Standard Green Kills VIII Das ReuMaCon Standard Metagame von Uwe Stroinski |
30.03.2005 |
Speed kills gibt es auch noch. Mehr als genug. Zum Beispiel im Finale des Booster Draft Events auf dem letzten ReuMaCon vom 27.03.2005 gegen Christian Grünenwald. Ich liege einsnull zurück und heule frustriert auf als folgendes passiert. Wie ihr gleich sehen werdet sind meine Züge zunächst vollkommen belanglos. Konzentrieren wir uns also auf Christian.
2. Zug: Forrest.
4. Zug: Swamp. Orochi Sustainer, seines Zeichens Snake und Shamane erscheint.
6. Zug: Swamp. Sachi, die Tochter des Seshiro gibt sich die Ehre. Der Sustainer ist jetzt 1/3 und Christian hat eine Bazillion Mana. So weit so gut. Was macht er jetzt damit?
8. Zug: Let's get ready to rumble. In da red corner... directly from Eislingen, Germany... presenting... Mister... Ko... ku... sho! Aargh!
Wer jetzt denkt ein Turn vier Kokusho im entscheidenden Spiel eines Limitedturniers ist alles was der Christian drauf hat, der sollte weiterlesen. Mit einem wahrscheinlich etwas sarkastisch klingenden „den Ersten kann ich immer handeln“ und nur um euch zu zeigen was wahre Leidensfähigkeit meinerseits bedeutet zücke ich Rend Spirit und in Ermangelung eines anderen Ziels zerfetze ich den Kokusho, verliere 5 Leben und schaue zu wie Christian auf 25 steigt.
Wie es weiter geht? Nach circa 10 Zügen hat sich das Board „stabilisiert“. Wobei stabilisiert nicht wörtlich zu verstehen ist. Eher im Sinne von „mein Gegner hat keine four turn clock mehr“. Auf Christians Seite tummelt sich eine illustre Gemeinschaft aus
während ich mich mit
verteidige. Den Tränen nahe suche ich nach einer Möglichkeit. Think positive. Meine Hand aus Strength of Cedars und zwei Horobis Whispers war ja nicht gerade schlecht. Eigentlich sogar ausgesprochen gut. Die Beste seit Wochen. Solange ich den Oger habe brauche ich für den Gutwrencher nichts abwerfen.
Solange ich den Gutwrencher habe kann ich auch etwas Dickes blocken. Wenn das Spiel lange dauert werden der Thief und die Blood Rites gewinnen. Die Cages wird er nicht wieder bekommen, da das Opfern in die Blood Rites eine cost ist und er darauf nicht reagieren kann. Wenn ich es jetzt noch schaffen konnte die beiden Horobis zweimal zu splicen, d.h. insgesamt vier Kreaturen zu töten sollte ich eigentlich gewinnen. Der Plan konnte also nur darin bestehen meinen Friedhof zu füllen bevor er alphastriked und das Spiel ansonsten hinauszuzögern (turntechnisch nicht timetechnisch). Ich sneake also eine Karte nach der anderen in den graveyard und halte mich mit meinem Thief gegen seine kontrollierten Angriffe gerade so am Leben. Als ich anscheinend vollkommen unmotiviert mit einem Zweieinser angreife riecht er den Braten. Wenn er nicht blockt, dann Strength of Cedars, wenn er blockt, dann habe ich vier Karten im Friedhof. Ich versuche noch den „Oh mein Gott bin ich schlecht, ich habe gar nicht gesehen, dass Du blocken kannst weil Deine Snakes ja groß sind“-Bluff, aber dazu kennen wir uns zu gut. Er blockt mit dem Einsdreier und greift im nächsten Zug mit Allem an. Ich habe jetzt vier Karten im Friedhof und caste ein defensives Strength of Cedars mit Horobis Whisper gespliced. Mit den Verlusten diese Angriffs habe ich wieder vier Karten im graveyard und als er nächste Runde alles klarmachen will kann ich Horibis Whisper mit Horobis Whisper gespliced casten. Nochmal Horobis Whisper und Blood Rites mit dem dazugekommenen Honden of Infinite Rage machen den Thief of Hope zum Winner.
Nachmachen!
Gegen turn vier Kokusho in Limited noch gewinnen. Key war natürlich beim Draft den Thief of Hope über die Devouring Greed zu nehmen. Das hat dann meinen linken Nebenmann, Manuel Mayer, dazu verführt auch in Schwarz zugehen und diese, eigentlich korrekte Entscheidung, ist ihm nicht bekommen. Etwas peinlich war natürlich, dass sich die beiden dreifarbigen decks im Finale getroffen haben. Allerdings denke ich B/R mit splash für Moss Kami und Strength of Cedars geht in Ordnung. Das Match gegen Christian ging übrigens Unentschieden aus.
Ergebnisdienst. ReuMaCon 27.03.2005, Booster Draft Nr. 2, 8 Teilnehmer, 3 Runden
Green kills | 7 | 59,2593 | 83,3333 | 61,1111 |
Christian Grünenwald | 7 | 59,2593 | 83,3333 | 55,5556 |
Christoph Munz | 6 | 55,5556 |
Markus Ott | 6 | 48,1481 |
...
Knapp! Grundsätzlich ziehe ich es jedoch vor lieber mit als gegen Kokusho zu spielen. Insbesondere, wenn der Preis ein Kokusho ist.
Standard? Haben wir auch gespielt. Zum ersten Mal nach dem Banning von Ravager und Konsorten. Das Deck habe ich in Grundzügen (wie meistens) kopiert. Diesmal von Jürgen Wörner. Natürlich habe ich es erheblich verbessert;-) und mit einem Sideboard versehen.
Zu meinen Matches gibt es nicht viel zu sagen. Immer kurz und schmerzlos. Speed kills und und Speed wird gekillt in Reinkultur. Einmal mirror, einmal Mono Rot, einmal G/U und einmal Tooth and Nail. Die challenge ist natürlich Tooth and Nail. Mein Gegner, Christoph Munz, hatte einmal im dritten Zug und einmal im vierten Zug das Urzaset komplett. Da war dann nichts zu holen. Mein Sideboardplan gegen Tooth and Nail ist: -4 Kami of Ancient Law, -2 Sword of Fire and Ice, -1 Sword of Light and Shadow, +2 Horoki, Dusk Drinker, +2 Wrath of God, +3 Altars Light. Das ist und bleibt bergauf.
Ergebnisdienst. ReuMaCon 27.03.2005, Standard, 16 Teilnehmer, 4 Runden
Christoph Munz | 12 | Tooth and Nail |
Björn Birk | 9 | Mono Black Control |
Markus Proske | 9 | Mono Green |
Green Kills | 9 | White Weenie |
Christian Grünenwald | 9 | Mono Red |
...
Statistisch relevante Aussagen kann man bei so einem kleinen Teilnehmerfeld natürlich nicht erwarten. Andererseits müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben. Und das ist dieses Turnier. Aus diesem Grund folgen noch einige Anmerkungen zum neuen metagame (in Reutlingen).
Aufteilung nach Decktyp
White Weenie | 4 | 25,00% |
Mono Rot | 3 | 18,75% |
G/U | 3 | 18,75% |
Tooth and Nail | 2 | 12,50% |
Mono Green | 2 | 12,50% |
G/B | 1 | 6,25% |
Mono Black Control | 1 | 6,25% |
Durchschnittlich erreichte Punkte je Decktyp
Mono Black Control | 9 |
Mono Green | 7,5 |
G/B | 7 |
Tooth and Nail | 6 |
White Weenie | 6 |
Mono Rot | 5 |
G/U | 4,3 |
Hierzu sind einige Worte angebracht.
Das gute Abschneiden des schwarzen decks war definitiv metagame bedingt. Kein control und viel aggro. Das beste Combo deck ist definitiv Tooth and Nail. Amateure sollten jedoch die Finger davon lassen, Profis das Mirror üben. Der aggro Himmel wird von Mono Green geruled. Nicht zuletzt weil es ein Spiel gegen Tooth and Nail hat. Dies kann man über White Weenie nicht sagen. White Weenie ist jedoch sehr solide und einfach zu spielen. Amateure sollten zugreifen. Mono Rot hat nicht überzeugt. Weder stark genug gegen Tooth and Nail noch stark genug gegen die aggro decks. Enttäuschend war G/U. Nicht einmal Wittness/Hibernation hat gegen die grünen Horden gereicht. Über G/B kann man nach diesem Turnier zumindest noch nichts sagen. Das ist bei Mono Blue schon anders. Reutlingen war offensichtlich der Meinung, dass Scrying for Boseiju ein auto loss ist. Meine Meinung dazu: Temporal Adept wird das nicht ändern.
Zusammenfassung des Reutlinger Standard metagames
Top Combo: Tooth and Nail
Top Aggro: Mono Green
Top Control: Green/Black
Green kills eben.
Der nächste ReuMaCon ist am 10.04.2005. Aus beruflichen Gründen wahrscheinlich ohne mich... und ich hätte so ein schönes Deck von Falk zum Ausprobieren. Mist;-)
Und fast hätte ich es vergessen. Legacy wurde auch gespielt. Diesmal wieder mit einem „alten Bekannten“ nämlich Marc „ApeGo“ Nübling. Am Ende hatte das halbe Feld die gleiche Punktzahl wie der Sieger Dominic Hildebrandt. Das war nichts für schwache Nerven! Spannung pur! Doch diese Geschichte erzählt euch ein anderer...
Viele Grüße
Uwe Stroinski
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