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Community Erinnerung, sprich von Michael Diezel |
11.08.2009 |
Zunächst einmal muss ich mich entschuldigen und noch einmal in fettem Schwarz auf Weiß erklären: Swerve leitet (in einem normalen 2-Spieler-Duell) kein Cruel Ultimatum um.
Damit widerspreche ich ein wenig meinen Aussagen der letzten Woche, was sich so erklären lässt:
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Ich teste das Deck, natürlich mit Negate anstelle von Swerve.
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Kurz vorm eigentlichen Artikel-Schreiben stolpere ich über das Abweichen und erkenne die Möglichkeiten, das Deck damit aufzupeppen.
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Die diversen Top-Decks werden auf ihre zielgerichteten Sprüche untersucht.
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5c-Control bietet das leckere Cruel Ultimatum, welches wir alle so gern im Limited mit Hindering Light gecountert haben. Das klappt bekanntlich nur mit einem Ziel.
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Ich mache ein paar weitere Testspiele, davon genau null gegen Ultimatum. Immerhin kann ich einen Time Warp umlenken, was mir in dem Moment gereicht hat.
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Fazit – 1. Teil: Ändert nie im letzten Moment Euer Deck!
Fazit – 2. Teil: Spielt vielleicht doch lieber Negate.
Nochmals ein dickes Sorry, ich werde mich jetzt noch stärker bemühen, dem ersten Teil des Fazits zu folgen. Damit wären wir beim aktuellen Geschehen und das erinnert gerade ein bisschen an Weihnachten. Viermal werden wir noch wach...
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...dann wird die schwarze Kontrolle ein Comeback feiern und zwar auf meinem Lieblingsturnier eines jeden Jahres. Das liegt hauptsächlich an der für meinen Geschmack genau richtigen Mischung aus ernsthaftem Turnierspiel (immerhin geht es um die WM-Plätze und unbezahlbar viel Ehre) und Spaß. Dieser setzt sich aus einigen Faktoren zusammen, die nur hier so zu sehen sind:
Die besten Spieler Deutschlands sind vor Ort. Gut, das gibt es bei einem Heim-GP auch, allerdings tarnen sie sich dort deutlich besser in der Masse.
Zu diesen besten Spielern gehören ganz besonders auch die Altstars, also jene, die eigentlich mit dem Spiel abgeschlossen haben, aber doch nicht ganz loslassen können. Die kommen dann alle gemeinsam zum Ort des Geschehens, so dass sich ein Charme entwickelt, der sich vielleicht am besten mit einem jährlichen Klassentreffen vergleichen lässt. Nur dass die Jungs immer noch ganz gut Karten spielen können. Denkt bloß mal an das letzte Jahr, wo ein Harald Stein erste Bekanntschaften mit einem Planeswalker machte... und dann trotzdem in die Top 8 gelangte.
Durch ebendiese Dichte an guten Spielern bei vergleichsweise geringem Payout, kann man auch viel schneller vom Turnier loslassen. Die Erwartungshaltung ist recht gering und die Stimmung bei den meisten viel gelöster.
Dazu tragen auch die Sideevents bei und damit meine ich jetzt keine 8-Mann-Drafts. Die legendäre Players' Party gehört unbedingt dazu, auch wenn der Magic-Spieler selbst nur im Ausnahmefall ein echtes Partytier ist, ebenso die Top-8-Video-Coverage. Begeleitet von den unendlichen W ortströmen solcher Sprachtalente wie dem Blech, Trash oder in früheren Tagen Marco Blume, kann man live bei einem Stück deutscher Magic-Geschichte dabei sein und gleichzeitig alle Fehler (oder zumindest das, was die Kommentatoren dafür halten ) unserer Besten belachen.
Ein modetechnisch nur schwer zu toppendes T-Shirt gibt's auf jeden Fall, ganz klassisch in der Größe XXL, denn scheinbar geht man in der Anschaffung immer davon aus, dass das die Größe für mindestens 90% aller Kartenspieler sein muss...
Mittlerweile ist ein weiterer Punkt die Erinnerung an frühere Veranstaltungen. Das bedeutet zwar einerseits, dass ich offensichtlich ziemlich alt geworden bin, andererseits aber auch, dass es eine Menge Veranstaltungen gibt, über deren Highlights ich berichten kann und jetzt auch werde. Es folgt nun mein ganz persönlicher Rückblick auf die letzten zehn Jahre German Nationals...:
2000
Die Qualifikation zu meiner ersten Teilnahme erreichte ich im dritten Anlauf bei der damals noch so betitelten „Sachsenmeisterschaft“. Das Deck, womit mir das gelang, enthielt übrigens dreimal Scent of Jasmine, kein Wunder also, dass für die DM etwas anderes gesucht werden musste.
Veranstaltet wurde das Ganze im beschaulichen Dietzenbach, zufällig Heimat eines Spielwarenkonzerns namens Amigo. Außer diesem gab es dann auch entsprechend wenige Sightseeing-Möglichkeiten, so dass unsere nichtmagischen Aktivitäten überschaubar blieben. Wären sie aber wohl auch in jeder anderen Stadt der Welt geblieben, immerhin war das meine erste DM. Ich habe ja schon ein paar Mal über die veränderte Medien-Landschaft bei unserem Lieblingsspiel philosophiert, aber stellt Euch das wirklich so vor, dass wir gestaunt haben, dass unsere Kartefakthelden wie Peer Kröger oder Stephan Valkyser auch atmen und essen mussten.
Gespielt habe ich dann – welch Überraschung – ein Deck mit der Hülle, damals noch als Phyrexian Ghoul unterwegs und nicht als schäbiges Insekt. Die gesamte Deckliste kann ich leider nirgends finden und bekomme sie auch nicht mehr ganz aus dem Gedächtnis hin, aber folgende Karten waren mit Sicherheit dabei:
Damals hat es tatsächlich noch geklappt, dass man nach dem Start aus Paradiesvogel/Manaelf, Phyrexian Ghoul, Academy Rector noch die zauberhaften Worte: „Kein Block“ hörte und dann den fetten Kill mit unserem Lieblingszombie auspackte (indem man sich mit dem geopferten Rector erst Pattern of Rebirth und damit dann noch einen Rector und Saproling Burst suchte). Der seltsame Saprazzan Bailiff war unsere Tech gegen das damals ziemlich beliebte (und von uns gefürchtete) Replenish-Deck; nur schade, dass diese von einem Konstrukt mit dem Namen „Trinity“ nahezu vollständig aus dem Metagame verdrängt worden waren. Dieses lustige grüne Elfen-Deck hatten wir Ossis natürlich noch nie gesehen, aber zum Glück war die Kraterraupe ziemlich stark dagegen...
Los ging es jedoch mit Booster-Draft und zwar meinem ersten. Nicht dem ersten mit den neuen Prophecy-Karten, sondern dem ersten meines Lebens. (Dafür galt ich als sächsischer Rochester-Draft-Experte, da ich bei meinem ersten Versuch in diesem Format gleich einen gewissen Andreas Pischner besiegen konnte, der damals zumindest im östlichen Teil Deutschlands ein sehr respektierter Spieler war.) Ich draftete Rebellen (gut!), wobei ich die Sucher ignorierte (sehr schlecht!) und lieber zum Doppelpack Cho-Arrim Bruiser griff. Nach vier Spielen stand ich wenig überraschend 0-2 und wurde durch das Freilos gerettet. Beim zweiten Versuch draftete ich blau-weiße Kontrolle, wobei ich mich nur noch an Doppel-Daze erinnern kann, welches im Laufe der folgenden Runden u.a. Delraich und Thrashing Wumpus neutralisieren sollte. Außerdem gab es an dem 1-2-Tisch auch noch eine Menge anderer Spieler, die gerade erst ihren Entjungferungsdraft hinter sich gebracht hatten, so dass die Gegenwehr nicht mehr ganz so beeindruckend ausfiel. Somit stand ich am Ende des Tages sehr beachtlich 4-2, ein Ergebnis, was nur noch durch den Constructed-Teil übertroffen wurde: 5-1.
Das lag hauptsächlich am Deck, welches wirklich gut und vor allem überraschend war und mich tatsächlich in die Top 8 brachte. Diese war sicher eine der besser besetzten Finalrunden:
Kai Budde
Andre Konstanczer
Wolfgang Eder
Stephan Valkyser
Janosch Kühn
Christoph Lippert
Jan Brinkmann
und ich
Ich musste direkt gegen den Andre ran, gut ausgestattet mit Trinity-Elfen. Das Ganze wurde natürlich live in den Nachbarraum übertragen (ihr wisst schon, dorthin, wo über die Fehler der Spieler gelacht wird) und das beeindruckte mich doch ziemlich. Immerhin war ich vor drei Tagen noch der typische FNM-Spieler gewesen und jetzt schauten mir alle zu, wie ich es gegen einen der Besten verzockte. Und genau das tat ich wohl auch. Nach einer 2-1-Führung entwickelten sich zwei dramatische Spiele, in denen ich einiges verzömmelte und noch dazu etwas Pech hatte, als ich in Spiel 5 meinen tutorbaren Zorn Gottes (False Prophet) leider auf die Hand gezogen hatte. Andre wurde dann verdient Meister und ich packte auf den Europameisterschaften wieder Scent of Jasmine aus...
Die Qualifikation zur EM war übrigens einer meiner beiden Hauptpreise. Der andere war das jährliche Trikot der Wahl noch einmal, um es noch unvergleichlicher zu machen jetzt in Feuerwehrrot. Aufgebügeltes Quadratmotiv war übrigens die Gezeitenkrake.
2001
Dieses Turnier (Link zur Coverage) ist mir als eines der schönsten in Erinnerung geblieben. Das lag weniger an meinen Erfolgen als an den begleitenden Umständen. Etwa der Ort der Veranstaltung Würzburg, der in dieser vorsommerlichen Hitze fast nur aus Studentinnen bestand. Oder unsere Pension, die einen wunderbaren Garten mit Bierbänken und kleinem Bach bereitstellte, um unsere brillanten Kreationen auszuprobieren. Selbst das T-Shirt sah mit Engel ganz annehmbar aus. Natürlich war auch die Mischung meiner Reisegefährten (von den genau gar keiner mehr aktiv ist...) hilfreich, allen voran der gute „El“ Mario Zemke, dessen Bericht gerade bei reya.de neu aufgelegt wurde.
Ich selbst draftete etwas besser als im Jahr zuvor (also nur noch schlecht), allerdings fehlte das dort im Überfluss vorhandene Glück, so dass ich schon nach dem Limited-Teil de facto ausgeschieden war. Im Constructed-Teil versuchte ich es dann mit Mono-Blau und ~24 Countern. Killoptionen waren drei Nether Spirit (ohne eine schwarze Manaquelle) und ein Mahamoti Djinn. Das Deck war besser, als das jetzt hier klingt, aber irgendwie war wohl die Luft raus. Nach ein paar Runden droppte ich und konnte so live beobachten, wie beim El das gleiche Phänomen einsetzte wie bei mir im Vorjahr. Es lief einfach alles. Selbst das Repairing vom ungewinnbaren zum leichten Matchup klappte.
Im Viertelfinale war dann trotzdem Schluss, obwohl er mit Fires gegen das Anti-Fires (5-0 in den Swiss-Runden gegen Fires) von Stephan Valkyser das vielleicht beste Match seines Lebens spielte. Abgesehen natürlich vom berühmten: „Ich vergesse es, am Ende der gegnerischen Runde mit Saproling Burst Tokens zu bauen, ziehe aber Fires of Yavimaya, damit das auch egal ist...“
Gewonnen hat das Event Daniel Zink mit „den guten Karten gegen die alten“ (O-Ton Videoübertragung) des Herrn Valkysers. Favorit der Massen wurde übrigens Marc Ziegner, der mit ausschließlich roten Karten inklusive des zugehörigen Avatars („was kann der eigentlich?“) ins Halbfinale vordrang.
2002
In jenem Jahr ging es ins Schloss nach Heidelberg, direkt am Ufer des Neckars. Dort sonnten sich wieder die Studentinnen, während wir uns im Inneren fragten, warum eigentlich immer zur DM (damals übrigens im Mai) die ersten heißen Tage des Jahres vergingen.
Magic-technisch war das Event (Link zur Coverage) eher langweilig, unendliche Mengen an blauer Kontrolle, allen voran natürlich der grinsende Atog. Ich selbst hatte das ausnahmsweise mal richtig vorausgesehen und war mit einem grandiosen Plan angereist: Mein Deck spielt erste Runde Nimble Mongoose, da kann nicht gecountert werden und dann bekommen die ganzen Decks den nicht mehr weg. Damit nichts Unvorhergesehenes passiert, spielen wir selbst noch eine Menge blauer Karten sowie Upheaval und Worship (mit Mungo!) gegen die Kreaturendecks. Das klappte auch erschreckend gut, so dass ich mein 3-3 im Draft noch deutlich verbessern konnte. Einen großen Teil meiner Limited-Siege konnte ich übrigens mit der Farbkombination Rot-Weiß einfahren. Wer schon einmal Odyssey gedraftet hat, weiß, wie bemerkenswert das ist. Eine andere durchaus bemerkenswerte Statistik lieferte Dennis Johannsen ab, der sich zunächst durch den Limited-Grinder zum eigentlichen Event brachte (6-0), dort zwei Drafts gewann (12-0) und schließlich mit UG-Madness unterdurchschnittlich performte (12-6).
Sächsischer Top-8-Spieler des Jahres wurde dann mein alter Bundesliga-Gefährte Stefan Heumann mit Goblin Trenches a.k.a. das andere blaue Deck, für den dann aber – ganz der Tradition folgend – Schluss im Viertelfinale war. Ausgebrannt wurde er von Marc Ziegner, der sich erneut seinen Weg flammen konnte und ganz vergessen hatte, dass er gegen das URW von Stefan mit den ganzen Absorbs und Co. eigentlich nicht gewinnen kann. Erst beim „Endgegner“ Kai Budde war dann für ihn Schluss.
Eingekleidet waren wir in der gesamten Zeit in Weinrot, garniert mit den kleinen Eichhörnchen des Squirrel Nest. Erwähnenswert ist noch die Players' Party im benachbarten Havanna Club, wobei wir unser Fest abgetrennt von den Eingeborenen begingen (inklusive Freibier!), was hauptsächlich den grauhaarigen, graubärtigen Künstler Dan Frazier zu stören schien, der sich aber damit zu helfen wusste, dass er zwei flotten Mädels in den Salsa-Room folgte...
2003
Dieses Jahr (Link zur Coverage) war ein schlechtes Jahr, denn ich war zwar mittendrin, aber doch nicht so richtig dabei. Grund war ein Chemnitzer Spieler mit 16 (!) Schutz-vor-Schwarz-Kreaturen, der mir meine Qualifikation versaute. Das Deck, was von mir damals ins Feld geführt wurde, war annähernd dasselbe wie das, mit dem drei Sachsen dann 5-1, 5-1, 4-2 gingen: monoschwarze Zombies, inklusive Balthor dem Toten. Wenn das nicht lecker ist.
Austragungsort war Mainz, doch viel mehr fällt mir zu dem Turnier leider nicht ein. Gewonnen hat das Ganze ein Herr Dirk Baberowski mit lustigen Elfen, ein Deck, welches damals als reiner Casual-Haufen angesehen wurde, besonders wenn es (wie beim Meister) Coat of Arms enthielt. Gerüchten zufolge soll der gute Dirk übrigens in Aschaffenburg 2009 ein Comeback feiern...
2004
Erneut ging es nach Heidelberg (Link zur Coverage), erneut war es heiß und erneut hatte ich versucht, ein Metagame-Deck zu bauen. Gegen den Marsch der Maschinen des Affinity-Decks setzte ich den... nun ja... Marsch der Maschinen. Damit kam ich immerhin auf ein leicht positives Matchup gegen die Artefaktmänner, verlor aber gegen alles andere. Außerdem spielte ich so keine Skullclamp und das kann nicht richtig sein. Die Top-8-Spieler machten es besser, auch wenn insgesamt nur 31 Exemplare auf den Decklisten standen.
Sieger wurde Torben Twiefel, der sein Equipment am liebsten grünen Spitzohren verpasste und damit zum dritten Mal in fünf Jahren einen Meister der Elfen küren ließ. Getragen wurde in diesem Jahr eine bunte Hand auf schwarzer Baumwolle, garniert wenn ich mich nicht irre mit einem markigen Spruch wie „Duell der Besten“ oder „Hol Dir den Titel“...
2005
Für dieses Jahr (Link zur Coverage) hatte ich mir einen besonders gewieften Deckplan überlegt. Statt wie alle anderen hochkomplexe Tooth and Nail, Ninjas oder knallrote Brandkarten nach Bonn zu bringen, bestand mein Deck aus:
Es muss nicht extra erwähnt werden, dass die Jungs außer Angreifen nichts konnten und entsprechend viel Spaß hatte man auch mit dem Deck. Ganz besonders lustig wurde es gegen die grünen Gegner, die dann Runde 3 Iwamori of the Open Fist ins Rennen schickten. Zum Glück hatten wir aber Legenden im Deck und konnten wahlweise Isamaru, Hound of Konda oder Hokori, Dust Drinker entgegenstellen... kostenlos!
Den gleichen Plan verfolgte übrigens Buddes Kai, der am Ende des Wochenendes ähnlich begeistert herumlief wie wir. Dies war nur insofern etwas bedauerlich, als dass ich genau in jenem Jahr mein bestes Draftergebnis überhaupt erzielte (6-1).
Zur Frustbewältigung wechselten wir dann die Sportart und damit begann eine neue Ära der ultimativen Duelle. Vergesst Oxford vs. Cambridge, Ali vs. Frazier oder Sensei's Divining Top vs. Rundenzeit – all das ist nichts gegen den Ruhm der beim Fußball-Länderspiel Nord gegen Ost zu vergeben ist. Oder besser die Schmach, die der Verlierer erdulden muss. Austragungsort dieses ersten Aufeinandertreffens war das Müngersdorfer Stadion, Trainingswiese Nord. Leichter Nieselregen begünstigte das Schuhwerk des Nordens, der mit 12:5 oder so am Ende gewann. Torschützenkönig: Der Kai.
Das Mainevent gewann derweil Hannes Scholz mit den bayrischen Ninjas, die ein Super-Matchup gegen die drei wichtigsten Decks des Turnieres – Tooth and Nail, Mono-Rot und natürlich White Weenie – hatten. Zusammenfassen konnte es damals am besten der Sachsenmeister Stefan Menzel: „...und wieder ein sexuell unerfülltes Wochenende.“
2006
Aschaffenburg, die Erste (Link zur Coverage). Aschaffenburg ist sicher einer der besten Orte Deutschlands, um ein solches Event auf solide Beine stellen zu können. Es liegt relativ zentral, die Halle ist ideal und für sämtliche Players' Parties steht eine geräumige Bowling-Bahn zur Verfügung und beim Aufstieg zum Schloss Johannisburg kann man auch ganz prima die Schnellkraft trainieren.
Apropos Schnellkraft. Ninjas gewannen 2006 zum zweiten Mal in Folge, wobei der neue Meister Max Bracht schon als kommender Superstar gefeiert wurde. In den Finalspielen war davon leider wenig zu sehen, nicht etwa weil er schlecht spielte – im Gegenteil – sondern, weil er fast gar nicht spielte. Genauso wie seine sieben Kollegen, die einen beachtlichen Teil der Ergebnisse schon vor dem ersten Mischen vorlegen konnten. Das führte dann nicht unbedingt zur Steigerung der Spannung. (Ebenfalls in die Top 8 spielte sich TobiH, was jetzt erwähnt wird, da er als mein Chef über meinen schreiberischen Werdegang zu entscheiden hat. )
Ich selbst führte einen furchtbaren RB-Haufen mit Splash Steamcore Weird (Anti-Paladin en-Vec-Tech!) ins Rennen und bekam verdientermaßen auf die Nase. Fußballerisch musste sich Team Ost auch wieder dem Norden geschlagen geben, wobei erneut das unterlegene Schuhwerk bei Regenwetter eine nicht zu verachtende Rolle spielte. Wenn nur die Ausreden beim Kartenspielen so einfach zu finden wären...
Eigentlicher Star der Veranstaltung wurde unangefochten „die Kuh“, womit man den Rimehorn Aurochs meinte, der den Rücken des DM-Shirts zierte. Selbiges war übrigens ganz in Weiß gehalten, nur an den Rändern umgaben es schwarz-rot-goldene Streifen. Ja, es war die Zeit des Sommermärchens...
2007
Dieses Ereignis (Link zur Coverage) musste ich leider mit Magenproblemen bestreiten, was zunächst zu einer verfrühten Aufgabe mit dem eigentlich überlegenen „Schnitter-Control“ rund um Teneb, the Harvester und seinen Mannen führte und schließlich in einer katastrophalen Performance beim Fußball-Länderspiel mündete. 0:12 stand es schon zur Pause auf dem Sportplatz Weibersbrunn und nur ein geschickter 1-0-Spielerabtausch konnte das Ergebnis noch halbwegs erträglich gestalten.
Vor den Auftritten von Schnitter-Teneb wurde natürlich auch gedraftet, diesmal Mono-U (Ihr seht die ganzen Limited-Archetypen sind krass überbewertet) und Sliver. Am Ende avancierte Bodo Rösner zum Mann des Wochenendes, als er innerhalb von nur wenigen Stunden die beiden begehrtesten Trophäen der deutschen Magic-Welt einsammeln konnte – Deutscher Magic-Meister in Fußball und Magic. Letzteren erreichte er dabei mit Teneb s kleinen Bruder Numot, the Devastator oder zumindest dessen zugehörigem UWR-Deck, denn der Drache musste im Tauschordner verbleiben. Finalgegner war übrigens Dennis Johannsen, Fußballgefährte des Teams Nord, der die geschätzten schwarzen Karten ins Feld führte.
2008
Zur Abwechslung ging es mal nicht nach Unterfranken, sondern in die Hauptstadt Niedersachsens (Link zur Coverage), was man gut daran erkennen konnte, dass sich das Wetter viel freundlicher präsentierte. So konnte der Norden einmal nicht seine Ausrüstungsvorteile umsetzen und belegte beim Fußball-Länder-Turnier lediglich Platz 3. Ihr habt richtig gelesen, „Turnier“, da mittlerweile auch der Westen eine technisch versierte Truppe auf den Sportplatz schicken konnte, die erst nach zähem Kampf im Elfmeterschießen unterlegen war.
Bei den Pappkarten gab es dann den ersten ostdeutschen Triumph überhaupt zu vermelden, als Olaf Krzikalla (den Nachnamen habe ich ohne Nachzuschauen so hinbekommen) seine Fische auf Platz 1 führte.
Weniger erfreulich gestaltete sich die Players' Party, die von Hasbro unauffällig vergessen wurde. Jens Kessel versuchte zwar auf Eigeninitiative (und mit Eigenkapital) noch etwas auf die Beine zu stellen, aber der Schaden war leider angerichtet.
Ach ja, mein Deck basierte – um den Kreis zu schließen – auf Nantuko Husk und Greater Gargadon und vor allem auf den Regeln der Sechsten Edition. Vielleicht erinnert sich noch jemand. Schaden ging damals noch über den Stapel und so. Gute, alte Zeit...
2009
Die schwarzen Karten geben ein Comeback... aber so weit waren wir ja schon bzw. noch nicht.
So viel also von mir. In einer Woche könnt Ihr dann lesen, wie sich die Sümpfe geschlagen haben, wer die Players' Party auf den Kopf gestellt hat und vielleicht sogar, wie es mit der Bundesliga weitergeht.
Bis dahin
Der MiDi
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