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Speed Kills VII
von Uwe Stroinski
22.12.2004

Wenn man sich im Standard mit dem R/G Archetyp “Freshmaker” auseinandersetzt und dazu insbesondere den folgenden Artikel liest

http://www.starcitygames.com/php/news/expandnews.php?Article=7697

dann könnte man bei Betrachtung des von mir zum Weihnachts-ReuMaCon gewählten decks schnell auf den Gedanken kommen es sei „Freshmaker“.
 
lands (23):
12Forest
9Mountain
1Okina, Temple to the Grandfathers
1Shinka, the Bloodsoaked Keep

creatures (24):
4Troll Ascetic
4Solemn Simulacrum
2Kumano, Master Yamabushi
2Kiki-Jiki, Mirror Breaker
4Sakura-Tribe Elder
4Eternal Witness
4Arc-Slogger

spells (13):
3Sensei's Divining Top
4Oxidize
4Magma Jet
2Rude Awakening

60 cards
creatures (7):
4Viridian Shaman
3Dosan the Falling Leaf

spells (8):
4Boil
4Blood Moon

15 cards
 
In der Tat, wenn man die Fireballs durch Rude Awakenings, die Molder Slugs durch Kumano und Land durch Tribe-Elders ersetzt ist es eine Eins-zu-eins Kopie des Originals. Was fehlt ist land destruction und... well... die fehlt zuweilen ganz schön, aber dazu nachher mehr.

Schauen wir uns das Deck einmal genauer an. Die Kreaturen Tribe-Elder, Witness, Ascetic, Solemn, Slogger, Kumano und Kiki-Jiki haben alle Qualitäten, entweder im strengen card advantage Sinne oder im Aufbau der mana Basis für eine finale Rude Awakening. Ein Solemn oder eine Witness auf dem Tisch ist für Decks ohne instant removal eine ernste Angelegenheit, es droht Kiki mit in der Regel derbem Einschlag. Die Spells Oxidize und Magma Jet sind effizientes removal. Rude Awakening ist ein finisher ersten Ranges und als solcher nur mit Tooth and Nail, Death Cloud oder Obliterate
vergleichbar. Bis hierher ist somit alles Bundesligatauglich. Nur der Kreisel, Sensei's Divining Top, ist (noch) nicht groß in Erscheinung getreten. Klar, er wird gespielt, aber hat er das Format für so ein Deck? Ich meine, ja. Als nonland permanent hat der Kreisel jedoch einen besonderen Rechtfertigungsbedarf. Wie viele gute Decks verweigert das o.a. nämlich die nonland permanent Flanke, wenn auch auf subtile Weise. Jede Kreatur (Solemn, Witness, Slogger, Kumano, Tribe-Elder) kann entweder card advantage generieren, oder ist schwer zu removen (Slogger, Ascetic, Tribe-Elder). Kiki lassen wir kurz außen vor. Das ist auch der Grund warum hier keine Birds of Paradise gespielt werden. Wenn man sie braucht, in der Eröffnung, da sterben sie zu leicht und wenn man sie nicht braucht, im mid- und late-game, da zieht man sie. I.d.R. werden sie durch splash damage (random -2/-2 auf alles, Wrath of God usw.) entsorgt. Und genau aus diesem Grund passt der Kreisel rein. Er kann nicht wirklich removed werden. Damit meine ich, dass das Beste was man erreichen kann ein removal in response auf seine zweite Fähigkeit ist. Solch einen Zwei zu Eins Tausch geht i.d.R. niemand ein. Alles andere removal wird einfach mit der zweiten Fähigkeit beantwortet und damit zum bloßen bounce reduziert. Der Kreisel ist somit kein echtes nonland permanent und das ist definitiv ein Pluspunkt. Ist sein erste Fähigkeit jedoch gut genug um ihn zu spielen? Das wollte ich wissen, also Deck eingepackt und trotz heftigen Schneetreibens ab zum ReuMaCon.

Runde 1 Bye. Ich schaue beim Legacy Turnier zu wie Frank Pollack mit R/G Survival gegen Jürgen Wörner mit Donate/Illusions spielt. Lustig fand ich Franks Dosan/Choke Strategie. Wie ihr oben seht fahr ich ja die Dosan/Boil Geschichte gegen Control. Jürgen fand das weniger lustig und musste sich Nullzwei geschlagen geben. Frank hat dann auch mit einem satten 4:0 score vor Martin Wieke (9 Punkte) gewonnen. Die anderen Neuner waren Peter Hauck, Axel Junginger und Manuel Schreiber.

Runde 2 Daniel Hoffmann B/W Control 1:2
Im ersten Spiel ziehe ich drei Solemns, die zusammen mit Witness und Kiki einfach zuviel card advantage bringen. Hinzu kommt eine leichte mana Schwäche auf Daniels Seite. Im zweiten Spiel läuft eigentlich alles nach Plan, ich pummel ihn so runter, er extracted Slogger bis Mind Slaver erscheint. Oxidize. Zweiter Mind Slaver. Kein Oxidize. Hand weg. Board weg. Top deck modus. Nahezu jede Karte gewinnt. Irgendwann wird er ungeduldig und tappt sich aus für Kokusho. A kingdom for a Rude Awakening oder so ähnlich. Hat nicht sollen sein.
Sideboard: -4 Magma Jet, +4 Shamanen. Ich kassiere Extraction auf Slogger, dann Extraction auf Rude, dann Persecute auf Grün, dann Mind Slaver. Also muss ich ihn mit meinen Weenies pummeln. Er legt Night of Souls Betrayal. Autsch! Dauert es halt etwas länger. Top Deck mode auf Kumano bei mir (instant win) und Kokusho bei ihm (5 turn clock). Kokusho erscheint zuerst. Zeit rennt davon. Reicht nicht. Tot! Über diese Spiel habe ich lange nachgedacht. Die Magma Jet rauszunehmen war ein katastrophaler Fehler. Die helfen nix gegen Kokusho habe ich gedacht. Nonsense! Straight into the Face ist das Motto dieses Decks. Unter einer Night ist direct damage Gold wert (deshalb immer Shrapnel Blast ins Affinity). Und scry schadet auch nicht. Ich glaube die Night ist so stark gegen dieses Deck (und Grün im Allgemeinen), dass man entweder mehr direct damage ins Sideboard nehmen muss, oder aber enchantment removal spielen sollte.

Runde 3: Daniel Saric White Weenie 2:1
Oh heiliger Pyroclasmus. Im ersten Spiel überrollen mich drei 1/1 Flieger mit Glorious Anthem gebackt. Das fängt ja gut an. Im Zweiten und Dritten Magma Jet auf Flieger und am Boden blocken bis Slogger erscheint.

Runde 4: Jan Valentin Rolle Affinity 2:1
Im ersten Spiel halte ich die Doppeloxidizehand. Davon erholt er sich nicht. Spiel zwei ist interessanter. Sideboard: -2 Rude, -2 Kiki, -1 Kreisel, +4 Shamanen, +1 Blood Moon. Solltet ihr jemals aufgrund irgendwelcher taktisch/strategischer Überlegungen verzichten einen Disciple sofort zu töten, tut es nicht. Tötet ihn einfach. Wenn ihr dennoch verliert, ich nehme die Schuld auf mich. Es gibt IMHO überhaupt keinen Grund einen frühen Disciple, also einen der nicht sofort zum Kombo-kill benutzt wird, zu entsorgen. In diesem Spiel, habe ich aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen darauf verzichtet. Motto: Erst im letzten Moment Magma Jetten, Optionen offen halten, vielleicht kommt noch ein besseres Ziel. Unsinn! Er legt halt irgendwann den Zweiten und ich verliere zu Recht. Spiel 3 ist dann der Oxidize, Magma Jet, Shamanen Schredder. Hier läuft der Kreisel zu Hochform auf, als ich einen Kumano und einen Slogger gegen zwei plattierte Enforcer abtausche, wohl wissend, dass ich Slogger und Kumano nachziehe. Dem kann er dann nicht mehr standhalten.

Ergebnisdienst, ReuMaCon Standard, 11 Teilnehmer, 4 Runden.

1. Dominic Hildebrand 10 R Big Red
2. Peel Skills 9 G/R Freshmaker
3. Markus Proske 9 G Mono G Control
4. Urs Langhans 9 G Mono G Control

Ein harter Tag für Affinity und ich habe mit viel Glück, Geschick und Erfahrung Tooth und Nail sowie Mono G gemieden. G/R ist definitiv nicht das deck to beat. Es zu spielen hat jedoch Spaß gemacht. Den Kreisel kann man in jedem grünen Deck spielen, dass genug Mischeffekte hat. Kleine Notiz am Rande AUF. Im B/G Mirror könnte Grim Reminder eine effiziente Art des Mischens darstellen. Kleine Notiz am Rande ZU. Ob ich noch einmal ohne Pyroclasm, ohne enchantment removal und mit so wenig land destruction rausgehe weiß ich nicht. Auf den Regionals klappt so etwas normalerweise nicht.

Das beste Deck bleibt nach wie vor U/G Control. Der Autor des folgenden Artikel versucht hierfür ein bisschen Werbung zu machen.

http://www.playordraw.com/db/article.asp?id=764

Hier U/G/b mit Cranial Extraction.

http://www.brainburst.com/db/article.asp?id=4713

Und noch mal U/G mit Shackles main. Da glaube ich nicht dran. Die sterben am abundanten artifact hate.

http://www.brainburst.com/db/article.asp?id=4750

Wie immer wurde auch gedraftet. Abenteuerlich! Wir waren zu zehnt, mit Martin Wieke zu meiner Linken und Jürgen Wörner zu dessen Linken. Ich drafte G/B/r/u, ja genau, vierfarbig. Mit zwei Time of Need für Kiku, die soll gut sein, und den gesplashten Meloku, der soll auch gut sein, und den ebenfalls gesplashten Kiki-Jiki, der r hoch drei in der casting cost hat. Als mana fixer hatte ich zwei Tribe-Elder und einen Leafcaller. Nachdem die Kollegen den Braten gerochen hatten war die mittlere Überlebenszeit des Leafcaller genau eine Aktivierung. Ob ich so etwas noch einmal mache? Garantiert nie wieder! Nach der zweiten Runde wollte ich schon schmeißen und nur gutes zureden hielt mich bei der Stange. Gewonnen hat Martin Wieke mit W/R Samurai gegen dessen Deck ich chancenlos war. Zweiter wurde Jürgen Wörner mit U/B Oger/Demon/Spirit und Dritter, na ja ihr wisst schon, die Legenden sind halt doch nicht soo schlecht;-)

Damit wünsche ich dem PlanetMtG Team und allen Lesern schöne Weihnachten, viel Erfolg bei den Team PTQs und ein glückliches neues Jahr. Nächster ReuMaCon ist am 09. Januar 2005.

Uwe Stroinski

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