Hallo und ein herzliches Willkommen zum zweiten Teil des großen 360°-Panorama-Rundumblicks über das Pauper-Format. Nachdem es im 
ersten Teil
 um die eher aggressiv veranlagten Decks ging, wird es heute für die Kombo- und Kontrollfreaks interessant. Der erste Kandidat steht bereits in den Startlöchern und wird zudem zeigen, warum 
Frantic Search
 neben dem offensichtlich völlig brokenen 
Cranial Plating
 die zweite Karte auf der Banned-List des Formates ist:
Esper-Storm
|  | 3 Azorius Chancery
  3 Dimir Aqueduct
  2 Evolving Wilds
  3 Terramorphic Expanse
  6 Island
  2 Plains
  2 Swamp
  
 4 Cloud of Faeries
  1 Mnemonic Wall
  3 Mulldrifter
  4 Nightscape Familiar
  3 Sea Gate Oracle
  4 Sunscape Familiar
  
 4 Compulsive Research
  3 Deep Analysis
  1 Foresee
  2 Scarscale Ritual
  4 Snap
  3 Springleaf Drum
  3 Temporal Fissure
  
 
 |  | Sideboard:
   
  2 Benevolent Unicorn
  1 Capsize
  3 Echoing Decay
  4 Hydroblast
  3 Lone Missionary
  2 Prismatic Strands
  
 
 |  |  | 
Plan des Deck ist, durch wiederholtes Spielen von sogenannten „kostenlosen“ Spells (hier 
Cloud of Faeries
 und 
Snap) einen möglichst hohen Storm-Count zu bekommen, der dann dafür sorgt, dass dem Gegner mittels 
Temporal Fissure
 sämtliche Permanents auf die Hand gegeben werden. Dem dann mehr oder weniger hilflosen Gegner wird anschließend durch zwei- bis dreimaliges Angreifen mit mehreren Kreaturen der Garaus gemacht. Ermöglicht wird das Ausspielen der ganzen Spells zunächst durch die acht Familiars, die die blauen Karten nahezu kostenfrei machen, weiterhin helfen die 
Ravnica-Länder 
Dimir Aqueduct
 und 
Azorius Chancery, die beide zwei Mana erzeugen und somit schon durch ein einzelnes 
Snap
 oder eine 
Cloud of Faeries
 Mana gewinnen.

Dank der durch die Familiars äußerst günstigen Drawspells (
Compulsive Research, 
Deep Analysis, 
Foresee
 und in einigen Versionen auch 
Scarscale Ritual) lassen sich diese „free spells“ relativ konstant finden und sorgen im Schnitt etwa im vierten Zug für ein „Auskomboen“ des Gegners. Ein gewaltiger Vorteil des Decks besteht darin, dass selbst am Ende der Kombozuges die Hand immer noch gut bestückt ist, da quasi im Vorbeigehen die zahlreichen Kartenzieher gespielt werden. Sollte sich also der lädierte Gegner wider Erwarten noch einmal stabilisieren können, wird er einfach ein zweites Mal das einseitige 
Upheaval
 abbekommen. Dementsprechend sollte auch klar sein, warum 
Frantic Search
 in diesem Deck eine viel zu freche Karte wäre; sowohl Carddraw als auch Untap-Ability sind hier einfach komplett jenseits von Gut und Böse.
Eins der größeren Probleme dieses Decks – nämlich die relativ wackelige Manabasis und die Anfälligkeit gegen Landzerstörung (übrigens die erfolgversprechendste Sideboard-Strategie gegen Esper-Storm) wird durch 
Springleaf Drum
 abgefedert, weil mit 19–20 Kreaturen eigentlich immer Mana generiert werden kann. Ansonsten ist jedoch das Maindeck wie bei fast allen Kombodecks bis auf wenige Slots ziemlich statisch gesetzt, alleine die Anzahl mancher Karten schwankt hin und wieder zwischen den verschiedenen Listen, insbesondere beim Carddraw. So bevorzugen viele Spieler einen vierten 
Mulldrifter, da dieser einerseits als Finisher fungiert (klingt zwar zunächst komisch, ist es aber bestimmt nicht mehr, wenn nach dem Kombozug 
Mulldrifter, Familiars, 
Sea Gate Oracle
 und mehrere 
Cloud of Faeries
 angreifen, während man selbst mit nur einem Land herumsteht – Kleinvieh macht eben auch 
Mist Schaden) und andererseits für seine Evoke-Kosten gespielt werden kann, um dann in Reaktion auf den Sacrifice-Trigger mit 
Snap
 gebounct zu werden, was ein wenig mehr Value als zum Beispiel ein 
Scarscale Ritual
 bringt. Manchmal findet man auch ein einzelnes 
Capsize
 schon im Maindeck, was nach der Kombo dank Familiars dafür sorgt, dass der Gegner ganz sicher kein Bein mehr auf den Boden bekommt.
Im Sideboard finden sich vor allem Schutzeffekte, um die Kombo abzusichern, 
Benevolent Unicorn
 sorgt dafür, dass Burn auf die Kombokreaturen deutlich abgemildert wird (oder arbeitet sogar als direkter Blitzableiter), 
Hydroblast
 ist ebenfalls gegen rotes Removal gedacht, kann aber auch mal einen 
Pyroblast
 neutralisieren oder ein rotes Tier zerstören. 
Prismatic Strands
 können unter Umständen sogar zweimal die eigene Kreatur beschützen. 
Lone Missionary
 hilft, gegen Aggro den einen zusätzlichen Zug zu erkaufen, um die Kombo anbringen zu können, 
Echoing Decay
 hilft vor allem gegen 
Empty the Warrens-Goblins. Die Funktion von 
Capsize
 als Post-Kombo-Play wurde ja schon erwähnt. Rechnet man mit viel rotbasiertem Aggro, finden außerdem schon mal 
Galina's Knight
 oder 
Vedalken Outlander
 den Weg ins Sideboard. In den Bereich „Spielerei“ fallen dahingegen Karten wie 
Curfew
 (um die „Enters the battlefield“-Trigger mehrfach nutzen zu können) oder 
Steel of the Godhead, was zusammen mit Knight und Outlander geboardet wird.
Der zweite beliebte Kombo-Archetyp wurde jetzt schon mehrfach erwähnt und baut ebenfalls auf der Storm-Mechanik auf, hier wird aber im Gegensatz zum Esper-Storm auf 
Empty the Warrens
 als zentrale Karte zurückgegriffen. Dabei gibt es zwei leicht unterschiedliche Varianten, die vor allem in Bezug auf ihre Manabasis Unterschiede aufweisen:
Variante 1: UR-Empty the Warrens
|  | 2 Evolving Wilds
  1 Forgotten Cave
  6 Island
  4 Mountain
  2 Terramorphic Expanse
  
 4 Goblin Bushwhacker
  
 3 Brainstorm
  4 Desperate Ritual
  4 Empty the Warrens
  4 Gitaxian Probe
  2 Gush
  4 Lotus Petal
  4 Manamorphose
  4 Ponder
  4 Preordain
  4 Rite of Flame
  4 Seething Song
  
 
 |  | Sideboard:
   
  3 Dispel
  2 Echoing Truth
  2 Flaring Pain
  3 Hydroblast
  2 Lava Dart
  3 Pyroblast
  
 
 |  |  | 
Das Deck funktioniert ähnlich den verschiedenen Fastcombo-Decks, die dem einen oder anderen aus anderen Formaten bekannt sein dürften: Mithilfe von zahlreichen Manaritualen (und 
Lotus Petal) wird einerseits ein Haufen Mana produziert, andererseits ein entsprechend hoher Stormcount erzeugt, um mit 
Empty the Warrens
 viele Goblinspielsteine zu bekommen, sodass der Gegner im nächsten Angriff einfach überrannt werden kann oder bestenfalls dank 
Goblin Bushwhacker
 bereits im Kombozug selbst. Zahlreicher Carddraw sowie Filterkarten in Form von 
Ponder, 
Preordain
 und 
Brainstorm
 sorgen für das Auffinden der einzelnen Komboteile, teilweise auch während des Kombozuges, da hier doch relativ regelmäßig ohne 
Empty the Warrens
 in der Hand abzugehen versucht wird – hat man entsprechend Carddraw in der Hand, ist das Finden der Killoption oft nur Formsache, zumindest dann, wenn der Gegner sich nicht mithilfe von Gegenzaubern wehrt. Um zu nachzusehen, inwiefern der Gegner interagieren kann, dient 
Gitaxian Probe
 – hat er keinen Counter (oder nicht genug, um die Kombo ausreichend zu stören) kann gefahrlos ein Haufen Goblins gebaut werden.

Alternativen fürs Maindeck betreffen in fast allen Fällen den Carddraw, da zumindest die Manarituale gesetzt sind. Daher findet man manchmal anstelle von 
Gush
 (was aufgrund der Verfügbarkeit auf 
Magic Online
 ein wenig teurer ist) 
Ideas Unbound, die jedoch durch die doppelblauen Kosten fast immer von 
Manamorphose
 abhängen. Ein weiterer Drawspell ist 
Impulse, der aufgrund der Kosten von zwei Mana jedoch klobig erscheint und deswegen oft gemieden wird. Ein oder zwei 
Simian Spirit Guide
 als zusätzliche Manaquellen finden sich eher selten, da sie den Stormcount nicht erhöhen.
Probleme hat das Deck vor allem gegen Mass-Removal in Form von 
Seismic Shudder, 
Hurly-Burly
 und 
Sandstorm, denen mithilfe von diversen Countern aus dem Sideboard begegnet werden soll. Bevorzugt gespielt werden 
Dispel
 und 
Hydroblast, 
Pyroblast
 hingegen soll die Kombo gegen gegnerische Counterversuche absichern. 
Echoing Truth
 ist fürs Mirror gedacht, 
Lava Dart
 erhöht den Stormcount dank des mehr oder weniger kostenfreien Flashbacks und 
Flaring Pain
 wird gegen 
Fog
 und 
Holy Day
 geboardet. Als alternative Winoption im Sideboard sieht man manchmal 
Kiln Fiend, die vor allem gegen Decks zum Einsatz kommen, die für Spiel 2 ihr Removal ausboarden.
Ansonsten ist auch 
Grapeshot
 eine zusätzliche Möglichkeit, wovon aber in den meisten Fällen mindestens zwei benötigt werden, was bei der zweiten 
Empty the Warrens-Variante zu sehen ist …
Variante 2: Sacland-Empty the Warrens
|  | 4 Ancient Spring
  4 Geothermal Crevice
  4 Sulfur Vent
  1 Irrigation Ditch
  
 1 Goblin Bushwhacker
  4 Cabal Ritual
  2 Chromatic Sphere
  4 Chromatic Star
  4 Dark Ritual
  3 Empty the Warrens
  4 Gitaxian Probe
  4 Grapeshot
  3 Ideas Unbound
  4 Lotus Petal
  4 Manamorphose
  1 Preordain
  4 Rite of Flame
  1 Seething Song
  4 Sign in Blood
  
 
 |  | Sideboard:
   
  2 Deep Analysis
  4 Duress
  1 Echoing Truth
  2 Flaring Pain
  2 Goblin Bushwhacker
  2 Shred Memory
  2 Pyroblast
  
 
 |  |  | 
Im Gegensatz zur ersten Variante besteht hier die Manabasis aus den verschiedenen Opferländern aus 
Invasion, was zunächst dafür sorgt, dass nicht ganz so schnell in die Kombo gegangen wird, da diese getappt ins Spiel kommen. Dafür erhält man mit Schwarz eine weitere Farbe, die zusätzliche Rituale zur Verfügung stellt, außerdem bekommt man mit 
Sign in Blood
 weiteren Carddraw. Dazu findet man nun auch das volle Playset an 
Ideas Unbound. Das benötigte farbige Mana wird einerseits durch verschiedene Manaartefakte, andererseits durch die Opferländer bereitgestellt. Außerdem findet sich mit 
Grapeshot
 eine zusätzliche Möglichkeit das Spiel noch im Kombozug zu gewinnen.

Der erhöhte Powerlevel wird mit der größeren Gefahr bezahlt, in der Kombo zu fizzeln, da deutlich weniger Cardselection gespielt wird, 
Brainstorm
 und 
Ponder
 fehlen in den meisten Fällen ganz, in der obigen Beispielliste findet sich lediglich ein einzelnes 
Preordain. Zusätzlich kann sich dieses Deck deutlich schlechter von einem unterbrochenen Komboversuch erholen, da hier möglicherweise zahlreiche Permanents geopfert wurden. Weitere Karten, die im Maindeck gespielt werden (können), sind 
Shred Memory
 als Tutor für Carddraw oder 
Grapeshot, 
Duress
 zur Absicherung der Kombo sowie 
Deep Analysis
 als zusätzlicher Kartenzieher.
Das Sideboard sieht aufgrund der Manabasis deutlich differenzierter aus als in der UR-Variante, vor allem findet sich 
Duress
 als Combo-Protection in Form von gezieltem Discard, weiterer Anti-Hate (
Pyroblast
 und 
Flaring Pain) sowie eigener Hate für Kombogegner und Tutoren für die eigenen Spells. Manchmal finden sich sogar zusätzliche Länder (meist 
Dimir Aqueduct) im Sideboard, um etwaiger Landzerstörung entgegenzuwirken.

Im zweiten Teil des heutigen Artikels sind die Kontrolldecks des Formats das Thema. Hier gibt es derzeit drei beherrschende Tier-1-Decks, die nachfolgend ein wenig näher beleuchtet werden. Kandidat Nummer eins fällt beinahe unter klassische „Draw-Go“-Kontrolle, hin und wieder einmal unterbrochen von Removal und Carddraw:
UR-Post-Control
|  | 4 Cloudpost
  4 Glimmerpost
  6 Island
  6 Mountain
  4 Terramorphic Expanse
  
 3 Mulldrifter
  3 Steamcore Weird
  1 Mnemonic Wall
  
 3 Lightning Bolt
  3 Flame Slash
  4 Compulsive Research
  2 Mana Leak
  1 Mysteries of the Deep
  2 Mystical Teachings
  1 Negate
  2 Prohibit
  2 Condescend
  4 Preordain
  1 Rolling Thunder
  1 Capsize
  3 Prophetic Prism
  
 
 |  | Sideboard:
   
  3 Earth Rift
  2 Stone Rain
  2 Hydroblast
  2 Pyroblast
  2 Seismic Shudder
  2 Hindering Touch
  1 Shattering Pulse
  1 Ancient Grudge
  
 
 |  |  | 
Grundlegendes Prinzip ist, mit einer Auswahl an kostengünstigem roten Removal (neben 
Lightning Bolt
 und 
Flame Slash
 sieht man hin und wieder auch 
Staggershock) und diversen Gegenzaubern das Board zu stabilisieren, um dann durch überlegene Card-Quality und Carddraw den Sieg einzufahren. Dabei sorgen 
Glimmer- und 
Cloudpost
 für die Produktion von großen Mengen Mana bereits im Early- bis Midgame, sodass ansonsten eigentlich zu teure Sprüche wie 
Mulldrifter, 
Mysteries of the Deep
 oder 
Mystical Teachings
 bereits frühzeitig gespielt werden können, beziehungsweise ohne Gefahr zu laufen, sich auszutappen. Positiver Nebeneffekt der Glimmerposts ist dabei der Lifegain, der grade im manchmal heiklen Aggro-Matchup die Zeit kauft, um das notwendige Removal zu finden und auch spielen zu können.

Neben den bereits erwähnten Karten dient auch 
Steamcore Weird
 als effizienter Aggro-Hate, da hier oft ein virtueller 2

:

1-Tausch ermöglicht wird. Besonders erwähnt werden muss 
Flame Slash
 als wichtigste Karte gegen Affinity, da 
Myr Enforcer
 und auch 
Carapace Forger
 eine Toughness von vier aufweisen. Selbst 
Rolling Thunder, eigentlich als Finisher gedacht, kann durchaus zum Beseitigen gegnerischer Schläger benutzt werden, immerhin gibt's im Lategame mit 
Mnemonic Wall
 eine Recursion-Option (und dank 
Capsize
 sogar beliebig oft).
Zweiter Teil des Kontroll-Plans sind ausgesuchte Gegenzauber, die jedoch aufgrund der Manabasis vorzugsweise keine doppelt farbigen Manasymbole beinhalten sollten, weswegen man 
Counterspell
 nur relativ selten sieht (und dann oft auch nur als 1- oder 2-of zum Tutorn per 
Mystical Teachings). Stattdessen wird häufig eine Auswahl an 
Mana Leak, 
Condescend, 
Prohibit
 und 
Negate
 gespielt. Die genaue Anzahl des jeweiligen Counters ist dabei relativ frei, wichtig ist eher die Gesamtzahl der Counter, die in den meisten Fällen bei etwa acht liegt. Abgerundet wird mit diversem Carddraw. 
Compulsive Research
 und 
Mulldrifter
 sind gesetzt, wobei die Zahl der 
Mulldrifter
 zwischen zwei und vier schwankt. Meist findet man 
Mysteries of the Deep
 als Ziel für 
Mystical Teachings, 
Deep Analysis
 wird aufgrund der Klobigkeit von vier Mana und den zusätzlichen Flashbackkosten von drei Leben nicht immer gespielt, gegen Aggrodecks sind die Kosten selbst im Lategame manchmal nicht zu bezahlen. 
Preordain
 sorgt für eine gewisse Kartenauswahl, während 
Prophetic Prism
 die manchmal doch etwas instabile Manabasis stärkt und das schwarze Mana fürs Flashback von 
Mystical Teachings
 bereitstellt.
Capsize
 sorgt gegen die meisten Decks nach Stabilisierung des Spiels dafür, dass der Sieg auch nach Hause gefahren wird, sei es, um durch wiederholtes Bouncen von 
Glimmerpost
 die eigenen Lebenspunkte in für Aggro unerreichbare Höhen zu schrauben oder per 
Prophetic Prism
 den Gegner in Kartenvorteil zu ertränken. Auch 
Mulldrifter
 und 
Steamcore Weird
 sind dankbare eigene Ziele für Capsize, ansonsten kann man natürlich auch einfach nach und nach sämtliche gegnerischen Länder zurück auf die Hand befördern. Alternativ gewinnt das Deck recht klassisch durch einen gigantisch großen 
Rolling Thunder
 und selbst das schnöde Erschlagen durch 
Mulldrifter
 und Weirds sieht man immer wieder. Immer wieder findet sich außerdem 
Ulamog's Crusher, der dann oft anstelle von 
Mnemonic Wall
 gespielt wird. Leider hat der Crusher jedoch das Problem, vor allem gegen Aggro- und Kombodecks aufgrund seiner hohen Kosten auf der Hand zu verrotten, sodass er insbesondere dann in den Listen zu finden ist, wenn das Metagame eher in Richtung Kontrolle tendiert. Weitere Variationen des Decks betreffen die Manabasis. Vor allem 
Expedition Map
 wird häufig mit der Intention gespielt, einen zuverlässigen Tutor auf die Posts zu haben. Als netter Nebeneffekt wird dann oft ein 
Bojuka Bog
 ins Deck integriert, da UR-Post eine Schwäche gegen friedhofsbasierte Karten wie 
Tortured Existence, 
Death Spark
 oder 
Grim Harvest
 aufweist.
Das Sideboard ist großteils aufs Mirror und Kombo-Matchup ausgerichtet, da man gegen Aggro preboard eigentlich recht solide aufgestellt ist. 
Earth Rift
 und 
Stone Rain
 bekämpgen gegnerische Posts, 
Hydro- und 
Pyroblast
 kommen anstelle des eher nutzlosen Spotremovals ins Deck. 
Seismic Shudder
 bekämpft Goblins und deren Spielsteine, während 
Hindering Touch
 die Storm-Mechanik direkt angreift. 
Shattering Pulse
 und 
Ancient Grudge
 sind Waffen der Wahl gegen Affinity. Wichtig ist hier vor allem, dass bis auf die Landzerstörung sämtliche Sideboardkarten mittels 
Mystical Teachings
 gesucht werden können. Weitere Karten, die man des Öfteren im Sideboard finden kann, sind 
Safe Passage
 gegen den 
Grapeshot-Kill oder je nach Meta deckspezifischer Aggrohate wie zum Beispiel 
Gorilla Shaman
 gegen Affinity oder mehr Burn.
Als Nächstes an der Reihe ist ein Vertreter, dem zumindest im Standard immer wieder ein Comeback prophezeit wird, der allerdings regelmäßig wieder kläglich in der Versenkung verschwindet, nämlich monoschwarze Kontrolle:
MBC
|  | 2 Barren Moor
  21 Swamp
  
 4 Chittering Rats
  3 Crypt Rats
  3 Liliana's Specter
  1 Okiba-Gang Shinobi
  4 Phyrexian Rager
  4 Ravenous Rats
  3 Corrupt
  2 Geth's Verdict
  4 Sign in Blood
  3 Tendrils of Corruption
  3 Unearth
  3 Victim of Night
  
 
 |  | Sideboard:
   
  1 Corrupt
  3 Dross Golem
  4 Duress
  2 Echoing Decay
  1 Geth's Verdict
  2 Grim Harvest
  1 Relic of Progenitus
  1 Serrated Arrows
  
 
 |  |  | 
Der Deckplan ist relativ simpel: Einfach mit Discard (an dem am besten noch ein Critter hängt) um sich werfen, bis dem Gegner seiner Hand verlustig gegangen ist, und dann mit diversem Kroppzeug und dem einen oder anderen 
Corrupt
 töten. Dafür, dass dieser Plan auch konstant durchzuführen ist, sorgen sage und schreibe zwölf Discarder. Sollte doch der eine oder andere Critter beim Gegner erscheinen, so wird diesem kurz und bündig mit Removal der Prozess gemacht. Kreaturenhäufung beim Gegner wird von 
Crypt Rats
 bestraft und damit man auch auf jeden Fall dahin gelangt, gibt's Lifegain in Form von 
Tendrils of Corruption
 und Carddraw durch 
Phyrexian Rager
 und 
Sign in Blood.

Vor allem Aggro- und Kombodecks haben mit MBC so ihre Mühe, andere Kontrolldecks, die vor allem den besseren Carddraw haben, sind hingegen weniger gern gesehene Gegner. Größtes endogenes Problem des Decks ist, relativ langsam zu töten und relativ schlechte Topdecks zu haben, denn Discard ist eben nur dann gut, wenn sich die gegnerischen Bedrohungen auf der Hand befinden und nicht im Spiel. Variationen im Maindeck betreffen vor allem den Removal- und Discardteil. So findet sich unter anderem 
Doom Blade, aber auch 
Disfigure, genauso wie 
Echoing Decay. Manche Decks enthalten 
Duress
 schon in den ersten 60 Karten, um zumindest ein wenig gezielten Discard zu haben, und auch eine zweites oder drittes Exemplar von 
Okiba-Gang Shinobi
 ist zu finden.
Das Sideboard bekämpft insbesondere andere Kontrolldecks, die vor allem ein gut getimtes 
Grim Harvest
 kaum unter Kontrolle bringen können. 
Duress
 befindet sich, wenn nicht schon im Maindeck, eigentlich immer im Board, genauso wie weiteres Spotremoval, da man gegen die Aggro-Goblins ohne 
Crypt Rats
 durchaus auch einmal schlichtweg zu langsam sein kann, denn die Discard-Kreaturen zeichnen sich nun eben nicht durch besondere Kampfwerte aus. 
Dross Golem
 ist für MBC ein weiterer kostengünstiger Angreifer, um das Spiel schneller zu beenden. Ansonsten findet man in den Sideboards von MBC 
Choking Sands
 gegen die Post-Decks sowie 
Wrench Mind, was wegen der Affinity-Decks meist zu schwach fürs Maindeck ist.
Abschließen möchte ich meine Deckvorstellung mit einem Deck, das bis vor nicht allzu langer Zeit auch im Standard und Extended sein Unwesen trieb, nämlich den Feen, die im Pauper jedoch im einfarbig blauen Gewand daherkommen, aber trotzdem schon fast unter Aggrocontrol fallen.
Mono-U-Fae
|  | 17 Island
  2 Quicksand
  
 4 Delver of Secrets
  (Insectile Aberration)
  4 Cloud of Faeries
  3 Ninja of the Deep Hours
  4 Spellstutter Sprite
  
 4 Brainstorm
  4 Counterspell
  1 Echoing Truth
  2 Exclude
  4 Force Spike
  4 Gitaxian Probe
  4 Preordain
  3 Snap
  
 
 |  | Sideboard:
   
  4 Dispel
  4 Hydroblast
  1 Ninja of the Deep Hours
  2 Serrated Arrows
  4 Weatherseed Faeries
  
 
 |  |  | 
Ziel ist hier, möglichst früh eine Evasion-Kreatur auf das Board zu bekommen und diese in einen 
Ninja of the Deep Hours
 umzuwandeln. Dieser (und weitere günstige Angreifer) werden dann so lange mit Countern und Bounce beschützt, bis der Gegner das Zeitliche segnet. Relevant ist dabei vor allem 
Delver of Secrets, der dank ingesamt 26 Spontanzaubern und Hexereien sowie 
Brainstorm
 und 
Preordain
 konstant transformiert werden kann und so zu einer echten Bedrohung wird. 
Spellstutter Sprite
 zählt derweil weniger als Kreatur, sondern mehr als Counter zum Schutz der eigenen Critter, hat aber natürlich eine ganz besondere Synergie mit der Recycelbarkeit mittels Ninja und 
Snap. Insgesamt ist es für dieses Deck enorm wichtig, frühen Druck auszuüben, da viele Karten mit fortschreitendem Spiel immer schwächer werden, allen voran 
Force Spike
 und die dann doch verhältnismäßig schwachen Kreaturen.

Für dieses Tempo im frühen Spiel sorgen vor allem 
Brainstorm
 und 
Preordain, dazu kommt noch 
Gitaxian Probe, die nicht nur die für ein Aggrokontroll-Deck wichtige Information der gegnerischen Hand bringt, sondern auch durch das Pseudocycling schneller relevante Spells findet. Etwas aggressivere Listen spielen hierbei weniger Counter und dafür meist 
Phantasmal Bear, was das Deck einen deutlichen Schwenk in Richtung Aggro machen lässt. Ansonsten findet man 
Gush
 als Kartenzieher in manchen Builds und 
Curfew
 wird aufgrund der Wiederverwertbarkeit vieler Kreaturen im Deck manchmal gemaindeckt. Probleme haben die Feen in erster Linie gegen hyperaggressive Decks wie Goblins und Affinity, da echtes Removal mit nur zwei oder drei 
Quicksand
 im Maindeck doch arg überschaubar ist, während Kombo und Kontrolle gern gesehene Gegner sind, Ersteres aufgrund der vorhandenen Clock in Kombination mit zahlreichen günstigen Countern sowie entsprechendem Carddraw, Zweiteres wegen der exzellenten Fähigkeit, vor allem die Ninjas vor Removal zu beschützen und so immensen Kartenvorteil zu erwirtschaften.
Das Sideboard ist dann entsprechend den schlechten Matchups angepasst, hier findet man zunächst 
Hydroblast, welcher gegen Goblins zusätzliches günstiges Removal darstellt, aber zusätzlich auch gegen Kombo als Counter fungieren kann. 
Serrated Arrows
 sind ebenfalls Removal, wenn auch relativ klobig, dafür aber mehrfach verwendbar. Nicht in der obigen Liste enthalten, jedoch auch recht beliebt ist 
Steel Sabotage
 gegen Affinity, während 
Weatherseed Faeries
 für Goblins ein kaum zu lösendes Stoppschild darstellen. Abgerundet wird noch mit 
Dispel, was einerseits als Kreaturenschutz fungieren kann, aber auch gegen die Kombodecks des Formats seine Anwendung findet. Weitere Karten, die sich in den Feen-Sideboards finden lassen, sind 
Piracy Charm
 als weiteres frühes Removal, verschiedene Arten von Bounce wie der schon erwähnte 
Curfew, 
Echoing Truth
 oder der gute alte 
Boomerang.
Das soll es so weit von mir gewesen sein. Ich hoffe, es hat dem einen oder anderen so weit gefallen, dass er (oder sie) es demnächst auch einmal mit diesem ziemlich spaßigen und vor allem recht günstigen Format auf 
Magic Online
 versucht. Ansonsten würde mich noch interessieren, ob weitere Artikel über Pauper gewünscht werden, und falls ja, in welcher Form. Ein Video über ein Daily Event mit einem bestimmten Deck? Eine Analyse eines Tier-2-Decks, was in meiner Vorstellung unter den Tisch gefallen ist? Eure Meinung ist gefragt!
Bis dann
Julian Brüggemann