblins – Kleine Kerle geben hart!

2 Gempalm Incinerator
4 Goblin Lackey
4 Goblin Matron
4 Goblin Piledriver
4 Goblin Ringleader
4 Goblin Warchief
3 Mogg Fanatic
2 Siege-Gang Commander
1 Tin Street Hooligan
1 Wort, Boggart Auntie

3 Warren Weirding
4 Aether Vial
4 Relic of Progenitus

2 Badlands
4 Bloodstained Mire
4 Mountain
2 Rishadan Port
1 Taiga
2 Stomping Ground
4 Wasteland
3 Wooded Foothills


1 Vexing Shusher
3 Extirpate
3 Krosan Grip
2 Engineered Explosives
3 Chalice of the Void
2 Cabal Therapy
1 Mogg Fanatic

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Beim Schreiben ist mir gerade aufgefallen, das „Bündnis 90 – Die Grünen“ auch kein schlechter Name für das Deck wäre. Es muss spät sein, ich lache schon über jeden Mist. Postet doch bitte einmal eure besten Decknamen für Goblins ins Forum! Der Erfinder des besten Namens bekommt… äh… Ruhm und Ehre oder so… Zurück zum Thema!

Kartenauswahl

Nachdem vor einer Weile ja schon ein Artikel über Goblins auf dem Planeten erschienen ist, möchte ich euch nicht lange mit den Grundprinzipien des Decks langweilen und sage deshalb nur kurz etwas zu den Karten, die nicht zwangsweise in jedes Goblin-Deck gehören oder in variierender Anzahl gespielt werden.

3 Mogg Fanatic
Manche fangen jetzt sicher schon an zu schreien: „Was?! Nur drei?!“ Prinzipiell ist der Mogg ja schon eine gute Karte, da erzähle ich wohl keinem etwas Neues. Das hoffe ich zumindest. Nur macht er wenig in einem kontrolllastigen Metagame und im schlechten Kombo-Matchup ist er auch nicht die Karte, die das Match gewinnt. (Von Ichorid mal abgesehen.) Seine Daseinsberechtigung? Er entsorgt Dark Confidant, der sonst, wenn er früh das Spiel betritt, schnell das Match zu Gunsten eures Gegners entscheiden kann, weil die Goblin Ringleader mit dem Confidant nicht unbedingt mithalten können. Im Ringleader bleibt er natürlich auch hängen. Daher tendiere ich zu einem Split: drei im Maindeck, einer im Sideboard.

2 Gempalm Incinerator
Ohne geht's nicht, sagen wir es mal so. Seine größten Vorteile sind, dass man ihn mit der Goblin Matron suchen kann und er ein Removal ist, das durch den Ringleader gefunden werden kann. Außerdem ersetzt er sich selbst auf Kosten von Geschwindigkeit. Die Amerikaner spielen ihn viermal, doch ist das Metagame in Iserlohn nicht so aggrolastig und gegen Tarmogoyf ist er nur so richtig gut, wenn sich viele Goblins im „Battlefield“ (der Begriff ist sicher einen separaten Artikel wert) rumtreiben.

Meistens braucht man gegen Tarmogoyf zusätzlich einen Mogg Fanatic oder muss eine Kreatur durch blocken abtauschen. Es gab in der Vergangenheit genügend Spielsituationen, in denen ich lieber einen anderen Spell aus meinem Deck gezogen hätte. Doch trotz allem ist er gut, vor allem auch weil er schwer zu countern ist, aber zwei Exemplare reichen meiner Meinung nach völlig aus. Zumal uns auch noch anderes Removal in unserer Farbkombination zu Verfügung steht. Im Zusammenhang mit Relic of Progenitus wird er allerdings gegen Tarmogoyf besser und kann eventuell öfter gespielt werden.

2 Siege-Gang Commander
Mehr als zwei Exemplare empfinde ich als Quatsch, denn preboard ermöglicht er zwar den schnellen Sieg, doch meist verlässt in Game 2 mindestens ein Exemplar das Deck, um wichtigeren und weniger klobigeren Karten Platz zu machen.

1 Tin Street Hooligan
Ich habe gerne auch vor dem Boarden schon eine Lösung für Artefakte. Wenn ich mir die auch noch heraussuchen kann, umso besser! Wenn kein Artefakt liegt, will man ihn normalerweise nämlich nicht haben. Also bekommt er genau einen Slot, nicht mehr und nicht weniger. Nach dem Boarden ist einem der eine oder andere Krosan Grip lieber, vor allem gegen Kontrolle oder Engineered Explosives.

1 Wort, Boggart Auntie
Für meine Begriffe eine von vielen Spielern völlig unterschätzte Karte, die unglaublichen Kartenvorteil bescheren kann. Die Synergie mit Warren Weirding macht sie schlichtweg zu einem Brecher gegen Goyf-Control und ihr 3/3-Furcht-Body ist auch nicht zu verachten. Leider ist die Dame legendary und relativ klobig, daher nur einmal im Deck.

4 Relic of Progenitus
An dieser Stelle scheiden sich die Geister, denn die Karte hat in dem Goblindeck zwei sichere Nachteile:

1. In manchen Matchups macht das Relic einfach gar nichts.
2. Es ist kein Goblin, was sich negativ auf den Ringleader auswirkt.

Das sind die Aether Vial jedoch genauso wenig und die mittlerweile langbärtige Version mit Weiß-Splash hat es ebenfalls nicht gestört, dass Swords to Plowshares kein Tribal-Goblin-Instant war. (Was übrigens auch einige Nachteile haben kann, aber dazu später mehr.) Ich weiß, ich weiß – ein Relic ist kein Schwert. Oft ist es allerdings extrem gut und ersetzt sich im Notfall selbst. Hier also sehr gute Gründe, die für das Relic sprechen:


1.
Gegen Threshold und andere Tarmogoyf-Control-Decks genial, da die gegnerischen Kreaturen schön klein sind – „Achtung, Achtung!! Shards of Alara-Common besiegt Future Sight-Money-Rare!“
2.
Aggro-Loam mag seinen Friedhof auch recht gerne.
3.
Und im schlechten Ichorid-Matchup hat man damit neben Mogg Fanatic weitere Antworten.

Aber wie habe ich die Relics reingequetscht? Zum einen mussten zwei Exemplare von Earwig Squad weichen. Der Trupp hat natürlich auch ein enormes Potenzial, da er wichtige Kombo-Bestandteile entsorgen kann und in den anderen Matchups einfach die Karten aus dem Spiel entfernt, die man am schlechtesten handlen kann. Ersteres reicht jedoch meistens nicht, um die Kombo zu stoppen, doch kann es die benötigten Züge zum Sieg bringen. Und besonders gegen Humility wünscht man sich den Trupp im Deck zu haben, da er den Tisch schneller betreten kann als das gehasste Enchantment. Mit seinem Body kann man auch gut Druck aufbauen oder gegen einen Tarmogoyf abtauschen. Bei liegendem Warchief kostet er sogar nur zwei Mana.

Andererseits ist Earwig Squad mir viel zu oft als unhandlicher Fatty aufgefallen. Wenn ich das Deck noch einmal spielen sollte, würde ich vielleicht wieder ein Relic of Progenitus rausnehmen und gegen einen Trupp eintauschen. Doch hat der Squad auch noch andere Konkurrenz um den begehrten Platz, so der Stingscourger, mit welchem ich ein wenig getestet habe, und der dritte Gempalm Incinerator, der prima mit den Relics harmoniert.

3 Warren Weirding
Ein tutorbares Removal, das sogar über Ringleader in die Hand gelangt und neben einigen Sideboardoptionen der eigentliche Grund für den B-Splash ist. Ich habe oben ja bereits angedeutet, dass man zusammen mit Wort, Boggart Auntie ganz schön bizarre Dinge anstellen kann. Gerade gegen Kontrolle glänzt diese Synergie besonders und hat mir schon einige Spiele gewonnen.

Die Tatsache, dass Warren Weirding eine Tribal-Sorcery ist, ist eigentlich nur dann ein Nachteil, wenn man versucht, einen gegnerischen Tarmogoyf damit zu entsorgen und mit der Aktion in einen Counter läuft. Patrick Richter freute sich in Runde 7 des Iserlohner Februar-Events jedenfalls riesig über seinen Turn-3-Mega-Tarmogoyf. Wir haben beide sehr gelacht. Er schaffte damals Top 8 ich nur Platz 15. So kann es gehen.

Aber hier helfen uns ja ab sofort die Relic of Progenitus weiter...

Manabasis

Hier findet sich nichts Besonderes. Zwei Rishadan Port sind in der dreifarbigen Version
genug, da man sonst schon mal Probleme mit dem farbigen Mana bekommen kann. Und bei liegendem Goblin Warchief werden die Ports auch schwächer. Die Ravnica-Duals sollen mich vor Extirpate schützen. Die zwei Lebenspunkte sind dabei eher sekundär, wenn einem dafür weiterhin alle Optionen offenstehen.

Sideboard

1 Vexing Shusher
Brauchbar gegen Kontrolle. Matrone und Ringleader mögen ihn auch.

3 Extirpate
Situativ sehr gut! Besonders viel Spaß macht es nach aktiviertem Wasteland: Dem Gegner falls möglich eine komplette Manafarbe auszurupfen, am liebsten diejenige, in der die meisten seiner Kreaturen liegen, macht einfach unheimlich Spaß. Das ist mir einmal wunderschön gelungen, indem ich alle Tropical Island meines Gegners in die Wüste geschickt habe und seine Goyfs bis zum Ende des Spiels auf seiner Hand verschimmelten.

3 Krosan Grip
Der Grund für den Grün-Splash.

2 Engineered Explosives
Eine Allzweckwaffe, die so gut ist, dass sogar ich sie in diesem Grünhäuterhaufen spiele. Sogar mit drei Sunburst-Marken ausspielbar.

2 Cabal Therapy
Gegen Kombo.

3 Chalice of the Void
Die Goblins können perfekt den 2er-Slot blockieren, da dieser eh nicht gut besetzt ist und man mit Goblin Lackey oder Æther Vial prima um die Chalice herumspielen kann. Je nach Matchup liegt sie je nach Sideboardplan auch mal ganz gut auf eins, um Karten wie Brainstorm, Ponder, Extirpate, Swords to Plowshares etc. auszuschalten. Solidarity mag die Karte auch nicht.

1 Mogg Fanatic
Der stärkste Konkurrent um diesen Slot ist neben dem Earwig Squad wohl Stingscourger. Doch weil ich im Februar gegen Ichorid gedrawt habe und ich Dark Confidant so oft zu Gesicht bekommen habe, setzt sich der Mogg Fanatic durch.

So sollte mein Haufen für März also aussehen. Na dann werfen wir mal einen Blick auf die Performance in Iserlohn.

Turnierbericht

Nach einer Geburtstagsfeier quälte ich mich aus dem Bett. Glücklicherweise fand diese schon in Iserlohn statt, so dass ich mir wenigstens die morgendliche Zugfahrt aus Siegen sparen konnte. Am Bahnhof traf ich mich mit Steffen, der mir mitteilte, dass JP kurzfristig abgesagt hatte und wir machten uns auf den Weg zur Halle. Dort angekommen besorgte ich mir erst mal das vierte Relic of Progenitus und nahm die letzten Korrekturen an der Deckliste vor. Es konnte also losgehen…

Round 1 gegen...

Bye.

Aargh! Und dafür war ich also so schön früh aufgestanden. Habe in der Freizeit unendlich viel Wasser in mich reingekippt, um dem Kater entgegenzuwirken und dem Brenner ein bisschen beim Standard zugesehen. Nach 20 Minuten (wenn nicht sogar schneller) verprügelten seine BW-Tokens die gegnerischen Kithkins und wir verbrachten den Rest der Zeit damit, über GP Chicago und GP Hannover zu labern.

1-0


Round 2 gegen Dominik Nitsch mit Bant-Aggro

Beim Shufflen labern wir über dies und das und er erzählt mir, dass er am Tag zuvor auf dem PTQ das Halbfinale mit einem Domain-Zoo erreichen konte. Nach kurzem Gespräch über das Metagame und ein paar Cardchoices geht's los.

In Game 1 legt er Treetop Village getappt und sagt: „Go.“ Das macht mich stutzig und ich überlge erst mal, was mein Gegenüber spielt. Ich caste den First-Turn-Goblin Lackey und sehe von seinem Deck nicht wirklich viel mehr als ein Tropical Island. Demnach schlage ich ihn schnell auf null.

„Gut, dass du keine Ahnung hast, was ich spiele. Jetzt kann ich wenigstens gescheit sideboarden.“

Ich erkenne sein Deck am Noble Hierarch (recht eindeutig) und fürchte mich die ganze Zeit vor Stifle-Effekten. Unbegründet, wie er mir nach dem Spiel mitteilte, er hatte sie im Sideboard gelassen.

2-0


Round 3 gegen Jonas Harbili mit UWb-Landstill

In Game 1 kann er einfach alles entsorgen, was ich auf den Tisch knalle. Er besiegt mich mit Humility. Beim Boarden denke ich lange nach, um mich letztendlich dazu zu entscheiden, seine Enlightened Tutor-Toolbox mit Chalice of the Void auf eins zu stoppen und zusätzlich Krosan Grip reinzunehmen, um seine Humility entsorgen zu können.

Vial und Chalice auf der Starthand. So weit, so gut. Kein Counter gegen Vial. Als ich Chalice auf eins lege, benutzt er in Response seinen Tutor, um sich Engineered Explosives zu suchen. Mit der er in seinem Zug die Chalice entsorgt. Dann sucht er sich mit einem zweiten Tutor Humility raus. Ich topdecke Krosan Grip und freue mich tierisch darüber, nur um ihm dabei zuzusehen, wie er eine zweite Humility von oben zieht!

Trotzdem schlage ich ihn noch auf drei Lebenspunkte, doch seine Vedalken Shackles drehen zusammen mit Mishra's Factory und Crucible of Worlds das Spiel und als dann fünf Soldier-Spielsteine das Spiel betreten, ist die Sache gelaufen.

2-1


Round 4 gegen Matthias Drüppel mit Faerie Stompy

Wir racen uns gegenseitig, doch ich bringe nur einen Ringleader durch und irgendwie stört mich seine Chalice auf zwei. Als seine Vedalken Shackles dann auch noch meine frisch ausgespielte Wort, Boggart Auntie nehmen, ist klar, dass ich zumindest Game 1 abgeben werde.

In Game 2 bin ich einfach schneller als er und die Warren Weirding greifen seine Flieger ab und geben der Vial die benötigte Zeit, um mir ein paar Goblins aufs Board zu legen. Er spielt Pithing Needle auf Vial und ärgert sich danach dumm und dusselig, als er Serendib Efreet in ein Warren Weirding opfert und sein Sea Drake anschließend vom Gempalm Incinerator vom Himmel geschossen wird.

Außerdem packt er noch eine Secret Tech aus und legt Silent Arbiter. Mann, hat mich das Ding ausgebremst! Doch Wort, Boggart Auntie entsorgt zusammen mit Warren Weirding alles auf seinem Board bis auf einen Flieger. Dank guter Ringleader kann ich ihn mit Goblin Piledriver und Goblin Warchief auf null bringen. Glücklicherweise, denn eine Runde später hätte ich gegen Serendib Efreet mit aus der Hand vorgezeigtem Sigil of Distinction verloren.

In Game 3 kontrolliert er einen getappten Efreet mit Umezawa's Jitte ausgerüstet. Auf dieser liegen zwei Marken, bei mir liegen zwei Piledriver. Ich sage, dass ich angreifen möchte und er sagt: „Okay!“
Statt auf den Trigger der Piledriver zu reagieren, sagt er: „Vor dem Blocker-Deklarieren-Step mache ich dir einen Piledriver kaputt.“
Ich: „Okay, nimmste drei.“
Er: „Ne, einen!“
Ich erklär's ihm. Er denkt, er hätte das anders angesagt, aber als umstehende ihm versichern, er hätte das verzockt, zuckt er mit den Schultern. Ich zerstöre seine Jitte und meinen Piledriver noch mit Explosives auf zwei, so dass er mich für drei schlagen geht und „Go“ sagt. Ich hatte noch Siege-Gang Commander und Warchief auf der Hand, topdecke Piledriver und schlage mich zum Sieg. Er ist angepisst über seinen Spielfehler und meinen Draw, aber nach kurzen Worten der Besänftigung beruhigt er sich wieder und wir quatschen noch ganz nett.

3-1


Round 5 gegen Stefan Czolk mit Threshold (feat. Rotsplash)

Dieser sehr sympathische junge Mann war extra aus Karlsruhe angereist! Sein Dialekt rockt!

In Game 1 schlagen wir uns. Ich schlage schneller. Er ist auf zwei Lebenspunkten. Ich lege Siege-Gang Commander aufs leere Board. Er versucht mich noch totzuburnen, doch der Topdeck bleibt ihm versagt und so fresse ich bei acht Lebenspunkten End of Turn einen Lightning Bolt, doch ein Fire//Ice und Kreiseln und Brainstormen bringen ihm nichts mehr. Er revealt noch ein zweites Fire//Ice von der Hand. Knapp!

In Game 2 packe ich Relic raus, weil ich nur Quirion Dryad gesehen hatte und er was von wegen ohne Goyf zocken sagte. Stattdessen hole ich mir Krosan Grip gegen CounterTop. Prompt sah ich zwei Tarmogoyf plus Dryade. Keine Chance dagegen. Ich schiebe zusammen.

In Game 3 packe ich die Relics wieder rein und die Grips raus. Außerdem darf noch der Vexing Shusher mitmachen. Doppeltes Wasteland zerstört seine Manabasis, Rishadan Port hält sie klein, meine Vial bringt Goblins rein und Relic kümmert sich um seinen Graveyard. Perfekter Lauf der kleinen Grünen und schnell vorbei.

4-1


Round 6 gegen Stefan Bell mit Aggro-Loam

Er entsorgt meine schönen Goblins mit Devastating Dreams und geht mich mit seinem Tarmogoyf prügeln. Zweimal schafft er es, die bösen Träume zu resolven. Ich fühlte mich schon sehr verwüstet, doch mit Ringleader in der Hand und zwei Aether Vial im Spiel bringe ich eine Matrone rein, die seinen Tarmogoyf blockt und Goblin Lackey sucht. Letzterer betritt End of Turn das Spiel. Eine Vial drehe ich auf vier Marken eine auf zwei. Ringleader findet tatsächlich Ringleader Nummer 2, Goblin Piledriver, Warren Weirding und Wort, Boggart Auntie. Das reicht, um ihn im nächsten Zug den Garaus zu machen.

Er meckert während dem Stöbern durch sein Sideboard über die Vials. Ich freue mich über die Dinger, die mir nämlich das nächste Match innerhalb weniger Runden gewinnen sollten. Er hat nur zwei Mana und legt sehr glücklich Dark Confidant auf den Tisch, was ich mal zum Anlass nehme diesen umgehend mit Gempalm Incinerator zu entsorgen. Meine über Vial reingebrachten Lackeys machen ihre Arbeit und ich habe endlos viel Zeit, um auf die Final Standings zu warten.

5-1


Am Ende reicht es für Platz 2. Damit hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich mir vorgenommen hatte, besser als letztes Mal abzuschneiden. Der Mann an der Spitze des Feldes ist wie so oft Patrick mit seinem Control-Haufen. Er darf als einziger ungeschlagen nach Hause fahren. Mein Deck war eins von zwei nicht-blauen Decks in den Top 8, unter denen sich drei (!) Landstilldecks, ein Survival und drei weitere blaue Haufen befanden.

Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen und ihr hattet Spaß beim Lesen. Ich freue mich natürlich über Kommentare und Anregungen.

Bis dann!
Flo
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