Vor einer kurzen Weile holten Wizards für das Modern-Format wieder einmal den sogenannten
Bannhammer hervor. Es galt, wie immer, das Spielgeschehen für die kommende Pro Tour, in deren Verlauf Modern über zehn Runden gespielt wird, etwas aufzurütteln. Aber auch die ursprünglichen Ziele des Formats zu verteidigen – keine unaufhaltsamen Kombokills, keine halb-unbesiegbaren Strategien und Einzelkarten.
Ich möchte kurz erklären, was die kürzlich gebannten Karten für Modern und mein persönliches Lieblingsdeck, The Rock, bedeuten – und warum jetzt die beste Zeit ist, sich für den Archetyp zu entscheiden!
Eine Kreuzfahrt in die frühe Vergangenheit – Treasure Cruise
Treasure Cruise war ein Riesenhäppchen (manche würden auch „ein Problem” sagen) in sämtlichen Formaten, die Zugang zu den Fetchlands hatten. Dadurch wurde die Karte sehr schnell sehr stark vergünstigt und fand direkt ihren Weg in Decks, die nichts anderes machen wollten, als 1-Mana-Zauber zu wirken und Fetchlands zu verwenden. Weil man ja auch das Spiel gewinnen wollte, während all das passierte, wurde dafür gesorgt, dass die meisten der billigen Zauber Feuersprüche sind oder Karten ziehen –
Delver of Secrets war so unglaublich mächtig wie noch nie. Das Deck, das normalerweise schwere Probleme hatte, wieder ins Spiel zu finden, wenn man sich um die wenigen Kreaturen (
Delver of Secrets,
Snapcaster Mage,
Young Pyromancer) gekümmert hatte, die wiederholt Schaden zufügen können, wurde durch die Delve-Hexerei unglaublich mächtig und konnte quasi nicht gegen mittelmäßige oder schlechte Draws verlieren – und gegen faire und langsame Strategien sowieso nicht.
Sosehr ich mich anfangs auch bemüht hatte,
Treasure Cruise in ein Jund-Deck zu mogeln, die Karte war zu stark in den Händen der blauen Magier. Vor allem die bis dato im Modern so mächtigen Discard-Sprüche
Inquisition of Kozilek und
Thoughtseize waren dem
Ancestral Recall, der viermal erlaubt war, hilflos ausgeliefert. Jund und Abzan haben ja eigentlich keinen richtigen Kartenvorteil, sondern möchten nur abtauschen, bis der Gegner nichts mehr hat und auf der eigenen Seite ein
Tarmogoyf, eine
Liliana of the Veil oder vielleicht ein
Scavenging Ooze liegenbleibt. Wenn dann die Topdecks auf der anderen Seite aus
Treasure Cruise bestehen, während man selbst Discard nachzieht, merkt man schnell, warum früher Blau stets
Magics beste Farbe war.
Ein gerechtfertigtes Verbot. Diese Karte half entweder Kombodecks, die damit schwerer aufzuhalten waren, oder „fairen” Strategien darin, richtig unfair zu werden. Und ich meine, wenn man Blau nicht einmal
Ancestral Vision lässt, ist es mehr als lächerlich,
Ancestral Recall in viermaliger Ausführung legal zu lassen. Immerhin konnte mein Local Hero Immanuel Gerschenson noch einen Grand Prix damit gewinnen, bevor
Treasure Cruise wohlverdient Geschichte wurde.
Dig Through Time Ran Out
Diese Karte zu bannen, war ebenfalls eine gute Entscheidung. Viele Decks, die davor
Treasure Cruise hatten, würden einfach anfangen,
Dig Through Time zu verwenden. Die Delver- und Burndecks würden dann bald merken, dass das keineswegs ein äquivalenter Tausch ist – jedoch wäre mächtigen Kombodecks damit immer noch Zugriff auf effiziente spontane Kartenzieher beziehungsweise -Selektierer gewährt. Mit dieser Karte im Format wären Discard-Sprüche weiter geschwächt und jegliches Kombodeck liefe um einiges stärker und konstanter.
Splinter Twin,
Scapeshift und
Jeskai Ascendancy hätten weiterhin viel Spaß damit, Leute unaufhaltsam zu besiegen – Wizards haben entschieden, dass dem nicht so sein soll.
The Death of Birthing Pod
Autsch. Das tat sicher weh. Viele der unspielbarsten und/oder ausgefeiltesten Nischenkarten des Formats schafften es alleine durch
Birthing Pod in zahlreiche Siegerdecklisten.
Eternal Witness,
Spike Feeder,
Harmonic Sliver und
Reveillark werden bald sehr viel weniger gesehen werden, was ich schade finde, weil es wirklich interessante Karten sind.
Gegen
Birthing Pod zu verlieren, das war weniger interessant. Die Karte hatte einige sehr arge Design-Makel, zu den größten davon gehörte ihre phyrexianische Natur. Da Karten mit phyrexianischem Mana (die man mit zwei Lebenspunkte statt ebendiesem bezahlen kann) mit ihren vollen umgewandelten Manakosten gewertet werden, kostete
Birthing Pod technisch gesehen immer vier Mana. Dies machte die Karte in der Hand beziehungsweise auf dem Spielfeld immun gegen
Inquisition of Kozilek und
Abrupt Decay. So konnte man die Karte zwar billig spielen, aber auf billige Karten abgezielte Sprüche konnten ihr nichts anhaben – so war sie immer die stärkste Karte im Matchup gegen Jund und Abzan.
Die wahre Macht des Pod entfaltete sich allerdings in der Perfektion der Strategie in den Händen der ausgetüftelsten Deckmachern der Welt: Die Strategie wurde es, im ersten Zug einen Manaproduzenten wie
Birds of Paradise oder
Noble Hierarch zu legen, um mit einem
Birthing Pod im zweiten Zug zu drohen. Hatte der Pod-Spieler sein Artefakt nicht gleich im zweiten Zug, dann wahrscheinlich
Kitchen Finks oder
Voice of Resurgence. Solche und viele andere Karten aus dem Deck waren selbstredend sehr stark gegen alle fairen Decks. Vor allem das Pod'sche „Endgame” – mit
Gavony Township, wenn man dann irgendwann etwas floodete und die Manadorks,
Kitchen Finks und
Murderous Redcaps nicht mehr so tolle Präsenzen am Feld abgaben – konnte einen kreaturen- oder removalarmen Draw aus einem Jund- oder Abzan-Deck schon umhauen.
Daran war nichts Unfaires – wenn jemand dich mit vielen kleinen Value-Monstern überrollen will, dann geht das in Ordnung. Jeder darf im Modern seine Midrange-Suppe selbst auslöffeln. Der wahre Grund, warum Pod gebannt wurde, war der, dass das Deck auf die faire Art und Weise gewann und zeitgleich gegen jede Kombo des Formats aber einige wenige Hate-Kreaturen im Maindeck spielen konnte, die mit
Chord of Calling und Pod sehr zugänglich waren. Und viele dieser Hate-Karten (
Spellskite,
Harmonic Sliver,
Linvala, Keeper of Silence) gewannen das Spiel in den entsprechenden Matchups im Alleingang. Ganz abgesehen davon, dass man in sämtlichen fairen Matchups sehr weit hinten war, wenn Pod früh kam und auch nur ein Mal aktiviert wurde. Bei zwei- oder dreimaliger Nutzung des Artefakts wurde man dann meistens bereits unter dem generierten Mehrwert begraben.
Der Exitus dieser tollen Karte bedeutet für das ganze Format eine Erleichterung, auch wenn sie interessante Decks hervorbrachte und intelligentes Manövrieren erforderte. Im Besonderen heißt es: Die Zeit der billigen, removalresistenten Kreaturen ist vorerst vorbei. Ohne eine komboresistente Hülle werden
Voice of Resurgence,
Kitchen Finks und
Murderous Redcap wieder in Sideboards (und auch Tauschmappen) wandern – und das ist für jedes Deck, das rotes oder schwarzes Removal spielt und mit Monstern angreifen möchte, absolut gut.
Über die Befreiung von
Golgari Grave-Troll aus dem Bannkerker werde ich an dieser Stelle nicht schreiben. Ich bin kein genialer Entwickler von Friedhofdecks (wie ich aus dem Scheitern meines
Faithless Looting/
Geralf's Messenger/
Abrupt Decay/
Demigod of Revenge/
Tarmogoyf/
Gravecrawler-Decks gelernt habe) und nicht einmal sicher, ob die Dredge-Redundanz des Trolls wirklich etwas am Format ändert. Vielleicht trollen uns Wizards auch nur.
Level Null. Bannings kommen und gehen – Abzan bleibt
Blaue Decks müssen also wieder fair spielen. Discard-Zauber sind wieder gut.
Birthing Pod, der ausdauerndste und stärkste Mittelfeldspieler ist aus dem Gefecht gesetzt.
Klingt ganz so, als wäre Abzan wieder das offensichtlich beste Deck des Formats. Warum Abzan und nicht etwa Jund? Nun ja, da
Bloodbraid Elf immer noch gebannt ist und
Bloodbraid Rhino legal und übermächtig, werde ich mich an das halten, was ich kenne. Doch wunderbarerweise kann das Abzan-Deck so aufgewertet werden, wie ich es am liebsten gleich gemacht hätte …
| 2 Swamp 1 Forest 1 Plains 1 Stirring Wildwood 2 Treetop Village 2 Twilight Mire 2 Tectonic Edge 4 Verdant Catacombs 4 Marsh Flats 2 Windswept Heath 2 Overgrown Tomb 1 Godless Shrine 1 Temple Garden
4 Tarmogoyf 4 Dark Confidant 2 Scavenging Ooze 1 Courser of Kruphix 4 Siege Rhino
| | 3 Inquisition of Kozilek 3 Thoughtseize 4 Abrupt Decay 1 Dismember 4 Liliana of the Veil 2 Lingering Souls 1 Slaughter Pact 1 Maelstrom Pulse 1 Murderous Cut
Sideboard:
1 Thoughtseize 1 Engineered Explosives 2 Stony Silence 2 Golgari Charm 1 Obstinate Baloth 2 Scavenging Ooze 3 Fulminator Mage 1 Creeping Corrosion 1 Damnation 1 Batterskull
|
Bevor ich die Änderungen erläutere, möchte ich gleich erklären, dass dieser Build nur einer von vielen ist, mit denen man für den Abzan-Clan in die Schlacht ziehen kann. Man hat mich nach meinem letzten Artikel darauf hingewiesen, dass ich gar nicht erwähnt hatte, dass man das Deck auch anders bauen und spielen kann – zum Beispiel wie Florian Koch oder Caleb Durward, die sich mit Manakreaturen schneller zu
Siege Rhino,
Loxodon Smiter,
Doran, the Siege Tower oder
Anafenza, the Foremost hochrampen und auf mehr Aggression setzen.
Ich finde es toll, wenn es für dieselben Farben mehrere Optionen, Strategien und Builds gibt! Allerdings sehe ich meinen Spielstil sehr in der Ecke „Schwarze Kontrolle”, und wenn ich kann, werde ich immer ein Deck mit der maximalen Anzahl an Discard-Zaubern, Lilianas und Zerstörungsspruchen spielen und bauen. Was schlussendlich besser ist, ist nicht ganz schwarz und weiß – der Unterschied scheint auf der Oberfläche darin zu bestehen, dass man mit so einem Deck, wie ich es mag, im späten Spiel
Thoughtseizes und Länder topdeckt, während man im anderen Deck da
Birds of Paradise erwarten kann. Ich mag die kontrolligere Variante um einiges mehr, weil man damit sehr gut gegen Kombo aufgestellt ist und mit den anderen Abzan-Versionen gegen unfaire Decks oft racen (und hoffen) muss. In einem Format mit so vielen Möglichkeiten und Kombos wie Modern habe ich lieber mehr
Thoughtseize als
Birds of Paradise. Die Karte
Lightning Bolt hat damit wahrscheinlich auch maßgeblich etwas zu tun.
Zu den Änderungen nach den Bannings …
4 Dark Confidant: He's back! Confidant hatte es in einem von billigen roten Zaubersprüchen dominierten Metagame unglaublich schwer, zumal er meistens, wenn er anfing, Kartenvorteil zu machen, einen gegen ebendiese Feuermagie empfindlich machte. Die Karte ist genauso nett und verwundbar, wie sie es immer war – mit einem kleinen Unterschied: Die mächtigste „große Karte” im Abzan-Deck,
Siege Rhino, gibt auch etwas Leben zurück, was es etwas unwahrscheinlicher macht, an „Bob” zu sterben. Und wie immer gilt: Nachdenken, bevor man den zweiten Confidant ausspielt, gegen sehr aggressive Decks mit Burn herausboarden und gegen Kombodecks, die ihm nichts anhaben können, so schnell wie möglich ins Spiel bringen. „Profi”-Tipp: Mit Discard die frühe Antwort auf
Dark Confidant wegnehmen, dann ausspielen. Außer gegen Burn.
4 Liliana of the Veil: She's back! Die dunkle Lady profitierte sehr von den Bannings, sowohl durch das Verschwinden der grausamen Delve-Zauber und der daraus folgenden Schwächung von
Young Pyromancer als auch durch das seltenere Auftreten von
Voice of Resurgence,
Kitchen Finks und
Murderous Redcap in den Maindecks dieser Welt. Spielt vier! Gut gegen Kombo, Kontrolle
und Kreaturendecks ist Liliana einer
der Hauptgründe, Rock zu spielen.
1 Murderous Cut: Diese Karte kam statt des zweiten
Slaughter Pact ins Deck. Abzan ist das offensichtlichste „beste Deck” des Formats nach den Bannings und
Slaughter Pact kann einer der wichtigsten Karten darin,
Siege Rhino, nichts anhaben. Ich habe bereits einmal gegen einen
Phyrexian Obliterator mit zwei Pakten auf der Hand verloren, und an einigen Rhinozerossen zu sterben, fühlt sich wahrscheinlich ganz ähnlich an. Abgesehen davon hat Cut eine tolle Qualität – es zerstört jegliche Kreatur! Egal ob
Tasigur, the Golden Fang,
Celestial Colonnade,
Tarmogoyf,
Pestermite oder 11/11-große
Inkmoth Nexus. Die Karte für
Dark Confidant aufzudecken, ist ziemlich sicher schmerzhaft, darum bin ich mir noch nicht sicher, ob ich davon mehr haben möchte. Wenn
Siege Rhinos aber noch populärer werden, könnte das gut der Fall sein.
Das sind eigentlich nicht viele Änderungen, aber es wirkt sich trotzdem entscheidend auf den Spielstil des Decks aus.
Batterskull und
Scavenging Ooze sind ins Sideboard gewandert, um im Maindeck Platz für die Bobs und etwas mehr
Tectonic Edge zu machen. Der Grund, warum ich immer noch nicht zurück zu vier Exemplaren des
Wasteland-Billig-Imitats gegangen bin, ist
Siege Rhino. Sobald man zwei
Tectonic Edges zieht, kann man die fleischgewordene Belagerungswaffe nicht mehr im vierten Zug ausspielen … und mehr als 25 Länder möchte ich dann auch nicht haben. Neu im Sideboard sind eigentlich nur
Obstinate Baloth und
Damnation, beides Maßnahmen gegen das Comeback von Rock- und Zoo-Decks. Ich war außerdem höchst erfreut, den zweiten
Golgari Charm wieder ins Sideboard zu bekommen. Gerade jetzt, da wieder niemand so richtig an Storm denkt …
Die Fragezeichen
Ich muss sagen, dass ich bei dem obigen Maindeck noch sehr konservativ geblieben bin. Zum Beispiel bin ich mir quasi sicher, dass
Tasigur, the Golden Fang zumindest einmal ins Deck gehört, doch habe ich das neue Format noch nicht genug getestet, um sagen zu können, ob man dafür die Anzahl der
Siege Rhinos reduzieren möchte – es ist eine wahnsinnig mächtige Karte. Freut euch schon einmal darauf, bei der Pro Tour zuzusehen, wie
Scavenging Ooze dem Bananenprinzen hilft, die richtigen Karten aus dem eigenen Friedhof zu fischen.
Genauso hätte ich größte Lust, versuchsweise einen
Abzan Charm zu spielen. Dieser ist allein gegen
Splinter Twin nicht allzu genial (da er nichts gegen die Kombokreaturen ausrichtet), ist aber in jedem Modus und auch als Topdeck nützlich in mehreren Matchups. Und sollten Tasigur und
Siege Rhino die neue Generation von Rock-Decks noch mehr prägen, ist es auf jeden Fall gut, mehr Antworten auf alle großen Kreaturen zu haben (
Kitchen Finks inklusive).
Abzan Charm rettet sogar
Tarmogoyfs vor
Snapcaster Mage plus
Lightning Bolt, und wenn man es braucht, zieht man Karten! Der Talisman ist halt etwas teuer, aber wenn man als Rock-Spieler vor Karten zurückschreckt, die mehr als zwei Mana kosten, sollte man sich vielleicht ein anderes Deck suchen …
Abzan-Sideboard-Guide
Weil das im Moment gerade so en vogue ist, will ich es auch noch einmal gesagt haben: Sideboard-Guides sind der letzte Müll!
Oh, das sollte jetzt nicht so herauskommen. Der vorletzte Satz galt nur meiner persönlichen Meinung – ich „erspiele” mir lieber meine Sideboard-Guides und lerne dadurch, welche Karten in welchem Matchup wirklich etwas bringen und warum gewisse Arten, zu boarden, funktionieren. Ich befolge niemals Guides, denn gerade bei Matches in Modern haben Spieler Deckvarianten, die sich zum Teil stark unterscheiden – zum Beispiel wäre es fatal, gegen die blau-rote, die blau-rot-grüne und die blau-rot-weiße Version von
Splinter Twin genau gleich zu sideboarden!
Ich gebe allerdings gerne Richtlinien, die man als Startpunkt fürs eigene Gespür herbeinehmen kann. Denkt aber immer nach, bevor ihr sideboardet! Vielleicht ist das gegnerische Deck auf irgendeine Weise anders und eure Karten, die normalerweise ganz gut wären, treffen die falsche Hälfte des Decks!
| vs. Abzan/Jund/Rock
|
Behaltet so viel Action im Deck wie möglich und konzentriert euch darauf, das langgezogene Spiel zu gewinnen. Ich bin ein großer Fan davon, so viel Discard wie möglich auszuboarden, da das Matchup oft in der Topdeck-Schlacht entschieden wird. Ja, mir ist klar, dass man so manchmal von einer schnellen
Thoughtseize-
Tarmogoyf-Kombination überrannt wird, doch viel öfter bin ich derjenige, der gewinnt, weil ich mehr mächtige Karten habe als mein Gegner Removal und später keinen Discard ziehe.
Fulminator Mages bleiben im Board – wenn ihr durch Manascrew gewinnen wollt, spielt ihr das falsche Deck.
Scavenging Ooze ist nicht so wahnsinnig gut, wenn man zwei oder mehr zieht, darum behalte ich lieber alles Removal im Deck und boarde nicht auf vier hoch.
| vs. Affinity
|
Removal-Sprüche mixen. Liliana und
Dark Confidant können sehr schwach sein.
Fulminator Mage bietet etwas Sicherheit gegen
Inkmoth Nexus. Im besten Fall leisten
Stony Silence und die Sweeper
Golgari Charm,
Damnation und
Creeping Corrosion die Hauptarbeit.
Das ist zum Beispiel ein Matchup, wo diese „Anleitung” stark variieren muss. Wenn euer Gegner versucht, euch ohne Kombo zu töten, braucht man eventuell Souls, um
Pestermite zu blocken und Batterskull fürs Late Game. Wenn der Gegner all-in bei der Kombo ist und sogar versucht, sie mit
Spellskite und Ähnlichem zu schützen, muss man ein paar Rhinos cutten, da man sich nicht einmal annähernd austappen darf. Es gilt – season to taste – man würze nach Belieben.
| vs. Burn
|
Wie man vielleicht merkt, gehen einem hier die Karten zum Hereinbringen aus. Bob und
Thoughtseize haben auf jeden Fall nichts im Deck verloren, denn sie beschleunigen den Gameplan des Gegners! Bleibt ruhig, spielt eure Doppelländer getappt und lasst euch von
Siege Rhino zum Sieg geleiten.
Man mutiert quasi zu dem Deck, das ich in meinem
letzten Artikel vorgestellt habe, mit ein paar besseren Ziffern.
Golgari Charm ist genial, passt nur auf, dass er nicht von
Spell Snare erwischt wird!
| vs. Urzatron
|
Schnell sein und Tron verhindern. Beste Starts bestehen aus
Thoughtseize,
Tarmogoyf, Liliana/
Fulminator Mage. Wenn man anfängt, kann man gerne auch einige Kreaturenzerstörung gegen
Abrupt Decay tauschen, um zu versuchen,
Expedition Map gleich zu zerstören.
Nur eines von vielen guten Kombo-Matchups. Passt auf
Obstinate Baloth auf – die Karte ist leicht besiegbar, wenn man mit Liliana vorsichtig umgeht.
Cryptic Command ist neben
Scapeshift die gefährlichste Karte hier.
| vs. Zoo
|
Konservativ spielen und erst angreifen, wenn man das Spiel wirklich gewonnen hat. Sobald man mit Ooze und Rhino das Feld dominiert und bei mehr als sieben Leben steht, hat man die Kontrolle übernommen. Es gilt stets, das Spielfeld so gut wie möglich zu im Griff zu behalten und nicht auf einen geringen Lebenspunktestand zu fallen.
| vs. Storm
|
Ein gutes Matchup, wenn man nicht unterschätzt, wie schnell der Storm-Spieler loslegen kann. Prinzipiell gilt: Immer Decay für
Pyromancer Ascension behalten und Kreaturenzerstörung gegen
Goblin Electromancer einsetzen. Und
Scavenging Ooze ist um einiges schwächer gegen die Ascension, als man meinen möchte.
Nicht verzagen, clever mulliganen und durchhalten. Viel Spaß dabei, wenn ihr das erste Mal mit
Golgari Charm mehrere 1/1er abrüstet – oder per Pakt
Dryad Arbor erledigt, bevor der Gegner die letzte Kreatur eurer Liliana opfern muss.
Dancer in the Dark
Für die neuen Versionen von Kontrolldecks habe ich keinen Board-Plan, da diese in verschiedensten Arten daherkommen könnten – UBR, WUB, RWU oder auch nur UW. Prinzipiell bin ich mir aber sicher, dass man mit dem Sideboard und Maindeck jedem davon beikommen kann (Spoiler:
Siege Rhino,
Thoughtseize,
Dark Confidant und Liliana sind recht gut gegen Kontrolle und am besten gegen
Path to Exile …)
Es wird definitiv Friedhofdecks geben und auch
Jeskai Ascendancy kann noch sehr stark sein. Doch je nachdem, wie diese Builds aussehen, sollte man intelligent boarden. (
Scavenging Ooze ist sehr gut gegen
Living End und Dredge
vine, wer hätte das gedacht?
Golgari Charm erwischt sowohl Manakreaturen als auch
Jeskai Ascendancy; gegen
Fatestitcher möchte man vielleicht auch mehr Oozes, aber prinzipiell gilt, dass ohne
Dig Through Time und
Treasure Cruise dem Ascendancy-Deck auch um einiges besser beizukommen ist.)
Keep On Rocking
So, ich hoffe, das war aufschlussreich! Ob die Profis zu ähnlichen Schlussfolgerungen gekommen sind und wir uns dieses Wochenende auf ein Midrange-Fest der härtesten Sorte freuen dürfen, steht noch frei. Vielleicht sehen wir unzählige Tasigurs,
Tarmogoyfs und
Siege Rhinos, die zusammen mit einigen Geisterspielsteinen dem kommenden Turnier den Spitznamen „Pro Tour Abzan” verleihen werden …
Ich für meinen Teil weiß, dass dieses Deck unglaublich mächtig ist und durch die Bannings nur stärker geworden ist. Das am schlechtesten gehütete Geheimnis, sozusagen. Als Vorgeschmack auf die Pro Tour oder als Anregung für euer nächstes Modern-FNM – ich hoffe, ich habe einen netten Startpunkt liefern können für euren eigenen perfekt ausgefeilten Abzan-Build!
Viel Spaß!
Stavros (Khyrion auf
Magic Online)
Kommentiert.in unserem Forum