|
|
Standard Pro Tour Kyoto – Turnierbericht, Teil 2 von Jan "eunck" Ruess |
23.03.2009 |
[Wir verließen unseren Held beim letzten Mal am Ende des ersten Tages mit einem Stand von 6-1 auf Platz 8. Nach einer bestimmt viel zu kurzen Nacht folgt nun der glorreiche Kampf um ein Halten dieser Position... –TobiH]
Draft 2
Nach dem ersten Tag gab es noch drei Spieler mit einem perfekten 7-0-Record, darunter Luis Scott-Vargas, der direkt hinter mir saß. Hinter ihm wiederum saß Shouta „Bazooka“ Yasooka.
Mein erster Pick ist relativ klar, ein Resounding Thunder. Nicht nur stark, sondern auch flexibel. Als Zweites nehme ich Soul's Fire über Knight of the Skyward Eye, um mich noch nicht weiter festlegen zu müssen. Auch der dritte Pick ist rot, ein Bloodpyre Elemental. Beim vierten Pick habe ich die Auswahl zwischen Naya Battlemage und einem zweiten Soul's Fire. Eine interessante Entscheidung, finde ich. Der Battlemage verlangt schon nach einem Naya-Deck, das Soul's Fire ist ebenfalls in Naya am besten, aber ich halte mir damit auch noch die Option auf Jund oder Grixis offen. Ich entscheide mich noch einmal für die Flexibilität und verschiebe die Entscheidung für eine Scherbe ein weiteres Mal. Ein Carrion Thrash ohne Alternativen sieht dann nach Jund aus, aber danach bekomme ich jeweils ohne große Auswahlmöglichkeiten Resounding Silence, Steward of Valeron (Naya sieht also offen aus) und als 10., 11. und 12. Pick noch drei Welkin Guide. Nach dem ersten Booster kristallisiert sich also so langsam ein Naya-Deck heraus.
Im zweiten Durchgang picke ich wieder Resounding Thunder first und nehme anschließend zwei Hissing Iguanar, einen davon über ein Bloodpyre Elemental, weil ich schon sehr viel Removal habe und noch ein paar frühe Drops und Ziele für die Welkin Guide brauche. Was mir etwas Sorgen macht, ist die Manabasis. Es sieht inzwischen ziemlich nach einer Gleichverteilung auf alle drei Farben aus und ich habe noch kein Fixing. In Conflux heißt es also, Armillary Sphere und Rupture Spire (auch um die Resounding Thunder zu cyclen) über (fast) alles nehmen.
Als dritten Pick bekomme ich Rupture Spire und zuvor noch einen Knight of the Reliquary, das Mana blieb aber die Schwachstelle. Sollte ich mir allerdings meine Farben zusammenziehen, dann rechnete ich mir sehr gute Chancen aus, denn meine Spells gefielen mir doch sehr:
| | | | 6 Forest
5 Plains
5 Mountain
1 Rupture Spire
1 Steward of Valeron
2 Elvish Visionary
2 Hissing Iguanar
2 Welkin Guide
1 Mosstodon
1 Cavern Thoctar
1 Bloodpyre Elemental
1 Valeron Outlander
1 Knight of the Reliquary
1 Canyon Minotaur
1 Goblin Razerunners
1 Rhox Meditant
1 Vagrant Plowbeasts
2 Soul's Fire
2 Resounding Thunder
1 Resounding Silence
2 Celestial Purge
|
1 Welkin Guide
1 Resounding Silence
1 Guardians of Akrasa
1 Incurable Ogre
1 Tukatongue Thallid
2 Nacatl Savage
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Runde 8 gegen Brian Robinson aus den USA
Wie gesagt, das passende Mana nicht zu finden, stellte bei diesem Deck die größte Gefahr dar. Im ersten Spiel gelingt es auch gleich mal gar nicht. Nach Mulligan auf fünf on the Play finde ich zu wenige und nur die falschen Länder und muss immer wieder ohne Aktion „Go“ sagen, während Brian Turn 3 das blaue Zepter legt und ab Turn 4 jede Runde eine Extrakarte zieht. Als ich dann endlich etwas ausspielen kann, hat er genug Removal gesammelt, um alles abzurüsten, und der Cardadvantage ist nicht mehr einzuholen.
Im zweiten Spiel habe ich genug Länder. Dann noch ein paar mehr und dann noch ein paar. Dafür fehlen die Spells. Ich fange erst Turn 4 an, Kreaturen auszuspielen und das ist gerade ein klein wenig zu langsam. Am Ende schaffe ich es fast noch mit Cavern Thoctar plus Soul's Fire zu gewinnen, wenn Brian durch Absorb Vis nicht gerade vier Leben bekommen hätte. Das zweite Absorb Vis im nächsten Zug tötet mich dann.
6-2
Ein enttäuschender Start in den Tag. Da ich noch nicht wusste, ob 11-3 für Top 8 reichen würde, konnte ich mir schon jetzt eigentlich keine Niederlage mehr leisten. Ich hatte jetzt wirklich schon ziemlich viele Spiele durch Manascrew und teilweise auch durch Manaflood verloren, während meine Gegner damit bisher überhaupt keine Probleme gehabt hatten. Meine Hoffnung war deshalb, dass sich dieser Umstand später in den entscheidenden Spielen wieder ausgleichen würde. Und das sollte auch ganz gut klappen!
Runde 9 gegen Kamui Kaye aus USA
Diesmal ziehe ich in beiden Spielen mein Mana recht passend zusammen. Ich spiele Kreaturen, Removal, noch ein bisschen mehr Removal (Celestial Purge findet in Kresh the Bloodbraided zudem ein gutes Ziel) und einen Fattie hinterher. Dazu Welkin Guide und schon kann ich mir aussuchen, ob ich einfach durch Angriff oder durch Soul's Fire auf den Kopf gewinnen will. Echt easy!
7-2
Runde 10 gegen Shouta Yasooka aus Japan in der Feature-Match-Arena
Wieder finde ich in beiden Spielen mein Mana. Shouta spielt nur Forest und Plains, hat aber eventuell noch den einen oder anderen Moutain im Deck, wie die Sacellum Archers vermuten lassen. Das erste Spiel ist relativ knapp und spannend. Ich lege in den Zügen 2 bis 4 jeweils Cantrip-Kreaturen und beschleunige dann in Fatties. Turn 6 Vagrant Plowbeasts können einen Ansturm aus mehreren Kreaturen, einschließlich zwei Knight of the Skyward Eye dann gerade so stoppen und nachdem ich Mosstodon nachgelegt habe, auch in den Gegenangriff übergehen. Ein Gleam of Resistance macht den nächsten Combat noch etwas gefährlich für mich und ich verliere zwei Kreaturen gegen eine (und den Gleam of Resistance, also ein 2-zu-2-Tausch), aber als ich mit Cavern Thoctars einen weiteren regenerierenden, trampelnden Fattie nachlege, habe ich alles unter Kontrolle und kann schnell gewinnen. Dieser Sieg ging eindeutig auf das Konto der Vagrant Plowbeasts.
Die beiden Celestial Purge boarde ich zusammen mit Valeron Outlander raus und nehme dafür Welkin Guide, Resounding Silence und Guardians of Akrasa ins Deck. Im zweiten Spiel passiert es zum ersten Mal: Mein Gegner legt ausschließlich Plains und ist offensichtlich screwed auf Grün. So kann er nur wenig Druck aufbauen und lässt mir Zeit, meine Fatties auszupacken, die dann mit Unterstützung von Welkin Guide und Soul's Fire gewinnen.
8-2
Mit dem 2-1 im zweiten Draft war ich doch sehr zufrieden. Inzwischen war auch einigermaßen absehbar, dass mir ein 3-1 im folgenden Constructed-Teil für die Top 8 reichen würde. [Wer noch eine Gedächtnisauffrischung haben will... Deck anzeigen]
| | | | 4 Battlefield Forge
4 Mountain
5 Plains
3 Reflecting Pool
4 Rugged Prairie
4 Windbrisk Heights
1 Burrenton Forge-Tender
4 Figure of Destiny
4 Knight of the White Orchid
4 Mogg Fanatic
4 Ranger of Eos
3 Reveillark
3 Siege-Gang Commander
4 Ajani Vengeant
2 Banefire
3 Path to Exile
4 Spectral Procession
|
1 Banefire
3 Burrenton Forge-Tender
2 Ignite Disorder
4 Lapse of Certainty
1 Reveillark
4 Stillmoon Cavalier
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Runde 11 gegen Marcello Calvetto aus Italien mit Faeries
Hier passiert es zum zweiten Mal, dass ein Gegner sich selbst besiegt. Er nimmt Mulligan auf drei! Dann spielt er noch Thoughtseize und schon ist seine Hand praktisch leer.
Im zweiten Spiel zeigt Lapse of Certainty, was sie kann: Als er mit Mutavault meine 2/2-Figure blockt, direkt nach dem Block aber ganz offensichtlich unglücklich mit seiner Entscheidung ist und deswegen vor dem Damage Agony Warp auf die Figure spielt, schließe ich aus seinem Verhalten dass er kein weiteres Land auf der Hand hat und lapse den Agony Warp. Figure und Mutavault tauschen, er zieht den Agony Warp wieder nach und legt wie erhofft kein (weiteres) viertes Land, so dass ich sicher vor Cryptic Command meinen Siege-Gang Commander legen kann. Natürlich hat er Infest auf der Hand, zieht aber in den nächsten beiden Zügen keine zweite schwarze Manaquelle, und schon ist es vorbei.
9-2
Runde 12 gegen Masayasu Tanahashi aus Japan mit Faeries
Spiel 1 ist relativ knapp. Leider gewinnt mein Gegner den Würfelwurf und legt Turn 2 Bitterblossom. Ein paar Spells kann ich danach an den Countern vorbeimanövrieren, aber die vielen Faerie-Spielsteine schaffen es mit etwas Removal-Unterstützung immer gerade so, alles zu blocken und immer für ein paar Schaden anzugreifen. Das Lifetotal meines Gegners bewegt sich so: 20-18(Thoughtseize)-17-16-15-14-13-12-11-10-9-8. Dann bin ich tot.
Im zweiten Spiel bin ich dann on the Play und in der Offensive gegen einen Mulligan und etwas knappes Mana. Lapse of Certainty trifft diesmal ein Peppersmoke, das seiner Mutavault im Kampf gegen meinen Knight of the White Orchid helfen sollte. So ist es einfach ein Chumpblock. Er kann sich nicht mehr stabilisieren.
Ich ärgere mich immer noch, dass ich im dritten Spiel keinen Mulligan genommen habe. Nachdem mir Thoughtseize die Spectral Procession genommen hat, habe ich kein Play bis Turn 4 und das reicht gegen Faeries nicht mal on the Play, geschweige denn on the Draw, vor allem da er wieder Turn 2 Bitterblossom legt. Ich kann im ganzen Spiel so ungefähr gar keinen Spell resolven, er hat für jeden einen Counter. Die Bitterblossom bringt es nach Hause.
9-3
Jetzt mussten also die letzten beiden Runden noch gewonnen werden für Top 8, mit einem 1-1 wäre immerhin Top 16 drin.
Runde 13 gegen aus Mattias Anderson aus Schweden mit Boat Brew
Das erste Mirror hatte ganz schön lange auf sich warten lassen in Anbetracht der Tatsache, dass das Deck ein Viertel des Feldes ausmachte. Anfangen ist hier ziemlich wichtig und den Würfelwurf gewinne ich. Ich habe einen schnellen Start und er verliert Zeit dadurch, dass er einen Landdrop verpasst und dafür noch seine Mind Stone ausspielen muss. (Genau das meinte ich als ich erklärte, warum ich lieber 24 Länder und keine Mind Stone spiele.) So sieht das Board schon bald sehr vorteilhaft für mich aus und ich denke drei Züge lang, dass ich im nächsten Zug gewonnen hätte. Allerdings zieht er sich jedes Mal den Kopf noch einmal aus der Schlinge, indem er dreimal Ajani Vengeant in Folge legt, wofür er außerdem zuvor noch zwei von meinen Ajanis entsorgen muss. Mit dem Lifegain kann er sich immer wieder noch einen Zug kaufen, aber irgendwann gehen ihm die Planeswalker aus und dann ist er doch tot.
Im zweiten Spiel sitzt er am Drücker, hat einen Windbrisk Heights-Vorteil von zwei zu null und ich kann nicht verhindern dass er sie mit Spectral Procession auslöst. Aus dem einen kommt nur ein harmloser Path to Exile (meine eigenen Path to Exile waren ausgeboardet) auf einen Spirit-Token, aber aus dem anderen kommt die Siege-Gang. Letztendlich fehlt mir genau der eine Spielstein, um genug Blocker zu haben, um noch einen Zug zu überleben, was gereicht hätte, um ihn mit den verbleibenden meiner neun Spirit-Token zu racen.
Im dritten Spiel bin wieder ich es, der den Vorteil hat anzufangen, und ich habe einen sehr starken Draw. Er enthält die richtige Anzahl von Ländern und dazu mehr Power als Mattias mit einem eher mittelmäßigen Draw handlen kann. Ignite Disorder auf drei Spirit-Token macht den Sack zu.
10-3
Runde 14 gegen Yann Massicard aus Frankreich mit 5-Colour-Control in der Feature-Match-Arena
Der große Showdown, das Spiel um den Einzug in die Top 8! Für beide von uns galt, dass wir mit einem Sieg sicher drin waren und mit einer Niederlage sicher draußen. Jetzt also alles oder nichts!
Diese 5-Color-Control-Decks können schon sehr unterschiedlich aussehen, und wenn man nicht weiß, was der Gegner in der Hand haben könnte, ist es doch recht schwierig, zu entscheiden um was man herumspielen soll. Ich rechnete mal mit Plumeveil und dem üblichen Counter-Kontingent von Broken Ambitions und Cryptic Command. Damit traf ich die Tatsachen auch ganz gut. Außerdem räumt ein Volcanic Fallout einmal eine Siege-Gang ab. Letztendlich ist es aber einfach so, dass ich mehr Threats habe als Yann Antworten (er zieht zu viele Länder), was auch dazu führt dass ich einen Reveillark aus den Windbrisk Heights holen kann, der meinen Vorsprung absichert und sich als genauso stark erweist, wie man es in diesem Matchup von ihm erwartet. Ich gewinne zwei Züge später und bin nun nur noch ein Game von den Top 8 entfernt. Ich boarde einen zweiten Burrenton Forge-Tender gegen Volcanic Fallout, den vierten Reveillark und die Lapse of Certainty.
Das zweite Spiel beginnt wieder mit diversen 1-zu-1-Täuschen durch Counter. Ein wenig Druck bekomme ich auf den Tisch, werde jedoch stark von Plumeveil gebremst. Dann gelingt es Yann, ein Cruel Ultimatum zu spielen, und ich denke bereits, ich habe verloren. Er holt sich den evoketen Mulldrifter wieder, zieht viele Karten und geht auf 21 Leben. Außerdem ziehe ich in den nächsten Zügen zu viele Länder nach und habe überhaupt keine Offensive am Laufen. Immerhin resolve ich einen Ranger of Eos, der mir einen respektablen Threat in Form einer Figure of Destiny bringt. Der gelingt es auch einmal für vier und einmal für acht Schaden anzugreifen, bevor sie gebouncet und dann gecountert wird. Yann hat immer noch fünf Handkarten und ich habe keine große Hoffnung auf den Sieg in diesem Spiel. Letztendlich bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Karten einfach runter zu spielen. Also Path to Exile of Plumeveil – okay, resolvet. Angriff – okay, Schaden genommen. Noch einmal Angriff – wieder Schaden genommen. Noch mal Angriff... und er ist einfach tot. Ich habe jetzt sogar noch eine Lapse of Certainty in der Hinterhand. Was war da los? Er hat einfach nur Länder über Länder gezogen und hatte überhaupt nichts Relevantes auf der Hand! So hat sich mein anfängliches Pech mit dem Mana wie erhofft an der entscheidenden Stelle doch wieder ausgeglichen und der Einzug in die Top 8 war gesichert.
Nachdem die Top 8 verkündet war, wurden noch die Fotos gemacht, die Fragebögen für die Spielerprofile ausgefüllt, und wir bekamen die Decklisten aller Top-8-Spieler ausgehändigt. Zurück im Hostel wurde dann natürlich das Deck meines Viertelfinal-Gegners nachgebaut und das Matchup durchgetestet und viele Überlegungen zum Sideboarden angestellt. Wrath of God, von denen mein Gegner zwei im Maindeck und zwei weitere im Sideboard hatte, erwies sich als die starke Karte für das Mirror, die ich bei meinem sehr kurzen Testen vergeblich gesucht hatte. Und auch Elspeth, Knight Errant ist stark, obwohl sie es noch nicht geschafft hat, mich vollends zu überzeugen, dass sie für das Mirror im Sideboard sein muss. Jedenfalls hatte mein Gegner sich wahrscheinlich besser auf die Pro Tour vorbereitet als ich und infolgedessen eine etwas bessere Liste für das wichtige Mirrormatch. Allerdings konnte ich hoffen, dass er mit seinen 22 Ländern ein paar Mulligans nehmen muss – was ich von der Mind Stone-Strategie halte, habe ich ja bereits mehrfach erwähnt.
Viertelfinale gegen Akimasa Yamamoto aus Japan mit Boat Brew
Über die Spiele wurde zwar auch in der offiziellen Coverage von Wizards berichtet, aber ein paar Anmerkungen will ich auch noch machen: Das erste Spiel geht extrem lange, ist ein erbitterter Kampf darum, wem es gelingen würde, seine Windbrisk Heights zu aktivieren und ist sehr spannend. Letztendlich wird es dadurch entschieden, dass ich im Late Game viel zu viele Länder nachziehe und mein Gegner zwei Siege-Gang Commander gezogen hat (die nun beide im Friehof liegen) und dazu passend zwei Reveillark. Einer davon macht gutes Angreifen für mich unmöglich, der andere wartet in der Hand darauf evoked zu werden. Eine Lose-Lose-Situation für mich, aus der mir nur ein Topdeck Banefire helfen könnte. In den zwei verbleibenden Drawsteps kommt es aber nicht und ich bin tot.
Im zweiten Spiel ziehe ich noch mehr Länder als im ersten. Der Flood wird aber durch zwei Umstände gemildert: Zum einen sind unter den Ländern drei Windbrisk Heights. Und zum anderen sind die wenigen Spells, die ich habe, sehr stark und prima dazu geeignet, die Heights auszulösen. So schicke ich nacheinander vier Angriffwellen an die Front – zweimal Ranger of Eos mit Beiwerk, dann eine Siege-Gang, die mit evoketem Reveillark noch mal wiederbelebt wird. Die ersten drei Angriffswellen fallen, für die vierte hat er dann zum Glück keine Antwort mehr und so kann ich, kurz bevor ich „out of gas“ gewesen wäre, meine drei Windbrisk Heights aktivieren, was dann auch gewinnt.
Im dritten Spiel nimmt mein Gegner on the Play Mulligan auf fünf und ich entscheide mich daraufhin, folgende Hand zu halten: Mountain, Plains, Forge-Tender, Knight of the White Orchid, Ajani, Ranger of Eos, Siege-Gang Commander.
Ist natürlich etwas riskant, aber auch im Nachhinein denke ich, dass es die richtige Entscheidung war. Leider zeigt sich im ganzen Spiel kein drittes Land. Ich muss erst Banefire auf Mogg Fanatic spielen, um nicht discarden zu müssen, in den nächsten beiden Zügen dann aber doch discarden. Meine einzige Hoffnung ist, dass mein Gegner überhaupt nichts hat, doch da kommt auch schon die Siege-Gang und es ist vorbei.
Das vierte Spiel wurde, glaube ich live übertragen. (Ich hatte noch keine Gelegenheit mir das Video anzusehen, da mir zurzeit das Internet fehlt.) Da läuft alles wie geschmiert. Lapse of Certainty hat mal wieder einen Starauftritt, als sie den Wrath von „gerade rechtzeitig“ auf „zu spät“ verzögert und damit genau das macht, wofür sie gedacht war – wie gesagt habe ich zwei Stück geboardet, wenn ich on the Play war.
Das fünfte Spiel ist leider dem dritten sehr ähnlich. Mein Gegner nimmt on the Play Mulligan auf sechs und ich halte diese Hand: Plains, Battlefield Forge, Figure, Knight of the White Orchid, 2 mal Ajani, Reveillark. Für mich ganz klar ein Keep. Deutlich besser als die Hand aus Spiel 3, weil diesmal das zweite Mana für den Knight schon vorhanden ist. Der Knight sucht dann auch eine Plains raus, bei diesen drei Ländern bleibt es dann allerdings, ich ziehe nur drei Ranger of Eos und einen Reveillark nach, kann nichts ausspielen und muss meinen Zug ohne Play abgeben. Das vierte Land zeigt sich erst, als ich meine Siegchancen nur noch auf ca. ein Prozent einschätze. Und auch das eine Prozent verflüchtigt sich sehr schnell. Mehrere Züge zu überspringen, ohne etwas zu machen, wird einem in Magic einfach nicht verziehen.
Und das war's, ich war raus! Wirklich ein äußerst unbefriedigendes Ende, sich einfach zweimal völlig rauszuscrewen. Dass so etwas in den Top 8 passieren muss, ist wirklich ärgerlich!
Trotzdem, auch wenn die Top 8 ein Misserfolg war, das Erreichen derselbigen und damit die Pro Tour insgesamt war natürlich ein riesiger Erfolg für mich. Ich landete auf Platz 7, gewann dafür 10000$ (dazu noch die 1250$ Antrittsgeld für Level 6) und bin nach der ersten Pro Tour der Saison mit zwölf Pro-Punkten in guter Position, mir auch für die nächste Saison einen guten Level zu sichern. Wie viel mir das bringen wird, bleibt abzuwarten, aber eines kann ich schon mal versprechen:
Wenn ich es noch einmal schaffe, auf einer Pro Tour in die Top 8 zu kommen, dann gewinne ich sie verdammt noch mal auch, da bin ich fest entschlossen!
Jan Ruess
Kommentiert.in unserem Forum
|
|
[ drucken ] |
Weitere Artikel/Berichte von Jan Ruess
|
|
|