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Limited Brüssel sehen und sterben Ein Theaterstück und ein paar Akte von Matthias "Kofi" Ludewig |
19.05.2008 |
Sei jedes Wunder gleich bereit!
Stürzen wir uns in das Rauschen der Zeit,
Ins Rollen der Begebenheit!
Da mag denn Schmerz und Genuss,
Gelingen und Verdruss
Miteinander wechseln, wie es kann;
Nur rastlos betätigt sich der Mann.
Warum fährt man auf Magic Grand Prix? Es ist der Taumel, den wir suchen! Nur rastlos betätigt sich der Mann, das wusste auch der Goethe. Oder, wer es vielleicht etwas moderner mag (eigentlich nur eine Paraphrase von Goethes Faust):
Jetzt spieß ma nicht so rum, ey
Wir wolln doch was erleben!
Zu Gast bei reichen Eltern,
Was kann es schöneres geben?
Gut okay, ich gebe zu, die Fleischeslust kommt bei solchen Fahrten zu Grand Prix traditionell etwas zu kurz. Zumindest nach Runde 3 fand eine Gruppe nicht näher zu benennender Sachsen ihre Bestimmung darin, im Park rumzu-idle-n und hübsche Belgierinnen zu fotografieren. Ich möchte mal behaupten, es war die Verzweiflung, die sie anstiftete. Und wahrscheinlich auch so etwas wie 0-3-Drop oder so.
Vorhang auf für unseren Film von Brüssel!
In den Hauptrollen:
Markus, 18, Fahrer, Autobesitzer, Schüler und in der Probezeit.
Axel, schon seit vielen Jahren gleichbleibend 18, Anwalt und nicht mehr in der Probezeit.
Fabio, politisch engagiert, kann aber trotzdem gut Magic spielen.
Alex, 25, seine Freundin hat ihm gesagt, er gewinnt doch eh nix.
Matthias, 22, auch dabei.
Prolog: Auf der Autobahn.
Matthias: Markus, in der Kurve solltest du nicht die Spur wechseln. Zumindest nicht bei 180.
Markus: Wieso, da waren doch noch fast 15 cm Platz zum Nebenmann.
Eine kleine Anekdote am Rande: Wer jetzt BWL oder Jura studiert, der wird vielleicht überrascht sein, dass in einer Vorlesung nicht jeder einen Laptop vor sich stehen hat, in der Mathematik ist das aber öfter so. Zwei Plätze links von mir saß letzte Woche so ein Nerd (Brille, verwaschenes XL-Shirt und Nichtfrisur) und surfte im Internet. Oder, genauer gesagt, las er einen Artikel von mir auf PlanetMTG! Allerdings anscheinend ohne zu bemerken, dass der Autor mit ihm in einer Vorlesung saß. Zwischen uns saß nämlich eine blonde Dame mit diversen Vorzügen, die stirnrunzelnd schaute, was sich ihr Sitznachbar so anguckte und mich dann verächtlich angrinste. Merkwürdige Situation alles in allem, aber ich konnte ihre Aufmerksamkeit dann glücklicherweise von dem anderen Herrn weglenken, so dass ich in keine Erklärungsnot geriet...
In eine solche gerät man natürlich immer, wenn man gefragt wird, was man denn so am Wochenende macht und wahrheitsgemäß antwortet etwas in der Richtung „es gibt da so'n cooles Sammelkartenspiel...“ oder „in Brüssel Pappkarten drehen“ oder „in Brüssel ist voll das derbe Pappkartendreherevent“. Besser heißt es: „Wir waren zu fünft in Brüssel, leckeres Bier trinken, die besten Pommes der Welt essen und die Stadt angucken“.
So that's what we did.
Am Sonntag könnte man bei einem Grand Prix natürlich alles mögliche machen, Alex und ich entschieden uns natürlich für die mondänste Lösung: Ausschlafen und dann Sightseeing zu machen. Axel und Markus entschlossen sich für Siteseeing, wo sie sich beim selben Booster Draft anmeldeten und das Finale splitteten. Fabio musste ja sowieso zur Site, um den zweiten Tag zu spielen.
Also waren es aus unserer Gruppe nur wir zwei, die den strahlenden Sonnenschein ausnutzten, um tatsächlich auch was von der Stadt zu sehen. Europaparlament, Königspalast, Innenstadt. Und das Militärmuseum hatte unseren Besuch ebenfalls verdient. (Eintritt kostenlos!)
Aber noch einmal zurück zu good ol' Faust und zur Fleischeslust! Ich war letztes Wochenende im Theater (Faust 1), und da gab es natürlich direkt jede Menge Sex, mit Orgien, Sadomaso und allem drum und dran. Am besten hat mir persönlich aber der Mephisto gefallen, nur echt mit Kuhfüßen, Stringtanga und einem riesigen Gummipenis umgebunden. Erst später kam ich darauf, an wen er mich erinnerte: Die Assoziation mit dem Riesenpenis war einfach zu mächtig.
Jawoll!
Wo wir auch schon bei meinem Deck wären: Mein Deck sah ziemlich so aus wie ein misslungener Draft. Im Grunde wie der von letzter Woche: Mal wieder der typische Fall, ich bekomme im ersten Booster doppelt Jaws of Stone und jede Menge dickes Schwarz gepasst und mein rechter Nachbar ist rotschwarz. (?!?!??). Nun, Bomben hatte das Deck dann genug, nur fehlte eben einfach die Kreaturenbasis völlig, dadurch dass ich im dritten Booster total abgeschnitten war.
Mein Grand-Prix-Deck hatte wohl jemand auf genau diese Weise zusammengedraftet... Aber, mit von der Partie war immerhin der Riesenpenis!
| | | | 10 Mountain
8 Swamp
1 Scuzzback Scrapper
1 Vexing Shusher
1 Pili-Pala
1 Cinderbones
1 Tattermunge Duo
1 Boggart Arsonists
1 Wingrattle Scarecrow
1 Blistering Dieflyn
1 Demigod of Revenge
2 Cultbrand Cinder
1 Grief Tyrant
1 Oona, Queen of the Fae
1 Morselhoarder
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1 Fate Transfer
1 Beseech the Queen
1 Ember Gale
1 Firespout
1 Gloomlance
1 Elsewhere Flask
1 Corrupt
1 Jaws of Stone
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Das sieht nicht nur so aus, das ist auch tatsächlich so: Die Manakurve ist unter aller Sau. An wirklich guten 3-Drops habe ich nur das Tattermunge Duo, von 2-Drops überhaupt nicht zu reden: Da gibt es nur Pili-Pala und den Vexing Shusher, der aber doppeltes Rot kostet. Cinderbones ist da schon sehr solide – und obendrein deswegen, weil man in der vierten Runde ohnehin nichts anderes machen kann als regenerieren: Blistering Dieflyn ist der einzige 4-Drop. Und der ist natürlich sehr gut, wenn man in der Defensive ist.
Aber zu den positiven Seiten des Decks: Corrupt, Jaws of Stone plus Elsewhere Flask und dazu Beseech the Queen, um das fehlende Bestandteil zu suchen – das hört sich sehr solide an, und das war es auch. Firespout ist ebenfalls eine Karte, die einen zu Anfang des Spiels entstandenen Tempoverlust leicht wieder reinholt. Und dann gibt es natürlich noch die Rarebomben: Den guten Demigod of Doom (wenngleich dieser in einem aggressiven Deck noch mal deutlich besser wäre) und Oona, die offensichtlich der Allstar des Decks ist.
Witzigerweise ist gerade für dieses Deck die ewige Diskussion über die Schnelligkeit, die in letzter Zeit ziemlich viel Gesprächsstoff bot, aber eigentlich meiner Ansicht nach überhaupt keine wirklichen Erkenntnisse über das Format hervorbrachte, höchst brisant. Im Nachhinein fand ich es ziemlich überflüssig, darüber zu reden, ob „das Format“ tatsächlich eine langsame oder eine schnelle Spielumgebung sei, weil die Debatte zu wenig praxisbezogen war und an zu wenigen Einzelkarten orientiert. Aber die Stärke dieses Sealeddecks steht und fällt mit der Antwort auf die Frage: Gibt es viele Sealeddecks, die einen überrannt haben, bevor es seine Lategame Power entfalten kann oder gibt es solche selten? Im zweiten Fall sehe ich das Deck durchaus in der Lage, sich durchzusetzen.
Noch mal zur Verdeutlichung die Manakurve:
Hier fällt nicht nur auf, wie teuer die Kreaturen im Durchschnitt sind, sondern vor allem, dass die Sprüche so teuer sind! Alle gute Karten kosten leider fünf oder mehr Mana, davor sind Tattermunge Duo und Firespout die einzigen wirklich boardrelevanten Karten.
Leider konnte ich an der Sache aber gar nichts ändern: Die wirkliche Lategame Power befand sich absolut in schwarzer Hand; in dieser Farbe gab es aber wiederum kein Early Game. In Grün, Weiß und Blau gab es jeweils einige gute Kreaturen im Zweimanaslot, aber überhaupt nichts darüber. Ich habe das Deck verschiedenen Leuten gezeigt, und das Fazit war, dass es einfach nicht besser ging.
Kurzes Zwischenfazit: Biertechnisch gesehen war der Grand Prix ein voller Erfolg. Und auch die dicken fetten belgischen Pommes mit Sauce Andalouse waren großartig. Und auch vom Preis her war alles super: Unser Schlafplatz war eine private Wohnung eines Arbeiters im Weinberg der EU, den Axel noch aus Schülertagen kannte. Er war während des Wochenendes in Urlaub, so dass wir anderen ihn nicht einmal kennen lernen konnten, in der Wohnung zu übernachten, ging aber trotzdem klar, zum humanen Preis eines Mehrkornbrotes und eines Kastens Potsdamer Rex Pils, die als Gastgeschenk mitzubringen waren (er wollte Potsdamer Bier haben – wir hätten ihm auch etwas Vernünftiges besorgt).
Die Wohnung war recht zentrumsnah gelegen und man hatte vom Balkon aus einen wunderbaren Blick auf das sonnige Brüssel. Zum Messegelände war der Weg zwar etwas weiter, aber die U-Bahn chauffierte einen ohne Umsteigen dorthin. Vor allem aber stellte Axel – der sich vor Ort auskannte, weil er selbst schon einmal in Brüssel gelebt hatte – mit Entsetzen fest, dass sein Freund in der Nähe des besten Brüsseler Frühstückslokals wohnte!
Leider – und dieses leider muss ich sehr betonen – reichte die Zeit nicht zum Frühstücken und auch nicht zum Einkaufen. Weshalb wir ungespiesen zur Site kamen. Vor dem Deckbau liefen wir zu dritt in die Richtung des großen Kinos, was natürlich geschlossen hatte, und an das sich eine Art Fressmeile anschloss – wo natürlich auch noch alles verrammelt war. Alles? Nein! Ein kleiner Crêpesladen hatte die Tür einen Spalt weit offen, durch den wir uns auch direkt zwängten, um das Einzige zu erstehen, was die des Englischen nicht mächtigen Besitzer anzubieten hatten: Einen Crêpe mit Puderzucker.
Beinahe hätte ich an dieser Stelle schon das Thema für einen einzelnen Artikel gehabt, denn wir zahlten dem Besitzer (der sehr freundlich war und uns noch einen kleinen Teil des Preises erließ) 10 Euro und bekamen 15 zurück. Bingo! Crêpes + 5 Euro geschenkt bekommen, das nenne ich einen Start in den Tag! In Wirklichkeit verklickerten wir den netten Herrn aber (mit Händen und Füßen – insgesamt recht handgreiflich) dass wir mit einem Zehner und nicht mit einen Zwanziger bezahlt hatten. Kein Artikel zum Thema „Crêpeskauf und Moral“ also. Wir konnten uns jedenfalls gut fühlen, was vielleicht mehr wiegt als 10 Euro geteilt durch drei...
Danton: Und das Laster! Es gibt nur Epikuräer,
und zwar große und feine, Christus war der feinste;
das ist der einzige Unterschied,
den ich zwischen den Menschen herausbringen kann.
Dann aber durfte gezockt werden! Und die ersten beiden Runden wurden auch direkt gewonnen, indem ich jedes Spiel in Runde 5 meinen Riesenpenis der Rache auf den Tisch knallte. Dann war die Ära des Halbgottes um, dafür entschloss sich jetzt Oona, mir regelmäßig beizustehen.
Eine lustige Situation aus einer der ersten Runden: Mein Demigod hat schon ordentlich reingeschlagen, dann aber sieht es so aus, als könnte mein Gegner mit einer Mistmeadow Witch stabilisieren. Ich ziehe aber Ember Gale, er slidet seine Hexe aus – und nicht meinen Angreifer – und stellt dann verdutzt fest, dass er genau tot ist, weil seine Kreaturen nicht blocken können...
Ab da geht es bergab. Ich spiele in Runde 4 gegen Tommi Lindgren aus der Schweiz, gegen den ich schon einmal beim Spiel um die Top 8 bei einem PTQ in Paris gesiegt hatte. (Natürlich im Boros-Mirror. ) Er ist über Rating für die Pro Tour Hollywood qualifiziert, was schon eine ziemliche Leistung ist, schaffe ich es doch aller Vorraussicht nach nicht einmal für die DM.
Sein Deck ist schwarz/rot mit Blau, allerdings hat seines einige frühe Drops mehr, so dass ich jedes Spiel recht viel frühe Schadenspunkte einstecken muss. Im ersten gewinne ich dann mit Oona, im zweiten zeigt sich Oona ebenfalls, aber ich werde von Burn Trail ausgebrannt, bevor Oona das Spiel gewinnen kann. Der Verlauf des dritten ärgert mich noch immer ein wenig, weil ich es hätte gewinnen können. Das Problem: Next-Level-Thinking.
A well-known scientist (some say it was Bertrand Russell) once gave a public lecture on astronomy.
He described how the earth orbits around the sun and how the sun, in turn, orbits around the center of a vast collection of stars called our galaxy.
At the end of the lecture, a little old lady at the back of the room got up and said:
"What you have told us is rubbish.
The world is really a flat plate supported on the back of a giant tortoise."
The scientist gave a superior smile before replying, "What is the tortoise standing on?"
"You're very clever, young man, very clever," said the old lady. "But it's turtles all the way down!"
Stellt euch folgendes Pausenhofspiel vor: Einer versteckt eine Anzahl Murmeln in seiner Hand und lässt den anderen raten, ob die Summe gerade oder ungerade ist. Der Gewinner bekommt eine Murmel von anderen. Es gibt eine Geschichte von Edgar Allan Poe, in der er schildert, wie ein Junge sehr gut in dem Spiel war: Zunächst rät er ungerade und verliert. Beim zweiten Mal kombiniert er aber richtig, dass der Ideenreichtum seines Gegners nur so weit reicht, einfach von gerade auf ungerade zu wechseln, rät ungerade und gewinnt. Bei einem Dummkopf der „nächsthöheren Sorte“ denkt er sich: „Wahrscheinlich wird auch dieser zuerst die Idee haben, von gerade auf ungerade zu wechseln. Dann wird er sich aber denken, dass diese Strategie doch zu einfach zu durchschauen wäre und einfach bei gerade bleiben“. Der Junge rät gerade und gewinnt.
Natürlich besteht der Schlüssel zum Erfolg darin, richtig einzuschätzen, auf welcher Ebene der andere gerade ist. Gleichfalls muss der, der die Murmeln hinter dem Rücken versteckt, natürlich dem Ratenden immer eine Stufe voraus sein. Man muss gerade richtig denken und den Gegner da treffen, wo er gerade ist, denn zu weit denken schadet gleichermaßen wie zu kurz denken.
In unserem Magic-Murmelspiel ergab sich folgende Situation: Mein siebenmal pumpbarer Blistering Dieflyn greift zusammen mit Cultbrand Cinder an, um ihn von seinen zehn Lebenspunkten ins Nirvana zu katapultieren. Und er lässt den Cinder einfach durch, anstatt mit seinem eigenen 3/3-Menschenesel zu blocken, so dass er tot wäre, wenn ich den Dieflyn voll aufplustere! Offen hat er fünf Mana, darunter diverse blaue und es ist klar: Wenn er mir Consign to Dream oder Aethertow zeigt, bin ich so ziemlich raus, da ich nichts mehr nachlegen kann und ihn auch nächste Runde nicht umbringen kann – ich selber bin nur noch auf so wenig Leben, dass ich aufpassen muss.
Was macht man in dieser Situation? Wenn ich voll pumpe, und er hat etwas, sieht es richtig schlecht aus. Wenn ich einfach nur vier Schaden mache und Oona nachlege, nehme ich mir die Chance, ihn zu töten. Aber besteht diese Chance überhaupt? Er könnte doch nie im Leben den Angreifer durchlassen, wenn er dann on board tot ist und nichts hat um sich zu retten! Aber was ist, wenn er sogar darauf spekuliert, dass ich mich nicht traue, mich voll für den Dieflyn auszutappen, um keine seiner Kreaturen traden zu müssen und für den Rückangriff die volle Power zu haben (evtl. mit Burn Trail dabei).
Die Auflösung ist ziemlich banal: Er hat einfach übersehen, dass der Dieflyn auch für schwarzes Mana pumpen kann! Meine Oona wird von Burn Trail entsorgt und er gewinnt zwei Runden später durch ein getopdecktes Torrent of Souls, in der Runde bevor er selbst gestorben wäre.
Nachdem sich dies alles ereignete, war die Euphorie verflogen, die es bisher geschafft hatte, meinen Hunger zu unterdrücken und die Erschöpfung brach sich mit Macht Bahn. Außer dem einen mageren Crêpe zum Frühstück hatte ich den ganzen Tag noch nichts gegessen. Ein unmögliches Essensangebot hatte der Stand im oberen Geschoss der Halle: 5,90 Euro für ein Käsebaguette, 5,50 Euro für ein Sandwich? Es gibt Grenzen! Noch nie habe ich bei einem Grand Prix so teures Catering erlebt. Essen gab es dementsprechend erst, als der Nachmittag schon weit fortgeschritten war. Fabio war zwischen den Runden den etwas weiteren Weg zum Supermarkt gelaufen und hatte eingekauft. Rechtzeitig zum Rundenbeginn war er dann zwar nicht zurück, aber Fabio on fire gewann auch diese Runde und schaffte es dann tatsächlich zum 8-1 am ersten Tag!
Nach meinem 3-1 schaffte ich es noch zum 4-1, indem ich mit Beseech the Queen mein Pili-Pala suchte, um Firespout mit grünem Mana spielen zu können (die Elsewhere Flasche war schon leer), verlor dann aber zweimal in Folge und droppte dann. Mein Deck hatte seinen Meister gefunden: Beides waren Beatdowndecks, denen ich einfach nicht genug in den Weg stellen konnte. Zunächst ein schwarzblaues Deck, was mir immer Inkfathom Infiltrator und Wingrattle Scarecrow hinlegte, gegen die ich große Probleme hatte. Ich konnte immer etwa eine Runde zu spät stabilisieren.
Wirklich ärgerlich endete der Tag aber für Markus, auf seinem ersten Grand Prix: Nachdem er die fünfte und die siebte Runde verloren hatte, fand er sich im Spiel um Tag 2 wieder. Sein Deck war eine rotgrüne Monstrosität mit Din of the Fireherd, einigem Removal, Manabeschleunigung und jeder Menge dicken Männern. Und gesplashtem Torture, was er sich einfach nicht ausreden lassen wollte...
Aber das Deck war einfach zu gut, und so saß er in der letzten Runde zwischen Olivier Ruel und Andre Müller im Spiel um Tag 2. Und sein Gegner hatte absolut keine Chance! Markus' Sieg war sowieso seit Runden absehbar, weil er jede Runde eine zusätzliche Karte mit Illuminated Folio zog, aber anscheinend hatte er noch Lust etwas länger zu spielen. Sein Gegner war wohl ein Bekannter von Arnost Zidek; der jedenfalls stand hinter ihm und kam gar nicht heraus aus dem Kopfschütteln. Aber Markus konnte einfach nicht verlieren. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem er etwa 20 Power auf dem Tisch hatte und der Gegner ein leeres Board und keine Handkarten.
Die Enttäuschung aber kam viel später, nämlich in der Metro. Hier erfuhren wir per SMS, dass Markus den zweiten Tag um drei Plätze verpasst hatte.
Aber immerhin einer aus unserem Auto war oben dabei: Fabio ist als 16. für die Pro Tour in Berlin qualifiziert! Und sehr groß auch Holgers Spiel um die Top 8: Er wird gerade total abgefertigt von zwei Kreaturen mit Power of Fire gegen seine Armee von 1/1 Männern, da kommt von oben Jaws of Stone, was mit acht Schadenspunkten für den absoluten Wrath of God sorgt und sogar noch einen Schaden an den Kopf schießen kann. Herzlichen Glückwunsch für diesen souveränen Sieg und das Hochhalten der deutschen Flagge dabei!
Und was bleibt uns, dem dummen Rest? Die wir wieder einmal leer ausgingen? Nun, ich bemühe ihn noch einmal:
Du hörest ja, von Freud ist nicht die Rede.
Dem Taumel weih ich mich, dem schmerzlichen Genuss,
Verliebtem Hass, erquickendem Verdruss!
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