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Deckcheck: U/G Tempo
von Erik Schaffernicht
07.04.2002

Die aktuellen Varianten der U/G Decks, die nicht auf Opposition basieren, begannen sich eigentlich im Invasion Block Constructed zu entwickeln, wobei Gaea's Skyfolk, Temporal Spring, Repulse und andere Karten zu einem U/G Deck führten, das den Namen Liquid Tempo trägt. Mit der Rotation im Herbst wurde diese Idee auch für das Standardformat interessant, denn einerseits fiel Blue Skies als zu diesem Zeitpunkt bestes AggroControl aus dem Rennen und andererseits bot Odyssey mit Threshold einige neue interessante Möglichkeiten.

Der erste und wahrscheinlich auch bekannteste Vertreter wurde Draino. Dieses Deck ist vollkommen darauf ausgelegt schnell den Friedhof zu füllen um mit starken Threshold-Kreaturen den Gegner zu überrennen. Blau sorgt für Threshold mit Careful Study und Tolarian Winds, wobei schon in Runde drei bis vier sieben Karten im Friedhof liegen können. Grün sorgt für die Viecher, die zwar erst bei Threshold dick werden, dafür aber billig sind. Werebear, Nimble Mongoose und auch Roar of the Wurm um nur einige Vertreter zu nennen.

Hier eine mögliche Deckliste:
 
lands (22):
1Brushland
2Adarkar Wastes
4Yavimaya Coast
7Forest
6Island
2Treva's Ruins

spells (17):
4Roar of the Wurm
4Careful Study
4Rushing River
3Tolarian Winds
2Breakthrough

60 cards
creatures (21):
4Basking Rootwalla
4Nimble Mongoose
4Wild Mongrel
4Werebear
3Mystic Enforcer
2Centaur Chieftain

 
Um den Threshold-Charakter dieses Decks noch zu verstärken könnte man die Wild Mongrels gegen Seton's Scout austauschen. Allerdings halte ich den Mongrel für die flexiblere Karte, die im Fall der Fälle auch beim Erreichen von Threshold hilfreich sein kann.
Der Splash weiß ermöglich es eine sehr starke Karte zu spielen, nämlich den Mystic Enforcer. Bei der Menge an herumlaufendem Schwarz sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Auch die Sideboardoptionen erweitern sich dadurch gewaltig, man denke nur an Worship und COPs...
Noch ein paar Worte zu Breakthrough und dem Centaur Chieftan, da sie nicht übermäßig häufig auf Draino Decklisten zu finden sind. Der Breakthrough hilft genau wie die Studies und Winds die sieben Karten in den Friedhof zu bringen. Aber im Gegensatz zu den beiden letztgenannten Karten nutzt er auch im späteren Spiel wenn die Hand einmal leer ist. Der Chieftan schließlich ist ein kleines Overrun mit Beinen, dass festgefahrene Situationen durchbrechen kann und er hat auch Haste was gegen viele schwarze Decks hilfreich ist, da deren Kreaturenkontrolle kaum mit Instantspeed funktioniert.



Und dann kam Extended. Und es kam Comers Miracle Growth. Und es war die Frage ob man sowas auch im T2 machen kann.
Man kann es zumindest versuchen.
 
lands (21):
4Yavimaya Coast
6Forest
11Island

creatures (13):
1Temporal Adept
4Quirion Dryad
4Gaea's Skyfolk
4Mystic Snake

60 cards
spells (26):
2Temporal Spring
2Syncopate
3Call of the Herd
3Standstill
4Opt
4Sleight of Hand
4Counterspell
4Æther Burst

 
Ok es sieht vielleicht ein bißchen komisch aus, aber es läuft besser als es aussieht. Aber auch nur ein bißchen...
Im Gegensatz zum Extendeddeck fehlen hier ganz deutlich die "kostenlosen" Sprüche, wie Gush, Daze und Foil, aber man kann nicht alles haben.
Da sowohl Opt als auch Sleight of Hand genutzt wird, kann man verhältnismäßig wenig Land spielen. Aufgrund der Dryade sind fast alle anderen Sprüche blau und man kann sich recht schnell ein ordentliches Monster zusammendopen. Am besten läuft es, wenn man Runde 2 eine Dryade legen kann und danach sich zum Countern, Bouncen und Karten ziehen zurücklehnt.
Allerdings ist auch ein Wort der Warnung angebracht. Obwohl ich mit diesem Deck ein FNM gewonnen habe, hat es noch ganz deutliche Schwächen. Aber ich denke einen Versuch ist es wert und wäre für Ideen und Vorschläge zu diesem Deck dankbar.

Und schließlich gibt es auch noch Torment und mit den Qualen kommt der Wahnsinn...
Auch gehypt durch die Pro Tour Osaka sind die U/G Decks, welche exzessiven Gebrauch von Madness-Karten machen, momentan allerortens am sprießen. Hier meine Dienstag-Vormittag-Version:
 
lands (22):
3Yavimaya Coast
9Forest
10Island

spells (12):
4Obsessive Search
4Circular Logic
4Rushing River

creatures (26):
4Basking Rootwalla
4Wild Mongrel
4Aquamoeba
4Merfolk Looter
4Arrogant Wurm
4Mystic Snake
2Centaur Chieftain

60 cards
 
Andreas Pirschner dürfte erfreuen, dass ich seine Bezeichnung für dieses Deck übernommen habe .
Um Karten abzuwerfen nutze ich neben dem obligatirischen Wild Mongrel und der mächtigen Aquamöbe, den guten alten Merfolk Looter. Er verlangsamt das Deck zwar geringfügig, sorgt aber für einen gewissen Kartenvorteil. Alle 16 Madnesskarten sind nahezu obligatorisch, aber ich habe mich schon desöfteren dabei erwischt die Obsessive Search oder die Logic herauszuboarden. Als relativ wichtig haben sich Rushing River und Mystic Snake erwiesen, um die Bahn zum Gegner freizuhalten. Kein Upheavel? Nope. Habe ich nur im Sideboard gehabt, denn das Deck spielt selten mehr als vier bis fünf Länder aus, der Rest wird lieber gediscarded.


So, der eine oder andere wird sich fragen, warum ich keine Sideboards dazugeschrieben habe. Die Antwort ist ganz einfach, dass das Sideboard mehr alles andere an das lokale Metagame angepasst werden muss und daher werde ich nur noch kurz ein paar Karten erwähnen die man für eigentlich jedes der drei Decks in Betracht ziehen kann. Disrupt und Divert haben mich bisher nie enttäuscht, die üblichen Hoser wie Spellbane Centaur, Compost und Jungle Barrier sind meist dabei, aber man kann auch ein halbes Squirrel Opposition im Board verstecken...

Das soll's gewesen sein.
Fragen, Ideen und Kommentare könnt ihr gerne an erik@planetmtg.de schicken.

Erik

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