Don't try this at home (, damnit!) - Neulich, im Taubenschlag...
Tja, liebe Leser, was haben Nürnberger Bratwürstchen mit Sauerkraut und vier geisteskranke Kleintierzüchter gemeinsam? Richtig, eigentlich nicht viel, bis auf das beide zu verspätetem Auftreten neigen. So auch im Fall des David Z. und Jens J. aus D. bzw. Philipp B. und Florian L. aus W., die eines Samstag morgens unterwegs zu einer der schönsten bayerischen Städte waren. Da, wo die Welt noch in Ordnung ist und "Nämbercher Käwwa" groß und gelb geschrieben wird. Leider bedachten unsere Helden nicht den Ferienbeginn im bayerischen Land, und weiterhin verkannten sie, dass die Nürnberger Straßen so komplex konstruiert waren, wie die Gassen von R'lyeh. Allmählich verfingen sie sich in diesem Netz des Wahnsinns, und es mussten noch viele Einheimische mit einem gepflegtem "Sach ma!!!" gegrüßt werden, bevor endlich die Gustav-Adolf-ähh... pardon, sich endlich der Austragungsort des Turniers vor den vieren auftat - insgesamt noch über eine zusätzliche Stunde, so dass ihnen ein Zwangshandicap auferlegt wurde. Mit Matchloss am Start spielt es sich gleich viel beschwinglicher.
Dies dachte sich Florian L., dem - mittlerweile in komatösem Zustand, irgendwie bekam ihm die Saalluft nicht - zum Aufwärmen gleich mal ein ziemlich haarsträubendes Match bevorstand:
Round 2 - Ralf / RG Spiritcraft
"Das war gleich Banane, denn so ein Shinen of Life's Roar macht mit Kodama of the South Tree schon mal ordentlich Programm, vor allem wenn ich ungetappte Haru-Onnas auf meinem Board rumfallen habe. Ich rette dann die Blütenfrau per Hideous Laughter und der Shinen stirbt an einem geplatzten Trommelfell. Zwei Turns später spreche ich ein finales Urteil, als sich auf der gegnerischen Seite noch ein Kodama of the North Tree gesellt. Mein Gegner spielt in seinem Zug darauf nur ein Land, weiter nichts. Ich nutze die Zeit und spiele die Haru-Onna wieder aus, von meinem Deck lässt sich aber nicht viel sehen. Mein Gegner ist am Zug und spielt einen weiteren Shinen aus. Da ich auf fünf Leben bin, entscheide ich mich für ein Bouncen der Haru-Onna, indem ich eot ein Wear Away auf mein Top spiele, denn Unchecked Growth wäre jetzt quasi ganz schlecht. Ein ordentlicher Överkill hat noch niemandem geschadet, deswegen wird auch dieser einsame Shinen mit einem Final Judgement in die ewigen Jagdgründe getreten. Mein Gegner legt darauf eine Gnarled Mass, die nicht sonderlich groß ist. Ich hingegen finde Oyobi, Who Split the Heaven a.k.a. DER TAUBENMANN, der mit seinen Babys innerhalb drei Turns meinen Gegner zu Brei prügelt.
Das zweite Spiel lief dann ähnlich ab, hier rettet mich einmal Miren the Moaning Well vor dem sicheren Tod, als ich einen Taubentoken für Leben opfere. Mein Gegner boardet nämlich ziemlich viel Burn und ich bekomme drei oder vier Turns hintereinander konsequent Irgendwas mit Glacial Ray gespliced ab. Das Match beendet dann Kokusho im Tag-Team mit seinem lange verschollenen Zwillingsbruder. Insgesamt aber eine relativ knappe Sache."
1-1 (2:0)
Round 3 - Robin / Godo's Gifts
"In den ersten Turns dachte ich, ich würde gerade gegen Snakes spielen, weil ich nur bizüngige Manabeschleuniger zu Gesicht bekam. Dann legt mein Gegner plötzlich Jiwari, the Earth Aflame. Schade, denke ich mir, vielleicht spiele ich dann meinen Kagemaro noch nicht.
In der Runde darauf, das muss so Turn 5 gewesen sein, macht Robin plötzlich Kodama of the North Tree oder irgendsowas, auf jeden Fall war es groß, hässlich und böse. Jiwari schlägt mich auf 17. Im sechsten Turn kommt dann noch, als ob er noch nicht genug Berster auf dem Board hat, blauer Drachen...
'Tja, was soll ich sagen -äh, Final Judgement.'
Mein Gegner schaut ungläubig, und ich kann plötzlich mehr Weiß in seinen Augen sehen, als er immer noch betäubt von diesem Schlag seine Leute an die Seite packt, gaaanz weit an die Seite. Der Rest ist wieder unspektakulär. Kagemaro, Kokusho, gewonnen.
Im zweiten Spiel kommt Godo, mit Tatsumasa Dragon's Fang und Jitte an den Drücker. Hilft aber alles nix, durch geschickten Einsatz der Sakura-Tribe Elder kriegt die Jitte keine Marken. Dann Wear Away auf Jitte. Jetzt habe ich Luft und lege Oyobi. Godo schlägt für 16 zu, wie man's halt so als alter Banditenkönig so macht. Das war auch sein letzter Schlag. Wear Away auf Tatsumasa, er kann keinen Token machen, Sickening Shoal auf Godo, und dann kommt ungefähr das für den armen Robin, was ich am besten als 'Death from Above' beschreiben würde."
2-1 (4:0)
Nach den ersten drei Runden wurde das Turnier zwecks Mittagspause unterbrochen. In Bayern wird eben noch Wert auf Bräuche gelegt. Sehr löblich. Weniger löblich hingegen war die Performance der Küche, die anscheinend etwas überfordert mit der Erfüllung der Bestellungswünsche war. Das Gastzimmer füllte sich und schon war der Überblick der Kellnerin verloren. Doof, denn man musste seinen Mampf im Voraus blechen, so wie es normalerweise bei Pilzgerichten oder Kugelfisch in einem Sushi-Restaurant gehandhabt wird. Matthias H., David Z. und Florian L. warteten vergebens auf ihr Trost und Kraft spendendes Mahl und mussten zur nächsten Runde aufbrechen mit dem Vorhaben, eben dieses mit ihren nächsten Gegner zu tun. Für das Essen musste später noch Zeit sein. Aber lest selbst:
Round 4 - Axel / Dämonen
"Sieht so aus, als müsste ich mich jetzt als Aushilfs-Buffy bewähren. Matze und ich brüteten gestern Abend noch über das Deck und er kam mit der Idee, 3 Kiku's Shadow im Sideboard zu spielen, da der Schatten sämtliche Kreaturen im Ogre/Demon Haufen handlen kann. Ich fand den Plan durchaus praktikabel, allerdings war wegen dem kleinen Verfahrer (hust) keine Zeit mehr, die Teile ins Deck zu packen. Gleichgültig. Mit einigen Startschwierigkeiten, sprich keiner Acceleration, lass ich mir von meinem Gegner erst mal zeigen, was er denn so lustiges spielt. Ich lege Land und Top. Nach seinem ersten Turn ist es bereits klar wie Sauerkrautwasser, als ein O-Naginata auf mich gerichtet wird. Toll, dann fehlt ja nur noch der Oger. Ich finde ein Kodama's Reach mit dem Topf.
Er legt ein weiteres O-Naginata. Mir schwant Schreckliches. Ich spiele Reach um im nächsten Zug auf fünf Mana zu kommen. Er legt im dritten Zug kommt dann der Takenuma-Bleeder. Ich entscheide mich dafür, meinen Kagemaro noch nicht zu legen, da er gleich einsatzfähig sein muss. Stattdessen wird erstmal der Nefarious Move hingelegt, ich spiele ein Hideous Laughter, als er seinen Oger equippen will, und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als mich für einen Schaden zu hauen. Wir gehen beide auf 19. Dann legt er Raving Oni Slave, geht auf 16. Ich bin an der Reihe, spiele Kagemaro und fege das Board leer. Er ist dran und verpasst leider, einen Critter zu legen. Ich lege dann Kokusho, der das Spiel beendet.
Im zweiten Spiel ist Axel screwed. Er findet dann aber ein zweites Mana und macht Distress auf mich, das mir einen Kagemaro nimmt. Was er nicht weiß: Mein Top hat mir verraten, das gleich ein neuer Kagemaro am Start ist. Den versuche ich zu casten, allerdings wird er gleich mit Hero's Demise abgerüstet, was ich irgendwie paradox finde. Also weil Kagemaro für mich jetzt keinen Helden darstellt. Eher ein dicker, aufgedunsener Metzger, der in seiner Freizeit Jungfrauen mit Geflügelscheren bearbeitet. Egal, dann muss halt wieder Final Judgement her. Mein Gegner ist mittlerweile wieder auf zwölf Leben oder so, ohne das ich ein einziges Mal selbst Hand anlegen musste. Wo wir gerade bei Händen sind, die schwarze kam bisher auch noch nicht zum Vorschein. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass sich Axel in die Steinzeit zurückbomben muss, um Oyobi zu besiegen (Kiku's Shadow und gepitchter Shoal mit Takenuma-Bleeder, danach ist er bei null Handkarten).
Kokusho enters the battlefield. And then it's evil twin. Da half auch kein Razorjaw Oni mehr."
3-1 (6:0)
Round 5 - Stefan / White Weenie
"Eigentlich ein total gutes Matchup, wenn ich im ersten Spiel nach meinem ersten Mulligan nicht auf Schwarz gescrewed gewesen wäre, hätte ich Stefan das auch unter Beweis gestellt. So lasse ich mich von Hunden und Laternenkamis kaputtmachen, während sich mein Board in Zeitlupe bewegt. Im zweiten Spiel wieder Mulligan meinerseits, und ich fange auch noch an. Das heißt, um zu gewinnen, muss ich das Feld mindestens einmal sweepen und so meinen Kartennachteil wettmachen. Mein Gegner legt im ersten Zug eine Lähmungsnadel auf Top, dann eine weitere Nadel auf Kagemaro. Dann lasse ich mich wieder von irgendwelchen Knechten anknabbern - Jetzt kommt der Moment, in dem Final Judgement das effizienteste Genozid an diesem Tag anrichtet: ein 6 zu 1 Tausch. Unter den Opfern befinden sich Isamaru, Konda's Bettvorleger, Tallowisp, ein Laternenkami mit Will, ein Laternenkami ohne Will, sowie ein Kami of the Ancient Law. Irgendwie stelle ich mir das Ganze nur als einen Lichtblitz mit darauffolgender Stille und einem leichten Fiepen in den Ohren vor. Vorher hatte ich eine Haru-Onna gerettet, die Stefan zweimal zurückgeschlagen hat.
Leider, so als ob Murphy persönlich dafür gesorgt hat, schafft es Stefan, den Hokori Dustdrinker ins Spiel zu schmuggeln. Und das albernste ist, dass ich auf 7 Leben bin und es für den Rest des Matches nicht hinbekomme, den Staubsauger loszuwerden. Kein Judgement, keine Shoal, kein Hero's Demise, kein Wear Away für die Kagemaro-Nadel. Irgendwann ziehe ich dann letzteres, muss damit aber die von Stefan nachgelegte Jitte entsorgen, weil es die Spielsituation nicht anders zulässt. Nach 48959485 weiteren Runden, wo sich absolut nüscht bewegt hat, kann ich endlich einen Kokusho von dem angesparten Mana legen. Dann einen Kagemaro mit Größe 3. Kokusho geht nach langer Überlegung schlagen, weil mich die weiße Shoal sowieso einfach zerstören würde. Hokori hat Manriki-Gusari, weswegen Kagemaro nicht blockt. Ich gehe auf 4. Stefan hat um die 8 Mana frei und legt den vielschwänzigen Fuchs und die Jitte gleich dazu. Pervers. Er tappt sich allerdings bis auf 2 Mana aus, was mir einen Spielraum für die einen Turn zuvor gefundene schwarze Shoal verschafft. Weil ich weiß, dass ich den zweiten auf meiner Hand befindlichen Kokusho nicht mehr casten kann, pitche ich die Shoal damit auf den Hokori, um in meinem Turn den Fuchs mit Laughter zu entsorgen. Stefan hat aber den Will und tappt sich damit aus. Ich bin an der Reihe und finde Miren, Moarning Well als quasi die Bitte-gewinnen-Sie-Jetzt-Karte. Kokusho haut meinen Gegner auf sechs. Ich werfe Kagemaro dem Hokori in den Weg, Eight-and-a-half-Tails hat mich auf solide 2 Leben. Macht aber nichts, weil ich lucky das Land ziehe, dass ich brauche, um Miren zu aktivieren, so schlägt Kokusho Stefan auf ein Leben und ich werfe den Drachen in den Brunnen. Wie einfach eigentlich. Für eine dritte Partie bleibt leider nicht die Zeit, weil dieses Spiel irgendwie 40 Minuten gedauert hat."
3-1-1 (7:1)
Und so begab es sich, dass Freund zu Feind wurde, und Florian L. nun David Z. gegenüberstand. Fest stand, dass beide ihren Joker schon verspielt hatten. Einer musste als Sieger aus diesem Match hervorgehen. Und überhaupt sind Intentional Draws ja nur was für Sissys. Doch wer würde das Rennen machen in diesem Schauspiel voller Tod und Glorie? Lest selbst...
Round 6 - David / Mirror Time!
"David hatte sich ein paar wenige Tage vorher dazu entschlossen, ebenfalls dem Taubenmann zu huldigen und so gab ich ihm die Deckliste, allerdings hatte er ein paar Dinge noch abgewandelt, und der Build glich jetzt mehr Matze's Handschrift. 90 oder 95 Prozent des Decks waren aber gleich geblieben. Wir schafften es gerade so, die erste Runde zu Ende zu spielen, in der ich David schließlich besiegen konnte, mit dem letzten verbliebenen und nennenswerten Threat. Wir hatten uns gegenseitig sämtliche Finisher geshoalt, extracted oder weggejudget. Der Vorteil auf meiner Seite war, dass ich noch das random Infernal Kirin im Deck hatte, welches nun seinen Soll erfüllte. David waren nur noch Haru-Onnas und Sakura-Tribe Elder übrig geblieben. Auch wenn er früher Programm als ich machte, konnte ich ihn letzten Endes mit den overwhelming Forces knechten. Alberne Situationen gab es auch en masse, zum Beispiel als ich eine Haru-Onna richten wollte und er sie natürlich mit arkanem Instant rettet, oder er sich mit Time of Need den schwarzen Myojin holt, ihn aber nicht sofort casten kann und ich im Zug darauf meinen Myojin auspacke... das war wahrscheinlich auch der spielentscheidende Move. Dann die absolut gespiegelte Aktion mit Haru-Onna und Sickening Shoal, nur dass ich meine besser timen konnte und David damit noch einen Threat weniger hatte. Im zweiten Extrazug flog in dann das Infernal Kirin um."
4-1-1 (8:1)
Nach diesem epischen Kampf folgte die finale Schlacht, die über den Einzug in die Top8 entscheiden sollte. Wie stark würde der Gegner des Florian L. nun sein? Welche bösen Überraschungen würden innerhalb seines Decks auf ihn lauern?...
Round 7 - Thilo / Snakes
"Matze's Erstrunden-Gegner hatte es dann doch noch so weit geschafft und ich sollte dafür sorgen, dass er für seine Untaten, die er gegen den Taubenmann vollbracht hatte, bestraft wird. Und wie ich ihn bestraft habe! Zuerst wurde das Gewürm dahingeschlachtet, dass er sich dank Sosuke's Summons auf seine Seite holte, dann folgte Extraction auf Summons, Kagemaro weidet Sachi und Seshiro aus, und dann, in ganzer Showdown-Manier, nahm sich der Taubenmann persönlich seinem Freveler an... innerhalb von zwei Zügen war das erste Spiel vorbei. Ich boardete indessen den dritten Kokusho, zwei Hideous Laughter, zwei Hero's Demise und zwei zusätzliche Extractions rein. Mit der Crapload an Mass Removal würde es unmöglich für die Schlangen werden, dieses Match noch zu gewinnen. Thilo legt früh eine Jitte, findet aber so schnell keine Kreatur dafür, dann legt er einen geboardeten Nezumi Graverobber (was ich als Beleidigung erachte, sieht das Deck etwa wie ein Gifts.dec aus!?), der auch flippt. Macht aber nix, weil das Laughter auch hier wieder zur Stelle ist. Dann entsorgt ein Final Judgement sein gesamtes Board, und auf meiner Seite bildet sich ein immer größer werdender Schatten auf dem Boden... richtig, the pigeon has landed! Nebst Oyobi wurde dann noch der Kokusho hingepflanzt, und das einzige, was vom armen Thilo bald noch übrig blieb, war ein kleines, rauchendes Häufchen Asche."
5-1-1 (10:1)
Und so geschah es, dass die Gräfin... moment, das war ja Diablo II. Und so geschah es, dass Florian L. aufgrund kosmischer Gesetze neunter und ihm der Einzug in die Top8 verwährt wurde. Dennoch, der Taubenmann fuhr an diesem Tag reiche Ernte ein, denn insgesamt ging das Deck mehr als positiv von diesem Turnier. Zum Abschluss gibt es nun das Schwert, mit dem über die vielen Feinde gerichtet wurde:
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