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Guten Morgen, und herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von “Don't try this at home ( damnit!)”, der einzigen Pseudo-Kolumne, die ungefähr so lebhaft ist, wie die Fauna und Flora rund um Verdun vor knapp 90 Jahren. Angestaubte Decks sind toll.
PlanetMtG, Perle des Internet, ich hab dich wieder (und du mich leider auch)!
Sternzeit 10.10.2004: --- Start Random Gossip (alles, was mir so gerade in den Sinn kam, während ich vor dem Textverarbeitungsprogramm eines namhaften Software-Herstellers saß) ---:
Verdammt! Wo man nur hinschaut, momentan ist echtes Chaos angesagt! Die neueste Magic-Expansion, Champions of Kamigawa, wurde auf die in großen Anteilen streng riechende Fangemeinde losgelassen und schon werden wilde Spekulationen über das kommende Constructed-Metagame
betrieben, Karten werden analysiert mit einem ungefähren Wortlaut wie „Hilfe, Cranial Extraction! Die ist ja so was von broken, vor allem mit Boseiju, random Beiname! Verdammt, broken!!!!!11112“. Naja, das Playset an Schädelentfernungen ging kurz nach den ersten Prereleases schon für über 40 Teuros über den virtuellen Auktionshaustisch, würde mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn dann doch der ein oder andere eifrige Deck-Konstrukteur seine Testikel dafür verschachert hat... nun gut, das war nun etwas zu direkt ausgedrückt; ich weiß, das Klischee kreist wie ein Hammer über der Community, darüber macht man keine Witze, pardon. Auf jeden Fall kann ich den Hype auf die Schädelpressen nicht ganz nachvollziehen, mehr dazu später, wenn diese sinnfreie Einleitung ihr Ende gefunden hat. Nun, Theorien wurden aufgestellt, wie sich das Metagame denn entwickeln wird.
„Man muß mit Decks rechnen, die aus dem Mirrodin-Block entsprungen sind, hinzu kommen noch vereinzelt Karten aus dem Coreset, evtl. wird es dank Kamigawa einige neue Deckprinzipien geben.“ In ungefährem Wortlaut las ich neulich diesen Satz in einem Forum.
Danke, oh du lieber Satzschreiber für diese Einsicht. Das ist ungefähr so als würde ich sagen: „Ja, der neue Mercedes hat so'n Lenkrad, vier Räder und eine Motorhaube“ – Manchmal bemitleide ich mich ja ein wenig selbst, dass ich nicht mit solcher Weisheit beschenkt wurde. Weiterhin hieß es übrigens, dass Ravager wohl nach wie vor das Deck to beat sein wird...
Das ist wahrlich interessant, also ich dachte, dass wegen Imi Statue und Konsorten die Affinity-Magier jetzt einpacken können. Nein ehrlich, also würde mir im Traum nicht einfallen, Artefakthate (hab mir mal sagen lassen, dass so was auch fürs Mirror gut sei) zu boarden. Genug Zynismus, dass Ravager nach wie vor ein ernstzunehmender Gegner sein wird, kann man sich eigentlich an seinen 5 Kartenhaltern abzählen. Pro Hand, versteht sich.
Soll mir auch alles egal sein, ich miste gerade meinen Kühlschrank aus. In Wahrheit ist es ja so, dass ich bei solchen Aktionen vorher immer die Nachbarschaft warne, sie sollen doch bitte schon mal die Straße für den Katastrophenschutz freihalten. Meistens fällt mir bei der Angelegenheit der berühmte One-Liner aus „My Fair Lady“ ein.
Wo wir gerade bei Grün sind: Mit Kamigawa wurde ja sozusagen ein neues [also eins von dreien (?)] Tribals geschaffen, nämlich die Spirits. Und die sind sogar richtig gut, wie ich neulich festgestellt habe. Allerdings beschränkt sich diese Erkenntnis leider bisher nur auf den Bereich CHK Block Constructed, ob Kodama's und sonstige Kamis, sowie animierte Länder dem gegnerischen Magier auch im Typ2 einigermaßen unerbittlich ans Leder gehen können, bleibt noch zu testen.
---Ende Random Gossip---
Sternzeit irgendwann Ende Oktober/Anfang November 2004:
Phew, wenn ich da so im Nachhinein drüberfliege, bin ich mir echt gar nicht mehr so sicher, dass ich das Ganze vielleicht nicht doch im Laudanum-Rausch verfasst habe. Jedenfall war die Limited-Zeit bis zum offiziellen Turnierstart von CHK schon ganz lustig, mit einem halbwegs guten und einem gewonnenen Pre-Release. Ok, das Deck war auch total gebrochen in seiner Machart. Es war zwar 4-colored und entlockte dem ein oder anderen benachbartem Deckbauer ein Kopfschütteln, aber mit 2 Tribe-Elder und 2 Kodama's Reach kam es mir eigentlich nicht in den Sinn, auf zwei oder drei andere Farben zu verzichten. Übrigens: Dreifach geforkte Befouls dank Uyo dürften dem ein oder anderen Gegner schon eine runtergeklappte Ladeluke beschert haben 
Danach wurde ein wenig Sealed gedaddelt, Grand Prix Trials waren angesagt. Ich schaffte es auch brav ein paar mal hintereinander in die Top8, mangelnde Praxiserfahrung für die Rochesterdrafts sorgten aber dafür, dass meine Decks dann so aussahen wie der Kleidungsstil drittklassiger Hollywood-Stars bei einer Oscar-Verleihung – also abschaumig. Dann irgendwann der Absturz, mit 9 in Folge verlorenen Matches dank Mana-Screw/Flooded war ich schon nah am Aufhören dran. Zum Glück hatte ich die Nummer der Anlaufstelle für die Fremdenlegion gerade verlegt.
We Remember - Twelvepost
Wie auch immer, der Onslaught-Block fehlt mir im Typ2-Environment dann doch schon sehr, vielleicht mag es dem ein oder anderen ja genau so gehen. Tooth & Nail war zum Schluß mein favourite Deck, aber G/W, das ich – sogar heute noch – für die bessere Variante halte. Tooth & Nail mag keine Land Destruction – Weiß hat die Antwort. Tooth & Nail hat Tonnen und Aber-Tonnen an Mana – Weiß hatte das passende Decree. Tooth & Nail wird öfters mal von schnellen Decks überrannt – Weiß hat den Puls, Weiß hat den Zorn. Dein Schädel soll entfernt werden – Weiß hat die Ivory Mask.
Wie gesagt, zu Onslaught-Zeiten habe ich G/W Twelvepost gezockt, das Deck sah zum Schluß so aus:
Na gut, ich gebe mich geschlagen, in Wahrheit ist es ja nur ein EightPost. Das Tooth & Nail kam zwar im Durchschnitt immer etwas später als in herkömmlichen Builds, dafür hatte man aber exzellente Control-Elemente am Start, die so ziemlichen allen gängigen Decks Kopfzerbrechen bereiteten. Als Geheimwaffe gegen den damaligen W/X-Archetyp war der Symbiotic-Wurm drin, der so manchen Gegner im fortgeschrittenen Spielverlauf zum Scoopen brachte, genau wie Akroma gegen Ponza, Beasts und was noch an Aggro mit Rot im Metagame rumlungerte. Alle Kreaturen konnten auch redundant und unabhängig vom TaN hardgecastet werden, kein Schnick-Schnack mit Mephidross Vampire und Triskelion. Ja das war es,... das war der Big Deal; mit der Zeit war mir das Deck richtig ans Herz gewachsen – gegen jedes Deck die richtige Antwort.
Mal Rot statt Blau
Letztendlich interessiert das eh kein Schwein mehr – Onslaught is raus, und Typ2 damit noch spannender geworden. Oh ja, spannender. Das erinnert mich an das Preisgeld-Turnier vor 2 Wochen in Frankfurt. Wusstet ihr, wie frustrierend es ist, wenn man mit RDW am Start ist, und der Gegner bei 4 Leben einem erst mal Doppel-Kokusho vor den Latz knallt; oder wie unverdient, wenn man dann mit 3-2 trotzdem noch in den Top8 landet, und dann wieder vom Doppelten Lottchen zerhammert wird? Ich frage mich langsam wirklich, was sich R&D bei dem Drachen-Cycle gedacht... der Schwarze ist wohl die Singularitätsladung schlechthin, die anderen 4 Drachen sind halt so schmückendes Beiwerk.
Übrigens war das Deck, dass ich noch randomly am Vorabend gezwirbelt hatte, schon etwas spaßig zu spielen, in meinem Dusel wurden aber auch gleich die obligatorischen Konstruktionsfehler sichtbar:
„Ponanza“ – by Me
Lava Spike – Toll, dachte ich mir: 3 Damage an den Kopf, und das für günstige 1cc… auf die Idee, statt dem Shock mal den Glacial Ray ein- und dann den Kartenvorteil auszupacken kam ich natürlich wieder nicht. Das Sideboard ist auch so eine Geschichte für sich. Irgendwie schien ich ziemlich beeindruckt vom asketischen Troll und seiner Anbetung, deswegen mussten ja gleich mal 4 Flamebreaks rein. Slogger im Sideboard war allerdings schon okay, denn so ging manche Cranial Extraction erst mal ins Leere („Was, da is kein Slogger drin?“ – „Nö. Übrigens bist du im nächsten Turn Asche“). Was mir dann während des Zockens aufgefallen war: Ich wollte viel öfter einen LD-Spell als Zo-Zu, weil der restliche Burnkram meist schon alleine genug Druck beim gegnerischen Magier ansetzte. Wie gesagt sieht das Deck mittlerweile ein wenig durchdachter aus, man benötigt aber schon ein wenig Luck, um den rot-typischen Kartennachteil auszugleichen
Mit den Shrapnel Blasts war ich eigentlich gut im Geschäft. Wenn ich einen gezogen hatte, dann war er nie tot – anders hätte es wohl ausgesehen, wenn man das Playset voll gemacht hätte. Artefaktländer wollte ich dann doch nicht im Deck haben – Great Furnace und Darksteel Citadel sind für die ohnehin wackelige Manabasis nicht gerade förderlich. Nexi sind wahrscheinlich auch Tabu.
„Hey, was macht man eigentlich gegen CoP: Red?“ werden sich die meisten wohl fragen. Nun ja, die Antwort ist einfach: Bring deinen Gegner um, bevor er 3+ Mana hat.
Was die Message dieses Artikel-Teils angeht, nun, es gibt mal wieder keine. Ach ja halt doch: Wenn ihr roten Burn spielt und auf rohe Gewalt steht, dann doch bitte mit Furnace of Rath, der kann halt alles – vor allem, wenn er Turn2 kommt;-). Klingt komisch, ist aber so.
Vertrau auf Blau – Jetzt ganz neu: Mono Blue Control
Ohne Selbstverherrlichung kann ich wohl sagen, dass ich visionäre Pioniersarbeit geleistet habe, und ihr nun vor mir niederknien solltet:P Nein, im Ernst, die Weichen ja schon gestellt. Blau hat mit ChK wieder einen richtig tollen Constructed-Aufschwung – auch wenn mein letzter Artikel noch pre- Fifth Dawn war, MUC wurde tatsächlich spielbar. Aber niemand wollte ja auf mich hören, außer die Kollegen vom Starnberger See:D Und weil's so schön war, gibt es zum Abschluss noch mal MUC in your face
“Nobody likes us – we don't care”
Matchupanalysen entnehmen Sie bitte random Artikeln von allen möglichen Communities.
Ralf's Quote of the Week – die schönsten Auszüge aus dem ICQ Message-Log!
Zilla: nee halt... unser externer mailserver is down
Zilla: huba... er sendet... allerdings so schnell wie der technische fortschritt in beirut
Bort: also sendet er nicht, sondern frisst nur die spenden der westlichen welt ohne was gescheites rauszubringen, außer schlafkrankheit, hungerbäuche und völkermord mit rustikalen waffensystemen
May the Furnace be with you!
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