Hallo, liebe Magic-Gemeinde.
Ich möchte mit einer Warnung beginnen: Abgesehen davon, dass es in diesem Artikel möglicherweise Sätze geben wird, die manche Leser als Angriff auf Magic-Spieler insgesamt auffassen können (wehe dem, der mit Ironie und Sarkasmus nicht umzugehen weiß), gibt es auch keinerlei verwertbare Informationen, die euch zu einem besseren Spieler, Deckbauer, Menschen oder wasauchimmer machen werden. Es geht hier um Unterhaltung und den Einblick ins Leben eines mittelmäßigen Spielers, der zwar schon viel versucht, aber wenig erreicht hat. Und natürlich darum, was für einen solchen Spieler den Reiz ausmacht, sich immer wieder dazu hinreißen zu lassen, einen Haufen Geld, Zeit und Schlafentzug in Großveranstaltungen wie Grand Prix zu investieren.
Es geht also um den GP Stuttgart und meinem persönlichen – zugegebenermaßen recht kurzen – Trip zu eben diesem. Ich bin mir selbst nicht ganz schlüssig, warum ich mir sowas immer wieder gebe. Im Ernst: Rund 1.000 Menschen, teilweise erschreckend ungewaschen, in einer oftmals schlecht klimatisierten/belüfteten Räumlichkeit streiten sich darum, wer sich im Spiel der studierenden männlichen Jungfrauen am besten durchzusetzen vermag.
Die meisten davon, so wie ich auch, haben eine Chance auf Ruhm, Ehre und ein wenig Geld, gleichzusetzen mit einem Fünfer im Lotto – bezüglich der Chance, nicht des Geldes! Der Lottogewinn wäre ziemlich sicher lukrativer. Aber schon an dieser Stelle zeigt sich, dass Magic nicht so richtig viel mit Vernunft zu tun hat. Und deshalb war schon, als der GP angekündigt wurde, klar, dass ich mitspielen will.
_ PTQ Leipzig _
Da ich immer noch in der Kaserne festhänge, besteht meine Vorbereitung zunächst nur aus Magic Online. Zwei oder drei Sealed Premier Events und recht viele Boosterdrafts stehen dort seit dem Erscheinen von Lorwyn auf meinem Konto. Aber da ich auch mal ein paar echte Pappkarten in der Hand haben wollte, bin ich noch zum PTQ in Leipzig gefahren. Mein Pool dort bestand aus drei Rare-Elfen, ein paar ganz guten Commons desselben Tribes und Schwarz für ein bisschen Removal. An sich stark genug, um auf einem 40-Mann-PTQ die Top 8 zu erreichen. Also schnell 0-2 gespielt, gedroppt und den Veranstalter überredet, noch einen Boosterdraft anzubieten. Da das gesamte Auto (außer Fabio) nach spätestens drei Runden zu x-2 stand und damit raus war, mussten wir uns schließlich irgendwie beschäftigen. Ich kenne den „Föböö“ inzwischen gut genug: Immer, wenn sonst alle nach Hause fahren könnten, ist der der Einzige, der Top 8 machen muss.
Nervensäge.
Naja, dann halt noch gedraftet und solide, nachdem ich als zweiten Pick Thundercloud Shaman weitergegeben habe, ab dem fünften Pick noch auf Riesen gewechselt. Guter Plan. Der Pro Tour-erfahrene Simon Schmeußer, der auch mit zu meinem Auto gehörte, saß direkt hinter mir und hat das Zeichen aus seinem dritten Pick natürlich verstanden. Hätte ich den Giant aus dem zweiten Pick beim fünften nicht schon vergessen gehabt, wäre der Draft wohl nicht das Desaster geworden, als das er sich nun herausstellte.
Zumindest hat mir der Draft gezeigt, was Magic Online einfach nicht vermittelt: Ich war die meiste Zeit total überfordert, weil ich nicht ständig meine Picks vor Augen hatte. Für jemanden, der seit etwa einem Jahr keine echten Karten mehr in der Hand hatte, einfach zu viel. Nach dem 1-2-Draft im Swiss-System konnte ich dann noch dem Föböö, der, wie schon angekündigt, natürlich wieder Top 8 gemacht hat, ein paar meiner MTGO-Drafterfahrungen mit auf den Weg gegeben und ihm dann beim Top 8-Draft zuschauen.
Der ist nicht so gut für ihn gelaufen. Denn scheinbar wusste er die meiste Zeit nicht, was die Zeichen bedeuten sollen, die ihm da gegeben wurden. Er endete auf jeden Fall auf einem UG-Elfen/Faerie-Deck, nachdem sein Firstpick Changeling Titan und sein zweiter Pick Scion of Oona über Jagged-Scar Archers war. Naja, war sein erster Lorwyn-Draft überhaupt.
Aber etwas Positives sollte der Tag doch noch haben: Ich konnte endlich mal wieder Real-Life-Tech klauen. (Wer meinen ersten Artikel noch kennt: Da beschreibe ich, wie ich auf einem PTQ im Kamigawa-Block Constructed das O-Naginata-Ogre Deck klaue). Diesmal gab es das BR-Schimmelhaufen-Beatdowndraftdeck zu klauen. Schreibe ich in sehr naher Zukunft auch was drüber. Ach ja, und noch ein positiver Aspekt: Durch mein 1-4 in Leipzig konnte ich wenigstens alle Runden des GP Stuttgart spielen, weil ich das lästige Rating-Bye sicher losgeworden bin.
_ GP Stuttgart _
Nach diesem tollen Erlebnis konnte es nur noch ein furchtbar guter Grand Prix werden. Schließlich habe ich schon von vornherein gesagt, dass ich den PTQ als Generalprobe für den GP selber sehe. Also ging es die nächsten Tage darum, alles zu organisieren. Ist schließlich für mich am einfachsten, wo ich, im Gegensatz zu den anderen Braunschweigern, in der Kaserne in Rostock fest hänge und die Leute nie zu Gesicht bekomme, die in der Planung eine Rolle spielen. Alles Versager.
Auf jeden Fall eine Fahrgelegenheit, Hotel, Mitfahrer organisiert/organisieren lassen und gefreut, dass scheinbar alles schon eine Woche vorher feststeht. Dementsprechend sagt der Fahrer am Dienstag vorher noch schnell ab, was das Bereitstellen eines Fahrzeugs angeht, weil Frost angekündigt ist und keine Winterreifen vorhanden sind. Daraufhin werden die anderen noch informiert und auf die beiden verbleibenden Autos aufgeteilt. So sollte es zumindest laufen.
Als ich mich am Freitag Abend nach dem Stand der Dinge informiere, sieht es so aus, dass ein Auto mit drei Leuten gleich los will und das andere Auto mit sieben Leuten völlig überladen ist. Habe mich also kurzerhand dazu entschlossen, dass ich mich von dem Auto mitnehmen lasse, wo noch zwei Plätze frei sind. York (der Fahrer und Autobesitzer) verspricht mir, mich abzuholen – ich bin gerade bei meiner Frau und meiner Tochter in Öhringen, 100 Kilometer vor Sindelfingen – und dass sie in ca. 15 Minuten los wollen in Braunschweig.
Das war um 16:45 Uhr. Um etwa 18:30Uhr rufe ich mal beim Fabio an, der auch mit in dem Auto sitzen sollte, um zu fragen, ob er den Weg zu mir noch kennt oder eine Wegbeschreibung braucht. Überraschung: Sie sind noch gar nicht losgefahren. Dafür werde ich eine halbe Stunde später angerufen und gefragt, ob ich nicht selbst zum GP komme. Na Klar, kein Problem. Schließlich fahren in einem 100-Seelen-Kaff rund um die Uhr irgendwelche Busse, U-Bahnen, ICEs, Flugzeuge und so.
Nachdem sie das begriffen haben, kommen sie also doch vorbei. Eine halbe Stunde Umweg auf deren Seite und ein paar verwirrende Telefongespräche („Wir sind durch deinen Ort ganz durchgefahren, wo stehst du? Ja. Wir sind in Heuberg! Ja, ganz sicher! Wir sind gerade an der Bücherei, jetzt am Fahrradladen und an der Bank. Wie, so was gibt es da nicht? Ach, erst der nächste Ort…!“) später sitze ich dann mit dem erwähnten York, Föböö und der Mama aller Schulbusfahrer und Expert Store-Besitzer Stefan Richter im 15 Jahre alten Golf. Endlich sind wir auf dem Weg nach Töftingen, wo wir bei einem Bekannten schlafen können.
Pünktlich um etwa 1:00 Uhr kommen wir an und machen es uns in der geräumigen Stube gemütlich. Danke an dieser Stelle an Sebastian für die Gastfreundschaft. Etwa gegen 2:00 Uhr sind wir dann auch tatsächlich zum Schlafen gekommen. Der Hausherr ist gegen 6:00 Uhr von der Arbeit gekommen und war der Meinung, dass es völlig übertrieben wäre, wenn wir jetzt noch schlafen würden. Damit war es soweit. Der erste Tag des GP Stuttgart hat begonnen…
Kein Frühstück, kaum Schlaf, Katzenwäsche. So muss es sein, so ist es. Wie immer, wenn irgendwo ein Grand Prix läuft, an dem ich teilnehme. Nachdem alle es geschafft haben, aus ihrem Tiefschlaf ein deliriumartiges Wachkoma zu erzeugen, fahren wir ohne echten Plan, was die Richtung angeht, los. Nach etwa 40 Minuten für eine 20-minütige Strecke sind wir an der Location.
Gut, dass man bei GPs immer nur die grobe Richtung kennen muss. Schließlich muss man, sobald man Leute sieht, die offensichtlich aus der Geisterbahn ausgebrochen sind und dabei noch große Rucksäcke mit sich herumschleppen, einfach nur dem Mob folgen. Einen Parkplatz direkt vor der Site gibt es auch noch. Nice. Also rein in den Laden. Anmelden, anfangen die Judges vollzutexten (nein, nichts sinnvolles, einfach nur „Hallo Judge!“ oder so) und dann in die große Halle.
Erste angenehme Überraschung: Es gibt Sauerstoff in rauen Mengen. Aus manchen Ecken hört man schon „Oh Gott, die Schulbusfahrer sind da!. Auch nice. Egal, was über uns geschrieben wird, Hauptsache ihr schreibt den Namen richtig. Ein paar Leute hier und da werden noch begrüßt, der Inhalt des zweiten Braunschweiger Autos ausgemacht, dann rauchen und so. Andre „TrashT“ Müller findet sich auch noch in der Raucherecke ein. Nach random Gratz für die Pro-Tour-Top 2 Slops für die Worlds wird erstmal meine Tochter versprochen… natürlich erst in 16 Jahren. Aber ein TrashT braucht meiner Meinung nach dringend eine Frau, die Visara heißt. Läuft halt. [Anm. S.A.: Deine Tochter heißt tatsächlich Visara? Heiliger Strohsack!]
So war es diesmal und bei den meisten GPs davor. Kann mir jemand erklären, warum wir uns sowas regelmäßig antun? Ich weiß es nicht. Aber es gehört dazu. Ich liebe es.
Nach einer Weile ging es dann los mit den Seatings – das Prozedere sollte bekannt sein. Ein komischer Judge, der die sehr Hetero-Macho-Roten-Streifen auf dem Hemd hat – statt die üblichen weißen – fängt an, mit Italienisch akzentuiertem Englisch die Begrüßungsrede zu halten. Er erklärt, was wir jetzt machen müssen bezüglich Registration, Kontrolle der Registration, Deckswap und Deckbuilding. Er hat sich dabei recht kurz gefasst, was ich sehr begrüßt habe. Für die Spieler, die weniger Erfahrung hatten, lag auf jedem Tisch ein Zettel mit detaillierten Anweisungen.
Ich registriere also los. Und die Freude ist groß: Ich habe nach dem Deckswap mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht den besten Pool des Turniers. Aber noch sicherer ist, dass ich nicht den schlechtesten habe. Weil den habe ich soeben registriert. Chandra Nalaar ist eine gute Karte. Und Nameless Inversion auch. Aber alles weitere hat kaum noch die Bezeichnung spielbar verdient.
Dann der Deckswap. Alles wird eingesammelt. Als ich den Pool zurückbekomme, sehe ich Chandra, Nameless Inversion und bekomme erstmal einen Herzinfarkt. Aber nach der 0,07-sekündigen Verwirrung habe ich einen wirklich annehmbaren Pool. Im Gegensatz zum ersten Pool habe ich hier noch Shriekmaw, zwei Lash Out, Tarfire, Flamekin Harbinger, zwei Faerie Harbringer, ein paar Flieger und noch ein wenig Manafixing. Bin ich erstmal mit zufrieden.
Schnell ein RUb-Deck mit gebaut. Ein paar Länder mit dazu, Deckliste zum zwölften Mal überprüft und ab dafür in die Raucherecke. Kurz noch mit den anderen Mädels unterhalten, wie die Decks so sind und schon startet Runde 1. Fragt mich nicht nach irgendwelchen Spielverläufen. Ich kann nur noch sagen, dass ich eigentlich immer zuerst ziehen wollte, als meine Gegner anfangen gelassen habe. Gewinne jedenfalls recht unspektakulär 2-0. Jetzt hatte ich wenigstens Zeit. Meine Runden dauerten fast alle nur etwa 20 Minuten. Also rauche ich noch etwas, bis noch andere Braunschweiger fertig sind. Zusammen mit Föböö und Simon schaue ich mir an, welche anderen Möglichkeiten mein Deck noch gehabt hätte. Weiß statt Blau wäre eine Option gewesen.
Der Pool ist aber nicht arg verbaut. Außerdem meint Fabio, ich sollte statt Hurly-Burly lieber Paperfin Rascal spielen. Naja, wie gesagt, nichts Wildes. Bei Römer wird es dann schon spannender: Er hat Grün ohne große Argumente als Hauptfarbe und Rot mit drei bis vier Argumenten einfach ignoriert. Also wird ihm der Sideboardplan ans Herz gelegt, nach jedem ersten Spiel die Farben zu wechseln. Hilft aber auch nichts. Er geht 2-3-1 nach 0-2-1-Start.
Die zweite Runde bringt auch mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Gewinne zwar das erste Spiel, verliere aber das zweite, nachdem meine Starthand on the Draw drei Mountains hatte und ich im achten Zug genau vier Gebirge kontrolliere. Das dritte Spiel beginne ich wieder on the draw mit einem Land jeder Farbe und habe Turn 9 genau ein Land jeder Farbe.
So läuft das halt, wenn man nur das verdammte vierte Land braucht, um sicher zu gewinnen. Aber was soll's. Habe ja schon erwähnt, dass ich mir auf einem Grand Prix nicht viel ausrechne. Dennoch – das Spiel will mich wirklich ordentlich verarschen und ich gewinne einfach mal die nächsten vier Runden. 5-1.
Bei neun Runden sollte es also reichen, wenn ich jetzt zwei von drei verbleibenden Spielen gewinne.
In der siebten Runde verliere ich das erste Spiel gegen den Höllenstart meines Gegners. Wenigstens zeigt sich, dass sein Deck mindestens gleich gut, wenn nicht sogar besser, ist. Aber das zweite Spiel verliere ich wieder wegen Manascrew. Ich überlege, sich das 18. Land nicht doch ein wenig gelohnt hätte. Nur zur Sicherheit.
Bei den meisten anderen ist der Ofen zu dem Zeitpunkt schon aus. Nur Föböö, Simon (beide jetzt 5-1-1) und ich mit meinem 5-2 haben noch Chancen. Kann ja nicht so schwer sein, wenigstens einen in den zweiten Tag zu bringen. Deswegen entscheiden wir uns geschlossen dazu, einfach die nächste Runde zu verlieren. Das dritte Spiel hätte ich wohl sicher gewonnen, wenn ich das fünfte Land für den Shriekmaw irgendwann mal gezogen hätte.
Ansonsten kann ich nicht sagen, dass sein Deck (er hatte drei Byes dank Trialsieg) sonderlich beeindruckend war. Und ein 2-2 bis dahin war auch nicht sehr beeindruckend. Naja, soviel zum Tag. Ich war völlig fertig und angepisst, aber wir wollten wenigstens dem Rating zuliebe noch die letzte Runde spielen. Toller Plan. Ich verliere das erste einfach mal wegen Illegal Deck – Hatte das Hurly-Burly nicht wieder ins Deck gepackt und den Fehler (39 Karten) nicht mal beim Pileshuffle bemerkt. Es lebe die Schlaflosigkeit. Das zweite Spiel verliere ich dann wegen Mana und der Tag ist perfekt. Zumindest habe ich von Runde drei bis Runde sechs vier Leute nach Hause geschickt. Das Motto auf dem Schulbusfahrer-Shirt: „Nach dieser Runde bringen dich die Schulbusfahrer sicher nach Hause.“
So, nach dieser Pleite wird das Frustessen bei McDonalds announcet. 20 Chicken McNuggets, zwei Cheeseburger und ein paar Fritten später sind wir auf dem Weg zur Unterkunft, um uns auf die Party vorzubereiten. Aber kaum sind wir in der Unterkunft, machen der alte Mann und der Fahrer einen auf müde und schlafen. Weicheier. Ich gehe mit Föböö noch zur Tanke, um ein bisschen Bier zu kaufen, dann nach Hause und ein Bisschen Bier trinken. Als die ersten dann schon halb am einschlafen sind, mache ich den Vorschlag, dass wir noch einen MTGO-Draft durchziehen.
Proaktiv draften läuft super. Verlieren aber im Halbfinale. Keine Ahnung mehr warum. Auch nicht so wichtig. Auf jeden Fall haben wir die Gelegenheit, doch noch ein paar Stunden Schlaf einzusammeln – und auf geht‘s zurück zur Site. York ist inzwischen total nervös, weil er den Extended-Trial spielen will, der um 10:00 Uhr beginnt. Warum er da so einen Aufstand macht, weiß ich nicht. Sind schließlich pünktlich um 10:03 Uhr an der Site. Und welches Magic-Turnier geht schon pünktlich los?
Naja, die anderen wollten alle das Two-Headed-Giant-Turnier spielen. Sollte um 11:00 Uhr losgehen. Um 11:25 Uhr frage ich mal nach, wie es aussieht. Antwort: Das dauert noch, haben gerade erst die Hälfte der Teams eingegeben. Tolles Statement. Ca. 100 Teams haben sich wohl gemeldet. Etwa um 12:15 Uhr wurde es Stefan und mir zu blöd. Haben die Judges vollgelabert, was die Scheiße soll, und sie daran erinnert, dass es Sonntag ist und nur etwa 99% der Leute hier noch mehrere hundert Kilometer nach Hause müssen.
Stefan war inzwischen soweit an der Decke, dass er jedem, der nicht schnell genug weggerannt ist, erklärt hat, dass das hier ein GP ist und dass sich keiner wundern muss, wie voll ein sinnfreies 2HG-Turnier wird, wenn es einfach keine Alternativen gibt. Irgendwo hat er ja Recht, einen PTQ hätte man schon mal anbringen können.
Naja, nachdem wir also droppen durften, habe ich mich der Sideeventstation zugewandt, für einen asiatischen Lorwyn-Draft angemeldet und geraucht. Das habe ich etwa drei Mal gemacht. Den ersten Draft habe ich gewonnen, im Finale Schimmelmirror. Die Deckdesigner waren da und wir haben nicht mal bemerkt, dass es zwei Drafter gibt, obwohl wir direkt nebeneinander saßen. Den zweiten Draft verliere ich gegen Feen mit den einzigen Dreamspoiler Witches, die er hat. Zwei Mal. Habe aber auch nur drei Removal dafür, oder so. [S.A.: Some cheese to your whine?]
Den dritten Draft will ich reaktiv draften und Lande im UG-Changeling Deck. Ein Booster für den dritten Platz. Und dann will ich weiter machen, da Föböö und Simon immer noch 2HG zocken. Tja, wie mache ich dann weiter? Sideeventstation ist dicht. Großes Tennis. Ist ja auch schon das halbe 2HG durch. Dauert noch mindestens drei Stunden.
Jetzt taucht auch noch das nächste Problem auf: Römer muss noch in den Ruhrpott (er studiert da), hat aber keine Mitfahrgelegenheit. Föböö macht ihm halbwegs klar, dass er wenigstens mal bei TrashT und Konsorten anfragen kann. Nach viel Hickhack bekommt er das wenigstens raus – da ist aber nichts frei. Also entscheidet er sich dazu, dass er jetzt zum Bahnhof will. Nicht, dass er wüsste, ob ein Zug fährt. Nicht, dass man einfach mal die lieben Leute von der PlanetMTG-Coverage hätte fragen können, ob man nicht mal kurz die Fahrpläne einsehen könnte.
Naja, ich habe ja noch meinen Laptop im Auto und via UMTS können wir das mal eben checken. Fährt in ungefähr einer Stunde. Kostet auch nur etwa genau das, was Römer noch hat. Läuft. Also Römer auf den Weg geschickt (nachdem ich ihn davon überzeugt habe, jemanden von den Cateringleuten zu fragen, wo denn der Bahnhof überhaupt ist) und dann noch den Laptop ins Auto bringen. Obwohl... Selbst ist der Mann!
TobiH nach ein wenig Strom gefragt, mit an den Coverage-Tisch gesetzt, Teardrop vollgetextet und losgedraftet via MTGO. Sehr geil. Ein 4-3-2-2-Draft war gerade fast voll, im 8-4er nur einer drin. Also im Kinderdraft losgeschimmelt und Go. Mitten im Halbfinale ist Föböö dann fertig mit 2HG und ich spiele es noch zu Ende. Das Finale wird ignoriert, damit wir endlich los können. Es ist immerhin schon 21:00 Uhr oder so. Noch eine Stunde mehr zocken, nur um eventuell einen Booster zu gewinnen, geht halt gar nicht.
Auf in den Kampf, los geht die Fahrt. Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir fast in meinem Heimatort. Noch schnell Burger King belästigt und das gottlose Wochenende ist vollbracht.
Warum tu ich mir so was nur immer wieder an? Und wann ist es endlich wieder so weit?
So long,
Das Yogurthluder
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