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MiDi's Missing Adventure
von Michael Diezel
25.08.2009

Weibersbrunn ist ein idyllisches Städtchen im Landkreis Aschaffenburg mit gezählten 2109 Einwohnern. Diese Zahl erhöhten wir für vier Tage um 37 Rucksackträger aus den östlichen und nördlichen Bereichen unseres Landes. Deren Organisation erwies sich als erwartet komplex, zumal Reisende von Uppsala bis München erwartet wurden.

All diese jungen Menschen sollten in der Pension „Irmgard“ sowie bei „Irmgards Schwester“ und „Irmgards Neffen“ untergebracht werden. Irmgard selbst ist übrigens eine junge Bayerin thailändischen Ursprungs, was zu ziemlich unverständlichen Akzenten/Dialekten führt. Der Rest des Dorfes besteht hauptsächlich aus Rentnern und Bussen, die weitere Rentner aus umliegenden Dörfern zur Attraktion des Ortes fahren: Dem Landgasthof. In diese hellblaue Umgebung stürmten wir dann nach den üblichen Reisegeschichten, die ich vor ein paar Jahren noch lustig gefunden hätte. Jetzt, im hohen Alter, ist so ein vollbeladener Corsa einfach nur unbequem.

Die Aufgabe für den Donnerstagabend war klar: Decks mussten gebaut werden. Was das im Detail heißt, ist hauptsächlich abhängig von der Herkunft der einzelnen Protagonisten:

1.

Der gemeine Bremer hat keine Ahnung, was er spielen soll, dafür eine schicke Box mit einer Menge Karten dabei.

2.

Der gemeine Leipziger weiß genau, was er spielen möchte, besitzt aber nahezu keine eigenen Karten.

3.

Der gemeine Hamburger weiß genau, was er spielen möchte und hat auch alle Karten bereit. Allerdings verliert er im Verlaufe des Abends das Vertrauen ins Deck und zeigt danach ähnliche Verhaltensweisen wie der gemeine Bremer. (Vgl. 1.)

4.

Der gemeine Dresdener hat andere Sorgen, etwa Wo gibt es das nächste Bier?

Ich denke, die meisten von Euch können sich das Szenario ganz gut vorstellen, wie plötzlich ein Dutzend Leute innerhalb von zehn Minuten auftaucht und immer mit der gleichen Frage wieder verschwindet: Hat hier noch irgendjemand Twilight Mire?

Ich selbst war nach meinem Versprechen im letzten Artikel ja fest an die schwarzen Karten gebunden, auch wenn diese noch um den Splash Baneslayer Angel erweitert wurden. Ich weiß, der gute Nestor dreht sich bei diesen Worten im Grab (oder wo auch immer er sich so aufhält) herum, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand mehr Sümpfe im Deck hatte als ich.


Die Entwicklung meines Decks ist ja mittlerweile umfangreich dokumentiert, grob gesagt baut es auf die Idee, die Hand des Gegners von allen relevanten Sachen zu befreien und dann den teuren Engel zu spielen. Meist ist es völlig egal, was der Gegner bis dahin gemacht hat, gegen den kommt er nicht an. Leider hat er noch mindestens vier Drawsteps, um das zu ändern. Ein Cruel Ultimatum von oben etwa könnte die Spielsituation doch noch etwas durcheinanderbringen. Insofern ist das alles recht heikel, aber wenigstens hat man eine prima Ausrede, wenn man doch mal verliert: Der Gegner hat einfach getopdeckt. Dass gerade das jedoch eine Stärke von vielen aktuellen Decks ist, verschweigt man an dieser Stelle dann besser... Trotz allem ist das Deck besser als es aussieht, außer einigen kleinen Veränderungen im Sideboard (Scepter of Fugue ist irgendwie zu langsam) würde ich es genauso wieder spielen.


3 Tidehollow Sculler
4 Kitchen Finks
3 Stillmoon Cavalier
4 Baneslayer Angel

4 Thoughtseize
2 Duress
2 Mind Shatter
2 Profane Command
4 Path to Exile
2 Oblivion Ring
4 Sign in Blood
2 Memory Plunder

4 Arcane Sanctum
4 Fetid Heath
4 Reflecting Pool
4 Plains
8 Swamp


4 Infest
1 Memory Plunder
2 Puppeteer Clique
3 Scepter of Fugue
3 Wall of Reverence
2 Celestial Purge

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Gute bis sehr gute Matchups beinhalten alle Decks, die 1) nicht den Tisch mit Männern voll klatschen (z.B. WW oder Meervolk) oder 2) Howling Mine beinhalten. Unsere Metagameerwartungen gingen aber in die Richtung, dass wir mit überschaubaren Gegnern rechneten, die in eine der beiden Kategorien fallen sollten, und dass der Großteil auf 5cc, Feen und Jund setzen würde. Diese Einschätzung erklärt auch manche Einzelkarte wie Memory Plunder oder die fehlenden Massremoval im Maindeck.

Trotzdem hätte mir vielleicht der Mut gefehlt, das Ganze auch wirklich bei der DM auszulegen, doch in diesem Bewusstsein hatte ich zu Hause einfach nichts anderes eingepackt. Somit musste ich nur noch dem Meister Olaf erklären, dass das Deck Mist ist, um so an seine extra eingekauften Engel zu kommen (hat geklappt), um dann den Meister Bodo in das eigentlich beste Deck des Formats zu labern. Das hat leider nicht geklappt, da der Student aus Uppsala Wind von der Sache bekam, und wenn der Herr Ludewig einmal etwas von Zoo hört, ist er nicht mehr einzufangen. Gemeint ist übrigens dieses Deck von den amerikanischen Nationals, das eigentlich immer gewinnt, wenn es sich nicht selbst besiegt. Entsprechend stand der Matthias auch 4-0 nach den ersten Standard-Runden.

Bevor es jedoch ans Spielen ging, mussten sich die Herren Pappkartendreher erst mal den Magen füllen. Während die alten, reichen Arbeiter einfach in den legendären Landgasthof zum Speisen gingen, mussten sich die armen Studenten selbst bekochen. Dafür lagen Kiloweise Nudeln, passende Soßen, Fleischwurstringe und die Hamburger Secret Tech Nürnberger Bratwürste bereit, die dann im Akkord zubereitet wurden. Alternativ konnte man auch eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben, allerdings musste man da ein wenig Geduld mitbringen, da maximal zweieinhalb Exemplare gleichzeitig in den Herd konnten...

Eine weitere Erwähnung verdient an dieser Stelle der Frauenarzt und zwar der singende (?). Dieser junge Mann soll hier stellvertretend für die neueste Generation moderner Musik stehen, die mir während der Reise im Eilverfahren nähergebracht wurden. Ich höre ansonsten kein Radio und dementsprechend angetan war ich von diesem Stück Kultur.

Entsprechend motiviert bestiegen wir am Freitag den Spielort. Dieser lag gezählte 78 Stufen oberhalb des Parkplatzes, was zumindest dem Grundlagentraining der Fußballkondition zugute kam. Ansonsten funktionierte an diesem eigentlich ersten Tag der DM alles wieder auf Autopilot. Irgendwie ist das zwar sehr angenehm, aber irgendwie vermisse ich doch das Prickeln wie bei Nationals #1, damals 2000 in Dietzenbach. So ist einzig und allein das jeweilige Trikot eine Erwähnung wert. Dieses Jahr gab es einen Kopf und zwar den von Nicol Bolas. Zumindest haben wir ihn als solchen identifiziert. Während das Motiv selbst durchaus anständig und dezent (na ja, so dezent ein Drachendämonenkopf halt sein kann...) aussieht, ist sein Platz dermaßen weit nach oben gerutscht, dass es ein wenig so aussieht, als wäre ursprünglich noch Hals und Oberkörper geplant gewesen, diese Utensilien aber im Zuge der Wirtschaftskrise eingespart worden. Insgesamt aber doch meilenweit (und zwar in die richtige Richtung) entfernt vom Tidal Kraken-Bügelbild oder der legendären Kuh.

Ein anderes optisches Highlight waren die vergleichsweise vielen Teilnehmer, wobei jedoch auffällig viele Altstars fehlten. Ein paar hatten den Weg dann doch gefunden u.a. Klaus Jöns, Rosi Maij (wie jedes Jahr mit Fußballklamotten, die jedoch aufgrund der schlechten Magic-Performance ungetestet wieder zurück mussten) und Wesimo Al-Bacha. Irgendwann ging es dann auch tatsächlich los und somit kommen wir zu...

Runde 1 – Andreas Schreiber (Blightning)

Die deutsche Meisterschaft 2009 beginnt für mich ausgesprochen erfreulich. Gegen die roten Karten beschäftigt man sich in den ersten Runden damit, die Hand ein wenig zu leeren und mit Kitchen Finks und Tidehollow Sculler ein bisschen für Unruhe zu sorgen. Dann legt man zeitnah den Engel und hofft, dass der Gegner nicht gerade in Terminate (sofern vorhanden), Doppel-Burn (sofern das Mana reicht) oder Deathmark (sofern geboardet) zieht.

Genauso laufen die beiden Spiele gegen Andreas. Ein bisschen Discard, dann den Engel gelegt, den er nicht wegbekommt und jeweils vier Runden später habe ich gewonnen, zumal er noch in mindestens einem Spiel farbliche Manaprobleme hat.

1-0

Runde 2 – Der neue Meister (Meervolk)

Nicht unbedingt das Freilos für Runde 2... Die Fische sind vor dem Boarden ein ziemlich schlechtes Matchup, da sie das Schlachtfeld schnell bevölkern können und dann ganz gute Antworten auf meine Gegenmaßnahmen haben. Für die Spiele 2 und 3 sieht es dank Infest deutlich erfreulicher aus, da der Gegner zumindest nachdenken muss, wie viele Tiere er genau spielen möchte.

Spiel 1 ist dann noch unspektakulärer als erwartet. Der Wasti nimmt geschickterweise einen Doppelmulligan und macht damit einen beachtlichen Teil meiner Hand kaputt, der bevorzugt aus Discard besteht. Diesen spiele ich in den ersten Runden und lasse ihn mit einem Gray Ogre-Lord zurück. Leider finden sich zu diesem die passenden Meervölker ein (Wake Thrasher und das supergute Mutavault) und bei mir möchte als einziger Spruch ein Stillmoon Cavalier mitspielen...

Diese gewinnen mir wiederum Spiel 2, da die Kombination aus Erstschlag und Removalschutz erst die bayrische Offensive aufhält und dann fliegend zurückschlägt. Im entscheidenden dritten Spiel kommt es irgendwann zu der Situation, in der auf seiner Seite ein paar Fische und Reveillark liegen, während auf meiner Seite der Engel alleine die Stellung hält. Auf meiner Hand sind Path to Exile und Infest und ich versuche krampfhaft einen Weg zu finden, möglichst alles bei ihm damit abzuräumen. Ein Problem dabei ist der Meddling Mage im Friedhof, der verhindern könnte, dass nach dem Pathen vom Lark ein Infest gespielt wird. Ich traue dem Herrn Thaler die richtige Nennung zu und übersehe dabei, dass ich einfach auf das Spielen von Infest selbst mit dem Path reagieren könnte, um so den Mage egal werden zu lassen. Na ja. Das wäre wohl auch ein Premium-Play gewesen. So gewinne ich das Spiel nie, kann es aber über die Zeit bringen, da Sebastian netterweise keines seiner zahlreichen Outs vorzeigt. Geschadet hat es ihm am Ende offensichtlich nicht...

1-0-1

Runde 3 – Marcel Bauche (Cruel Control)

Gegen 5c-Control kommt es im Normalfall zu einer Situation, in der man die gegnerische Hand von den relevanten Spells befreit hat und ein bisschen Druck macht. Somit spielt der Gegner „von oben“, was allerdings besser klingt, als es sich anfühlt, da dieses gemeine Deck eigentlich nichts Schlechtes ziehen kann, da es nur aus zeitbringenden Männern, Removal, Cardraw und Cruel Ultimatum besteht.

Marcel schafft es an dieser Stelle gegen den Engel aber doch ausschließlich Volcanic Fallout, Plumeveil und Länder zu ziehen, so dass ich Spiel 1 gewinnen kann. Nach dem Boarden machen mich gleich drei Ultimaten kaputt, während Spiel 3 von einem Mind Shatter für alle Handkarten entschieden wird. Danach schlägt ihn eins meiner Tiere, während auf meiner Hand multiple Memory Plunder auf ihre Cryptic Command-Imitation warten. Leider fehlte in dieser Situation ein Ultimatum in seinem Friedhof, um es richtig lächerlich aussehen zu lassen, aber eigentlich ist das auch egal.

2-0-1

Runde 4 – Jan-Philipp Budde (Blightning)


Auch ein Budde muss sich in diesem Matchup schon ziemlich anstrengen, um eine Chance zu haben. Im ersten Spiel hilft aber selbst das nicht. Discard, Finks, Engel, blabla.

Spiel 2 würde ähnlich laufen, allerdings fehlt bei mir der Engel und dafür macht bei ihm Everlasting Torment mit. Dies ist für ihn überlebenswichtig, da ich zusätzlich zu den Hutzeln zwei Lebensmauern aufs Schlachtfeld gelegt habe. Wir hauen uns also gegenseitig, wobei ich mehrere Demigötter pathen kann und er seinerseits alle Finken abräumt – bis auf einen, der ihn bis auf drei Lebenspunkte bringt. An dieser Stelle des Spiels haben wir beide keinerlei Handkarten und ich noch sechs Leben. Leider wendet sich hier Fortuna gegen mich und wir erreichen den Knackpunkt der DM. Er zieht Blitz für Kitchen Finks, ich ein Land, er Blightning, ich Land, er Blitz und ich bin kaputt...

2-1-1

Draft 1

Wie wohl fast jeder mag auch ich Alara-Drafts prinzipiell recht gern, selbst wenn es ein paar Aspekte gibt, die in Einzelspielen oftmals zu seltsamen Ergebnissen führen. An sich halte ich UW für den besten Archetyp, da diese Meinung aber wohl von ungefähr 95% der DM-Teilnehmer geteilt wird, sah mein Plan eher ein Aggro-Deck ohne Blau vor, um die wahrscheinlich überdraftete Farbe der Inseln zu vermeiden.

Der DM-Draft beginnt mit einem der gefürchteten leeren Boostern, aus dem Jhessian Infiltrator, Corpse Connoisseur (oder wie auch immer der Kerl geschrieben wird) und irgendein dicker Klops die besten Karten sind. Ich entscheide mich für den Zombie, der zwar im Normalfall nicht mehr allzu viel Auswahl bei der Leichenentscheidung hat, aber sobald zumindest zwei, drei Unearther dabei sind, ist er schon ziemlich anständig. Es folgt ein recht einfacher Pick von Executioner's Capsule, gefolgt von Vithian Stinger über Leichenkenner #2. Nach einem weiteren Stinger kommt der wahrscheinlich schwierigste Pick des gesamten Drafts: Executioner's Capsule, Blood Cultist oder Jund Charm?


Der Cultist ist eigentlich die schwächste der drei Karten, allerdings habe ich schon zwei Pinger und deren Stärke nimmt in der Gemeinschaft extrem zu. Mit genau dieser Begründung rechtfertige ich für mich diesen Pick, muss aber im Nachhinein zugeben, dass der Charm mit meinem Wissen des späteren Verlaufs besser gewesen wäre. Trotzdem sieht das Ganze jetzt schon sehr vielversprechend aus, zumal mit Blister Beetle, Undead Leotau und einem weiteren, superspäten Connoisseur noch weitere Leckerlis hinzukommen.

Conflux beginnt mit der Karte, die man sich mit Doppel-Leichenkenner wohl am meisten wünscht: Grixis Slavedriver. Danach gibt es... Grixis Slavedriver und den Goblin Tempotilger.


An dieser Stelle rechne ich fest mit dem 3-0-Deck und prompt geht es steil bergab. Lediglich die dreifarbige Hülle, der schwarze Landcycler, ein Hügelriese und Suicidal Charge (deutlich besser mit drei Pingern und Blister Beetle) sollten noch ins spätere Deck finden.

Doch am Ende eines jeden Drafts steht bekanntlich die Wiedergeburt und die hat schon so manchen Haufen noch gerettet. Das ist zu diesem Zeitpunkt nicht einmal nötig, eine solide Ausbeute würde vollauf genügen, um ein überdurchschnittliches Draftdeck hinzubekommen. Besonders die Blades wären lecker, da die Manakurve bisher doch recht deutlich Ausschläge in den hinteren Regionen aufweist. Eine Bombe wäre auch nicht schlecht und Karrthus, der alte Tyrann, erfüllt die nötigen Kriterien ziemlich gut. Terminate aus Kurvengründen über Slave of Bolas ist lecker, doch dann schwindet die Qualität erneut im Eiltempo. Gerade von den erhofften Blades sehe ich überhaupt keinen mehr. Somit wird es nix mit dem überragendem Deck, sondern nur sehr solide:


Blister Beetle
2 Vithian Stinger
Blood Cultist
Scarland Thrinax
Canyon Minotaur
Goblin Razerunners
2 Corpse Connoisseur
Marrow Chomper
Monstrous Carabid
2 Grixis Slavedriver
Valley Rannet
Undead Leotau
Karrthus, Tyrant of Jund

Executioner's Capsule
Terminate
Demonic Dread
Volcanic Submersion
Suicidal Charge
Absorb Vis

Firewild Borderpost
Exotic Orchard
2 Forest
8 Swamp
6 Mountain

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Leckerste Synergien, die das späte Spiel fast immer gewinnen sollten, dafür kaum Action vor Runde 3 und auch danach kann es ziemlich klobig werden. Trotzdem rechne ich mit einem 2-1, zumal wohl auch die Qualität gerade der letzten zwei Booster insgesamt nicht allzu hoch war.

Runde 5 – Sven Bamberger (Naya)

Sven erklärt mir erst mal, dass er immer hervorragend draftet, es beim Spielen aber wieder verzockt. Sein Draftplan sah offenbar vor, ausschließlich dicke Jungs auf den Tisch zu packen, wen interessiert schon, was vor Runde 4 passiert...

Über diese Idee kann man streiten, Fakt ist, dass mein Deck nichts dagegen macht. Einfach mal Leotau, Leotau und noch einen dicken Kollegen gelegt und meine Pinger stehen ziemlich hilflos in der Gegend und fragen sich, worauf genau sie jetzt ballern sollen. So verliere ich beide Spiele und werde das Gefühl nicht los, dass mein Deck eigentlich das bessere war.

2-2-1

Runde 6 – Jürgen Geiger (5-Color)

War das Matchup zuvor brutal schlecht, könnte dieses kaum besser sein. Jürgen hat kräftig Removal eingesammelt, allerdings sind seine wenigen Schläger nicht sonderlich beeindruckend.

Somit kann ein einzelner Connoisseur fast im Alleingang beide Spiele entscheiden, indem er zunächst einen Bruder sucht und diese dann gemeinsam andere Zombies ins Grab schicken, von wo aus sie dann artgerecht wieder auferstehen und am Gegner knabbern.

3-2-1

Runde 7 – Bertram Beckmann (Jund)

Bertram saß im Draft vor mir und begann mit grünen Karten, die sich erst später in Richtung Jund entwickelten. Verantwortlich dafür war eine Rarebombe in Reborn, auf die ich gleich noch zu sprechen komme. Habe sie ein paar Mal an die Backe bekommen.

In Spiel 1 verzichtet er auf relevante Plays bis ungefähr Runde 6, wo ein Thornling das Schlachtfeld mit Unzerstörbarkeitsmana betritt. Bis dahin habe ich einen Pinger und zwei andere Jungs gewirkt und bin entsprechend vom mythisch raren Mann beeindruckt. Zum Glück legt Bertram ungefähr nichts nach, so dass ich einfach weiter Männer legen kann und irgendwann zur kritischen Masse komme, die in zwei Angriffen genug Schaden machen kann. Zwischen diesen geht plötzlich der Dornling in die Waagerechte. Ich bin bei 15 und nach längerem Nachdenken wächst die Angst vor Pumpsprüchen, bis mir Might of Alara für vier einfällt, die genau für 15 Schadenspunkte reichen würde. Also geblockt und zwar mit Grixis Slavedriver. Jetzt muss das Massremoval ran und das kommt in Form von Lavalanche. Autsch. An dieser Stelle kann mich nur noch Karrthus retten, der seit Beginn des Spiels auf der Hand wartet und zum Glück gibt es das fehlende Land im Drawstep.

In Spiel 2 fehlt Karrthus, Lavalanche gibt es dafür erneut und das reicht diesmal auch ohne Thornling. Für die Entscheidung halten wir beide unglaublich schlechte Hände, wobei seine auf der Annahme beruht, dass sich Trace of Abundance mit Berg und Ebene bezahlen lässt. Das klappt natürlich nicht, so dass er ohne Wald ein paar Mal abwerfen muss. Ich kann das aber nicht so richtig ausnutzen, da mir schlichtweg die Männer fehlen, die von Beginn an Druck machen. Allerdings gewinne ich so die notwendige Zeit, um meine Engine ins Rollen zu bringen, so dass ich auch nach der obligatorischen Lavalanche noch genug Beef auf den Tisch legen kann, um diesmal ohne den Drachen noch zu gewinnen.

4-2-1

Mit diesem Ergebnis konnte ich sehr gut leben, besonders die Performance meines Standard-Decks hatte mich positiv überrascht. Traditionell hatte sich das Event jedoch so weit ausgedehnt, dass unser geplantes Fußballspiel auf Samstag verschoben werden musste, da es einfach zu dunkel geworden war. So ging es wieder zurück zu Irmgard nach Weibersbrunn, wo erwartungsgemäß schon der Ort bebte. Nicht.

Doch zum Glück haben Magic-Spieler immer ihre... äh... Magic-Karten dabei, um mit deren Hilfe sowie dem einen oder anderen Hopfen-Gebräu sich selbst noch unterhalten zu können.

Damit endet auch schon Teil 1 meiner DM-Erfahrungen 2009. Nächste Woche geht es an dieser Stelle weiter und Ihr könnt Euch schon mal auf das ganze Spektrum von grandiosen Siegen bis hin zu schmerzhaften Niederlagen einstellen.

Der MiDi




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