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Soso, also dann will ich mal meinen Senf dazugeben, und euer literarisches Gespür mit diesem nahezu akademischen Meisterwerk stimulieren. Kurz gesagt: Lest oder verreckt! (na ja, ganz so extrem wollen wir das dann doch nicht halten;...obwohl...)
Ich zähle mich ja selbst zu den mehr oder weniger kreativeren Magic-Spielern, und daher kommen die innovativsten und damit auch schlechtesten Deck-Ideen aus unserer Runde (also Kumpels) immer von mir. Fluch oderBlessing, werdet ihr euch jetzt fragen. Fluch! Eindeutig!
Wenn ich mal wieder mit dem Gedanken spiele, um irgend so eine Crap-Rare ein Deck zu bauen, dann lauten die Kommentare aus der Clique meist wie folgt:
„Flo, du bist ein Pansen.“ (Ralf)
[Anm.: Das Wort Pansen hat mehrere gültige Bedeutungen. Mehr dazu später]
Hier mal ein Listing der Version 0.1 Pre-Alpha:
Eigentlich muss ich gar nicht mehr weiter erklären, die Schlüsselkarte spricht schon für sich.
Oh my god – How NEFARIOUS!!!
Nun, werdet ihr euch fragen, wie soll dieses Deck gewinnen? Laut Theorie dank Nefarious Lich und Confessor gaaaaanz viele Karten ziehen und dann mit einem Drain Life oder Sickening Dreams zum Fatal Blow ansetzen. Aber wie ist es doch mit den Kombos, die aus 39 Karten bestehen? Sie sind so exkrementell (hmm... tolle Wortschöpfung) und führen dazu, dass sie die Leute veranlassen, für deren Urheber einen gepolstertes Zimmer in der Geschlossenen zu reservieren, wenn diese ankündigen, das ganze könnte ja turniertauglich sein.
Klar, die Idee ist wirklich originell, und derLich wird hier dank fehlenden Donates etwas würdevoller behandelt als eine billige, auf einer Bahnhofstoilette wohnhafte... nun ja, diesen Gedanken möchte ich aus Zensurgründen wohl lieber nicht zu Ende führen.
Aber es existieren eben ein paar Fakten, die sich trotz allen Schönredens nicht verschleiern lassen:
1. Wäre das Listing damals an die Öffentlichkeit geraten, hätte ich mich wohl einer Medizinisch- Psychologischen Untersuchung - im Volksmund Idiotentest - unterziehen müssen
2. Es besteht aus 69 Karten
3. Es hat den Exkremental-Status (schon wieder, ich liebe dieses Wort) einer Burglatrine
4. Es hat den Nefarious Lich
5. Es hat keine Chance
Auch nach einigem Hin und Her (was die Kartenauswahl und keinen sexuellen Liebesakt betrifft), wurde das Deck meist noch viel schlechter, als es ohnehin schon war, so dass es am Ende gegen die primitivste Form der Random-Decks verlor („hmm... ich hab hier diesen Kartenhaufen. 2 volle Hände rauswühlen, random Basic Lands dazu und fertig ist derLich-Killer“)
Die Schmach war grenzenlos, als Pansen wie Thunderscape Apperentice und Co. mir den Garaus machten. (Pansen drückt entweder etwas Machtvolles oder Grottenschlechtes aus – soviel zur Definition, wenn man mal von der bovinen Anatomie absieht)
Soviel also zur exkrement-äääh-experimentellenLich-Version. Aber irgendwie ließ ich mich davon nicht abschrecken, noch weitere Versionen dieses peinlichen Machwerks zu konstruieren. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen, sonst wird deswegen noch die Stasi neu gegründet.
Sowas könnte z.B. die DCI ablösen hehehe...
The King is dead – Long live the King! – Oder so ähnlich. Deswegen noch ein weiterer Geniestreich:
Ein Deck rund um denSerra Avatar
Ja, ich bin mir bewusst, dass da keine Tundras
drin sind.
Ja, ich bin mir bewusst, dass da kein Mana Drain drin ist.
Ja, ich bin mir des weiteren bewusst, dass da kein originaler Moat drin ist.
Haha – schön wär's
Wenigstens habe ich meine Gründe, warum ich für die Perfektion dieses Decks meine Seele nicht an Mephistopheles und meine Eingeweide, Hoden und Netzhaut nicht an die russische Organ-Mafia verschachere. Auch wenn die aufgezählten Dinge meist nicht zum Einsatz kommen, was an einer gewissen Skrupel-, Nahrungs-, heterosexuellen Beziehungs- und sporadischer Aufmerksamkeitslosigkeit liegt, so hängt doch schon einiges daran.
Wie dem auch sei, die Idee hinter diesem Deck ist ein wenig U-W Control, ein kleine Herausforderung an das persönlicheKarma des Spielers (was den „Drawskill“ angeht), und zu wenig Ahnung von der Welt.
Das machte sich auch beim Spielen bemerkbar und ich war meist froh, wenn derSerra Avatar mal nicht von Mons'sGoblin Raiders oder peitschenschwingenden Kobolden verhackstückt wurde oder durch einen gut platzierten Pacifism (in unseren Kreisen oft „Pansifismus“ genannt) vor sich hin sabberte.
Gut ist gut, aber dieses Deck ist weit entfernt davon.
Last but not least: G/R Beatdown mal anders (die Betonung liegt auf dem “anders”)
Dieses Deck sollte revolutionär werden, obwohl bestimmt schon 578 Phantastilliarden andere Spieler auf die gleiche Idee gekommen sind.
Ein Deck, dass nur aus 1-Mana Spells besteht.
Leider ist mir die Deckliste abhanden gekommen, wahrscheinlich habe ich sie zusammen mit dem Deck verbrannt.
Ich erinnere mich aber, dass Schätze wie Kird Apes, Briar Shields, Giant Growths usw. vertreten waren und ein wenig Burn auch für gezieltes Removal (4x Ligthning Bolt, 4x Shock).
Als Finisher hatte ich Cursed Scrolls in Erwägung gezogen; nach der Tatsache, dass sich der Geldwert des Decks dann vertausendfacht hätte und wegen der Kampfstärke, die im Vergleich zu anderen Stompy-Decks aussah wie das Londoner U-Bahnnetz zu den Abwässerkanälen von Ulan Bator, beförderte ich dieses Machwerk letztendlich wieder dorthin, wo es herkam: In den Mülleimer.
So, Kinder, der Geschichtenonkel ist jetzt müde und braucht erst mal einen doppelten Jack Daniels, aber möchte er euch mit der folgenden Weisheit einen guten Heimweg wünschen:
A hand in the bush is worth two in the bird. Oder wie war das noch gleich?...
- Zilla
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