Da dies mein erster Artikel für
PlanetMTG ist, will ich mich zunächst vorstellen. Mein Name ist Denis Sinner und in der Turnierszene kennt mich schon der ein oder andere.
Im Internet (zum Beispiel im
PlanetMTG-Forum) bin ich meist unter dem Pseudonym „Serge“ unterwegs. Seit knapp mehr als zwei Jahren wohne ich in der Frankfurter Gegend und bin auf dortigen Turnieren sowie in der Umgebung anzutreffen. Ich habe mir schon öfter überlegt, einmal etwas über
Magic zu schreiben, jedoch schätze ich meine Fähigkeiten als Autor nicht unbedingt als hervorragend ein und die oftmals harte Kritik hier beim Planeten hat mich bisher davon abgeschreckt. Nun möchte ich es doch zumindest mal versuchen.
In diesem Artikel beschäftige ich mich mit Deckideen. Hauptsächlich geht es um ehemalige Tier-2+-Decks, die mit
New Phyrexia nun das Potenzial besitzen, weiter oben mitzuspielen.
Anfangen möchte ich mit einer Abwandlung der Big-Red-Decks, die in letzter Zeit hier und da bereits gesichtet wurden (zum Beispiel zuletzt im Halbfinale des Nürnberger PTQs).
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4 Kuldotha Phoenix
2 Phyrexian Metamorph
2 Inferno Titan
4 Koth of the Hammer
2 Karn Liberated
1 Chandra Nalaar
4 Lightning Bolt
2 Volt Charge
4 Tezzeret's Gambit
4 Tumble Magnet
4 Everflowing Chalice
3 Sphere of the Suns
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4 Tectonic Edge
1 Mystifying Maze
4 Scalding Tarn
3 Terramorphic Expanse
1 Island
11 Mountain
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Was macht das Deck besser, als es vorher war? Die größte Stärkung erhält es wohl durch die Proliferate-Spells.
Tezzeret's Gambit ist nicht nur ein Card-Draw-Spell, nach dem die nicht-blauen Midrange- und Controldecks oft schreien, Proliferate synergiert zusätzlich super mit
Tumble Magnet, den Beschleunigungsartefakten sowie den Planeswalkern. Mit
Everflowing Chalice vorweggespielt zieht der Spell für drei Mana und zwei Leben nicht nur zwei Karten, sondern rampt gleichzeitig und das Artefakt kann im selben Zug noch verwendet werden, um zum Beispiel mehr Chalice oder eine
Sphere of the Suns auszuspielen. Das reicht dann schon für
Karn Liberated in Turn 4. Besonders gut sind die beiden Proliferate-Spells aber natürlich mit
Koth of the Hammer, dessen Ultimate man so bereits einen Zug, nachdem man ihn ausgespielt hat, aktivieren kann, ohne einen ganzen Zug zu opfern, in dem man nichts Relevantes macht, wie es bei
Contagion Clasp oft der F
all ist.
Phyrexian Metamorph ist eine weitere Ergänzung. Von dieser Karte halte ich generell sehr viel, da sie nicht nur ein Mana billiger ausgespielt werden kann als
Clone, sondern mit der Option, Artefakte zu kopieren (
Tumble Magnet, sämtliches Equipment), auch weit vielseitiger ist. Primär ist sie in diesem Deck dazu da, den Artefakt-Count für
Kuldotha Phoenix zu erhöhen.
Die blauen Sprüche können zwar alle ohne blaues Mana gecastet werden, mit
Sphere of the Suns,
Scalding Tarn und der einen Insel im Maindeck kann man sie aber auch ohne Lebenspunkteverlust ausspielen. Die Anzahl der Gebirge, die man für Koth beziehungsweise
Kuldotha Phoenix benötigt, muss man so auch nicht signifikant reduzieren. Fraglich ist, wie gut Ka
rn ist. Er stellt eine Möglichkeit dar, Karten zu beantw
orten, für die Rot sonst vergeblich nach Lösungen sucht (zum Beispiel Verzauberungen), sowie einen Weg, das Spiel schnell zu beenden. (Beziehungsweise zeitlich gesehen eher langsam, da man das zusätzliche Game, welches man zwar wahrscheinlich mit zwei Bonus Permanents beginnt, immer noch ausspielen muss.)
Was mich bei dem Deck positiv stimmt, ist der Fakt, dass man mit den Burnspells und
Tumble Magnet sowohl gute Antw
orten auf ausgerüstete Falken und
Stoneforge Mystic hat als auch mit Koth und Phoenix gute Antw
orten auf
Jace. Eher negativ ist wohl das
Valakut-Matchup anzusehen, wo man preboard weder eine sehr schnelle Clock noch gute Disruption besitzt. Ein exaktes Sideboard möchte ich zu dieser (wie auch den nachfolgenden) Liste(n) noch nicht liefern, da das bei einem unbekannten Meta wenig Sinn hat. Klar, das Argument könnte man prinzipiell auf das ganze Deck erweitern, jedoch ist das Sideboard eher reaktiv, während das Maindeck ja versucht, seinen eigenen Gameplan durchzuziehen. Vom Sideboard ist allerdings abhängig, ob man
Terramorphic Expanse im Maindeck braucht (wenn man blaue Sideboardkarten spielt). Ich denke schon, weil man alleine mit
Flashfreeze eine gute Antw
ort für das wohl schwierigste Matchup hat (Valakut). Weitere potenzielle Sideboard-Karten wären:
Pyroclasm,
Slagstorm,
Crush,
Manic Vandal,
Ricochet Trap,
Ratchet Bomb,
Wurmcoil Engine,
Goblin Ruinblaster,
Invader Parasite.
Weiter geht's mit dem
Grand Architect-Deck:
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4 Kraken Hatchling
1 Hex Parasite
4 Grand Architect
3 Trinket Mage
3 Treasure Mage
3 Phyrexian Metamorph
1 Wurmcoil Engine
4 Mana Leak
2 Brittle Effigy
3 Tumble Magnet
2 Mindslaver
1 Batterskull
4 Preordain
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4 Tectonic Edge
1 Mystifying Maze
20 Island
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Das Deck hat zwar nur vier Karten aus
New Phyrexia im Maindeck, die haben es jedoch in sich.
Hex Parasite könnte dem
Trinket Mage endlich zum Durchbruch in diesem Deck verhelfen. Nach einem
Grand Architect ausgespielt kann man noch im selben Zug entweder mit
Hex Parasite einen Planeswalker abstellen oder mit
Brittle Effigy eine Kreatur.
Phyrexian Metamorph passt in dieses Deck wohl so gut wie in kein zweites, da er nicht nur eine weitere blaue Kreatur sein kann, die man für
Grand Architect benötigt, sondern auch ein Artefakt, das man mit
Grand Architect und Co. ausspielen kann.
Von
Mindslaver war ich positiv überrascht (oder soll ich in diesem F
all sagen, negativ?), als ich mit Caw-Blade letztens dagegen spielen musste. Selbst bei einer einzelnen Aktivierung kann man damit sehr viel beim Gegner vermasseln. In erster Linie sind die
Mindslaver aber vor allem gegen Combodecks drin (Valakut). Der einzelne
Batterskull kann mit dem Architect-Mana sehr schnell nach dem Ableben wiederverwendet und sogar mit
Phyrexian Metamorph gesucht werden, wenn man einen gegnerischen
Stoneforge Mystic kopiert.
Das Hauptproblem des Decks, gute und billige blaue Kreaturen für
Grand Architect zu haben, ist jedoch leider weiterhin nicht gelöst und so muss man zum Beispiel auf
Kraken Hatchling zurückgreifen. Immerhin kann der neben seinen primären Aufgaben (Kreaturen blocken und Mana produzieren), beim Kopieren eines gegnerischen Schwertes als Ausrüstungsziel verwendet werden. Es ist natürlich auch möglich, dass Deck sehr abweichend zu bauen, wobei die größte Frage ist, ob man
Jace, the Mind Sculptor spielt oder nicht. Klar ist er wohl die stärkste blaue Karte, jedoch möchte das Deck ab Zug 4 eigentlich andere Sachen anstellen.
Als Nächstes komme ich zum
Pyromancer Ascension-
Splinter Twin-Combodeck:
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4 Pyromancer Ascension
4 Deceiver Exarch
3 Splinter Twin
4 Lightning Bolt
4 Burst Lightning
4 Preordain
4 Gitaxian Probe
4 See Beyond
4 Mana Leak
2 Tezzeret's Gambit
1 Into the Roil
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8 Island
6 Mountain
2 Halimar Depths
4 Scalding Tarn
1 Misty Rainforest
1 Arid Mesa
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Dieses Deck hat bereits erste Erfolge auf
Magic-League verzeichnet, eine Plattform, die zwar nicht den Gipfel des Competitive Plays darstellt, aber durchaus gut als Ideenquelle zu gebrauchen ist.
Allgemein hat das Ascension-Deck nicht nur mit
Gitaxian Probe einen weiteren
Draw-Cycle-Spell für ein Mana dazubekommen, den man nach dem Rausrotieren von
Ponder so vermisst hat, sondern mit der
Deceiver Exarch-
Splinter Twin-Combo einen alternativen Gameplan, welcher gegen Removal zumindest nicht ganz so anfällig ist wie das Pendant mit
Pestermite. Auch kann der Exarch als Blocker insbesondere gegen Aggrodecks verwendet werden. Der dritte Neuzugang heißt
Tezzeret's Gambit, zieht Karten und „triggert“ die Ascension, f
alls bereits die erste Marke auf ihr liegt, selbst ohne eine weitere Kopie im Friedhof.
Natürlich kann die
Splinter Twin-Combo ins Sideboard verbannt werden, jedoch wird sie die meisten nicht besonders überraschen und die Hate-Karten der Wahl werden ohnehin Sachen wie
Celestial Purge,
Demystify und
Nature's Claim sein, welche beide Combos beantw
orten. Wenn man umgekehrt
Pyromancer Ascension weglassen möchte und sich auf
Splinter Twin konzentiert, könnte man ein Kontrolldeck bauen, welches die Combo als Finisher benutzt (inspiriert durch Michael Hetrick @
ChannelFireball):
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4 Wall of Omens
4 Deceiver Exarch
1 Sun Titan
4 Preordain
3 Spell Pierce
4 Lightning Bolt
4 Mana Leak
2 Into the Roil
4 Jace, the Mind Sculptor
4 Splinter Twin
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4 Celestial Colonnade
4 Seachrome Coast
1 Glacial Fortress
6 Mountain
3 Island
1 Plains
4 Scalding Tarn
3 Arid Mesa
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Im Grunde handelt es sich hierbei um ein Kontrolldeck, das auch mal ohne die Combo gewinnen kann (mit
Sun Titan,
Celestial Colonnade oder
Jace als Finisher), wobei
Deceiver Exarch einfach als Blocker und
Splinter Twin auf
Wall of Omens als Card-Draw-Engine verwendet werden können.
Mit
Act of Aggression haben jedoch alle Decks eine Antw
ort auf die Exarch-Combo, die einem dann sogar sofort das Spiel gewinnt. Man übernimmt in response auf die erste Aktivierung des mit
Splinter Twin verzauberten Exarchen diesen und produziert sich dann im End-Step beliebig viele Kopien, die erst zu Beginn des eigenen End-Steps sterben würden. Da
Act of Aggression auch gegen
Valakut als Ersatz für
Mark of Mutiny/
Traitorous Instinct dienen kann, sollte man sich auf das vermehrte Auftreten dieser Sideboardkarte durchaus einstellen.
Torpor Orb ist eine weitere neue Antw
ort auf diese Combo. Diese legt zusätzlich
Stoneforge Mystic und
Squadron Hawk lahm (f
alls diese zu dem Zeitpunkt nicht schon im Spiel sind) und kauft einem einen Zug gegen
Primeval Titan.
Ein weiteres Deck was auf eine Karte aus
New Phyrexia aufbaut:
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4 Birds of Paradise
4 Squadron Hawk
2 Stoneforge Mystic
1 Wall of Omens
1 Pilgrim's Eye
1 Sea Gate Oracle
1 Blade Splicer
1 Kor Hookmaster
2 Phyrexian Metamorph
1 Obstinate Baloth
1 Acidic Slime
1 Baneslayer Angel
1 Precursor Golem
1 Sun Titan
1 Frost Titan
4 Birthing Pod
1 Sword of Feast and Famine
1 Mortarpod
2 Tumble Magnet
2 Venser, the Sojourner
3 Mana Leak
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3 Celestial Colonnade
1 Stirring Wildwood
2 Seachrome Coast
1 Sunpetal Grove
4 Razorverge Thicket
4 Misty Rainforest
2 Island
1 Plains
6 Forest
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Das Deck sieht von allen wohl am ehesten wie ein random Haufen aus – und ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch.
Nichtsdestotrotz wollte ich es hier erwähnen, denn Potenzial hat es allemal. In der Hauptsache generiert es durch
Birthing Pod und
Venser, the Sojourner Karten beziehungsweise Tempovorteil. Die meisten Kreaturen haben Enter-the-Battlefield-Trigger und bleiben oft nur einen Zug im Spiel, während man mit
Birthing Pod weiter nach oben in der Casting-Cost-Chain voranschreitet.
Birds of Paradise dienen hierbei nicht nur als Acceleration, sondern können später auch für
Birthing Pod geopfert werden.
Squadron Hawk lässt das Futter nicht ausgehen und wird ansonsten gerne wie bei Caw-Blade als Schwertträger verwendet.
Kor Hookmaster ist unter den Kreaturen wohl noch am fraglichsten, stellt jedoch neben
Frost Titan die einzige raussuchbare Antw
ort auf Kreaturen dar und kann mit
Venser eine Kreatur sogar dauerhaft abstellen.
Insgesamt ist es jedoch fraglich, ob so ein Deck, welches nicht besonders schnell ist, sondern auf Kartenvorteil setzt, im aktuellem Standardformat etwas reißen kann. Zur Jund-Zeit hätte ich mir da mehr Hoffnungen gemacht. Generell lässt sich ein Deck um
Birthing Pod herum aber auch auf andere Weise bauen (zum Beispiel mit Schwarz für
Bloodghast und
Skinrender oder mit
Grand Architect und mehr Artefaktkreaturen).
Dies waren nur ein paar der möglichen Ideen, die mir mit
New Phyrexia in den Kopf kamen. Weitere Möglichkeiten sehe ich zum Beispiel beim weißen Metalcraft-Aggro und dem grünen Aggro-Infect, um nur ein paar zu nennen. Insgesamt empfinde ich
New Phyrexia als Grundstein für neue Decks (oder Verbesserung von alten) sehr gel
ungen. Ich hoffe, euch hat der Artikel gef
allen, und über Kritik im Forum würde ich mich freuen!
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