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Magic - die fünf Grundpfeiler
von Fabian Fischer
15.09.2004

Grüßgott allerseits und herzlich willkommen zur ersten Ausgabe von "Magic-die fünf Grundpfeiler".

"Warum spielst du so ein Spiel?", "Ist das nicht verdammt teuer?", "Ich dachte immer, das spielen nur Kinder!" Solche Sätze hat der ein oder andere von euch wahrscheinlich schon mal, wenn nicht gar häufiger, gehört. Immer wieder erklärt man mit einer Akroma-Geduld , dass es einfach ein tolles Spiel ist, dass auch Erwachsene daran gerne teilnehmen und dass man nur schwer davon loskommt. Klar, oft genug muss man sich im Gegenzug auch eingestehen, dass es wirklich "verdammt teuer" ist. Weiß jemand, was ein Oxymoron ist? Wenn nicht, dann hier ein paar Beispiele dafür: Billige Booster, spendable Küstenzauberer und geringer Einzelkartenpreis... (Und hiermit hat der liebe Fabian auch was für eure Bildung getan, soviel zu "Magic bildet nicht weiter!")

Aber über Preispolitik nach dem Euro - auch davor - lässt sich streiten, über Magic sowieso, über Fakten nicht.

Und deswegen möchte ich in der folgenden Artikelserie auf die "fünf Grundpfeiler" von Magic näher eingehen - wohlweislich "Grundpfeiler" und nicht "Säulen", da mir nichts ferner liegt, als eine Weltreligion mit einem Kartenspiel zu vergleichen.
Und hier sind die Models, die uns die Grundpfeiler präsentieren: Die weiblichen Leser (Ladies first ) dürfen sich jetzt leichtbekleidete Männer vorstellen, die kleine Pappschilder hoch heben, für männliche Leser haben wir extra Frauen engagiert .

  1. (Drachentanga): Magic spielt in einer Fantasy-Welt und wird von renommierten Künstlern gestaltet
  2. (Sehr, sehr viel Haut ): Magic ist ein Spiel der unbegrenzten Möglichkeiten
  3. (Stripper/In): Magic entwickelt sich weiter und verändert sich
  4. (Profi-Model und Hobby-Nudist/In): Magic besteht aus Turnieren, Ligen sowie Casual-Play
  5. (Fünf verschiedene Strings - und keinen davon an ): Magic ist ein Sammelkartenspiel

Soviel zur Einleitung: Let's start:


Präsentation und Fantasy-Umfeld von Magic

Drachen schlängeln sich über den Tanga des Models, im Hintergrund sehen wir zwei Affen bei der Arbeit und das Publikum klatscht frenetisch, als Engel, Goblins, Trolle und Zombies zusammen einen Meermann abschlachten, seinen Dreizack zerbrechen und dann übereinander herfallen. Als der Ringrichter, ein grinsender Atog, schließlich auch noch eingreift, rollen die Köpfe, kaum ein Kavu kommt ungeschoren davon. Willkommen bei Magic, verehrter Leser, willkommen auf dem Schlachtfeld einer anderen Welt!

Und ja, damit möchte ich beginnen: Magic spielt in einer Fantasy-Welt klassischer Art. Während zu Urzas Zeiten noch der Kampf zwischen Phyrexia und Dominaria im Mittelpunkt stand, wandern wir heute über die metallene Welt Mirrodin und in naher Zukunft auch über den asiatischen Boden von Kamigawa. Es ist dieses Genre, das maßgeblich zu dem Erfolg des Kartenspiels beigetragen hat, so vermute ich jedenfalls. Denn als im vergangenen Jahrtausend (!) der Herr der Ringe eine Fantasy-Welle ins Rollen brachte, sprang Magic auf diesen lukrativen Zug auf und hat bis heute überdauert.

Denn ganz ehrlich, wie viele von uns hätten das Spiel gekauft, wäre es in der realen Welt angesiedelt? Klar, die Tiger, Löwen, Krokodile blieben erhalten, aber was wäre die Magic-Welt ohne Engel, Drachen, Bestien und was es nicht alles gibt? Und was wäre Magic ohne Magie? Diese Frage ist wohl sehr berechtigt, denn dann wäre wohl oder übel ein anderer Name fällig gewesen. "Realistic"? "Criminal"? Sehr aussagekräftig. Dem steht das mysteriöse Magic gegenüber... Was hättet ihr wohl gewählt? Nun gut, verlassen wir die Visionen und kehren wir in die Wirklichkeit zurück. Zum Spiel Magic mit seinen vielen exotischen Kreaturen aus einer Fantasy-Welt, die sich ständig weiterentwickelt (Näheres dazu in Artikel Nr. 3) und uns kaum Luft zum Atmen lässt .

Magic hat ein gewisses Flair. Es entsteht durch die zahlreichen Begleitromane, deren Geschichten wir oft auf den Karten (ausschnittsweise) erfahren, in sogenannten Anekdotentexten - wenn ich's richtig geschrieben habe, bekomme ich einen Booster mehr, einverstanden? . Apropos Anekdotentexte: Auch das trägt zum Flair bei. Wenn man schon in einem Einsteigerpack Sachen wie "Solch einen Skorpion findest du nicht in einem Schuh, eher umgekehrt" liest oder z.B. den Text "Der Bold war sich seines eigenen Gestanks nicht bewusst - bis er nach Luft schnappen musste und sofort starb", fasziniert einen das Spiel ungleich stärker, als wenn da stehen würde: "Der Skorpion ist groß" oder "Der Bold stank".
Dies alles aufbauend auf der Fantasy-Welt, geschickt gewürzt mit einer Prise Legenden und Helden, macht Magic zu etwas Besonderem, wenn nicht gar Einzigartigem. Ja, Magic ist etwas Besonderes. Doch was habe ich noch vergessen? Ein wichtiger Aspekt fehlt noch: Das Design. Und darüber ist wohl selten soviel gestritten worden wie in der letzten Zeit, als der Umbruch mit Mirrodin kam. Gut, man hat sich akklimatisiert - noch einen Booster? -, aber so richtig warm geworden sind einige von uns noch nicht damit - insbesondere die neuen Artefakten lassen meines Ermessens zu Wünschen übrig. Dazu wieder mehr im dritten Artikel.

Nun aber zum Design, den Bildern, der gesamten Aufmachung halt: Dadurch, dass die Wizards durchaus bekannte Künstler für die Illustration ihrer Karten engagiert haben, sehen die Karten dementsprechend aus - kann jemand mal den negativen Beigeschmack entfernen? Sie glänzen oft mit beeindruckenden (Länder), manchmal auch witzigen (Sexmonkeys, oleoleole) und meistens zumindest ansprechenden Bildern (na wie wär's mit einem Laquatus' Champion?). Natürlich, es gibt Außnamen (wer die Rechtschreibfehler erkennt, darf lachen und mir einen Booster geben), doch die bestätigen schließlich die Regel, oder?
Um nur einen Künstler zu erwähnen, dessen Bilder mich vor vielen Jahren zu Magic brachten, nenne ich DiTerlizzi; er hat seinen ganz eigenen Stil - wer ganz cool sein möchte, darf style lesen - und seine Goblins fand ich damals so überragend gezeichnet, dass ich mir gleich ein Deck gekauft habe.

So, und, um das zu untermauern, möchte ich jetzt noch einige meiner Lieblingskarten von den Illustrationen her auflisten und die besten Sprüche aus Magic niederschreiben:

Lieblingsbilder:

Dies hier soll natürlich nur eine Auswahl sein, hat rein gar nichts mit der Leistung der Karten zu tun und ist meine eigene Meinung! Also, alles vollkommen subjektiv - schon wieder so ein Wort, das riecht nach Booster .


Goblin Feldmarschall: DiTerlizzi

Krasser Goblin, einfach toll, wie der Künstler da das Gesicht und die Körperhaltung hingekriegt hat. Wenn er nicht so... nun ja, ähem, mittelmäßig... wäre, ich würde ihn in jedes Deck stecken!

Goblin Spelunkers, Urzas Saga: DiTerlizzi

Wieder so ein Goblin, von dem ich nicht genug kriegen kann! Hat den noch jemand? Könnte ich mir einen ertauschen? Und außerdem: Der Spruch ist auch nicht von schlechten Vätern und Müttern!

Goblin Mountainier, Starter: DiTerlizzi
Goblin Cavaliers, Starter: DiTerlizzi
Goblin Masons: DiTerlizzi
Goblin Warbuggy: DiTerlizzi

Muss ich wohl nichts dazu sagen, alle vier einfach toll...

Mischievous Poltergeist: DiTerlizzi

Das Mädchen ist - glaube ich jedenfalls - das gleiche wie bei den Vine Trellis


Laquatus's Champion: Greg Staples

Wieder solch ein Kontrast, einfach toll...


Symbiotic Wurm: Matt Cavotta

Der Kontrast aus Rot, Gelb und Grün, gefällt mir auf jeden Fall auch sehr gut


Blanchwood Treefolk: DiTerlizzi

Kehren wir wieder zu meinem Lieblingskünstler zurück , toll, oder?


Endless Wurm: DiTerlizzi

Und noch einer , ganz im Ernst, den bräuchte ich auch noch einmal... Wenn jemand einen tauschen würde... Aber bevor das hier zum Bazaar (of Baghdad - na, dafür muss es aber einen Booster geben) verkommt, mach ich lieber weiter...

Treefolk Mystic: DiTerlizzi

Wohl mein Lieblings-Baumhirte, dieses verschmitzte Lächeln...

Sprüche, deretwegen ich Magic lieben lernte :


"Der Bold war sich seines eigenen Gestanks nicht bewusst - bis er nach Luft schnappen musste und sofort starb" - Ekelbold

"Ein voller Sarg ist wie ein voller Koffer - beide sind attraktiv für Diebe" - Totengräber

"Die Toten geben gute Soldaten ab. Sie können keine Befehle verweigern, sie geben nie auf und sie hören nicht auf zu kämpfen, wenn mal ein Körperteil abgeschlagen wird" - Heer der geplagten Skelette

"It's only short jump. You go first."
"AIIIIEEEE!"
"Hmm... we go different way now." - Goblin Spelunkers

"Der härteste Teil seiner Ausbildung ist es, ihm beizubringen, dass er das Wildschwein nicht essen darf" - Goblin Wagenlenker

"It's diet consists of fruit, plants, small woodland animals, woodland animals, woodlands, fruit groves, fruit farmers, and small cities" - Gewaltiger Baloth

"Vor langer langer Zeit versteckten sich ein paar Elfen, um einen Wurm vorbeizulassen. Sie warten heute noch" - Endless Wurm

"Nö, hier ist auch nix. Geht doch schon mal vor, ich komm' in einer Minute nach... Juhu!" - Schatzhort

"Some fishers like to eat eels, and some eels like to eat fishers" - Coral Eel

"Den Fehler, Moloch mit Molch zu verwechseln, überleben nicht viele" - Phyrexianischer Moloch


Und ich habe sicher Tausende vergessen...

Das alles war (und das gut deutsch war), was ich zum Thema Magic und zu seiner Präsentation zu sagen habe. Bekanntlich lässt sich nun aber auch über Geschmack streiten und vielen unter euch wird DiTerlizzi wahrscheinlich nicht zusagen...
Aber gut, ich hoffe es hat euch Spaß gemacht, meinem Gequatsche zuzuhören und mehr zu "Magic - die fünf Grundpfeiler" gibt's bald. Dann werde ich mich mit dem "Spiel der unbegrenzten Möglichkeiten" befassen. Bis dahin, viel Spaß und auf Wiederlesen

Fabian Fischer


PS: Wenn ein begeisterter Sammler / Turnierspieler unter Euch ist, der Lust hätte, etwas über seine Leidenschaft in den letzten beiden Artikeln loszuwerden, soll er sich melden. Danke
PSPS: Dank an Heiko Schmidt (Onisama) für's Rechtschreibfehler rausfischen"

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