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Standard Pischner bei der DM (1): Viel Skill, ein bisschen Pech von Andreas "Zeromant" Pischner |
08.09.2008 |
(Dies hier ist der Bericht, der sich auf das eigentliche Turnier fokussiert. Den, der sich mit dem Drumherum beschäftigt, findet Ihr an anderer Stelle.)
Der Wecker klingelte viel zu früh..
Eineinhalb Stunden später registrierte ich ein monogrünes Deck. Warum Monogrün? Die Antw.ort lautet: Weil ich LUST dazu hatte! Ich wollte mit Nettle Sentinel. und Groundbreaker. spielen, solange diese beiden sich noch im selben Standard-Environment befanden.
Mir war klar, dass das keine weitsichtige Metagame-Entscheidung war – ich erwartete, dass bei der DM sich die Spieler nun doch auf das rote Deck eingestellt hatten, was einerseits dazu führte, dass es nicht mehr ganz so häufig vertreten sein würde (und wegen seines guten Matchups gegen Rot spielt man ja Grün), andererseits vor allem aber auch dazu, dass ich eine Menge schlechte Matchups hätte, da nun einmal viele Maßnahmen, die gegen rote Aggro greifen, auch gegen grüne Aggro gut sind. Okay, Burrenton Forge-Tender. natürlich nicht, aber generell schon.
Ich wollte aber einfach Spaß haben, und grüne Aggro hatte ich auf einem Turnier nicht mehr gespielt, seit... seit... ich bin mir nicht sicher, ob ich es ÜBERHAUPT jemals gespielt hatte, selbst zu jener Zeit, als Stompy noch eine valide Wahl im Metagame gewesen war! Ich wollte einfach nach einem Wrath of God. Might of Old Krosa. auf Groundbreaker. spielen. Pischners innerer Timmy.
Ich orientierte mich also eng an Bodo Rösners Kopenhagen-Deck. So sah meine Liste aus:
| | | | 16 Snow-Covered Forest
4 Treetop Village
1 Pendelhaven
4 Nettle Sentinel
4 Twinblade Slasher
4 Llanowar Elves
4 Wren's Run Vanquisher
4 Bramblewood Paragon
2 Talara's Battalion
4 Boggart Ram-Gang
4 Groundbreaker
3 Might of Old Krosa
3 Giant Growth
2 Garruk Wildspeaker
1 Tower Above
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4 Snakeform
3 Seal of Primordium
2 Wheel of Sun and Moon
3 Pithing Needle
3 Guttural Response
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Die minimalen Veränderungen will ich rasch erklären:
1. Schneebedeckte Länder. So lange ihr Nachteil gegenüber der regulären Variante exakt KEINER ist, und die Chance, dass ein Gegner deswegen Karten aus meinem Deck erwartet, die nicht darin sind, größer als Null, spiele ich sie. Snow-Covered Lands als Basics sind eine richtig, richtig dumme Idee der Designer gewesen, und mit Coldsnap. wurden sie zwar erheblich spielbarer gemacht, aber keineswegs sinnvoller.
2. 3/3 satt 2/4 bei den Growth-Effekten. Hier könnte ich endlose Sätze damit vollkleistern, was ich dachte, was sich Bodo (bzw. MiDi) bei dieser Verteilung gedacht hatte, und was ich dachte, warum ich in dem Metagame, das ich erwartete, vielleicht doch lieber ein Might mehr haben wollte, und ich könnte auf Synergien und Antisysnergien zum Beispiel mit Nettle Sentinel. oder Talara's Battalion. eingehen, aber bleiben wir ehrlich: Ich habe meinem Bauchgefühl vertraut, und 3/3 gefiel mir besser.
3. Tower Above. über Stonewood Invocation. Diese Entscheidung habe ich hingegen sehr bewusst getroffen. Beide Sprüche tun etwas, was der jeweils andere nicht kann. Dabei kann Tower Above. als Creature-Removal fungieren – etwas, was in Grün eine wirkliche Seltenheit, und deswegen um so wertvoller ist! – aber letztlich wollte ich einfach nur ein Mana sparen. Diese Entscheidung sehe ich als bestätigt an – vier Mana für einen Trick ist einfach zu viel in diesem Deck, und Tower Above. als selbständiges Play ist einfach flexibler.
4. Das Sideboard. Ich mochte die Faerie Macabre. nicht (und Bodo mochte sie auch nicht). Ich weiß nicht genau, was Reveillark. gegen mich hereinsideboardet, aber es wird wohl kein Enchantment-Removal sein, und Cryptic Command. kann zwar alles, aber eben auch nicht alles gleichzeitig, deswegen wollte ich lieber ein frühes Wheel of Sun and Moon. legen und die gesamte Engine abschalten, anstatt vier Sideboard-Slots für rein reaktive Karten zu behalten, die ich in dieser Menge gar nicht ins Deck nehmen wollte. Mit Snakeform, Seal of Primordium. (wichtig wegen Teferi's Moat, aber auch so schadet es nie etwas, eine frühe Linse damit zu zerstören) und Guttural Response. besitze ich genügend andere Möglichkeiten, in diesem Matchup mit meinem Gegner zu interagieren – mehr, als ich einsideboarden wollte jedenfalls. Generell tendiere ich in einem aggressiven Deck zu drei als der richtigen Anzahl für eine Hate-Karte, die den Gegner nicht völlig handlungsunfähig macht – lieber gar keine Sideboardkarte ziehen und gewohnt druckvolle Starts herauslassen, als sich selbst mit zu viel Sideboard zu bremsen. Die vierte Snakeform. allerdings blieb drin, um diese Karte gegen Rot eins zu eins gegen Groundbreaker. austauschen zu können – das einzige Matchup überhaupt, welches ich „getestet“ hatte, und in dem Groundbreaker. mir essenziell als „Win More“ erschienen, während Snakeform. ein mir entgleitendes Spiel noch kippen konnte.
Damit wagte ich mich dann in den Constructed-Teil meiner ersten DM seit... seit... also, wir haben damals Invasion-Invasion-Planeshift. gedraftet...
(Ein Disclaimer hier: Ich besitze zwar noch die (meisten) Zettel mit den Lebenspunktestände der einzelnen Runden, aber ich verlasse mich in den Spielbeschreibungen auf mein schlechtes Gedächtnis. Deswegen kann es gut sein, dass einige Details nicht exakt wiedergegeben werden, oder dass ich gar Gegner durcheinander bringe! Die generellen Aussagen allerdings sind immer richtig – welche Spiele knapp waren, welche Karten eine Schlüsselrolle spielten usw.)
1. Runde: Jan Sudmann mit Mono-R.
Na also – das ist doch das Matchup, dessentwegen ich heute Forests. tappe! Jan kommt auch gleich einmal zu spät und kassiert dafür einen Game-Loss. Danach gleicht er mühelos zum 1:1 aus, und im letzten Spiel bringt er mich mit Unwilling Recruit. und Flame Javelin. auf genau einen Lebenspunkt (den er mir eine Runde zuvor bei einem unsauberen Angriff „geschenkt“ hat), bervor er mir die Hand entgegenstreckt. Okay... so hatte ich mir das aber nicht vorgestellt mit meinem guten Matchup! Ein Game-Loss für meinen Gegner, ein klar gewonnenens Spiel für ihn und eines, dass er hätte gewinnen können... wasndalos?
Wir machen noch zwei Spiele so und ich stampfe ihn nieder. In diesen insgesamt vier ausgespielten Partien sehe ich übrigens keinen einzigen Giant Growth. oder Might of Old Krosa, was natürlich erklärt, warum ich mich so schwer getan habe, aber dafür jedes Mal das eine Pendelhaven, welches mir effektiv den Arsch rettet. Später wird mir zugetragen, dass die Entwickler dieses Decks jetzt ein zweites Pendelhaven. spielen – zu Recht!
1-0
2. Runde: Manuel Wolf mit Kithkin.
Über Kithkin hatte ich auch als Deckwahl nachgedacht, aber keine wirklichen Vorteile gegenüber Mono-G gesehen. Hmm... da hatte ich wohl den direkten Vergleich vergessen! Manuel eröffnet mit Figure of Destiny, Wizened Cenn, noch einem Cenn plus Windbrisk Heights. und dann Wilt-Leaf Liege. aus den Heights sowie noch ein paar Chumpblockern... äh... ja. Ich kann auch mit Groundbreaker. und Batallion plus Might einfach nicht mithalten. Als ich ihn darauf anspreche, wie gut er gezogen hat, meint er, das sei kein guter Draw gewesen! Ich bin da dann doch anderer Meinung...
Im zweiten Spiel zeigt sein Deck dann, dass es auch tatsächlich weniger gute Draws hinlegen kann. Er eröffnet mit zwei Cenn, die gegen meine rasche, Paragon-gestützte Offensive versuchen, geschickt abzutauschen. Ich habe die Snakeform, die drei zu eins (plus ein bisschen Trampelschaden) abtauscht und das war's.
Im dritten Spiel habe ich dann den Traumstart: Erste Runde Llanowar Elves, zweite Runde Nettle Sentinel. + Talara's Battalion, dritte Runde Garruk Wildspeaker, zwei Länder enttappt, Might of Old Krosa. auf das Battalion, Twinblade Slasher. Geht es besser? Bei mir nicht, denke ich. Manuel allerdings hatte mit Burrenton Forge-Tender, Cenn, Heights + Cenn eröffnet. Seine Kritter greifen jetzt alle meinen Garruk an, den ich dann auch gleich sterben lassen kann, aus den Heights kommt eine Spectral Procession, und aus den Ländern kommen noch mehr Blocker. Tja. Das Matchup ist kaum gewinnbar für Grün, weil ich an seine Cenns und Lieges eben nicht herankomme und er mich mit Tokens überfliegen kann. Wirklich schneller als er bin ich auch nicht.
1-1
3. Runde: Sebastian Mattes mit Roots-Lark.
Welches Deck Sebastian eigentlich spielte, musste er mir hinterher sagen, denn zu sehen bekam ich nur bunte Länder und Wall of Roots. Im ersten Spiel mulligant er auf fünf. Im zweiten spielt er zwar ohne diesen Kartennachteil, aber der Spielverlauf ist immer der gleiche: Ich habe einen schnellen Start, seine Walls blocken und sterben an Riesenwüchsen, und er ist in kürzester Zeit tot.
2-1
Nun ja, zwei zu eins für das „Fun-Deck“ ohne Playtesting, damit konnte ich ja wohl zufrieden sein! Jetzt war ich aber auf den Draft gespannt. Mein letzter Draft muss wohl aus dem November des vorigen Jahres datieren – immerhin mit Lorwyn, aber ohne M.orningtide, und vor allem nicht mit deutschen Karten! Ich würde in diesem Draft immer wieder wertvolle Sekunden bei meinen Entscheidungen verlieren, die ich benötigte, um die Karten in meiner Hand zu identifizieren... würg!
Wie auch immer, in diesem Draft wurde mir der Weg von den Packs und meinen Nachbarn doch sehr angenehm geebnet. Ich öffne einen Wren's Run Packmaster, und da sich in diesem Booster weder eine Nameless Inversion. noch ein Mulldrifter. befinden, die mich noch einmal zum Nachdenken gebracht hätten, ob ich den Spoiler nehmen sollte oder die flexiblere Powerkarte, lasse ich mich mit Elfen ein. Im zweiten Booster picke ich dann folgerichtig Elvish Harbinger. über Moonglove Extract. Ich glaube, bereits der nächste enthielt dann einen Changeling Titan, und noch ca. zwei Booster später schiebt mir Christian, mein rechter Nachbar, einen Incremental Growth. zu, den er, wie er mir später sagt, als eindeutiges Signal verstanden wissen wollte – ja, das hat dann wohl auch geklappt! Außer Grün bekomme ich dann nur noch ein bisschen Schwarz zu sehen, unter anderem einen Weed Strangle, den ich zugunsten eines Lignify. verschmähe, um on-color zu bleiben, sowie zwei Boggart Loggers, die dermaßen spät vorbeikommen, dass ich sie als weiteres Signal auffassen muss. An irgendeiner Stelle gerät zwar noch ein Consuming Bonfire. in meinen Pool, aber ich interpretiere da nichts hinein.
Von links sehe ich dann einen Dountless Dourbark, Wren's Run Vanquisher, Jagged-Scar Archers. und Final Revels. und sehe mich in Gb Elfen zementiert. Ärgerlich ist nur, dass meine Elfen im 2- oder 3-Mana-Slot fast alle weniger beeindruckend sind.
Deswegen verdrafte ich mein Deck im dritten Booster ein wenig: Ich greife mir einen Blightsoil Druid, um meine Lücke auf zwei Mana zu überspringen – was prinzipiell eine gute Idee ist – und sehe mich daher in GB, mit großem B, denn Manabeschleunigung bringt halt nichts, wenn man sie splasht. Dadurch lasse ich mir zwei Elvish Warrior. entgehen, die im Rückblick meinem Deck die letzten Prozentpunkte zu einem exzellenten Deck gegeben hätten. Erst beim Deckbau merke ich, dass ich Schwarz eigentlich nur splashen will – das passiert halt bei mangelnder Praxis.
Hier also mein Deck:
| | | | 10 Forest
4 Swamp
1 Wanderer's Twig
1 Springleaf Drum
2 Heritage Druid
1 Warren-Scourge Elf
1 Wren's Run Vanquisher
1 Elvish Harbinger
2 Elvish Branchbender
1 Jagged-Scar Archers
1 Lys Alana Bowmaster
1 Winnower Patrol
2 Moonglove Changeling
1 Ghostly Changeling
1 Cloudcrown Oak
1 Dountless Dourbark
1 Wren's Run Packmaster
1 Changeling Titan
1 Revive the Fallen
1 Lignify
1 Cloak and Dagger
1 Obsidian Battle-Axe
1 Final Revels
1 Incremental Growth
1 Violet Pall
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1 Shimmering Grotto
1 Elvish Eulogist
1 Warren-Scourge Elf
1 Gilt-Leaf Seer
1 Spring Cleaning
1 Prickly Boggart
2 Scarred Vinebreeder
1 Blightsoil Druid
2 Boggart Loggers
1 Hornet Harasser
1 Weed-Pruner Poplar
1 Morsel Theft
1 Forfend
1 Soaring Hope
1 Consuming Bonfire
1 Stinkdrinker Daredevil
1 Giant's Ire
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Mit den vielen Changelings konnte ich sowohl Cloak and Dagger. sinnvoll benutzen (die Axt sowieso), als auch meinen Dourbark gelegentlich trampeln lassen. Grotto, Blightsoil Druid. und Harasser fielen meiner Erkenntnis zum Opfer, dass ich eigentlich fast monogrün war. Die beiden Loggers waren exzellentes Sideboard, hatten aber im Hauptdeck nichts verloren. Die Poplar war eine knappe Entscheidung, aber ich wollte mein Deck nicht weiter verkloben – starke 5-Mana-Sprüche hatte ich genug, und der Effekt der Pappel ist ja auch nicht in jeder Situation hilfreich. Ich habe sie dann bei entsprechend passendem gegnerischen Deck gegen Cloak and Dagger. hereingenommen.
Das Deck ist wirklich sehr stark, und wenn ich den 2-Mana-Slot noch mit Elvish Warrior. aufgefüllt hätte, dann hätte eigentlich nur noch ein bisschen billiges schwarzes Removal zum perfekten Deck gefehlt (ich habe einmal ein Pack's Disdain. für den Bowmaster durchgegeben, erinnere ich mich – eine schwierige Entscheidung, aber der Bowmaster kann eben Spiele im Alleingang gewinnen).
Mein Abschneiden damit will ich zusammenfassend beschreiben, da ich meine Gegner eh durcheinanderbringen würde:
Ich habe gegen Mitja Henn, Jörg Unfried und Manfred Hermann jeweils 2:0 gewonnen, und gegen Christian Hilbert (der mit seinen klaren Signalen dafür gesorgt hatte, dass wir uns aus dem Weg gingen und beide sehr gute Decks bekamen) 1:2 verloren.
Zack, Bumm! |
Christian hatte ein sehr aggressives RW gedraftet. Im ersten Spiel zauberte er aus einem eigentlich gestallten Board, das auf lange Sicht natürlich mich bevorteilte, mit Hilfe von Roar of the Crowd, Rivals' Duel. und Caterwauling Boggart. einen Sieg hervor. Im zweiten packte er das ganze Board mit seinen Kreaturen voll. Ich habe praktisch nichts, aber er begeht den entscheidenden Fehler, leert seine Hand und tappt sich aus, so dass ich mit Final Revels. den einseitigen Wrath machen kann, nach dem dann Ruhe herrscht. Er hatte einen Cenn's Tactician. gehabt, der mindestens eine seiner Kreaturen hätte retten können, und mit seiner Boardpräsenz auch ohne Nachlegen weiterer Critter gewonnen, deswegen war es falsch gewesen, nicht um die Uncommon Revels herumzuspielen – alles andere hätte mir eh nicht mehr geholfen!
Im dritten Spiel gab es dann zwei Schlüsselszenen. Einmal wurde mir gesagt, ich hätte einen Fehler gemacht – wo ich völlig anderer Meinung bin – und einmal HABE ich einen Fehler gemacht, und zwar einen dicken und dummen, der mich das Spiel kostete. Die erste Situation: Das Board ist gestallt. Bei Christian liegen ein halbes Dutzend Kreaturen, bei mir ein paar weniger, aber teilweise größere (4/3 Winnower Patrol, Cloudcrown Oak). Eine von Christians Kreaturen ist ein Meadowboon, eine ein Mudbutton Torchrunner. Ich entscheide mich, Final Revels. zu spielen, wohl wissend, dass dann auf dem Tisch nur sein Boon und eine meiner Kreaturen übrig bleiben. Meine Oak überlebt, und ich greife damit in das Elemental an und leere den Tisch.
Mir wurde gesagt, ich hätte das bleiben lassen und einfach abwarten sollen, und das sehe ich überhaupt nicht so! Genau aus einem solchen Stall heraus hatte Christian das erste Spiel gewonnen. Als ich die Revels spielte, hatte er zwei Handkarten, und ich hatte zwei. (Und meine waren Violet Pall. und Moonglove Changeling.) Ich leere das Board, wir haben gleich viele Handkarten, eine von meinen ist eine gute Kreatur und eine ist ein exzellentes Removal mit ein bisschen Kartenvorteil. Mein Deck hat das bessere Lategame. Alleine diese Gründe hätten bereits ausgereicht, das Revels zu spielen, bevor ich wieder von einer Kombination aus Stallbreakern überrant werde, finde ich.
In diesem Fall allerdings ist da noch der Meadowboon. Ich war mir nach dem Spielverlauf recht sicher, dass Christian zur Zeit keine Möglichkeit hatte, ihn selbst umzubringen, aber das war nur eine Frage der Zeit. Wenn ich Revels spiele, und er als Antw.ort darauf seinen Meadowboon. mit zum Beispiel Shard Volley. tötet (den ich im ersten Spiel gesehen hatte), dann werden seine beiden Adder-Staff Boggart. (für die Christian IMMER den Clash gewonnen hat!) 4/3, und meine Revels gehen nach hinten los. Ein Rivals' Duel. mit seinem Boon würde mir auch nicht bekommen, das zu ziehen darf ich ihm also auch keine Zeit geben. Ehrlich gesagt, wundere ich mich nur, dass Christian meine Oak mit seinem Boon abgetauscht hat, aber offenbar hatte er keine Kreaturen zum Nachlegen in der Hand.
Das Problem ist allerdings, dass Christian für meinen Changeling ein Removal topdeckt, und dass ich danach das berühmte halbe Dutzend Länder in Folge ziehe – Moment, das ist nicht ganz richtig: Exakt in der Runde nach den Revels ziehe ich Incremental Growth... bäh! In der Zwischenzeit betritt bei ihm ein Kithkin Greatheart. den Tisch, der bald von einem Riesen unterstützt wird. Ich riskiere mit nur einem Elfen auf dem Tisch meinen Packmaster, für den Christian jetzt leider Shard Volley. hat, und DA kommt der spielentscheidende Fehler: Ich denke nicht daran, mir als Antw.ort darauf mit meinem freien Mana noch ein Wolf-Token zu machen! Ich verliere dieses Spiel, nachdem ich einen unbefriedigenden Incremental Growth. spielen muss, und mit einem nutzlosen Changeling Titan. in der Hand. Ja, der einsame Wolf hätte dieses Spiel gewonnen. Ja, ich bin doof.
Apropos doof: Einer meiner Gegner hatte einmal einen schwachen Start. Bei mir liegen zwei Heritage Druid. und ein Jagged-Scar Archers; bei ihm ein Moonglove Extract, sonst nur Länder.
...ich spiele Weed-Pruner Poplar. Ist DAS doof oder was? Offenbar wollte ich meine Archers nicht behalten... Da allerdings zieht mein Gegner einen Mothdust Changeling, spielt ihn aus – und zuckt zusammen. Für einen Augenblick schauen wir uns in dem Versuch an herauszufinden, wer von uns beiden blöder ist. Ich töte dann dankbar seinen Changeling, spiele Revels für +2/+0, und auch wenn er jetzt natürlich einen Druid mit dem Extract. tötet, war es das dann bald.
Die Revels sind überhaupt urgut. Iregndein berühmter Internet-Kolumnist hat einmal geschrieben, dass er sie „nicht mag“ – er sollte vielleicht besser nicht mehr über Limited-Strategie schreiben, denke ich! Da war dieses Spiel gegen Jörg Unfried, als er mit Imperious Perfect. und zahlreichen 2/2-Elfen einen Stall aufbaute, aus dem er natürlich auf lange Sicht als Sieger hervorgehen würde. Revels AUF DICH, sage ich nur. Das muss übrigens das Spiel gewesen sein, wo ich meinen Harbinger auf Heritage Druid. gelegt hatte: Mein Packmaster und ein weiterer Elf waren bereits im Spiel, und ich war etwas knapp an Mana und dachte mir, das ist eine gute Idee, meine Manaprobleme auf diese Art zu lösen und ganz viele Wölfe zu produzieren. Das war an sich schon okay so, aber als Jörg dann nächste Runde eine Nath's Elite. legte (5/3 dank Perfect), war es gleich noch viel besser! Am besten wurde es jedoch, als Jörg übersah, dass ich alle meine Elfen (vor allem den Packmaster) für Mana tappen konnte, und daher nur die Wölfe mit Deathtouch seine Elite blocken würden... Im anderen Spiel jedenfalls zog ich einmal richtig herum:
ERST Incremental Growth. (das meine Boggart Loggers. auch dankbar annahmen), DANN Final Revels. Niemand hat behauptet, dass das fair ist!
Gegen einen Gegner habe ich mit Revive the Fallen. übrigens zwei Clashs in Folge gewonnen, woraufhin er frustriert aufgab, aber ganz ehrlich: Selbst nur mit dem ersten Revive. auf meinen Vanquisher hätte ich bereits gewonnen. Raise Dead-Effekte werden meiner Ansicht nach generell ein wenig unterschätzt, und ich spiele in den meisten Limited-Decks sehr gerne einen.
An dieser Stelle stand ich also 5-2 und war natürlich dementsprechend gut gelaunt, denn das lag doch weit über meinem Erwartungswert, schließlich war ich ja praktisch unvorbereitet in dieses Turnier gegangen. Ach so, den Titel dieses Berichtes muss ich Euch noch erklären: Magic. ist ja bekanntlich immer dann ein Glücksspiel, wenn man verliert, aber wenn man gewinnt, dann liegt es daran, dass man gut gespielt hat. Also habe ich fünf Mal gut gespielt und zwei Mal Pech gehabt – ist doch logisch, oder?
Eigentlich wollte ich hier keinen Zweiteiler verbrechen, aber wenn ich am Ende des ersten Tages bereits bei über 3000 Wörtern bin, muss ich wohl eine Zäsur setzen. Ich hoffe, Ihr findet diesen Bericht auch ohne Happy End interessant (denn so viel ist gewiss bekannt: Viele Siege kommen da nicht mehr für mich) und freut Euch auf den zweiten Teil!
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