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Extended
Das beste Deck
von Florian Koch
16.03.2010

Meine Liebe zu Zoo begann vor etwa zwei Jahren. Eigentlich bin ich ein klassischer Kontrollspieler, aber damals war Kontrolle nicht so in. Am kontrollähnlichstes war noch Tron und das Deck konnte nicht nur ich nicht leiden. Simon Görtzen schwärmte mir dann von einem Zoodeck vor, welches er zusammen mit Tai Scharfe gebaut hatte, aber nicht mehr brauchte, um sich für die Pro Tour zu qualifizieren. Und wirklich, direkt beim ersten Versuch trug mich das Deck bis in die Top 8, zu diesem Zeitpunkt für mich noch ein größeres Ereignis. Und zwei PTQs später gleich noch einmal, da erreichte ich sogar das Halbfinale und schrammte nur um Haaresbreite an einer Finalteilnahme vorbei.


Seitdem habe ich lange kein Zoodeck mehr in der Hand gehabt. Die Extended-Saison Anfang 2009 habe ich ziemlich vollständig ausgelassen und für andere Extended-Turniere war ich nicht qualifiziert. Eigentlich dachte ich auch schon, dass die Saison 2010 ähnlich verlaufen würde, aber es kam ein wenig anders. Zunächst hatte ich mich relativ blind darauf eingelassen, mit den Jungs nach Oakland zu fliegen und von da aus den Roadtrip nach San Diego zu starten. Wie sich wenig überraschend herausstellte, war ich für die Pro Tour wieder einmal nicht qualifiziert. Der Grand Prix in Oakland war eigentlich auch nur als Vorspiel für den Roadtrip gedacht, aber wenn man schon mal da ist, kann man auch zumindest halbwegs vorbereitet an den Start gehen. Gesagt und nichts getan. Von Simon habe ich mir allerdings einbläuen lassen, dass DDT (Dark Depths/Thopter Foundry), zu diesem Zeitpunkt noch namenlos, deutlich das beste Deck sei.

Ein paar Tage später erzählte er mir dann im Chat, dass irgendein StarCityGames-Schreiberling meinte, man müsse jetzt eigentlich wieder Zoo spielen und dass die dazu angestellten Überlegungen recht überzeugend seien. Zugehört, freundlich virtuell genickt und zunächst nicht allzu viel dabei gedacht. Ungefähr zwei Wochen später stand dann der Flug nach Oakland an, und um nicht völlig mit leeren Händen dazustehen, vorher noch schnell ein paar Decks zusammengeworfen: DDT, um Mirrors zu testen, Scapeshift, weil man ja nie weiß, ach ja, und Zoo, das sollte ja in der Theorie gut gegen DDT sein. Am Flughafen in Düsseldorf spielten wir aber erst einmal DDT-Mirror und das Deck schien mir auch wohlgesonnen, aber obwohl ich Combo-Decks in der Theorie mag – ich hatte früher schon ProsBloom gespielt – sind sie mir in der Praxis doch eher suspekt und ich schneide mit ihnen nie sonderlich gut ab.

Im Flieger hatte dann endlich auch das Zoodeck seinen Auftritt. Gegen DDT hat es vorm Sideboarden für so was wie 4-3 gereicht, aber mein Gefühl war, dass das Matchup eher besser ist und postboard war Alex völlig unglücklich mit DDT. Vor dem Grand Prix hatten wir noch zwei Tage Zeit, das Deck nach unserem Belieben zu tunen, wirklich gespielt haben wir allerdings nur noch Mirrors, da es zu diesem Zeitpunkt schon ein offenes Geheimnis war, dass Zoo das neue Deck to play sein könnte. Schließlich hatten wir unsere Liste und der Grand Prix verlief dann ja für mich auch recht erfolgreich. Beim letzten PTQ in Frankfurt lief das Deck ebenfalls sehr rund, einmal abgesehen davon, dass ich ausgerechnet im Viertelfinale zum ersten Mal das Mirror verlieren musste.

Zoo, aber welcher?

Mittlerweile ist Zoo mal wieder das beliebteste Deck, und da es mein Lieblingsdeck ist und ich mich auch einigermaßen damit auskenne, gibt es nun diesen Artikel. Bevor ich euch über die unendliche Weisheit belehre, mit der die Karten in unserer Liste handverlesen wurden, möchte ich aber noch kurz eine Begriffsdefinition dazwischenwerfen. Was ist eigentlich Zoo?

Das Grundprinzip dürfte jedem, der es bis hierher geschafft hat, bekannt sein. Ein kunterbunter Aggrohaufen, der die effizientesten Tiere in Magic spielt und diese mithilfe von Burn und Spot-Removal durch die gegnerischen Horden navigiert. Den Preis für diese Macht zahlt man in Form einer Manabasis, die im höchsten Maß dafür berüchtigt ist, nur unter ausgeprägten Masochisten Freunde zu finden. Diese Steckbriefdefinition kennen die meisten, in Wirklichkeit ist Zoo aber ein Deck, das in verschiedenen Ausprägungen daherkommt.

1.

Die klassische Version ist das Tribal- oder Domain-Zoo. Das Deck gibt es mindestens seit 2006 und ist seitdem in den verschiedensten Formen immer wieder aufgetaucht. Dieses Deck bedient sich aller fünf Farben und geht in seiner masochistischen Veranlagung noch einen Schritt weiter als die anderen Decks, integriert es doch Dark Confidant zum Zwecke zusätzlicher Selbstverstümmelung. „Greatness, at any cost“, der Tirbal-Zoospieler weiß, was gemeint ist. Außerdem erlangt das Deck Zugriff auf die vollen Tribal Flames. Das Deck ist derzeit wieder recht populär, durch seine Fünffarbigkeit aber insbesondere, was das Fetchen angeht, etwas anspruchsvoller zu spielen als andere Zoodecks. Große Auftritte hatte Raphael Lévy mit dem Deck als er 2007 zwei aufeinanderfolgende Grand Prix damit gewann. Einen sehr aufschlussreichen Artikel über dieses Deck hat Matthias Ludewig vor Kurzem geschrieben.

2.

Die aktuell populärste Version ist Saito-Zoo. Ich dachte echt, das Deck heißt Little Zoo, aber den Namen hab ich wohl geträumt. Ehrlich. Gebt's zu, ihr träumt auch ab und an von Magic! Diese Version verzichtet auf Schwarz und damit auf Tribal Flames und Dark Confidant. Das ist das Deck, um das sich dieser Artkel dreht, daher hier fürs Erste nicht viele Worte. Diese nichtschwarze Version entsprang in erster Linie dem Wunsch, DDT einigermaßen konstant zu schlagen.

3.

Rubin-Zoo ist ein Deck, das typischerweise auf Schwarz und auch fast gänzlich auf Blau verzichtet. Zu Erkennen ist das Deck an Baneslayer Angel (in meiner Traumwelt hieß es übrigens passend Greater Zoo, aber ich will euch nicht weiter mit so etwas behelligen) und der Punishing Fire-Grove of the Burnwillows-Combo. Nachdem Kibler die Pro Tour damit gewonnen hatte, ist das Deck derzeit in der Versenkung verschwunden. Dieses Deck ist von den Zoodecks das klobigste und wohl auch das strategisch anspruchsvollste.

4.

Mittlerweile weitgehend ausgestorben, war Naya-Zoo zur Zeit des Grand Prix Hannover vor etwa einem Jahr ein populäres Deck und konnte dort auch Top-8-Platzierungen erreichen. Das Deck beschränkt sich, kaum überraschend, auf Rot, Grün und Weiß. Ansonsten ist es ein recht gewöhnliches Aggrodeck, dessen markanteste Karte vermutlich Woolly Thoctar ist.

5.

Mit Bant-Zoo entfernen wir uns dann schon ein wenig vom klassischen Spektrum der Zoodecks und dabei wollen wir es deshalb auch belassen. Bant spielt offensichtlich die Bantfarben und fällt im Vergleich zu den anderen Zoodecks dadurch auf, dass es ein wenig underpowert wirkt. Man hat keine Wild Nacatl zur Verfügung und Noble Hierarch, Qasali Pridemage sowie Rhox War Monk wirken ein wenig harmloser als das klassische Zoogetier. Die Top-8-Platzierung von Manuel Bucher bei den letzten Worlds geht zu einem Großteil auf das Konto dieses Decks. Derzeit sieht man es allerdings nur noch selten.

Die Liste

Ich bin kein Freund davon, Lesern eine Deckliste nach der anderen an den Kopf zu werfen, aber so ganz ohne geht es dann natürlich nicht. Mein Zoo sieht aktuell so aus:


4 Wild Nacatl
4 Loam Lion
4 Kird Ape
4 Tarmogoyf
4 Qasali Pridemage
4 Knight of the Reliquary

4 Path to Exile
4 Lightning Bolt
4 Lightning Helix
3 Bant Charm

4 Arid Mesa
4 Misty Rainforest
4 Scalding Tarn
1 Marsh Flats
1 Temple Garden
1 Sacred Foundry
1 Stomping Ground
1 Steam Vents
1 Breeding Pool
1 Hallowed Fountain
1 Forest
1 Plains

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Der größte Teil des Decks ist in meinen Augen nicht zu verändern, weil die meisten Karten einfach deutlich besser sind als vergleichbare Alternativen.



Fangen wir beim 1-Mana-Slot an. Wild Nacatl ist die aggressivste und damit beste Karte im Deck, also offensichtlich gesetzt. Bei Kird Ape und Loam Lion ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welcher besser ist, aber tatsächlich ist der Kird Ape deutlich besser, wenn man bei zwei 1-Mana-2/3-Kreaturen von „deutlich besser“ sprechen kann. Dafür gibt es drei Gründe. Der wichtigste ist, dass Kird Ape immun gegen Deathmark ist. In diesem Deck ist er außerdem besser, weil weißes Mana durch die höhere Anzahl weißer Karten häufiger einen Engpaß darstellt als rotes. Schließlich ist er besser, weil die drei Länder, die man im Spiel haben möchte, Stomping Ground, Hallowed Fountain und Sacred Foundry sind, und man mit diesen Ländern direkt eine 2/3-Kreatur ins Spiel bringt, was on the Draw im Mirror das Blocken erleichtert.

Bleibt als schwächstes Glied also Loam Lion, der sich mit Steppe Lynx und Goblin Guide als sinnvolle Alternativen messen muss. Der Unterschied ist hier weniger das abstrakte Powerlevel als die Zielsetzung des Decks. Im Moment ist Loam Lion stärker, weil sehr viele Leute Zoo spielen und er einigermaßen sinnvoll blocken kann. Auf der anderen Seite können in einem kombo- oder kontrolllastigeren Metagame Steppe Lynx und Guide stärker sein, weil sie explosiver sind. Gerade beim Lynx geht das aber auch auf Kosten der Konstanz des Decks, denn häufig hat man einfach nicht so viele Länder, dass man ihn endlos triggern könnte.

Im 2-Mana-Slot haben wir dann den unangefochtenen Tarmogoyf und den etwas metagameabhängigen Qasali Pridemage. Während der Goyf in allen aggressiven Decks zwischen Vintage und Extended – wie schon erwähnt – unangefochten ist, bietet die Katze ein wenig Diskussionsstoff. Sie ist definitiv der Rollenspieler im Deck, da es bei ihr nicht die Muskeln alleine sind, die ihr den Platz sichern. Tatsächlich ist dieser Slot aber in jeder Ausprägung von Little Zoo für einen Rollenspieler reserviert. Die nächstbesten Muske(l)tiere im 2-Slot sind nämlich Watchwolf und Plated Geopede und das kann mal wirklich nix. Auf der Rollenspielerseite haben wir Gaddock Teeg und Meddling Mage als Alternativen, die mich im aktuellen Metagame allerdings beide nicht vom Hocker hauen. Ein paar abgefahrene Sachen kommen auch noch in den Sinn: Jötun Grunt, Zektar Shrine Expedition, aber davon halten wir uns mal fern.

Knight of the Reliquary, Rhox War Monk und Woolly Thoctar ergeben die Dreifaltigkeit im 3-Mana-Slot. Das Thoctar kommt meines Erachtens nicht wirklich infrage in einem Deck mit 13 Fetchländern. Da sollte der Knight of the Reliquary schon besser sein. Das Nashorn gehört natürlich im Gegensatz zum menschlichen Ritter in ein ordentliches Zoodeck, und wer auf Stylepunkte Wert legt, für den ist die Frage schon entschieden, aber es gibt auch ein paar ernsthafte, gute Argumente für beide Varianten. Im Abstrakten ist der Knight of the Reliquary die bessere Kreatur fürs Deck, da Zoo normalerweise der bedingungslose Aggressor ist, es also nur auf die gegnerischen Lebenspunkte und nicht auf die eigenen ankommen sollte. (Ich sehe das etwas differenzierter, aber belassen wir es hier mal dabei.) Da zählt höhere Power einfach mehr als größeres Lifeswingpotenzial. Entscheidender für diese Wahl ist aber wie so häufig das erwartete Metagame. Der Ritter ist gut im Zoo, weil er im Gegensatz zum Nashorn jede gegnerische Kreatur totblockt und – weniger wichtig – mal ein wenig das Deck ausdünnen kann. (Ja, Zoo-Mirrors können lange dauern.) Sein in meinen Augen wirklich relevanter Vorteil ist aber, dass er Länder im Sideboard aufwertet. Die beiden wertvollsten sind hier Bojuka Bog und Ghost Quarter, aber Tectonic Edge gegen Scapeshift hat durchaus ebenfalls Potenzial. Als letztes Argument spricht für den Knight, dass er die geringeren Manaanforderungen stellt, was vor allem unter Blood Moon sehr hilfreich ist. Den Kriegsmönch kann dieses Deck unter Blood Moon nämlich nie ausspielen.

Nach so vielen Argumenten für den Knight stellt sich die Frage, wo Rhox War Monk überhaupt noch punkten kann. Um Klassen besser ist er definitiv gegen Burn. Wenn ihr also mit Zoo einen Magic Online-PTQ spielen wollt, ist der War Monk wohl die Kreatur eurer Wahl. Leichte Vorteile hat er außerdem gegen Scapeshift, da mehr als 18 Lebenspunkte zu haben, häufig einem Time Walk gleichkommt. Das Problem ist nur, dass auch der Mönch das in diesem Matchup nicht immer erreichen wird, und Tectonic Edge postboard genauso einen Time Walk darstellt. Schließlich sollte Rhox War Monk gegen Brozek Deck Wins vorn sein, da es in diesem Matchup hauptsächlich darum geht, die eigenen Lebenspunkte hochzuhalten und dann die überlegene Kartenqualität auszuspielen.



Lightning Bolt ist ein Eckpfeiler des Decks wie Wild Nacatl und in seiner unübertroffenen Effizienz nicht ersetzbar. Für Path to Exile gilt das nicht ganz so uneingeschränkt, aber solange das Metagame voll von Zoodecks ist, werdet ihr definitiv euer wichtigstes Matchup verschlechtern, wenn ihr weniger hartes Removal habt als der Gegner. Und dann bleiben schon nur noch sieben Slots. Ist Bant Charm nicht nur ein Relikt aus Zeiten, in denen DDT noch das dominante Deck war? Da ist etwas dran, aber selbst wenn das Charm nirgendwo so glänzen kann wie gegen DDT, so ist es doch in fast jedem Matchup gut und für die Kombination aus Removal, Artefaktzerstörung und Counter sehe ich derzeit keine Alternative. Gerade im wichtigen Zoomirror ist Bant Charm eine der besten Karten, denn da zählt am Ende das dickste Tier und Zeit auf drei Mana zu kommen hat man allemal. Das vierte Bant Charm habe ich allerdings gerade aus dem Deck entfernt, denn zwei Bant Charm auf der Starthand sind hin und wieder doch lästig.

Bleiben zu guter letzt noch vier Slots, die gefüllt werden müssen und da ist Lightning Helix schlicht die beste Karte, die übrigbleibt. Das klingt fast, als sei sie ein verzichtbarer Teil des Decks, aber ein wenig Lifegain in diesem Kamikaze Deck zu haben, ist durchaus angenehm. Gegen Burn und Brozek ist die Helix eine der besten Karten im Deck und gegen Zoo ist sie zumindest auch stark. Gegen Kontroll- und Kombodecks ist die Helix jedoch nicht so spannend, weil sie da nur der klobigere Burnspell ist.



Ich könnte jetzt noch ein wenig elaborieren, warum diese Manabase genauso sein muss, wie sie ist. Tatsächlich bietet das erstens wenig Neues und zweitens würde das letztlich auf mehrere Absätze Stochastik für Anfänger hinauslaufen. Das finde ich für einen Magic-Artikel wenig spannend, also nehmt diese Verteilung einfach als gottgegeben hin und lauscht ein paar Tipps zur Verwendung derselbigen.

Die beste Manabasis, die ihr aus drei Ländern bauen könnt ist grundsätzlich Stomping Ground/Hallowed Fountain/Sacred Foundry, meist auch in dieser Reihenfolge ins Spiel kommend. Das Wichtigste an dieser Kombination ist, dass man damit alle Karten im Deck ausspielen kann. Wichtig ist außerdem, dass man mit Stomping Ground und Hallowed Fountain schon in Runde 2 zwei Länder hat, die sowohl Lightning Helix als auch Qasali Pridemage beschwören können. Gleichzeitig erlauben diese beiden Länder es später im Spiel zusammen mit Sacred Foundry auch, einen beliebigen 2-Drop zu spielen und trotzdem mit nur einem weiteren Land noch Lightning Bolt und Path to Exile offenzuhalten.

Aufseiten der Fetchländer gibt es ebenfalls Länder, die man lieber hat als andere. Das beste Fetchland ist Arid Mesa, denn das fetcht alles außer Forest und Breeding Pool, welchen man eh nur unter besonderen Umständen haben will. Scalding Tarn ist normalerweise das zweitbeste Fetchland, da es immer noch alle Teile der perfekten Manabase suchen kann und überhaupt von den Shockländern nur den Temple Garden nicht findet. Es hat allerdings den Nachteil, dass es keine Standardländer fetcht, was gegen Blood Moon und Burn lästig ist. Misty Rainforest kann Sacred Foundry nicht suchen, was schon mal ein dickes Minus ist, aber solange man mit seinen Fetchländern umgehen kann und nicht drei Regenwälder gefunden hat, ist das kein Problem. Dafür kann man den Forest suchen, der im Allgemeinen allerdings weniger wichtig ist als die Plains. Schließlich gibt es die einsamen Marsh Flats, die als einziges Fetchland einen Großteil der Manabasis nicht suchen können. Insbesondere finden sie das beste Land im Deck, den Stomping Ground, nicht, was nur dann ein Problem ist, wenn ihr on the Draw die 1-Land-Hand hättet halten wollen. Das große Plus der Marsh Flats ist, dass sie die verhältnismäßig wichtige Plains ins Spiel bringen können.

Daraus folgen ein paar Überlegungen, welche Länder man zu welchem Zeitpunkt ausspielen sollte. Da Arid Mesa das flexibelste Land ist, macht es Sinn, zunächst mit den anderen Ländern zu fetchen, sofern man diesen „Luxus“ (auch Flood genannt) hat. Wichtiger ist aber meist, sich zu überlegen, wie man gegen Blood Moon spielt. Es hängt natürlich von der Starthand ab, aber häufig, insbesondere wenn man Kird Ape als einzigen 1-Drop hat, will man in der ersten Runde Stomping Ground suchen. Anschließend will man so schnell wie möglich eine Plains ins Spiel bringen, denn diese ermöglicht einem, zur Not mit Path to Exile den Forest zu finden und schließlich mit dem Pridemage auszubrechen. Mit Forest, Plains und ein paar aufgezwungenen Mountain im Spiel ist das aber häufig auch schon nicht mehr nötig (wenn man keine Rhox War Monk spielt zumindest), denn damit, das Bant Charm nicht mehr spielen zu können, kann man sich in dem Fall abfinden. Schließlich ist es hilfreich, falls das irgendwie mit dem Gameplan zu vereinbaren ist, so viele Fetchlands wie möglich zu cracken, denn wenn der Blood Moon einmal liegt, wird der Knight of the Reliquary fürs Erste nicht mehr wachsen.

Einschub: Domain- oder Saito-Zoo?

Matthias ist offensichtlich ein Fan des klassischen Domain-Zoos, während ich derzeit Saitou-Zoo (Little Zoo) favorisiere. Es gibt gute Argumente für beide Decks. Auch wenn ich Matthias' letzten Artikel insgesamt sehr schön finde, halte ich die Argumentation pro-Dark Confidant für etwas überzogen. Bob ist verdammt gut, überhaupt keine Frage, aber er ist weder die beste Karte im Deck – das ist Wild Nacatl – noch stürzt das Zoogerüst ohne ihn ein. In meinen Augen ist er allerdings das beste Argument, Domain-Zoo zu spielen. Es gibt allerdings noch zwei weitere. Eins davon sind Tribal Flames. Diese Karte ist ebenfalls unverschämt gut. In diversen Matchups nervt es allerdings, dass sie kein Instant ist, was auf der anderen Seite auch den Vorteil mit sich bringt, dass man selbst 4/5-Goyfs erzeugen kann. Das letzte wichtige Argument sind in meinen Augen die Deathmark im Sideboard. Wenn ich die mit meinem Zoodeck sehe geht mir das Herz auf. Ich will auch eine so effiziente Karte für das Mirror! Bekomme ich aber leider nicht.

Für Little Zoo spricht eigenttlich nur die stabilere Manabasis und der niedrigere Schwierigkeitsgrad des Decks. Das ist tatsächlich schon alles, aber man sollte das nicht unterschätzen. Die Manabasis von Little Zoo ist deutlich stabiler, insbesondere dann, wenn man das Deck nicht perfekt spielt, daher würde ich jedem Zoo-Anfänger auch erst mal zu Little Zoo raten. Mittlerweile glaube ich, die Manabasis von Zoodecks recht ordentlich zu beherrschen, sodass ich mir Domain-Zoo durchaus zutraue, aber es geht auch nicht nur darum, selbst stabilere Draws zu haben. Mit Little Zoo kann man tatsächlich recht effektiv um Blood Moon herumspielen. Domain-Zoo hingegen ist gegen Zug 2 Blood Moon einfach mausetot. Es kann 40% seiner Spells überhaupt nicht mehr ausspielen und von dem Rest arbeitet noch einmal die Hälfte am unteren Ende ihrer möglichen Effektivität. Deshalb Thoughtseize gegen Burn und Affinity boarden zu müssen, finde ich ebenfalls ziemlich unbefriedigend.

Das Sideboard

Sideboards sind offensichtlich metagameabhängig und wenn ihr euer Metagame kennt, lasst euch um Himmels Willen nicht von mir erzählen, dass man keine Krypten braucht (oder Ähnliches). Mein Sideboard besteht aus einem relativ festen Gerüst, das einigermaßen unabhängig von den Fluktuationen im lokalen Metagame ist, und ein paar Waffen, die ich je nach Bedarf austausche. Der Kern sieht so aus:

2 Negate (wobei das dritte fast immer auch an Bo(a)rd ist)
1 Bojuka Bog (solange ich Ritter spiele)
1 Ghost Quarter
2 Damping Matrix
2 Ancient Grudge
2 Elspeth, Knight-Errant

Negate bekämpft in erster Linie Hypergenesis und Scapeshift, findet aber auch Anwendung gegen Burn und Teachings. Bojuka Bog ist gegen Dredge und – falls vorhanden – Martyr of Sands-Decks. Außerdem sollte man es bringen, wenn der Gegner ebenfalls Zoo mit Rittern spielt. (Elspeth freut sich zudem über ein weiteres Land im Deck.) Ghost Quarter wird gegen alle Arten von Vampire Hexmage-Decks geboardet. Damping Matrix ist die beste Waffe gegen DDT und ebenfalls gut gegen Affinity und Martyrdecks. Die Ancient Grudge sind gegen alle Arten von Thopter-Decks und Affinity, können aber je nach Build auch gegen Feen gut sein. Die Elspeth schließlich ist für alle Matchups gedacht, die in Attrition und Boardstalls enden, also in erster Linie fürs Mirror. Wenn man noch ein klassisches Rockdeck findet, ist man um die Dame aber sicher auch nicht böse. Der Planeswalker ist die einzig kreative Karte in diesem Gerüst, aber in meinen Augen ist sie um Längen besser im Mirror als Ranger of Eos. Zwei zusätzliche Nacatls sind ja nett, aber in einem richtigen Stall häufig gar nicht mehr ausschlaggebend. Doch wenn selbst die dümmste Kreatur auf einmal in der Lage ist, dem Gegner jede Runde fünf ins Gesicht zu schlagen, dann ist das Spiel normalerweise sehr schnell entschieden. Darüberhinaus verrichtet sie auch in der Defensive akzeptable Dienste.

Die folgenden Karten habe ich auf dem Radar und können je nach Bedarf zusätzlich zum Sideboard hinzugefügt werden:

Am Sinn von Negate und Ancient Grudge ändert sich nichts. Kataki ist hin und wieder besser als der dritte Ancient Grudge, da War's Wage für Affinity äußerst unangenehm ist, der dritte Grudge aber außer gegen Affinity nur gegen Thopter-Combo (nicht DDT) Anwendung findet. Tectonic Edge ist häufig ein suchbarer Time Walk gegen Scapeshift, aber auch gegen Hexmage-Kombodecks und alle Decks, die viel Mana brauchen (Teachingscontrol und Death Cloud) boardbar. Chalice of the Void ist die Karte der Wahl gegen Hypergenesis und ebenfalls stark gegen Elfen. Meddling Mage richtet sich ebenfalls gegen Hypergenesis und ist boardbar gegen Scapeshift, da allerdings schlechter als die meisten Menschen denken. Gegen Dredge kann man ihn ebenfalls bringen. Gaddock Teeg ist ähnlich dem Meddling Mage, nur dass er gegen Hypergenesis genau gar nichts macht, dafür aber leichtere Manaanforderungen hat und gegen Scapeshift besser ist. Außerdem ist er gegen Dredge so gut wie der Meddler und eine solide Karte gegen Teachings und Death Cloud. Bleibt Volcanic Fallout und die Karte, bei der viele Leute sicher die Nase rümpfen:

Cunning Sparkmage?! Alex Kreuz hat schon versucht, ihn mir aus dem Deck zu reden, aber ich fand ihn bisher immer recht überzeugend. Tims flotter Cousin ist gut gegen Elfen, Feen und Brozek und kann außerdem gegen Scapeshift gebracht werden. Das ist natürlich nicht großartig, aber je nach Zusammenstellung eures Sideboards, will man gerade mehr Karten aus dem Maindeck loswerden, als man Karten im Board hat und dann hat man einen kompetenten Meuchler für die lästigen Chumpblocker. Volcanic Fallout ist für ähnliche Zwecke gedacht. Es ist wohl ein bisschen besser gegen Feen, schlechter gegen Elfen und macht dafür nichts gegen Brozek. Das eine Bant Charm ist im Wesentlichen eine Maindeckkarte, die ins Sideboard gewandert ist, weil sie in diversen Matchups immer noch ziemlich gut ist, insbesondere im Zoomirror, für das man sonst nicht viel hat.

Schließlich gibt es noch Umezawa's Jitte und die möchte ich in diesem Artikel zumindet mal erwähnt haben. Fürs Maindeck ist sie mir zu klobig und in den Matchups, wo der Gegner keine Kreaturen legt, einfach zu schlecht. Sie erfüllt als Sideboardkarte aber ähnliche Zwecke wie der Sparkmage und das Fallout. Sie ist gegen Feen, Elfen und Brozek superstark und im Gegensatz zu den anderen beiden auch im Mirror anständig. Mein Problem mit ihr im Mirror ist aber, dass ich sie on the Draw eigentlich nicht haben möchte, weil ich da viel zu sehr damit beschäftigt bin, das Spiel zu stabilisieren. Wenn das geschafft ist, ist die Jitte allerdings stark. Denkt man zumindest, wenn man sie zieht. Und dann schaut man zum Gegner rüber und stellt fest, dass da ein Pridemage liegt und sie effektiv nur ein Removal für den ist. Feen und Elfen spielen beide selbst Jitten und haben damit auch schon das perfekte, unter Umständen sogar präventive Removal für das legendäre Artefakt am Start. Einzig gegen Brozek ist die Jitte ziemlich lächerlich, aber dann eben auch wieder ein wichtiges Mana teurer als der Sparkmage. Ich kann mir nicht helfen, vielleicht liege ich hier falsch, aber ich kann die Karte in diesem Deck nicht leiden.

Viel, viel Auswahl! Wie sieht mein aktuelles Sideboard aus?


4 Negate
1 Bojuka Bog
1 Ghost Quarter
1 Tectonic Edge
2 Damping Matrix
2 Ancient Grudge
2 Elspeth, Knight-Errant
1 Cunning Sparkmage
1 Bant Charm

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Das Sideboard ist nicht mehr so darauf ausgerichtet, gut gegen DDT zu sein, denn dieses Deck hat seinen Zenit hinter sich und wird derzeit nur noch wenig gespielt. Die aktuelle Dominanz von Zoo sollte allerdings zu einem vermehrten Auftreten von Scapeshift und Hypergenesis führen (mehr dazu später), sodass ich in diesem Matchups besser dastehen möchte.

Die Matchups

Mirror:

Das Mirror soll 50/50 sein, hab ich gehört. Tatsächlich ist das Mirror ziemlich einfach, wenn der Gegner noch nicht so viele Mirrors gespielt hat. Kennt er sich aus, schwankt es zwischen Blowouts durch den Spieler on the Play und ziemlich komplexen Spielen. Man muss wissen, dass der anfangende Spieler strukturell deutlich im Vorteil ist, solange er in der Aggressorrolle bleiben kann. Schafft er das, gewinnt er, schafft er es nicht, kommt es zu einem War of Attrition, in dem der Spieler on the Draw eine Karte Vorteil hat. Für den anfangenden Spieler muss der Plan also sein, den Druck möglichst hoch zu halten. Er sollte sich dabei allerdings der Tatsache bewusst sein, dass dieser Plan nicht immer aufgeht und er ziemlich weit hinten ist, wenn er in seiner Aggressorphase zu verschwenderisch mit seinen Ressourcen umgegangen ist.


Auf der anderen Seite gilt es in erster Linie, das Tempo des Spiels niedrigzuhalten und den Gegner dazu zu zwingen, sein Removal auf schlechte Ziele zu spielen. Beispielsweise legt man in der ersten Runde Kird Ape und nicht Wild Nacatl, wenn der Geger mit Kird Ape oder Loam Lion eröffnet hat. Will der Gegner jetzt Schaden durchdrücken, muss er Removal auf die schlechte Kreatur spielen, kann also einen Teil seiner Ressourcen nicht maximal effektiv einsetzen.

Für beide geht es letzten Endes häufig darum, wer einen dickeren Mann auf dem Tisch halten kann. Einen Knight of the Reliquary mit Bant Charm zu beschützen ist daher ein effektiver Spielzug, einen Nacatl mit dem Bant Charm zu beschützen, nicht, denn das Charm hätte auch einen gegnerischen Knight abrüsten können. Ein weiterer Fehler, den es im Mirror zu vermeiden gilt ist, Tarmogoyf zu legen, wenn nur Länder im Friedhof sind. Dann stirbt der Goyf nämlich ganz schnell am Blitzschlag und der Gegner freut sich.


Der Sideboardplan sieht so aus, dass man die beiden Elspeth ins Deck steckt und dafür on the Draw zwei Qasali Pridemage herausnimmt. On the Play kann man überlegen, statt eines Pridemages einen Loam Lion auszuboarden, denn die Pridemages ermöglichen in der Aggressorrolle häufig weitere Angriffe durch eigentlich gleich große Kreaturen hindurch.

DDT:

Das klassische Combomatchup: Druck hochhalten und Bant Charm bereithalten für den Fall, dass der Gegner in die Combo geht. Gegen die Standard-DDT-Listen sollte man preboard deutlich im Vorteil sein. Für das zweite und dritte Spiel werden die Matrizen und das Ghost Quarter an den Start gebracht. Dafür müssen alle Lightning Helix und, falls das nicht reicht, Lightning Bolt weichen. Das ist zumindest der Standardplan, und wenn euer Gegner nur stumpfe Sachen boardet, seid ihr wieder weit vorn.


Unangenehm wird es, wenn euer Gegner Threads of Disloyalty hat. An der Stelle möchte man Meddling Mage gegen Tarmogoyf tauschen, und wenn man keine Mages hat, steht man ein wenig im Regen. On the Play kann man Negate boarden, aber on the Draw kann man es sich nicht leisten, das Mana dafür jemals offenzuhalten. Da hilft dann nur noch Augen zu und durch. Der andere Alternativplan der DDT-Spieler ist, Rite of Consumption hereinzunehmen und den kompletten Combokill zu machen. Gegen diesen Plan empfiehlt es sich ebenfalls, Negate zu boarden.

Affinity:

Eigentlich hat man mit acht Artfaktzerstörern im Deck die perfekten Waffen, um den Robotern zu zeigen, wo es langgeht. Normalerweise kann man sie mit Removal nicht vollständig überladen, sodass man Cranial Plating zerstören muss. Was man übrig hat, wird auf die relevanten Kreaturen geballert. Ein wenig aufpassen muss man, dass man nicht gegen Blood Moon eingeht, denn den hat Affinity hin und wieder auch im Maindeck.


Das Sideboard gibt einem zwei Damping Matrix, Ancient Grudge und vielleicht Kataki. Die Kreaturen, die man so hat, sind eigentlich alle ziemlich solide, sodass man Burn aus dem Deck nimmt, da dies gegen die Schlüsselkarten des Gegners nichts ausrichtet. Nach dem Boarden sollte man noch besser aufgestellt sein als vorher, während Affinity meist nicht allzu viel Spannendes bringen kann. Es heißt also in erster Linie auf den Blood Moon achtgeben.

Brozek:

Hier ist man der Kontrollspieler. Es geht also darum, so viel Schaden wie möglich zu verhindern, vorsichtiges Fetchen explizit mit eingeschlossen. Anschließend sollte man zusehen, dass man den Geger alle macht, bevor er einen ausbrennen kann. Hände mit viel Spotremoval sind hier wünschenswert. Das spätere Race ist meist nicht ganz so wild, da das Burn-Potenzial von Brozek eher beschränkt ist. Auch ist man mit Bant Charm in der Hand gegen alle Gefahren gefeit.


Im Board hat man hoffentlich Cunning Sparkmage, denn die kommen hier zu ihrem großen Auftritt. Wer Jitten hat, darf die ebenfalls bringen, und wenn man beides nicht hat, dann muss man es mit dem Maindeck richten, was auch eindeutig nicht unmöglich ist.

Burn:

Es gelten ähnliche Prinzipien wie im Matchup gegen Brozek, nur dass es hier nicht viel gibt, dass man kontrollieren könnte. Die Chancen zur Interaktion, die sich bieten muss man allerdings nutzen, um Schaden zu minimieren. Der größte Fehler, den man in diesem Matchup machen kann ist, Lightning Helix in drei offene Mana zu spielen, denn dann wird man unweigerlich von Flames of the Blood Hand zerstört. Wichtig ist außerdem, schon bei der Starthand zu evaluieren, wie man Standardländer fetchen kann, ohne viel Tempo zu verlieren. Schließlich ist auch hier on the Draw Wild Nacatl nicht immer das Beste, was man im ersten Zug auslegen kann. Die Gründe dafür sind in Searing Blaze und Hellspark Elemental, das man vielleicht blocken möchte, zu suchen.


Im zweiten und dritten Spiel ändert sich an der eigenen Strategie nicht allzu viel. Mit Unterstützung von ein paar Negate hat man bessere Chancen späte Topdecks des Gegners zu überleben. Auf der anderen Seite müsst ihr um Blood Moon herumspielen, aber Basics zu fetchen, ist eh gut in diesem Matchup. Insgesamt ist das Ganze eine undankbare Aufgabe, es sei denn, ihr habt Rhox War Monk; dann solltet ihr vorn sein.

Hypergenesis:

Das Hypergenesis-Matchup ist ungefähr das stumpfeste, was man sich vorstellen kann. Der Gegner gibt sich sofort an seinen seltsam Ländern zu erkennen, man rotzt so schnell so viel raus, wie es irgend geht, und hofft, dass es reicht. Meistens reicht es nicht. Für das zweite und dritte Spiele werden Bant Charm gegen Negate und eventuelle Meddling Mage und Chalice of the Void geboardet. Je nach Anzahl der Karten wird das Matchup anschließend erträglich bis gut gewinnbar sein. Spätestens wenn man im dritten Spiel on the Draw ist, wünscht man sich mehr Meddling Mage, weil man ständig Negate offenhalten muss und nicht so recht vom Fleck kommt. Nur gut, dass Hypergenesis das ein oder andere Spiel einfach an seinen eigenen Mangel an Konstanz verliert.

Scapeshift:

Noch ein Matchup in dem man hauptsächlich hofft, dass es reicht. Wenn man anfängt, holt man vielleicht noch 40% der Spiele preboard, on the Draw ist's dagegen ziemlich aussichtslos. In beiden Fällen kann man es sich aber eigentlich nicht leisten, um Firespout großartig herumzuspielen; also alles ausspielen und hoffen.


Die anderen Spiele werden dann etwas anspruchsvoller. Meddling Mage, Gaddock Teeg, Tectonic Edge und Negate sind allesamt dankbare Sideboardkarten und sogar Cunning Sparkmage kann man boarden, wenn man sonst gerade nichts hat. Herauszunehmen sind in erster Linie die Bant Charm und dann Bolts. Das Prinzip bleibt natürlich dasselbe: Ins Gesicht! Abhängig von Anzahl und Art der Sideboardkarten, die man so findet, muss man sich dann überlegen, ob es sinnvoll ist und man es sich erlauben kann, um Firespout herumzuspielen.

Elves:

Euer Hauptfeind heißt Heritage Druid, denn ohne den können die Elfen nicht richtig abgehen und ohne Kombo sind ihre Männer einfach ein Haufen kleiner Würste. Das zweite Ziel der Wahl heißt Elvish Archdruid, denn der macht ebenfalls viel Mana für einen Kombozug und verstärkt außerdem alle Elfen. So zumindest die Theorie, ich muss aber gestehen, dass ich dieses Matchup bisher noch nie abbekommen habe.


Im Sideboard schlummern hoffentlich Cunning Sparkmage oder Volcanic Fallout. Und sogar Meddling Mage auf Glimpse of Nature sollte zur Not ein akzeptabler B-Plan sein.

Feen:

Die aktuellen Feenlisten sind ein Witz für Zoo. Im Prinzip kann man machen, was man will, solange man seine Kreaturen seitwärts dreht, wird man schon irgendwie gewinnen. Dummerweise wird das bei der aktuellen Metagamepräsenz von Zoo kaum so bleiben. Wenn der Feenmagier sein Deck baut, um Zoo zu schlagen, und sein Deck auch noch spielen kann, dann brechen bittere Zeiten an. Engineered Explosives, Spell Snare und Threads of Disloyalty habe ich eine Weile nicht mehr aus Feendecks rauskommen sehen und ich bin dankbar drum. Möge das so bleiben. Wenn sich das ändert, ist man einfach hinten und das ist ziemlich unabhängig davon, welche Sideboardwaffen man selbst mitbringt. Auf der anderen Seite bringt die hohe Anzahl an relativ spezialisierten Karten für den Feenspieler die Gefahr mit sich, einfach mal die falsche Ecke vom Deck zu erwischen. Aber letztlich bleibt es dabei: Vermeidet gute Feenspieler mit guten Decks!

Die Perspektiven

Zoo ist im Moment das Deck to beat und das wird unweigerlich noch einige
Metagameveränderungen nach sich ziehen, denn im Moment ist diese Tatsache
zwar akzeptiert, aber so richtig reagiert wird noch nicht darauf. Zunächst einmal
sollte die aktuelle Abwesenheit von DDT Scapeshift wieder mehr zum Zuge
kommen lassen. Außerdem müsste Hypergenesis mehr gezockt werden, aber
dankenswerterweise hat niemand ein Herz für dieses Deck. Dredge ist ebenfalls ein
Deck, das mit der aktuellen Anzahl an Sideboardkarten nicht besonders angenehm für
Zoo ist. Um all diese Decks mache ich mir allerdings nicht allzu viele Sorgen, da man jedes dieser Decks mit entsprechenden Veränderungen des Sideboards und unter Umstäden sogar mit moderaten Veränderungen des Maindecks einigermaßen unter Kontrolle bekommen sollte. Negate fürs Maindeck, Meddling Mage und Leyline of the Void stehen bereit.

Von den Genannten wird aufgrund der Unbeliebtheit von Dredge und Hypergenesis überhaupt nur Scapeshift ein Revival erleben können. Das wäre allerdings kurzfristig recht unangenehm, weil es zu einer Phase führte, in der man einerseits das Zoomirror gegen Spieler gewinnen muss, die sich noch nicht auf Scapeshift eingestellt haben, und andererseits gegen Scapeshift. Beides gleichzeitig ist nicht so einfach.

Bedrohlich sind mittelfristig in meinen Augen einzig die Feen. Die kleinen blauen Geflügelten bringen alles mit, was ich als Zoomagier nicht sehen will. Das Deck kann sich auf die Zoobedrohung einstellen, es hat in Threads of Disloyalty, Engineered Explosives und Spell Snare starken Hate, dem man nicht ohne Weiteres beikommt und – fast das Wichtigste – das Deck ist grundsätzlich beliebt. Außerdem ist es in der Lage, auf weitere Metagameveränderungen zu reagieren, sodass Feen mit einem entsprechenden Sideboard auch gegen DDT mithalten können, sollte das wieder populärer werden.




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