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Anekdoten noch und nöcher
Stock Aunomma Vol. 6
von Felix "Flix" Schneiders
21.08.2006

Stock Aunomma Vol. 6 – Nationals Special Part 2

Eigentlich sollte diese Ausgabe von „Stock Aunomma“ schon vor der DM erscheinen, ist aber leider untergegangen. Vorenthalten wollen wir euch euren wöchentlichen Flix natürlich nicht. Und die Anekdoten hier drin sind ohnehin wert, erzählt zu werden! –Hanno

Nachdem ich euch letzte Woche schon mit meinem großen Schlonz-Interview ein bißchen in Nationals-Stimmung bringen wollte, möchte ich dieses Vorhaben in dieser Ausgabe erweitern und habe kleine Reviews aller bisherigen Deutschen Meisterschaften (nur denjenigen, an denen ich auch teilgenommen habe) und der dazugehörigen Anekdoten zusammen getragen. Um Poker natürlich wie immer nicht zu kurz kommen zu lassen, findet ihr am Ende dieser Ausgabe noch mal kurz ein paar zufällig zusammengestellte Poker-Kuriositäten der letzten Tage und Wochen. Jetzt aber erstmal viel Spaß mit den DM-Ankedoten!

Die Deutsche Meisterschaft ist ein Event, von dem immer alle geredet haben, seit ich mit MtG in unserem lokalen Shop unter der guten alten (ja, die Zeiten sind vorbei) Kölner Schule vom Karl, DirkB, Markus Bell etc. angefangen habe. Ein Event, auf das man in keinem Fall verzichten kann, bei dem sich die Karten auslegende Elite trifft, aber nicht etwa um sich zu messen (das ist sekundär, denn es war und ist seit je her bekannt, dass der Skill-Level abgesehen von den top fünf Prozent der DM ungefähr dem eines Dülmen gleichkommt), nein, sondern um zu grillen, gediegen zu speisen, zu pokern, Fuppes zu spielen und um ganz einfach abzuhängen mit einer Menge cooler Typen, mit denen man das Jahr über nur online kommunizieren kann. Einzig und allein unter dem Aspekt sehe ich also die diesjährige DM.

Ich freue mich, dass ich doch noch mit zocken kann, weil Peter Adams nun in den USA geranked ist (danke, Peter!), denn so komme ich dazu, alle Leute, die ich in den letzten zwei Jahren aufgrund von MtG-Abstinenz nicht mehr gesehen habe, wieder zu sehen und vor allem mit ihnen abzuhängen. Poker ist dabei natürlich ein willkommener, neu dazu gekommener Community-Faktor, der sicherlich zu 30 bis 50 Prozent ebenso im Vordergrund stehen wird.



Ich erinnere mich noch 1999, ambitiös wie ich damals war, an meine ersten Regionals-Top-8 mit selbstkonstruiertem Survival/ Oath of Ghouls/ Avalanche Riders-Deck in einer „sea of Necro“, mit Lasse-Lorenzen-Tech (wer den wohl überhaupt noch kennt, das Lassie!). Meine erste DM folgte kurz darauf, und ich schaffte es nur auf Platz 17. Leider kann ich mich sonst an fast nichts mehr von dieser DM erinnern, außer dass der Simon Hockwin eine Runde, bevor wir beide droppen wollten, gegen Mambo Kurt spielte. Mambo Kurt (ich glaube mich erinnern zu können, dass sein echter Name Kurt Schülein war) legte Turn eins einen Plague Beetle, Turn zwei Bravado draufgeslammed. Danach gesellten sich wohl noch ein paar weitere Plague Beetles dazu, und der Simon verlor fix gegen die Beetle-Armee, weil er, wie sollte es auch anders sein, Swamps spielte.

Trotz regelmäßigen Draftens in Aachen mit den Kölnern und den Aachenern (Stephan Valkyser! Den grüß ich hier jetzt einfach mal an der Stelle) konnte ich auf der folgenden DM 2000 leider nur 4-2 starten. Das Masken-Format lag mir eigentlich recht gut, ich weiß außerdem noch: Als ich mich zum ersten Draft an meinen Tisch setzte, setzte sich auf einmal der Karl neben mich. Wir gucken uns kurz ungläubig an, tauschen noch High Fives und der Draft konnte losgehen, denn wir hatten uns draftmäßig sowieso durch die Unmengen an Testdrafts aufeinander eingestellt. Trotzdem haben sie mich einfach mit zwei Losses ausgefuchst.

Die anderen Kölner zockten alle Trinity, das war zu der Zeit das populäre Deck to Beat, und der Andre Konstanczer (aka der Konstaneser) wurde ja auch fix mal Deutscher Meister damit. Leider hatten der Andre und ich beim Testen herausgefunden, dass ich mit meinem Accelerated Blue die „edge“ in diesem Matchup hatte, einen klaren Vorteil. Ich entschied mich also für Accelerated Blue. Das war darüber hinaus auch mein „Pet Deck“ für alle Standard-Events zu der Zeit gewesen. Die Resultate damit konnten sich sehen lassen, aber ich hab wieder mal gefumbled gegen den Michael Diezel (aka „dor Müschi“), der mich mit seinem Pattern-Rector-Deck von hinten hergenommen hat, um dann in die Top 8 einzuziehen. Diesmal war's dann wieder nur Platz 14, OBWOHL meine Morphlings von Richard Garfiled mit „BAM BAM“ gesigned waren.

2001 dachte ich mir dann, dass ich mal die „Revenge for the Top 17“ plane und mich in die Top 8 schlonze. Mein Deck war wie immer super durchgestyled, denn ich packte nix geringeres aus als die guten Konter-Rebels. Den DZink hab ich noch kurz ins Boot geholt und ihm meine Liste mit Reverend Mantra (Amen!) im Maindeck gegeben, die wir noch mal ordentlich vor der DM durchgetestet haben. Reverend Mantra war die pseudo-Force of Will, um Lin Sivvi halbwegs vor Flametongue Kavus zu schützen. (Fires war das populärste Deck zu der Zeit, dazu kam noch das Mono-U soft-lock Opposition-Deck von Dirk und Marco.)



Auf meinem Weg an die Spitze der Standings traf ich bei nur einem Loss im Constructed-Teil zum ersten Mal auf einen absoluten Klassiker (was mir aber damals noch nicht bewusst war, weil er zu der Zeit noch keinen Klassikerstatus genoß): Mark „BURN“ Ziegner. Zum ersten mal bekam ich an einer für mich eigentlich völlig gewonnenen Stelle mit aktiver Lin Sivvi und Marshall seine secret Burn-Tech gefahren: Avatar of Fury. Er nahm mir den Win und machte sich auf in die Top 8. Der Ziegner Mark spielte von nun an nur noch Mono-Rot, egal in welchem Format, egal wie limitiert die Auswahl der Karten. Wir fingen schon an uns zu fragen, ob der Mark nicht sogar schon alle anderen nicht-roten Karten aus seiner Sammlung geschmissen hatte!

Aber weiter im Text: Mein nächstes Match um Top 8 war dann gegen niemand minderen als den DZink selbst. Identische Deckliste. Wir wussten beide vom Testen: Turn one Ramosian Sergeant gewinnt. Wir konnten also genauso gut würfeln, ich hab den Würfelwurf verloren, und der DZink macht – wie es sein muss – Plains, Sergeant. Ok, dann halt noch den Split vereinbart und den neunten Platz wie ein Mann genommen. Draussen wurde eh schon Fuppes gezockt, und das Essen auf der Players Party war auch ok. Das es eigentlich die absolute +EV Entscheidung war, den Würfelwurf gegen DZink zu verlieren, war mir erst klar, als der DZink einen nach dem anderen mit unseren kleinen Rebellen zersägte und ich mir dachte „Cool, andere machen die Arbeit eh besser, und ich bekomm trotzdem $$$.“

2002 war dann endlich mein Top-8-Debüt. Ich hab ordentlich an jedem Drafttisch, wie ich es von unsern Testdrafts gewohnt war, mit den suboptimalsten picks U/B geforced, und beide Male Mörderdecks durch Torment bekommen. In meinem zweiten Deck war auch noch ein Upheaval. That helped. Tag 2 spielten der Karl, DZink und ich das Tog-Deck vom Karl. Ich musste noch mal gegen den Ziegner ran, und der machte natürlich was sich gehörte:

Turn 1: Mountain, Grim Lavamancer
Turn 2: Mountain, go – „UPKEEP!…FIRE (/ICE)… auf DICH!”

Naja, ich machte dann jedesmal Turn neun Upheaval + Tog, und er hatte glücklicherweise seine diesjährige Tech (Sudden Impact) nicht parat, also stehts jetzt life-time Ziegner–Schneiders 1:1. In den Top 8 hat mich dann der Karl rausgefuchsed, denn er wollte ja auch mal Deutscher Meister sein. Irgendwie hatte ich nach dem Mischen für Game zwo FÜNF Circular Logic im Deck (der Karl hat mal fix mein Deck mit 61 gezählt). Wie hätte es auch anders sein können, meinem Viertelfinalgegner Robert Will (U/G Madness) fehlte die vierte Logic. Mal schnell überlegt… Karl kommt aus HH, Robert Will auch… Schiebung! Ne, aber ich sicherte mir immerhin meinen Team-Slot im Match gegen Dirk Roth (der dann als Alternate mit uns zu den Worlds flog), und das war ausreichende Kompensation für die vielen Top-17-Plätze bei den bisherigen DMs. Karl war Deutscher Meister, Mark Ziegner und ich waren die Teamdraft-Dosen (ok, ganz ehrlich: ICH war die Dose), und das Gewinnen der WM unter der Führung vom Karl hat ja dann auch wunderbar hingehauen.

Das war dann auch leider die letzte DM, die ich mitgespielt habe. 2004 bin ich noch mal zum Coverage schreiben für PMTG hingefahren. Gepokert haben wir da auch schon, Dirk und Marco waren bereits dick im Business, während wir uns dann einfach wie die Poker-Dosen dazugesetzt haben, um ein bißchen Pötte anzufüttern. Lustig auch der Rolf Otto, der natürlich völlig angefixt vom Poker-Zock war. Neulich war noch die Rede davon in #nma, wie unermüdlich der Rolf gegen den Marco nachts in der Hotel-Lobby Heads-Up Sit'n'Go mit Fuffies gezockt hat.



Ich hoffe, ich kann diese DM auch noch einmal so genießen wie die bisherigen. Habe eigentlich viel zu viel mit der Uni zu tun, aber ich denke, das muss einfach sein. Das waren bisher immer prägende Erlebnisse und Zusammenkünfte. Dieses Jahr wird das Ganze wohl auch noch viel mehr von Poker durchwachsen sein, ich denke, da ist eine Menge Spaß drin.

Das war's erstmal mit den Anekdoten, ich verabschiede mich bis nach der DM. Vol. 7 wird diese dann ja covern (wenn ich nicht noch irgendwie verhindert sein sollte, teilzunehmen). Jetzt noch ein kurzer Poker-Spam: Auch wenn das zur Zeit des Postens dieser Ausgabe nicht mehr aktuell sein wird, World Series of Poker 10,000$ NL HE Main Event – Platz 7 und 8 sind interessant (siehe unten)!

Mehr Poker gibt's erst nach der DM. In der Zwischenzeit gibt's nur meinen Blog Fertig nach 5!

Bis zur DM… oder eben danach, hier auf dieser Seite.

Flix



Zum Abschluss besagte interessante Tabelle:


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