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Eternal
Zwei Schwerter für sechs Flügel
von Pascal Baatz
13.04.2010


So lautet der ursprüngliche Titel eines in Bant recht berühmten Theaterstücks. Kurz und knapp zusammengefasst handelt es von den Abenteuern zweier einfacher Zeltwachen auf der Suche nach dem legendären Schild von Emeria. Erst nachdem sie unzählige Gefahren mit ihren wechselnden Gefährten durchgestanden haben – darunter Magier, Nashörner, Lhurgoyfs, Feen und ein ganz besonderer Goblin – finden sie schließlich heraus, dass der Schild von Emeria kein Objekt, sondern ein Engel namens Iona ist. Endlich, nach Jahren der Suche, tauschen die beiden ihre Schwerter mit Pflugscharen und verleben den Rest ihrer Tage als friedliche Bauern in Bant, während Iona durch das Multiversum zieht und mit wechselnden Lieblingsfarben das Böse bekämpft. Das Thema vieler dieser Abenteuer ist es, dass immer nur die bestehen, die trainiert und vorbereitet sind. Das Überleben der Stärkeren sozusagen, oder „Bant-Survival“, wie diese seltsame Meute, die sich selbst als „Legacyspieler“ betitelt, das Stück zu nennen pflegt.


Warum sollte man sich gerade dieses Theaterstück ansehen, obwohl es in denselben Farben bereits ein gutes und formatdefinierendes Deck gibt? Auf den ersten Blick erscheint es kontraproduktiv, Counterbalance gegen Survival of the Fittest, Loyal Retainers, Iona, Shield of Emeria und Squee, Goblin Nabob einzutauschen. Mit einer tiefergehenden Betrachtung von Bant-Survival soll der Frage auf den Grund gegangen werden.

Das Inventar

Die Ausrichtung eines UGW-Aggrokontrolldecks auf das grüne anstatt auf das blaue Enchantment hat vor allem mit der Synergie zwischen Loyal Retainers und Iona an Beliebtheit gewonnen. Mit Survival of the Fittest ist es ein Kinderspiel, Iona im Friedhof zwischenzuparken und sie mit den Retainers zu reanimieren. Da so generell die Removalfarbe oder auch mal ein ganzes Deck abgeschaltet wird, steht dieser Trick Natural Order auf Progenitus in nichts nach. Wenn auch nicht so durchschlagend wie Progenitus, ist eine Iona auf dem Feld gegen viele Decks sogar verheerender, da mindestens ein Drittel des gegnerischen Decks sofort und meistens auch bis zum Spielende ausgeschaltet wird. Selbst bei Boardpositionen, in denen man nicht angreifen kann, sorgt Iona so für massiven virtuellen Kartenvorteil.

Diese, ich mag es schon Minicombo nennen (schließlich muss man durch ein paar kleine Reifen springen), sollte aber nicht den Blick auf den Rest versperren. Hohe Flexibilität bei der Zusammenstellung der 75 sowie während des Spielens selbst sind schon lange die Stärken von CounterTop und im Fall von Bant-Survival wird der Grad an Flexibilität noch einmal kräftig angehoben. Beiden Decks sollte aber immer eine Struktur zugrundeliegen, die es ermöglicht, auch ohne das jeweilige Enchantment und seine Freunde zu gewinnen. Im Falle von Bant-Survival sieht das Grundgerüst wie folgt aus:

Mindestens 18 Länder, 15 Kreaturen und 16 andere Spells lassen noch Platz für elf Karten. Dieser Spielraum wird ein wenig durch die spärliche Anzahl von zehn blauen Karten eingeschränkt. Erst mit weiteren sechs bis acht blauen Karten fühlt sich Force of Will wohl.

Bevor die restlichen Slots gefüllt werden können, gilt es zunächst einige Fragen zu klären. Wie kommt die Manabasis zustande, warum wurden die üblichen Counter- und Cantrippakete so drastisch zusammengekürzt? Eine erste grobe Antwort auf diese Fragen muss „Survival of the Fittest“ lauten. Das Enchantment diktiert einen höheren Grünanteil, da man es spätestens nach dem Boarden legen und direkt mehrfach benutzen möchte. Gleichzeitig bleibt der hohe Weißanteil dank Qasali Pridemage und Rhox War Monk bestehen, sodass Savannah ihren Weg ins Deck findet. Nicht nur die verringerte Anzahl der Inseln, sondern ebenso die generell höheren Manaanforderungen als bei CounterTop führen zur Verbannung von Daze. Somit bleibt lediglich Force of Will von den ursprünglichen Countern übrig. Mit dem Fehlen von Counterbalance sind Töpfe nun auch nicht mehr zwingend erforderlich und ein Survival versorgt seinen Besitzern konstant mit guten Karten, sodass man nicht zwangsläufig mit Ponder auf die Suche gehen müsste. Diese Argumente sprechen allerdings nur gegen einen garantierten Platz im Grundgerüst, nicht für ein kategorisches Ausschließen der Karten.

Nebendarsteller

Elf Karten, davon mindestens sechs blaue gilt es zu finden. Es dürfte jetzt schon klar sein, dass es für diese Slots keine einheitliche Antwort gibt, ist doch die Flexibilität des Decks seine größte Stärke. In diesem Stadium will man immerhin nur noch drei Arten von Karten in größeren Stückzahlen aufnehmen. Kreaturen, Counter und Drawspells/Cantrips.


Was das Kartenziehen betrifft, ist von Experimenten wie Cold-Eyed Selkie oder Ohran Viper eher abzuraten, da es das Ziel ist, im frühen Spiel mit Cantrips für Qualität zu sorgen und später ein Survival of the Fittest als Kartenvorteilsmaschine zu benutzen. Erst Survival aktivieren zu müssen, um an den Draw zu kommen, ist also wenig sinnvoll. Neben vier Brainstorm bestehen folgende Optionen: Ponder, Sensei's Divining Top, Sylvan Library. Die Verzauberung beißt sich mit Survival und ist auch erst mit Rhox War Monk wirklich gut. Ponder und Töpfe können im beliebigen Mischverhältnis zwei bis vier Slots einnehmen. Das Artefakt profitiert wie die Library in besonderem Maße von Survivalaktivierungen. Ponder wirkt daneben vergleichsweise schlecht, kann aber als Sorcery für den Tarmogoyf und als Pitchkarte punkten. Wie man sieht, ist die Entscheidung nicht einfach.


Lieber doch bei den Countern anfangen? Es ist zunächst sicher, dass vier Forces nicht alleine stehen können. Spell Snare ist ein sehr gerngesehener Gast in Bant-Survival und als einziger „echter“ Counterspell, den man noch spielen möchte, beinahe gesetzt. Spellstutter Sprite oder Meddling Mage ergänzen die Dissension-Karte oft, manchmal lösen sie Snares sogar ganz ab. Meddling Mage und Snare streiten sich ab und zu allerdings um dieselben Ziele, während Sprites am liebsten den 1-Mana-Bereich übernehmen und so eine gute Ergänzung zu Spell Snare darstellen. Galten drei Sprites früher als gesetzt, ist man in letzter Zeit wieder davon abgegangen, da man in Bant-Survival ungern zwei Mana offenhalten möchte. Mit Meddling Mage stellt sich dieses Problem nicht, doch zu wissen, was man benennen muss, wird in einem so großen Format mit vielen funktional ähnlichen Karten und unzähligen Varianten bekannter Decks zunehmend schwieriger. Abgesehen von offensichtlichen Zielen wie Natural Order, Tendrils of Agony, Dread Return oder Reanimatorspells ist Removal in vielen Matchups die erste Wahl. In Bant-Mirrormatches führt das Abstellen von Swords to Plowshares oder Force of Will (um Survival durchzubekommen) oft zum Sieg, wenngleich die Benennung eigener Karten kontraproduktiv wirkt. In solchen Situationen ist Sensei's Divining Top von Vorteil, um nachkommende Swords/Forces auszusortieren. Will man das ganze proaktiv und gleichzeitig wesentlich aggressiver angehen, empfiehlt sich Vendilion Clique. Auch hier leistet Spell Snare gute Dienste dabei, die wichtigen Spells auszuschalten, bis die Clique und das nötige Mana zur Verfügung stehen. Kira, Great Glass-Spinner schaltet wie Meddling Mage ebenfalls Removal aus, ist aber in einem Build mit Loyal Retainers unnötig, da die sechs Flügel die bessere tutorbare Antwort darstellen.


Abgesehen von den bereits genannten Kreaturen gibt es bloß noch wenige Alternativen. Ein Aufstocken von Qasali Pridemage und Rhox War Monk bietet sich zwecks höherer Konsistenz grundsätzlich an, aber auch eine Arbeitsteilung mit Trygon Predator gegen Enchantress, Stax und resolvte Counterbalance sowie Kitchen Finks gegen rote Aggrodecks ist denkbar. Was für Kira der Fall ist, trifft ebenso auf Rafiq of the Many, Wonder und Genesis zu: Iona ist als Finisher vollkommen ausreichend. Für Stoneforge Mystic mit Equipment hingegen gilt dieses Argument nur zum Teil, da z.B. ein Mystic und zwei Equipments auch ohne Survival of the Fittest Konsistenz beisteuern.

Folgende Konfiguration ist für ein Aggrometa bestimmt. Mit dem Equipmentpaket statt zusätztlichem Removal in Form von Path to Exile wird sichergestellt, dass man möglichst wenige tote Karten im Deck hat, falls man einmal nicht gegen Aggrodecks gelost wird. Ein zusätzliches Land ist in dieser manaintensiven Version allerdings nötig:

Ein Combometa hingegen kann mit dieser Version beantwortet werden, die gegen Aggrodecks zwar weniger interaktiv ist, aber immer noch viele Kreaturen aufweist:

Obwohl wirkliche Kontrolldecks im Moment kaum noch anzutreffen sind, ist doch ein CounterTop-verseuchtes Meta möglich. Dort würde sich diese Zusammenstellung bewähren:

Aufgrund der Flexibilität von Bant-Survival ist man in gänzlich unbekannten Metagames natürlich ebenfalls gut aufgestellt. Folgende Konfiguration ist auf Konsistenz ausgerichtet, wobei Loaming Shaman nicht nur die Rolle des tutorbaren Graveyardhates erfüllt, sondern auch benötigte Elemente des Decks in längeren Spielen wieder in die Bibliothek mischen soll:

Seitenbühne

Die Entscheidungsfreiheit im Maindeck setzt sich bei der Zusammenstellung des Sideboards fort. Von einem nicht auf spezifische Matchups spezialisiertem Maindeck ausgehend bieten sich folgende Blöcke an:

3-4 Graveyardhate
2-4 Combohate
4-5 Aggrohate
2-3 Artifact/Enchantmenthate

Das Besondere an Survivaldecks sind die Utilitykreaturen, welche die Sideboardstrategien allesamt kräftig aufwerten. Um die vier Survival of the Fittest als Tutoreffekte auszunutzen, wird jeder der oben genannten Blöcke zwischen Kreaturen und anderen Karten aufgeteilt. Faerie Macabre, Loaming Shaman, Jötun Grunt und Tormod's Crypt bzw. Relic of Progenitus machen den Anfang. Die Fee wirkt schwach, ist aber im richtigen Moment angewendet entscheidend gegen Dredge-, Loam- und manchmal auch Ad Nauseam-Decks und so gut wie nicht zu beantworten. Korrekt angewendet schrumpft sie auch gerne einmal einen Tarmogoyf, um vorteilhaft abzutauschen. Muss man sich weniger Sorgen um Dredge machen, sind Loaming Shaman, Grunt oder Trinket Mage auf Crypt/Relic langsame, aber stärkere Antworten.


Combo ist je nach Maindeck schon ein gutes Matchup, aber da es inzwischen so viele spielbare Combodecks gibt, bieten sich verschiedene Ziele an. Ethersworn Canonist, Gaddock Teeg, True Believer und Meddling Mage (falls nicht im Maindeck) sind wahlweise gegen Enchantress, Dream Halls, Dredge und natürlich alle gegen Ad Nauseam-Tendrils zu gebrauchen. Oft wird darüber hinaus auf Spell Pierce zurückgegriffen, die auch gegen CounterTop gemustert werden kann. Alternativ sollte man bei einem zu erwartenden hohen Anteil von Zoodecks lieber auf Dispel zurückgreifen.


Path to Exile und Equipment (ggf. plus Stoneforge Mystic) sind die besten Optionen gegen alle Arten von Aggrodecks. Engineered Explosives sind z.B. gegen Zoo und als Verstärkung für Krosan Grip ebenfalls nicht zu verachten. Wird Meddling Mage gespielt, sollten es mindestens drei Path sein, damit man die Mages nach dem Boarden sorgenfreier auf Swords to Plowshares legen kann. Kreaturentechnisch ist dieser Block am schwersten mit Survivalzielen zu belegen. Llawan, Cephalid Empress ist zwar absolut gesetzt, um gegen Merfolk und Progenitus vorzugehen, im Weiteren bieten sich jedoch bloß Gilded Drake, Sower of Temptation und Clone an, um großen reanimierten Kreaturen die Stirn zu bieten. Kor Firewalker ist mit Iona nicht sehr sinnig, da füllt man besser mit Rhox War Monk und Kitchen Finks auf. Danach bleibt nur noch der angesprochene Stoneforge Mystic.

Der gute, alte Krosan Grip hat trotz zahlreicher Survivalkreaturen als Artifact-/Enchantmenthate seinen Auftritt im Bant-Survival-Sideboard, da man Dinge wie Counterbalance und Humility entsorgen können muss. Für beides eignet Qasali Pridemage eben nicht so gut. Harmonic Sliver und Wickerbough Elder sind zwar Alternativen gegen Counterbalance, aber selbst dafür muss zunächst ein Survival of the Fittest auf dem Tisch liegen.


Daneben können je nach Ausrichtung des Sideboards immer noch einige Slots für weitere Utilitykreaturen anfallen. Wonder macht auch im Board wenig Sinn, Genesis hingegen hilft gegen so manches schwarze Deck mit gefühlt unendlich Removal und holt auch Faerie Macabre wieder auf die Hand. Damit steht des Weiteren die Tür für Spore Frog/Kami of False Hope offen, ein Lock der zwar langsam ist, aber manche Decks in die Knie zwingt. Obwohl Kira, Great Glass-Spinner fürs Maindeck abgelehnt wurde, ist die Legende insofern interessant, als dass Hatebären gegen Combodecks beschützt werden können. Ethersworn Canonist und Kira gewinnen zusammen jede Diskussion mit Spotremoval. Ein Trinket Mage bietet sich an, wenn man nicht nur artefaktbasierten Graveyardhate spielt, sondern zusätzlich noch Pithing Needle oder Engineered Explosives ins Sideboard integriert und sich Sensei's Diving Top ohnehin im Maindeck befindet. Darüber hinaus gibt es sicherlich noch viele andere Kreaturen, die nützlich erscheinen und es eventuell auch sind. Bei der Bewertung dieser muss man sich immer die Frage stellen, ob wirklich genügend Zeit zur Verfügung steht, diese Kreaturen überhaupt einzusetzen. Im Zweifel sind schnelle, aber nicht ganz so starke Lösungen wie Faerie Macabre im Verbund mit Tormod's Crypt besser, als z.B. darauf zu vertrauen, dass der Gegner langsam genug für Jötun Grunt ist.

Rezeption

Wie wird unser Theaterstück von der Außenwelt aufgenommen? Wie fällt die Rezension der Golgari (Trolle!) aus? Was denken Goblins und das skeptische Meervolk und die vielen anderen Kritiker darüber? Denken Goblins überhaupt? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst alles zusammenbauen. Hier also meine Version, die größtmögliche Flexibilität zum Ziel hat:


4 Windswept Heath
4 Misty Rainforest
3 Tropical Island
2 Savannah
1 Tundra
1 Island
1 Plains
2 Forest

4 Noble Hierarch
4 Tarmogoyf
3 Qasali Pridemage
3 Meddling Mage
3 Rhox War Monk
1 Loyal Retainers
1 Squee, Goblin Nabob
1 Iona, Shield of Emeria

4 Survival of the Fittest
4 Brainstorm
3 Sensei's Divining Top
4 Force of Will
3 Spell Snare
4 Swords to Plowshares


1 Llawan, Cephalid Empress
3 Path to Exile
1 Faerie Macabre
1 Relic of Progenitus
2 Tormod's Crypt
2 Krosan Grip
1 Ethersworn Canonist
1 Gaddock Teeg
1 Kira, Great Glass-Spinner
1 Genesis
1 Spore Frog

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Beispielhaft folgenden ausgehend von dieser Deckliste kurze Beschreibungen und Boardingpläne für die wichtigsten Matchups:


Aggrostrategien sind zu schlagen, sofern man genügend Zeit hat, ein Survival zum Laufen zu bekommen. Dann ist Iona nicht immer erste Wahl, da Zoo z.B. Iona (je nach Farbe) mit Path to Exile erledigen oder den Spieler mit Burn ausbrennen kann. Nach dem Sideboarden verbessert man seine Chancen erheblich, macht das Matchup im Fall von Zoo sogar positiv. Goblins, Merfolk und -Aggro bleiben allerdings aufgrund des Manadenials auch nach dem Sideboarden knifflige Matchups. Wie man sieht, wandert oft mal eine Force of Will raus, was durchaus noch konservativ ist. Dank der Path to Exile verliert die Karte in den ersten Runden an Bedeutung und ist für später gedacht. Dementsprechend sind drei ausreichend. Der Spore Frog-Plan wird gegen Zoo und Schwarz nicht gefahren, da das erste Deck zu schnell ist und das zweite Zugriff auf sehr starken Graveyardhate hat. Meddling Mage wird meistens auf Removal gelegt, was auch Grim Lavamancer und Gatekeeper of Malakir einschließt. Sinkhole, Hymn to Tourarch und Standstill sind in den jeweiligen Matchups ebenfalls lohnende Ziele. Generell sind die Magier aber in den Aggromatches am schlechtesten.

Goblins:

Zoo:

Merfolk:

-Aggro:



Matches gegen Aggrokontrolle gewinnt man entweder, indem man einfach Bantaggro spielt, oder spät, aber plötzlich über ein Survival of the Fittest. Welchen Weg man einschlagen kann, wird durch den Gegner und die Starthand vorgezeichnet. Wie bei den Aggromatchups ist auch Tempo-Threshold aufgrund des Manadenials problematisch im frühen Spiel. Ist die Manabasis erst einmal aufgebaut, kommt die durchschnittlich höhere Qualität der eigenen Karten zum Tragen. Da eine mit Stifle bedachte Survival-Aktivierung hässliche Auswirkungen haben kann, ist der Counter neben Burnspells eines der Ziele von Meddling Mage. Trygon Predator, Krosan Grip und Pyroclasm sind postboard ebenfalls gefragte Namen. Insgesamt ist das Matchup positiv, falls man die Angriffe auf die eigenen Manabasis übersteht. CounterTop bereitet schon mehr Kopfschmerzen, da Counterbalance das Survival abfängt, aber nicht andersherum. Zudem ist Natural Order problematisch und zusammen mit Counterbalance eines der ersten Ziele der Invitationalmagier. Das Enchantment will man erst spät legen, sofern kein Counterbackup bereitsteht. Ohne die Aggressivität von z.B. Zoo ist ein Survival in diesem Matchup sowie im Mirror ein sehr sicherer Weg zum Sieg. In beiden Matchups sind Pridemages dementsprechend äußerst wichtig und werden gerne mal mit Countern oder Removal bedacht. Im Survival-Mirror ist Meddling Mage verständlicherweise eher schlecht und kann durch möglichst viele grüne Karten wie Genesis und Spore Frog ersetzt werden. Diese beiden Kollegen helfen im Aggromodus und gegen eine Iona des Gegners, die immer auf Weiß gelegt wird.

Tempo-Threshold:

CounterTop:

Mirror:



Die derzeitigen Combodecks sind so stark und divers, dass ein paar Counter im Maindeck schon lange nicht mehr reichen. Dementsprechend drastisch sehen die Sideboardpläne gegen Combo aus, damit man ja nicht über einen Mulligan stolpert. Storm-Combo und Reanimator sind gute Matchups, zumindest nach dem Boarden. Dredge allerdings lässt sich auch vom aufgebotenen Graveyardhate selten stören. Das erste Spiel verliert man ziemlich sicher, danach muss ein guter Start aus Hate und Aggressivität hingelegt werden oder man vertraut auf die Inkonsistenz von Dredge. Dauert das Spiel länger, führen Genesis/Spore Frog recht sicher zum Sieg, da dem Dredgespieler nur noch Darkblast und Furystoke Giant bleiben, die aber kaum gespielt werden. Der erste Meddling Mage wird immer auf die Killcondition gelegt: Tendrils of Agony, Dread Return und Reanimatorspells. Danach benennt man die Antworten auf die Kreatur.

Ad Nauseam-Tendrils:

Dredge:

Reanimator:

Alternativen

Da Loyal Retainers seit einiger Zeit drastisch im Preis ansteigen, ist es verständlich, dass manche Spieler vor dieser Investition zurückschrecken. Allerdings muss deswegen nicht gleich ein anderes Deck gespielt werden. Iona im Spiel zu haben, ist ohne Frage gut und klappt regelmäßig, aber was viele übersehen, ist, dass ein liegendes Survival das Spiel oft gleichermaßen entschieden hätte. Hat man, aus welchen Gründen auch immer keinen Zugriff auf Retainers, empfiehlt sich Body Double oder Wonder. Fünf Mana sind wirklich happig für den Shapeshifter, aber immerhin ist er zur Not ohne Survival einsetzbar und eine blaue Karte. Mehrere Tarmogoyf und Rhox War Monk, die dank Wonder aus der Luft angreifen, dauern ebenfalls länger, gelangen aber häufig genauso ans Ziel. Gegen Combodecks fehlt natürlich Ionas Fähigkeit, was ein Grund mehr für ggf. vier Meddling Mage ist.

Eine ganz andere Baustelle hingegen eröffnet Rise of the Eldrazi. Der Plan sieht wie folgt aus:

1.
Loyal Retainers legen.
2.
Ohne Priorität abzugeben, Surival aktivieren und Emrakul, the Aeons Torn abwerfen.
3.
Loyal Retainers in Reaktion auf Emrakuls Trigger opfern, um Emrakul ins Spiel zu bringen.
4.
Profit!

Mag sehr stark wirken, ist aber eigentlich unnötig. Zum einen ist der ganze Trick dank Emrakuls Graveyardtrigger umständlicher und langsamer, zum anderen fehlt wieder Ionas Fähigkeit, Teile des gegnerischen Decks abzustellen. Manchmal mag Emrakul besser sein, in der Regel bringt die flexiblere Iona jedoch ausreichend Stärke auf den Tisch und den „Wingadvantage“ hat man damit auch.

Pascal Baatz
TS Crew




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