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Standard
Zusammenfluss – Conflux im Standard I
von Michael Diezel
03.02.2009

Wie angekündigt gibt es eine Pause bei der Suche nach dem Extended-Deck, welches eine Reise quer um die Welt ermöglicht. Im Moment mag sowieso niemand über potenzielle Zweitrunden-Kills oder Jitte-Aktivierungen nachdenken, wenn doch alternativ nagelneue Karten mit genialen Manakosten wie oder gezwirbelt werden können.

Stattdessen wollen wir uns heute und das nächste Mal einige dieser Neuerungen genauer anschauen und ihr Einsatzpotenzial in Constructed-Decks ergründen. Constructed bedeutet zurzeit natürlich für den angehenden Gravy-Trainer Extended, allerdings kündigen sich verstärkt auch wichtige Standardturniere an: Die National Qualifier.

Noch sind zwar nicht alle Termine bekannt, doch der Zeitrahmen dieser ca. zwölf Turniere bewegt sich von Mitte Februar bis Mitte Mai. Für viele Spieler sind diese Turniere ein absolutes Highlight im Magic-Jahr, da ein NQ normalerweise das größte Standard-Event der Region darstellt, für das man sich nicht qualifizieren muss. Neben einer ordentlichen Portion Ruhm und Ehre geht es dabei immerhin um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, die im Gegensatz zur Pro-Tour-Quali deutlich einfacher zu erreichen ist. So gibt es pro Turnier eine fast zweistellige Anzahl an Qualifikanten (abhängig von der Teilnehmerzahl) – im Gegensatz zu „dem einen“ Gewinner eines PTQ. Zusätzlich sind eine Menge Spieler vorqualifiziert und scheiden somit aus der direkten Konkurrenz aus.

Durch diese Bedeutung werde ich Standard in den Mittelpunkt meiner Betrachtungen zu Conflux rücken. Dies macht auch insofern Sinn, als dass der Einfluss auf ein so gigantisches Format wie Extended eher gering sein wird. Wenn dem bei einzelnen Karten jedoch so ist, werde ich das natürlich vermerken.

Doch zunächst müssen wir einen kurzen Blick auf das aktuelle Standardmetagame werfen, um zu sehen, mit welchen Decks und Strategien sich mögliche Ideen auseinandersetzen werden.

Auf reya.de habe ich vor einiger Zeit einen längeren Artikel zu diesem Thema verfasst, in dessen Quintessenz zwei Thesen herauskamen:

1.


Standard wird von unglaublich starken Einzelkarten dominiert – Irgendjemand ging sogar so weit, dass alle Decks entweder Figure of Destiny, Bitterblossom oder Cryptic Command spielen, die beiden besten (Feen und BW-Token) sogar zwei aus drei. Ganz so krass ist es wahrscheinlich nicht, viel fehlt allerdings auch nicht.

2.


Die stärksten Karten haben sehr hohe farbliche Anforderungen – Entweder sind sie sehr bunt oder aber extrem einfarbig. Durch die geringe Zahl der „schnellen“ Manafixer (d.h. der Länder, die schon in Runde 1 Mana verschiedener Farben bereitstellen können) reduziert sich alles auf einfarbige (evtl. wird eine zweite Farbe gesplasht, meist in der passenden Hybrid-Kombination) aggressivere Decks und vielfarbige Control-Decks, die dank der Vivid-Länder, Reflecting Pool usw. selbst manatechnisch anspruchsvollste Kombinationen (etwa vom Command und eines Cloudthreshers) hinbekommen.

Diese Überlegungen sind wichtig, da die Conflux-Karten nicht im Vakuum eingesetzt werden sollen, sondern sich ihren Platz hart erkämpfen müssen. Da sie dies aktuell im Vergleich zu dem sehr starken Lorwyn/Shadowmoor-Block tun müssen, kommen einige Karten vielleicht schlechter weg als ihnen zusteht. Trotzdem ist für die anstehenden Monate ebendiese Umgebung die Grundlage für Standard-Turniere. Über mögliche Einsätze nach dem Rotieren im Herbst kann man dann noch einmal gesondert philosophieren.

Schauen wir also auf die meiner Meinung nach Constructed-relevanten Karten:

Celestial Purge

Zunächst bloß eine offensichtlich starke Sideboardkarte, aber solange im Prinzip jedes Deck auf Hybrid- bzw. Goldkarten setzt, wird es schwer einen Gegner zu finden, gegen den diese Karte wirklich tot ist. Noch dazu beinhaltet „Permanent“ Kartentypen, die ansonsten Probleme bereiten (z.B. Enchantments oder Planeswalker). Somit kann man sogar überlegen, dass Ding ins Maindeck zu stecken.

Dagegen spricht, dass „selten tot“ nicht gleichbedeutend mit „superstark“ sein muss. So bieten manche Decks, etwa die berüchtigten Feen, zwar Ziele (mit Bitterblossom sogar ein sehr lohnendes), aber zahlenmäßig nur sehr wenige. (Feen genau vier.) Da will man entsprechend wenig Purges haben, damit man nicht auf einmal mit zweien dasitzt, wenn der Gegner ohne Blüte auskommt. Das wäre – zumindest virtuell – Kartennachteil.

Dementsprechend wird es die Karte wohl nur in Decks schaffen, die zur Not mit diesem Problem umgehen können (da sie z.B. ordentlich Extra-Karten ziehen), namentlich 5c-Control. Zwei bis drei Exemplare helfen gegen ziemlich viele der stärksten Bedrohungen anderer Decks (die schon angesprochene Bitterblüte, den wütenden Ajani oder die rot-schwarzen Toughness-4-Männer). Für alle anderen wird's wohl eher der Platz im Sideboard.

Court Homunculus

Er wird ausschließlich in einem Esper-Aggro-Deck ein Zuhause finden können. Stellt sich zunächst die Frage, ob mit Conflux genug Hilfsmittel gedruckt wurden, um dieses zu ermöglichen. Mit Esperzoa, Salvage Slasher und dem Vedalken Outlander sieht es ganz so aus, als sollte sich die Scherbe zumindest in diese Richtung entwickeln. Leider benötigt man fast zwingend drei Farben, und diese zeitnah (sprich ab Runde 1) bereitzustellen, ist dann doch nicht so einfach. Auch einen weiteren sinnvollen 1-Drop sucht man für diesen Ansatz vergeblich. Außerdem muss ein Scherben-Deck immer noch mit den Lorwyn-Tribe-Synergien konkurrieren und dabei gewinnen meist die Kreaturentypen.

Dazu kommt die besondere Anfälligkeit der gesamten Offensive gegen Artefaktzerstörer. Diese werden zwar aktuell nicht sonderlich gern im Standard gespielt, aber die flexibleren stecken doch in so manchem Sideboard.

Im Extended könnte man dank der Artefaktländer mit diesem Ding zumindest eine prima Isamaru, Hound of Konda-Kopie abgeben. Leider ist schon dieser knapp nicht mehr gut genug, was wohl auch auf den Homunkulus zutreffen wird, obwohl mit Tidehollow Sculler und Ethersworn Canonist mindestens zwei weitere Kandidaten bereitstünden, um eine Affinity-Variante mit Weiß zu belohnen.

Lapse of Certainty

Im Gegensatz zu einigen anderen sehe ich in dieser teuren Memory Lapse-Variante keinen Stammspieler im weißen Aggrodeck. Zunächst ist dieses Ding eine reine Tempokarte, was bedeutet, dass der neutralisierte Spruch entweder möglichst teuer oder die Spielsituation möglichst vorteilhaft sein sollte. Am besten beides. Des Weiteren muss man sich erst mal drei Mana offenhalten. Weder sonderlich unauffällig, noch bemerkenswert effektiv, wenn der Gegner nicht so reagiert wie man es gern hätte.

Natürlich wird es Situationen geben, in denen genau diese Karte das Spiel gewinnt. Wenn der Gegner screwed ist beispielsweise...Dies wird jedoch meines Erachtens die Nachteile nicht aufwiegen, die man in Kauf nehmen muss, wenn es eben mal nicht hundertprozentig läuft und man die Lapse statt eines weiteren Mannes auf der Hand hat.

Eventuell ein Fall fürs Sideboard, falls extrem langsame Controldecks (5c-Control, Jund-Ramp) stärker in den Vordergrund drängen, aber auch da gibt es wahrscheinlich bessere Alternativen.

Mark of Asylum

Das wiederum ist eine ganz interessante Sideboardkarte. Zwar hilft es im Prinzip nur gegen rote Brandkarten, aber gerade die übernehmen momentan oft die zerstörerische Arbeit des zornigen Gottes. Jund Charm, Firespout, Pyroclasm und das schicke Volcanic Fallout werden alle dauerhaft bekämpft. Natürlich kann der Gegner zur Not auch alle Einzelbrände direkt ins eigene Gesicht verlegen – ein normalerweise angenehmer Tausch, da man mit den eigenen Jungs mehr Schaden verhindert bzw. sogar selbst verursacht.

Martial Coup


Nur für die Spielsteine deutlich zu schlecht. Ebenso wie der eingebaute Zorn für geschmeidige sieben Mana. Da sollte ein Spruch dann doch bitte schön das Spiel gewinnen – siehe Cruel Ultimatum. Schafft der Coup auch des Öfteren, aber gerade in Zeiten von nahezu infinitem Massremoval eben längst nicht immer. Somit kann nur noch die Flexibilität für genügend Pluspunkte sorgen, da man ja selbst entscheidet, ob etwa zwei Männer für vier Mana notwendig sind oder ob man lieber auf den großen Knall spart.

Ich befürchte jedoch, dass die fehlende Power den Ausschlag gibt, zumal das einzige Deck, das wohl wirklich als Arbeitgeber infrage kommt, sicher alles braucht, nur keinen neuen Spruch für gefühlt unendlich Mana.

Path to Exile


Über keine andere Karte gibt es so viel zu lesen, deswegen spare ich es mir, noch mal die Vorteile (billig, billig; entfernt das Ziel gründlich und spontan) und Nachteile (das Rampant Growth für den Gegner) genau darzulegen. Ich habe bisher hauptsächlich dagegen gespielt und meist war es extrem stark und nur einige wenige Male habe ich mich über das Land gefreut. Letzteres wird mit der Zeit wohl noch seltener werden, da die Spieler immer besser den richtigen Zeitpunkt zur Anwendung finden. Wird sicher in verschiedenen Decks gespielt werden. Interessant ist noch, ob sich die Länderauswahl anderer Decks auf das neue Schwert einstellt und im 5c-Control etwa plötzlich das eine oder andere Standardland auftaucht.

Im Extended wird die Karte natürlich auch gespielt werden, ohne allerdings deswegen gleich zu gigantischen Metagameveränderungen zu führen. Einfach ein sehr gutes, aber doch nicht völlig albernes Removal.

Scepter of Dominance

An sich eine gute Karte, der noch ein wenig das Heim fehlt. Allerdings muss das nicht so bleiben, da ein mögliches UW-Control-Deck mit Conflux doch einige Neuerungen erhält, die ihm durchaus Vorzüge gegenüber der handelsüblichen Vielfarbvariante verleihen. So kann man in der blau-weißen Zweifarbigkeit auf den geballten Einsatz von Vivid-Ländern verzichten und erhält dadurch einen nicht zu verachtenden Geschwindigkeitsvorteil. Zudem hat man noch genügend Platz für das ein oder andere Man-Land. Eine erste Deckliste sieht etwa so aus:


4 Mutavault
3 Faerie Conclave
4 Mystic Gate
2 Reflecting Pool
4 Wanderwine Hub
4 Island
4 Plains

3 Jace Beleren
1 Oona, Queen of the Fae

2 Celestial Purge
4 Path to Exile
2 Martial Coup
4 Scepter of Dominance
4 Wrath of God
4 Cryptic Command
2 Traumatic Visions
2 Broken Ambitions
2 Tidings
3 Negate
2 Remove Soul


3 Twincast
4 Plumeveil
4 Wall of Reverence/Kitchen Finks
2 Celestial Purge
1 Negate
1 Elspeth, Knight-Errant

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Neben dem Szepter finden hier auch Path to Exile, Celestial Purge und Martial Coup aus Conflux ein Zuhause.

Sigil of the Empty Throne

Macht für fünf Mana zunächst genau gar nichts, dann müssen wenigstens zwei weitere Verzauberungen gespielt werden, um wenigstens ansatzweise die Kosten wieder reinzuholen, und das kann unter aktuellen Verhältnissen nicht gut sein. Einzig mit einem billigen Enchantment, welches sich selbst wieder auf die Hand zurückholt (gab es etwa in Tempest: Flickering Ward), oder in ähnlichen Spielereien könnte es funktionieren. Wobei – eher nicht. Andererseits, wäre es nicht mal Zeit für einen „Verzauberungen“-Block?

Wall of Reverence

Diese Mauer habe ich testweise ins Sideboard des oben vorgestellten Decks gepackt und sie hat durchaus anständige Ergebnisse geliefert. Natürlich ist sie auch fast ausschließlich für diesen Platz zu gebrauchen und auch da ist es fraglich, ob man nicht mit einem schnöden Küchenhutzel bessere Ergebnisse erzielt, aber gerade die Kombination dieser beiden kann den Brandmagier schon durchaus vor Probleme stellen.

Controlled Instincts

Eine hervorragende Sideboardkarte, die durch ihre beinah nicht vorhandenen Manakosten besticht. Zwar ist der Effekt nicht weltbewegend, aber da die blauen Karten für die späteren Züge des Spiels im Normalfall sowieso überlegen sind, ist das nicht das große Problem. Probleme hat man mit dem Controldeck eher in den ersten Zügen und da hilft dieses Gerät ungemein. Einziger, nicht zu vernachlässigender Nachteil ist, dass die zu verzaubernde Kreatur zumindest einmal etwas machen kann. (Angreifen im Normalfall.) Dies zusammen mit den vielfältigen Alternativen anderer Farben hält die Instinkte wohl zunächst noch vom Turniergeschehen fern. Spätestens mit dem Rausrotieren des Lorwyn-Blocks jedoch könnte alles wieder farblich gesitteter zugehen und dann wird man auch diese blaue Antwort auf schnelle Decks benötigen.

Cumber Stone

Sollten im Metagame weiterhin Bitterblossom und Spectral Procession zu den wichtigsten Karten gehören, dann gibt es mit dem Stein eine weitere Sideboardoption. In multipler Form macht es dann schon ganze Decks ziemlich kaputt – für diese könnte zum Beispiel Sculpting Steel sorgen.

Esperzoa

Ein 4/3-Flieger für diese Manakosten ist natürlich lecker, das wisst Ihr selbst. Die Frage seiner Spielbarkeit muss also unmittelbar an den Upkeepkosten gemessen werden. Zunächst gibt es da die Möglichkeit, diese „fair“ zu bezahlen, indem man einfach ein möglichst billiges Artefakt verwendet. Um dies mit einer gewissen Beharrlichkeit tun zu können, müssen doch einige Artefakte ins Deck und über diese Form der Aggro-Artefakte steht schon einiges beim Court Homunculus.

Alternativ kann man versuchen, sich die Kosten zunutze zu machen, indem man Artefakte mit „Comes into play“-Fähigkeiten verwendet. Leider sind die potenziellen Kandidaten recht teuer (Sanctum Gargoyle) oder bringen ansonsten zu wenig (Elsewhere Flask, Kaleidostone), wodurch eine der größten Stärken des Esperzoa – die große Stärke im Verhältnis zu den Spruchkosten – abgewertet wird.

Ich vermute zwar, dass es durchaus vernünftige Esper-Decks geben wird (mit dabei: Esperzoa), aber für ganz nach vorne fehlt mir zumindest noch ein Puzzleteil. Zum Glück dauert es ja nicht mehr lange bis Alara Reborn in die Läden kommt…

Im Extended hat Affinity ziemliche Probleme, drei Mana wirklich sicher und zeitnah auf die Beine zu stellen. Schafft man das tatsächlich beschwört man entweder den Meister oder – wahrscheinlich noch besser – Cranial Plating und equippt.

Ethersworn Adjudicator




Der Aburteiler wird es aus ähnlichen Gründen wohl auch nicht an die vorderen Tische von Constructed-Turnieren schaffen. Allerdings hat er den Vorteil, dass er nicht unbedingt das Artefakt-Deck um sich herum benötigt, sondern durchaus eine einfache Finisher-Rolle übernehmen könnte. Dafür ist er gar nicht mal so schlecht geeignet, allerdings gibt es im Moment wohl effektivere Varianten für die Kombination der drei Farben. Möglicherweise ist er sogar eher als Sideboardkarte gegen removalarme Decks zu sehen.

Inkwell Leviathan

Auf natürlichem Wege (fast) niemals auszuspielen, aber durch die beiden wichtigen Eigenschaften Trample und Shroud ein durchaus knackiges Ziel für Makeshift Mannequin.

Master Transmuter


Der ist einfach zu fragil, um jemals ernsthaft ein Deck um ihn herum zu bauen. Das wiederum ist jedoch nötig, um ihn ordentlich nutzen zu können, was im Fazit bedeutet, dass er es zumindest im Moment nicht schaffen wird.

Scepter of Insight

Das wahrscheinlich schlechteste der drei Szepter. Leider wurden die Aktivierungskosten des ursprünglichen Zauberbuchs nicht herabgesetzt und dieses war in den letzten Jahren nie wirklich eine Option. Die geringfügig reduzierten Spruchkosten machen es etwas besser aber im Vergleich mit Karten wie Jace Beleren oder Tidings stinkt es doch ab. (Man benötigt stolze 19 Mana um auf den Effekt eines Tidings zu kommen)

Telemin Performance

Für fünf Mana benötigt man schon die Gewissheit, dass etwas Ordentliches aus der Bibliothek des Gegners springt – oder einfach gar nichts, denn dann hat man im nächsten Drawstep direkt gewonnen. Entsprechend lediglich als Sideboardkarte gegen extrem kreaturenarme Decks zu gebrauchen. (Etwa obiges UW-Control.) Dummerweise besitzen im aktuellen Standard-Format selbst die langsamsten Decks noch Zugriff auf mehrere Kämpfer (Kitchen Finks, Plumeveil, Rhox War Monk), so dass der Nutzen (noch) eingeschränkt ist.

Im Extended hingegen gibt es diese Decks. Storm und Tron zum Beispiel. Dass diese häufig genug gespielt werden, um die wertvollen Sideboardslots damit vollzupacken, wage ich jedoch zu bezweifeln.

Traumatic Visions

Im frühen Spiel ein Land der Wahl, später ein Hardcounter. Das passt gut zusammen. Diese Flexibilität könnte gut genug sein, um die Visionen über mögliche Alternativen wie Dream Fracture oder Cancel zu spielen, die zwar billiger sind, aber dadurch nicht unbedingt besser. Ich habe sie in dem obigen Deck ausprobiert und erstaunlich gern gezogen.

Worldly Counsel


Logischerweise nur in einer Art Domain-Deck zu gebrauchen. Inwiefern sich dieses auf die Beine stellen lässt, wird nächste Woche untersucht. Vier Karten sollte man sich schon ansehen können, um zumindest ein Argument zu haben, nicht einfach Ponder zu spielen. Das schaffen die anderen Decks leider nicht, sie bleiben somit bei Ponder.

Dreadwing

Den erwähne ich nur, weil er ein 1-Mana-Zombie ist, der nicht mit dem Risiko verbunden ist, die eigenen Männer umschießen zu müssen (wie Festering Goblin). Das könnte von Interesse sein, weil es mit Lord of the Undead und dem Todesbaron gleich zwei Zombiemeister gibt, und was acht Lords anrichten können, haben wir ja am Beispiel der Meervölker gesehen. Ach ja, die Fähigkeit ist wahrscheinlich egal.

Kederekt Parasite

Eine interessante Karte, die auf zwei Wegen zu gebrauchen ist. Zum einen ist er ein durchaus anständiger kleiner Mann im BR-Aggro-Deck, da er seiner eigenen Stärke immerhin den einen – nur schwer zu verhindernden – Schaden hinzufügen kann. Die auf jeden Fall benötigte rote Karte ist zumindest aktuell wohl nicht so schwer aufzutreiben, da viele der besten Karten eines BR-Aggros entweder Rot oder Hybrid-bzw. Goldfarben sind.

Zum anderen gibt es mit Underworld Dreams und Spiteful Visions noch weitere Karten dieses Prinzips, die zusammen den Grundstein eines neuen Kombodecks bilden könnten. Für Letzteres sehe ich jedoch das Problem, dass der Parasit ziemlich schwach auf der Brust ist und entsprechend schnell umfällt – nicht das Problem im Aggro-Deck, dafür umso mehr, wenn die eigene Kombo auf ihm aufbaut.

Nyxathid


Offensichtlich nur im Discard-Deck zu gebrauchen. Dort zwar eine ziemliche Maschine, aber eben ohne Trample und zudem am Anfang ziemlich schlecht. Trotzdem könnte ein solches Deck durchaus funktionieren, was auch den folgenden Plagegeistern zu verdanken ist:

Rotting Rats

Diese ziemlich unscheinbaren Viecher sind zunächst einmal schlechter als die „immer beinahe spielbaren“ Ravenous Rats. Ausnahme: Man versucht, den Nachteil, selbst abwerfen zu müssen, auszugleichen. Dann sind sie nämlich plötzlich besser, zumal der eingebaute Bonus-Discard für den Gegner nur schwer zu umgehen ist. Bei der Suche nach Karten, die eigenes Abwerfen belohnen, landet man recht schnell bei der Reanimation und damit bei Makeshift Mannequin. In Kombination mit einem Discard-Thema gelangt zusätzlich ein Land nach vorne, dessen Brüder und Schwestern ihre Fähigkeiten schon gezeigt haben: Howltooth Hollow.

Zusammengesetzt sieht das dann so aus:


4 Rotting Rats
4 Nyxathid
4 Stillmoon Cavalier
3 Shriekmaw
4 Demigod of Revenge

3 Raven's Crime
4 Thoughtseize
4 Bitterblossom
2 Makeshift Mannequin
3 Mind Shatter

4 Howltooth Hollow
3 Spawning Pool
18 Swamp


3 Scepter of Fugue
4 Infest
3 Deathmark
3 Bottle Gnomes
2 Memory Plunder

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Spielt damit nur ja nicht gegen den Chameleon Colossus

Salvage Slasher

Seine Einsatzmöglichkeiten im Standard sind wohl eher beschränkt, dafür könnte er im Extended Auftritte im Affinity feiern. Ähnlich dem gefürchteten (und darum gebannten) Disciple of the Vault kann er von den geopferten Artefakten profitieren und sehr schnell unangenehm viel Schaden verursachen. Einziger Wermutstropfen: Selbst ein einsamer Manaelf kann das problemlos verhindern.

Sein Vorteil gegenüber Karten wie Fatal Frenzy ist es jedoch, dass er selbst ohne aktiven Arcbound Ravager/Atog meist eine ernstzunehmende Bedrohung abgibt. Das schwarze Mana war ja dank diverser Sideboardkarten noch nie ein Problem, deswegen sollte man diesem jungen Mann durchaus eine Chance geben.

Scepter of Fugue

Im Gegensatz zum blauen Szepter ist hier alles billig geworden und damit haben wir eine spielbare Karte. Da es gegen die aggressiveren Decks nicht so wahnsinnig viel macht, wird es wohl eher von der Ersatzbank aus kommen, aber da macht es ziemlich viel Dampf. Mit Kosten von zwei Mana schleicht es sich unter der Kontermauer hindurch und dann muss der Gegner schnell seine Antwort zücken.

Sedraxis Alchemist

Da er seine Man-o'-War-Imitation nur im Beisein blauer Karten zum Besten gibt, bleiben aktuell zwei Decks, die dieses Kriterium erfüllen: Feen und Meervölker. Für Feen ist er einfach…zu wenig Fee (und zu wenig spontan), als dass man ernsthaft über ihn nachdenken würde.

Die Meervölker hingegen sind normalerweise gleichzeitig Zauberer und damit Arbeitskollegen des Alchimisten. Entsprechend lassen sich hier die Synergien ausnutzen, auch wenn sich diese meist auf Stonybrook Banneret beschränken. Ansonsten passt er perfekt in dieses Tempodeck, wobei ich noch nicht ganz sicher bin, ob sein Powerlevel ausreicht, um sich einen Platz zu erkämpfen.

Wretched Banquet

So billig, dass es einfach gut sein muss – die Frage ist nur: Wo? Im aktuellen Standard-Metagame sind die kleinsten Männer meist Spielsteine, und mit denen eins zu eins abzutauschen, ist selten ein guter Plan. Deswegen bleibt wohl nur ein Sideboard-Einsatz für die Gegner, die schon ab Runde 1 ihre (echten) Männer auf den Tisch packen.

Dabei überzeugt das Festessen durch die verschiedenen Arten von Decks, gegen die es hilft: grüne Männer (inklusive aller Manatiere), rote und sogar schwarze Kreaturen aus Blightning-Decks und die erste Offensive der Kithkin. Damit es auch im späteren Spiel noch nutzbringend eingesetzt werden kann, empfiehlt sich die zusätzliche Verwendung von Massremoval, um das Kleinvieh zu beseitigen.



So, nächste Woche geht es weiter mit den verbliebenen Karten. Bis dahin schon mal die für mich beste Karte:


Ich weiß, der ist nicht aus Conflux. Allerdings wird der Trend zu vielfarbigen Decks eher noch zunehmen und somit gewinnt dieser Körper noch weiter an Bedeutung, da er einfach immer Schutz vor einer relevanten Farbe haben wird. Besonders Weiß wird als Removalfarbe an Bedeutung gewinnen (Path to Exile…) und da möchte man doch gern vor gefeit sein.

In diesem Sinne, viel Spaß bei den anstehenden Launch-Parties und lasst Euch nicht so oft bannfeuern…




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