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The Return of Visara's Daddy
Fair trades beim NQ
von Björn "Das Yogurthluder" Müller
20.06.2007

Hallo liebe Freunde der freien Liebe, kreativen Freizeitgestaltung und stickiger Lokalitäten, in denen sich eine Art Selbsthilfegruppe versammelt zu haben scheint, um etwas gegen ihr BKP (wie ihr wohl alle wisst, BKP=BunteKartenProblem) zu tun, indem sie sich gegenseitig die Freude an der Sache zu verderben versuchen.

Okay sorry, ich hab mir allein mit diesem ersten Satz wohl schon mehr Feinde gemacht als sich die meisten Artikelschreiber erlauben sollten. Ich werde ab jetzt versuchen, euch als kleine Entschuldigung mit einer Mischung aus Informationen und einem kleinen Turnierbericht zum aktuellen Typ 2 Format zu unterhalten. Mit einer Vorstellung meiner Person wollt ich mich nicht lange aufhalten. Ist ja schon mein zweiter (in Zahlen 2.) Artikel hier.

Ich habe seit ich Anfang letzten Jahres Vater geworden bin, recht wenig bis überhaupt keine Zeit mehr, um mich noch ernsthaft mit Magic zu beschäftigen. Sprich statt in jeder Season mindestens 2-3 PTQs mitzunehmen liegt mein Count für die letzten 1,5 Jahre etwa bei null. Aber dank meinem Beruf (Soldat in Rostock, Wohnort Öhringen/BaWü) hat man unter der Woche noch ab und zu mal Zeit, sich auf MtgO ein bisschen auszutoben oder auf Magic Workstation ein paar komische neue Deckideen durchzugehen und auszuprobieren. So kam es dazu, dass ich in einer Diskussion über das aktuelle T2-Metagame mit einem Kumpel (Walter, jetzt bist du berühmt) mal auf die Idee kam, dass man dringend mal wieder Discard ausprobieren sollte. Da ich hier nicht die komplette Entstehungsgeschichte des Decks erläutern will, erspar ich euch jetzt einfach mal die folgenden 4 Wochen und gehe direkt über zur Deckliste mit anschließender Analyse – "Fair Trades":






lands:
9x Swamp
1x Mountain
1x Urborg, Tomb of Yawgmoth
1x Sulfurous Springs
4x Blood Crypt
3x Graven Cairns
3x Keldon Megaliths
3x Rix Maadi, Dungeon Palace


creatures:
4x Shadow Guildmage
4x Augur of Skulls
4x Skirk Ridge Exhumer
4x Rakdos Augermage
3x Haakon, Stromgald Scourge
4x Gathan Raiders


spells:
4x The Rack
4x Delirium Skeins
4x Damnation

3x Deathmark
3x Extirpate
3x Kindle the Carnage
3x Ghost Quarter
3x Phyrexian Totem




Ich weiß was viele von euch jetzt denken:
„Was für ein Haufen!“
Die Reaktion hab ich so ziemlich von allen bekommen die das Deck das erste Mal gesehen haben. Als nächstes kommen dann die üblichen Ansagen wie:
„Wo ist der Dark Confident?“
Oder:
„Zock doch einfach Netdeck XY“
Wenn ich Netdeck XY spielen wollen würde, wär ich da schon selbst drauf gekommen.

Okay, mal langsam, schauen wir erstmal was wir hier haben.
Zuerst mal 25 Länder inklusive 7 Doppelländer, 3 Hellbent Pingländern und den Discardländern, ob 2 oder 3 von den Pingländern die optimale Anzahl ist, wage ich nicht zu entscheiden. Kann dazu nur sagen, dass es recht selten passiert, dass der comes into play tapped-Part der Karte wirklich störend ist, man aber auf der anderen Seite einen starken Effekt in vielen Matchups zur Seite gestellt bekommt. Die Discard-Länder sind mit 3 Stück gut besetzt. Man will sie in den Control-Matchups haben und sie stören schlimmstenfalls das Aufspielen von Rakdos Augermage. Dieser Nachteil wird aber von der erdrückenden Stärke dieser Karte mehr als wettgemacht.

Dann möchte ich auf die Kreaturenbasis eingehen:
Guildmage Turn 1 macht gegen etwa 75% des Metagames: richtig, nichts. Aber gegen den Rest macht es die für einige Decks unendlich wichtigen Birds, Confidants, Elfen etc. kaputt, und im späteren Spiel verleiht er auch dem „Augermage aus Rakdos vs Elefant aus Loxodon“-Matchup eine recht angenehme Umkehr der Kräfteverhältnisse. [Den guten Shadow Guildmage jetzt nicht so schlechtreden, bitte! Guckt mal hier. – Tobi]

Dann einer der MVPs des Decks: Augur of Skulls. Wie gut die Karte wirklich ist, weiß man erst, wenn man gegen sie gespielt hat. Er macht brutal günstigen Discard und blockt Problemkreaturen wie das Calciderm für lau weg (okay, für 2 Mana).

Als nächstes eine Karte, bei der ich nicht beurteilen möchte wie lange es sie in der Deckliste noch halten wird. Skirg Ridge Exhumer war von der 1.0 Version des Decks (war noch Hellbent/Madness) mit am Start. Es gibt Situationen in der er einfach das macht, was er soll: den Hierachen/Tarmogoyf/whatever blocken bis der Gegner verRACKt. Meist macht er ein paar sinnentleerte Goblins, während man das Match einfach so gewinnt.

Dann der 3er-Slot. Leider von der ersten bis zur letzten Version des Decks der komplizierteste Slot überhaupt. Es gibt einfach zu viel Qualität. Mit der derzeitigen Version ist mir aber nach eigener Erfahrung scheinbar eine recht gute Mischung zwischen Manakurve und Qualitätsdenkengelungen.

Zunächst mal die einfachen 3-Drops:
Gathan Raiders machen für 3 Mana einen 3/3er der spätestens Runde 5 als 5/5er in Erscheinung tritt. Guter Finisher und für die meisten Viecher unüberwindbares Hindernis.

Dann Haakon: kein echter 3-Drop. Wird eigentlich erst gespielt, wenn man nix anderes mehr zu tun hat. Sprich die Hand beim Gegner ist leer und die eigene am besten auch. Seine Stärke in dem Deck sollte halt in dieser Situation offensichtlich sein.

Dann der 2. der MVPs dieses Decks:
Rakdos Augermage. Ich hoff mal, dass die Verlinkung klappt, denn wirklich kennen tun ihn wohl die Wenigsten. Diese Karte schafft einen wirklich starken Spagat. Topkarte gegen Kontrolle und stark gegen Beatdown. Wenn Kombo ihn aktiv werden lassen muss, sind sie im Topdeckmodus. Mit 3/2 First Strike groß genug, um vielen Sachen auf den Wecker zu gehen und im Zusammenspiel mit Pingern für fast alles geeignet (Außnahmen sind dann noch Spectral Force und Calciderm)

Jetzt noch schnell die Spells abgehandelt (hasse es, wenn die Card-by-Card-Analyse zu lang wird):

The Rack: Finisher, hat wenig natürliche Feinde im Format. Besonders Mainboard nur das Putrefy, und wie häufig das ist, sollte bekannt sein.

Damnation: Massremoval, Punkt.

Delirium Skeins: Okay, da brauch ich dann doch mehr als zwei bis neun Wörter. 2nd Turn Augur of Skulls, 3rd turn Skeins ist Game gegen jedes nicht-Aggrodeck. Für 3 Mana 3 Karten Discarden zu lassen ist das beste Preisleistungsverhältnis, was es im Moment gibt. Die 3 Karten, die man selbst dabei aufgibt, sind meist recht irrelevant. Nicht weil ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr so viele auf der Hand habe oder so, sondern einfach weil ich meine Manabasis zu dem Zeitpunkt schon zusammenhab. 3 Mana reichen für jeden Spell außer Damnation. Damit hat man einen Vorteil im Topdeckmodus der seines Gleichen sucht. Und der Topdeckmodus ist es, den wir hier erreichen wollen.


Die Funktionsweise des Decks sollte in der Kartenanalyse halbwegs klar geworden sein. Man legt halt einfach, was man hat auf den Tisch. Discard geht dabei vor fast alles. Dabei macht man in der ersten Spielhälfte (bis Turn 4-5 ungefähr) nur faire Trades, mit Ausnahme vom Augur of Skulls, der tatsächlich mal ein Zwei-zu-eins-Tausch ist. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist man, wenn alles glatt gegangen ist, zusammen mit dem Gegner im Topdeckmodus bei einem leeren Board. Haakon im Friedhof wäre jetzt gegen viele Decks schon spielentscheidend. Aber um die Topdecks in so einer Situation mal zusammenzufassen: Es sind die elf Three-Drops und the Rack. Sprich 25% des Decks sind als Finisher geeignet. Wie viele Finisher hat Solar Flare und wie wahrscheinlich kann er sie casten? Wenn Rix Maadi an der Hand nagt, kann man nicht erst den Engel und dann das Mana für ihn legen.

Nun noch schnell zu ein paar Karten, die es nicht bis in die Endrunde geschafft haben:

Allen voran natürlich der Dark Confidant. Eine 2-Mana-Kreatur, die unsere Hand auffüllt, den Topdeck um 100% verbessert und an den gegnerischen Lebenspunkten knabbert. Mit diesen Eigenschaften ist er der klar bessere 2-Drop als es der Goblinmacher wäre. Aber irgendwas hab ich ja noch vergessen. Ach ja: er vernichtet mit unglaublichem Können auch die eigenen Lebenspunkte. Und wir haben weder die Möglichkeit ihn selbst loszuwerden, noch können wir unsere Lebenspunkte wieder hochcheaten. Gegen Aggro ist der Typ reiner Selbstmord. Gegen Kontrolle und Kombo ist er einfach nur „Win more“. Und das allein war Grund genug für mich ihn rauszuschmeißen. Das selbst Föböö (Fabio Reinhardt falls euch das Synonym nix sagt) ihn als zu 50% als draußen tituliert hat, sehe ich als gute Bestätigung für mich.

Zum Sideboard lässt sich halt nicht viel sagen. Ich hab mit den Jungs halt am Vorabend noch recht viel drüber diskutiert. Das ist vorerst dabei rausgekommen. Die roten Massenvernichter waren ein Test und sind definitiv wieder draußen. Dafür lieber Spotremoval. Den schwarzen Pact würd ich wohl nehmen, weil er überraschend kommt und das Gargadon killt.

Dann noch im Schnellverfahren

Jagged Poppet: Super Karte in dem Deck, aber schlechter als die anderen 3-Drops

Ravenous Rats: Kandidat Nr.1 auf den Posten des Skirk Goblin-Macher. Leider gibt es nicht so richtig viele Kreaturen, die er noch blocken kann UND problematisch sind. Halt nur der Tarmogoyf und der Hierarch.

Stupor: 2 Karten zu discarden, sind schlechter als 3, verliert das Armdrücken mit Delirium Skeins.

Wenn ich noch was vergessen haben sollte, fragt in den Kommentaren!


Soweit halt zur Theorie. Davon ausgegangen, dass das hier als Tunierbericht geplant ist und ich grad die 3. Seite voll geschrieben habe ohne auch nur außerhalb von Titel das Turnier zu erwähnen, um das es hier geht, sollte ich wohl dazu kommen. Es geht um den


National Qualifier 2007 in Hannover


Die alten Hasen unter euch werden sie wohl immer noch Regionals nennen. So wie ich halt auch. Dank der neuen Regelung, dass man jetzt einfach auf allen Regionals spielen darf, kommt es hier aus meiner Sicht zu der „tollen“ Situation, das man sich mit 140 Leuten darum prügeln darf, welche neun von ihnen es auf die Deutsche Meisterschaft schaffen (für meine ersten Regionals musste ich mich noch qualifizieren. Damals waren es ca. 50 Teilnehmer.)

Naja, es geschehen manchmal Zeichen, die man einfach nicht mehr ignorieren kann. Da ich als Objektschützer beim G8-Gipfel eingesetzt war, kam ich nach zweiwöchiger Außenweltsabstinenz am Samstagvormittag aus der Kaserne. So wurde mir das auch von Cheffe ein Paar Tage zuvor angekündigt. Meine Frau wollte am Sonntagabend gegen 23 Uhr bei meiner Mutter in Braunschweig aufschlagen und ein paar Tage zu Besuch bleiben. Also bleibt mir, wenn ich denn wollte, die Möglichkeit selber auch nach Braunschweig zu fahren, mir 75 Karten zu leihen und Sonntag die Nationals zu spielen, solange ich bis 11 zuhause bin. Da ich seit etwa 9 Monaten keine Pappkarten mehr in der Hand hatte und meine Wahl ein Roguedeck wäre, war es sowohl verlockend als auch vom Zeitansatz her kein Problem. (Schließlich ist die Regel „9 runden = 9 Stunden ab Anmeldeschluss nun wirklich nur ein Gerücht.)

Okay ich mach schon wieder zu viel blabla...
Die Entscheidung ist gefallen. Föböö kann mich sogar noch mit zurück nach Braunschweig nehmen (er war unter den "Protestanten" ) und leiht mir auch noch etwa 30-40 Karten. Die teuren Länder bekomm ich von P. – Walter Messow, der selber leider nicht mitspielen kann, und Stefan Richter vom Comiculture aus Braunschweig leiht mir den Rest. Upps, fast hätt ich jetzt den Pro Tour-erfahrenen Simon Schmeußer vergessen, der mir noch ein Delirium Skeins geliehen hat. Danke noch mal hierfür.
Als Fahrer für die 50 km am Sonntagmorgen hat sich Louis Ehrlich (hoffe doch, das ist dein Nachname, wenn nicht sorry dafür) angeboten. Damit war die Planung abgeschlossen.

Sonntag früh haben wir uns dann zu acht um acht vorm Comiculture eingefunden und sind von da los unsrem Schicksal entgegen. Ich sitze mit Stefan, Louis und Blase (wie heißt du eigentlich wirklich?) für 45 Minuten in einem Auto. Auf dem Weg hab ich noch schnell mal das RDW von Blase umgebaut um die Manabasis zu entzerren und ein bissel LD zu haben. (Er hat immerhin dadurch auch noch 3 Booster gewonnen). An der Location angekommen dann das übliche: erstmal Zettel besorgen und Deckliste schreiben. Dann anstellen und beim Warten die Listen der anderen Braunschweiger einsammeln und am Ende 7 Listen auf einmal abgeben.
Soweit zum Vorgeplänkel.

Auf geht's in...

Round 1 – Fight

139 Spieler, 9 Runden und 9 Slots

Mein Gegner ist Andre' Schmalfeldt.
Das erste Spiel mache ich mit Rack, Skeins und Augermage seine Hand kaputt und lege nebenbei noch 2 Gathan Raiders, Haakon und ähnliches. Auf seiner Seite ist ein Vitu-Ghazi, Spectral Force und Saffi zu erkennen. Dank meiner Metagamekenntnis (kenne etwa die Top 5-6 Decks) hab ich keine Ahnung, ob sein Deck noch irgendwelche Sachen hat, die wichtig sind. Naja, meine Defensive ist zu hart für ihn und das Rack macht den Rest. meine Pinger vernaschen seine Token.

Beim Sideboarden verrät er mir das das Deck einfach nur GW >>Glare<< heißt. Danke für die Info . Im 2. Spiel gewinnt er recht schnell mit Force und Glare. Ich mach nicht viel.

Das 3. Spiel läuft recht ausgeglichen. Irgendwann ruft ein Mann mit Streifen Auf dem T-Shirt was von Zeitaus, als das Spiel grad an der entscheidenden Stelle ist. Er greift an mit leerer Hand, Hierarch, Saffi, Selesnya Guildmage, Llanowar Elves und 6 offenen Mana. Ich hab getappten Augermage, entappten Haakon und Shadow Guildmage auf dem Tisch. Neben 3 Racks natürlich. Er ist auf 13. Und auf Grund dessen, das ich übersehe dass Hierarch sich selbst opfern kann, blocke ich Elves mit Haakon und lass mich auf 1 hauen, weil ich es als Verzweiflungstat angesehen hab und ihn im nächsten Zug via Angriff auf 6 hauen kann und er an den Racks stirbt. Dann tapp ich also meine Kreaturen sage "Angriff" und just in diesem Moment fällt mir mein Fehler auf. Er lächelt, macht, was ich jetzt schon befürchtet habe, und ich sterbe am Haakon statt einfach nur die Racks den Rest machen zu lassen. So ist das halt mit dem Ringrost. Hätt ich mich damit begnügt, zu chumpen wär das mein erster Sieg. So steht also
0:1

Naja, leicht genervt von meiner Glanztat hab ich kaum Zeit noch eine zu rauchen. Und noch bevor ich allen wie ein altes Waschweib mein Leid geklagt habe, geht es weiter mit...


Round 2 – Fight

Marvin Stams möchte mein Einzelkämpferschicksal in dieser Runde zum Cheerleader wandeln. Klappt nur bedingt gut. Er macht 2. Runde Signet, ich lege meinen ersten Augermage als Antwort. Er ist dran und macht: Draw, go. Okay, ich mach mal Augermage und sehe ein Solarflare ohne Mana, mit einem Wrath (gut dann keinen mehr) und ein bissel Viehzeug. Er erwischt bei mir übrigens einen weiteren Augermage. Hätt man vorher spielen sollen? Egal, Mann von Welt hat noch 2 davon auf der Hand. Good Game auf jeden Fall und wir sind in Spiel 2. Ist auch nicht viel passiert. Ich mach 1st Turn Rack, 2nd Turn Augur of Skulls, den er in seinem Turn repealed und ich antworte mit Delirium Skeins. Dank seines Mulligans suboptimal für ihn. Er stirbt kurz darauf am Rack

Diesmal hab ich Zeit für 3 Zigaretten und alle müssen meinen endlosen Reden (über die erste Runde natürlich. Den Satz „ich hab Solar Flare zerlegt“ gibt es nicht in allzu vielen Varianten) zuhören bis sie den Raucherbereich freiwillig verlassen haben oder wir uns gemeinsam aufmachen zu...


Round 3 – Fight

Das Spiel beginnt mit dem Würfelwurf, den er gewinnt. 1st Turn Land, Sleight of Hand und Lotus Bloom-Suspend haben genug Aussagekraft, um zu wissen, was er macht. Ich verlier das Spiel in Turn 4, nachdem ich grad den nächsten Spielfehler gemacht habe. Warum lege ich gegen das Deck den Augermage, wenn er anfängt und das andere Play Gathan Raiders mit der Resthand: 3 Länder, Damnation, Augermage gewesen wäre. Im Endeffekt verliere ich am 10. seiner 11 Ignite Memories. Also auf ins 2. Spiel.

Da macht er in seinem ersten Zug mal 6 Goblins und sagt "go".
Ich mach 3. Runde Gathan Raider und 4. Runde Damnation. Der Discard lässt mich nicht im Stich und ich gewinne dann dank Beatdown. Seine Empty the Chumpblocker verlassen noch die Library dank Extirpate.
Spiel 3 soll dann wirklich noch mal was werden. Er geht wieder pünktlich ab, ich hab aber nur eine Handkarte und Morph. Also spielt er 20 goblins oder so und sagt "go".
Ich mach also zielsicher Damnation (meine letzte Handkarte) und bin siegessicher. Okay, ich hab's dann auch gewonnen, aber das, nachdem ich mich noch einmal gegen 6 Goblins, 2 mal 2 Goblins und 3 Memories bei einer Handkarte (Extipate zum Glück) behaupten musste.

Damit ist der bescheidene Start inzwischen schon mal halbwegs wieder ausgeglichen. Hab noch ein bisschen Zeit und spar mir 3 Euro, weil ich mich weigere die gute 1 Liter Flasche Cola vor Ort für 5€ zu kaufen und stattdessen 100 Meter weiter zum Kiosk gehe. Dann rauch ich noch eine und schon startet...


Round 4 – Fight

Egal wie schnell ich laufe ich werde ihm nie entkommen. Jens Dörr, mein Pet Opponent. Seit ich 99/2000 angefangen habe, Turniere zu spielen, treffen wir auf jedem 32K Event aufeinander, an dem wir beide teilnehmen. Er gewinnt den Wurf und beginnt mit Ebene Märtyrer der Leben oder wie der heißt. Ich kenn vom Hörensagen 2 Decks, die den Typen spielen. Idiot Life und evtl. White Weenie oder ähnliches. 2. Runde macht er Knight of the Holy Nimbus und beatet mich ein wenig. Irgendwann hab ich die Kontrolle übernommen und das Board wird dank seiner Wrathes leer und uninteressant. Bis zu seinem Topdeck Serra Avenger. Metagametechnisch gibt es nicht viel, weshalb ich mir vor größeren Fliegern Gedanken machen müsste. Deshalb hab ich nix was sich dem Typen entgegenstellen könnte. Damnation zieh ich auch nicht und daher verlier ich das Spiel 4 Züge später.

Ich beginne das 2. Spiel mit Shadow Guildmage. Er macht dann irgendwie mit 3 Mana Sacred Mesa, was mich schwer beeindruckt. Also ein 3-Mana-Spell für einen Schadenspunkt getauscht. Aber dank seiner 2 Wrathes von oben und doppel Jötun Grunt gewinnt er am Ende trotzdem. Fast schon traurig ist, dass ich in beiden Spielen seine Hand nie leer bekommen habe, da sich die Skeins einfach nicht blicken lassen wollten. Und in beiden Spielen wäre es damit spannend geworden. Naja egal. Einfach noch 5 Runden gewinnen und auf lucky Buchholz vertrauen. Sprich: es riecht nach frühem Feierabend.

Nach ein Paar Kippen und ohne schöne Anekdoten geht es weiter mit...


Round 5 – Fight

Ulf Odekamp möchte mich endgültig nach Hause schicken. Ich mach nen Kurztrip nach Paris, mache kein Land Turn 3, keinen Discard vor Turn 6 und sein Solarflare goldfisht mich kaputt. Ich sideboarde die guten Totems und gewinne damit und mit den Raiders als 10er Beatstick. Spiel 3 macht er Land, go, ich Land, Rack, go und er – draw, go. Schau mir Turn 4 mit Augermage an, was er so hat (2 Signets und 2 Draw Spells), Extirpate nen Wrath, aber das Spiel wird zu keinem Zeitpunkt mehr nur annähernd spannend. Die Hand ist leer, bevor er 3 Mana hat und dem Beatdown steht kein Wrath mehr entgegen. Sorry Ulf

3:2 Also. Wie unwahrscheinlich es auch sein mag, irgendwie geht's immer noch weiter. Also geschieht, was geschehen muss. Es wird geraucht, es wird dummes Zeug erzählt und es geht weiter mit...


Round 6 – Fight

Elias Hoffmann kommt schon leicht zerknirscht an den Tisch. Einerseits läuft es nicht so, wie er es sich vorgestellt hat, und andererseits weiß er (weil ich nun mal nicht zu den leisen Leuten zwischen den Runden gehöre), was ich spiele. Nach 2-4 Zügen kenn ich sein Deck auch. Es ist Dralnu und damit ein recht safer Win für mich, wenn nix schief geht. Erstes Spiel vergeht er an Doppel-Rack und doppelt Rix Maadi. Wenn sein Extirpate auf Haakon nicht gewesen wär, wäre es auch noch schneller gegangen.
Das zweite Spiel hab ich keinen Beater, um seine leere Hand auszunutzen und verliere gegen den Vampir.
Das dritte Spiel macht er kein 4. Land, bevor das Totem ihn einfach mit 5 Angriffen erledigt (er gibt ihm noch 1x -3/-3 via Last Gasp. Ich schau mir in dem Spiel jede Runde seine Hand mittels Extipate an. Dieser Verwendungszweck grenzt schon fast an Vergewaltigung

4:2 bei noch 3 Runden zu spielen. Hier entscheide ich mich endgültig, dass ich ab 6:3 einen Artikel schreibe. Notizen hab ich mir gemacht. Ich hoffe übrigens nebenbei, dass ihr mir verzeiht, wenn ich die Siegspiele recht kurz halte. Aber erstens erinner ich mich an Niederlagen einfach besser und zweitens lernt man auch einfach mehr daraus.
Nach ein paar Zigaretten (ich komm noch dazu warum ich das nach jeder Runde erwähne... ) geht es weiter mit...


Round 7 – Fight

Schon kurz nach Beginn des Games sehe ich, dass er eins von den anderen Discarddecks spielt. Woran? Er macht Augur of Skulls Turn 2. Ich denk noch über die Scheiß-Götter nach, während ich den Augur mittels Guildmage erledige (und warum hat er das Ding überhaupt gelegt?). Gebe ab, er macht: Augur of Skulls, kein Land und go. Ich mach Land selber Augur, ping und go, und er macht: Augur, kein land, go. (Ach deswegen, sollte ne Aufgabe sein.) Summa summarum gewinn ich dank seines Screws, und wir sideboarden und machen das zweite. Er legt Mana und go (immer noch keine Rack bei ihm, was für ein Lucker bin ich denn) kurz zusammengefasst spielt er nicht discard sondern MBC hat keine Rack, verliert seine Karten an Skeins seine Viecher an Damnation und seine Life an Haakon und Rack.

5:2 – scheinbar muss ich meine Drohung mit meinem Artikel wahr machen. Es sei denn, Alexander Löffler hindert mich nach meiner Zigarette daran, bei unserem Aufeinandertreffen in...


Round 8 – Fight

Das erste Spiel hat nur eine nennenswerte Szene. 2/3 Tarmogoyf greift gegen ausgetappten Morph an und tauscht gegen Haakon auf der Hand. Den Rest erledigen 4 Gathan Raiders (Morph Turn 3, 4, 5, 6) so gewinnt man also gegen Zoo. Das 2. Spiel zieh ich wie ein junger Zeus und mach dank Damnation, Haakon, Skeins und Rack, was das Deck halt so macht, wenn es gegen Aggro gewinnen will. Sein Topdeck großer Tarmogoyf läuft in mein seit 3 Runden aufgespartes Deathmark und Good Game.

6:2 – Mit dem Ergebnis hab ich wirklich nicht gerechnet nach dem Start. Und ein Blick auf die Standings verrät mir, dass ich trotz des schlechten Buchholz noch die Chance habe, hier etwas zu reißen. Ich würde so zwischen 8. und 11. werden, wenn ich gewinne und bin selbst in den Preisen, wenn ich verliere. Also für meine Erwartungen, mit denen ich ins Turnier gegangen bin, eine Win-Win-Situation. Von meinen eingerosteten Skills gar nicht erst zu reden. Entsprechend entspannt schaue ich mich noch ein wenig in der Umgebung um und sehe ein paar Decks, gegen die ich ein gutes Matchup habe, ein BW Discarddeck (Rack gegen mich ist unfair), gegen das es nicht so schön wäre, und ein Angelfire, gegen das ich keine Ahnung hab wie es laufen würde, was aber als positiv für mich einzuordnen wäre laut Simon. Zwei andere Matches in dem Bracket waren schon zu Ende, so dass ich keine Ahnung hab, was auf mich zukommen würde. Aber lassen wir uns mal überraschen. Noch schnell ein paar Kippen konsumiert und ab geht's zur alles entscheidenden...


Final Round 9 – Fight

Martin Steinheuer ist das letzte Hindernis, was es heut zu überwinden gilt. Er beginnt mit suspend Gargadon, go. Ich mach ein wenig Discard aber wieder ohne Skeins. Irgendwann hat er 3 Länder auf dem Board und einen via Transmute gesuchten Grave Pact auf der Hand, zieht Mana in den Pool – Gargadon geholt, Fatal Frenzy drauf und mir auf den Lebenspunkt genau die Ohren lang gezogen. War übrigens der letzte Turn bevor er an meinem Beatdown mit Rackunterstützung verendet wäre. Naja, shit happens. Game 2 mach ich wieder kein Skeins, so dass die Doppel-Rack zu langsam ist, um Dodecapod (transmuted) und Gargadon ernstlich zu gefährden.

So ist das halt. So viel Mühe, Hoffnung und Liebe in das Deck gesteckt, um dann auf der Zielgeraden auf das einzige Matchup zu treffen, was ich nicht aus eigener Kraft gewinnen kann. Selbst BW Discard wär mir lieber gewesen. Oder eins der 4 Solar Flare vielleicht – *Grübel*.

Naja, unterm Strich bin ich trotzdem völlig zufrieden mit der Performance des Decks. Mit meiner auf Grund der Fehler, die ich immer wieder mal gemacht hab, eher nicht. Lustig war es allemal und Simon konnte sich mit seinem Projekt X q'en und deshalb endlich wieder rasieren.

Um jetzt noch kurz zusammenzufassen, warum ich euch hier mit bis hierhin rund 8 Seiten eines Worddokuments unterhalten/belehren/langweilen/wasauchimmern will: probiert was aus. Dieses Deck ist gut und kann in dieser Konstellation im aktuellen Meta durchaus gegen alles bestehen (außer das Gargadondeck). Es muss nicht immer das Netdeck sein. Magic ist nicht deshalb so beliebt, weil jeder dasselbe macht. Kreativität ist eine wichtige Stütze des Spiels – denkt daran!

Außerdem will ich noch ankündigen, dass ich die Booster, die ich für den Artikel wohl bekommen würde, nicht haben will, sondern lieber für was Sinnvolles spenden will. Einen Artikelcontest für Schreiberneulinge mit dem ersten Artikel auf PlanetMTG fänd ich zum Beispiel gut. Tobi kann ja mal schauen, was sich da machen lässt. Natürlich erst nachdem die Regionalsartikel ausgewertet sind.

Und um das jetzt noch aufzulösen: es gibt keinen echten Grund, warum ich die Zigaretten ständig erwähne. Es reicht schon, wenn irgendjemand drüber nachdenkt. Hab ich schon Spaß bei. Wem das als Begründung jetzt zu wenig ist, kann es auch als unterschwelligen Protest gegen die Diskriminierung von Rauchern verstehen.

Im Anschluss kommen noch die Props und Slops.

Ansonsten wünsch ich euch noch viel Spaß, vor allem für die Leute, die noch nach Rostock fahren und diesen Artikel mit etwas Glück und Tobis Fleiß noch vorher lesen könnten. [Hat leider nicht mehr ganz geklappt. sry – Tobi]


So Long,
Das Yogurthluder

Props Slops
  • Christian Haude, Headjudge der einen 9-Runder tatsächlich in 9,5 Stunden durchgezogen bekommen hat.
  • Alle Braunschweiger Spieler, die mich durch ihre ganz eigenen Persönlichkeiten dazu bringen, auch nach so langer Zeit immer wieder noch Spaß an solchen Events zu haben.
  • Simon der sich q'ed hat und dann noch was bei BurgerKing springen ließ.
  • Föböö, Stefan, Walter Louis und Simon für ihre Karten.
  • Mich selbst, weil ich den Artikel hier ca. 26 Stunden nach Turnierende abgeschickt habe.
  • Alle, die das hier grad barfuß lesen.
  • [Tobi dafür, DASS er extra zum Editieren dieses Artikels ein Makro geschrieben hat, das ein Komma einfügt, dann drei Positionen im Text weiter geht und dort ein zusätzliches "S" einfügt... ]
  • meine eigene Unfähigkeit (besonders in Runde 1).
  • G8-Gipfel sorgt für Schlaflosigkeit bei den Soldaten.
  • Leute, die den Spaß am Spiel nicht haben.
  • mein Laptopakku, weil ich es sonst in unter 24 Stunden geschafft hätte.
  • Die Final Standings, nach denen ich mich mit einem Sieg tatsächlich via Buchholz qualifiziert hätte.
  • Alle, die das hier grad lesen und Socken anhaben.


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