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Mein erster Tag
von Michael Diezel
09.09.2010

Nachdem sich unser Held die Waffen für das Wochenende der Wahrheit ausgewählt hatte, konnte die Fahrt ins Gelobte Land (Bayern) starten.

An dieser Stelle wird es normalerweise Zeit für die wilden Stories von der Straße, Erzählungen von Schweiß (fünf Erwachsene in einem Auto der Größe eines Schuhkartons, natürlich bei 45 Grad Außentemperatur und fehlender Klimaanlage), Blut (vergossen bei der Reparatur ebenjenes Schuhkartons, der überraschenderweise Probleme mit der ungewohnten Belastung bekam) und Schmerz (über die professionelle Verarztung der neuen Wunde mit einem Provisorium aus Schnaps, Panzertape und einer gebogenen Magic-Karte namens Heal).


Doch in der Realität geschah nichts dergleichen, wir werden alt und bequem, was man nirgends so deutlich sehen kann wie in Aschaffenburg, beim jährlichen Klassentreffen des Abschlussjahrgangs 2000. Immerhin geben all die alten Männer tatsächlich noch einmal alles und entwickeln einen unbändigen Ehrgeiz, ausgerechnet das einzige Turnier im Jahr zu gewinnen, an dem sie teilnehmen. Insofern kann man sich den Tag vor der DM als ausgesprochen hektisches Treiben vorstellen, bei dem ständig Leute auftauchen, die

a)
ein Deck,
b)
Karten für das Deck, welches ihnen unter a) empfohlen wurde, oder
c)
Gegner für erste Testpartien suchen.

Ebenfalls zur Tradition gehört eine Einquartierung der versammelten Spielerschaft aus Nord und Ost in der Pension Irmgard im idyllischen Weibersbrunn. Schade nur, dass Irmgard über lediglich circa 25 Betten verfügt, was für die gezählten 42 Interessenten ziemlich knapp bemessen ist. Deshalb musste eine weitere Unterkunft gesucht werden, was zu Aufruhr unter den Gastwirten des CSU-Musterdorfes Weibersbrunn führte:

Ich:

„Gibt es noch die Möglichkeit, ein paar Betten für Donnerstag bis Sonntag zu bekommen?“

Gastwirtin:

„Was wollt ihr denn in Weibersbrunn?“ (Eine berechtigte Frage, wenn man bedenkt, dass in diesem Ort selbst die Tankstelle vor Einbruch der Dunkelheit schließt.)

Ich:

„Na ja, wir sind eine kleine Gruppe und würden täglich nach Aschaffenburg fahren.“

Gastwirtin:

„Eine Gruppe? Jugendliche?“ *Laut des Entsetzens*

Ich:

„Nein, die sind alle schon erwachsen, teilweise verheiratet und Familienväter.“ (… einer der Vorteile des Älterwerdens.)

Gastwirtin:

„Sicher? Ihr gehört auch bestimmt nicht zu den Jungens, die bei der Pension Irmgard unterkommen?“

Ich:

„Öhm …“

Unser Ruf eilte uns also voraus und wir folgten, wobei noch ein weiteres Problem auftauchte: Die Bahnfahrer. Von denen gab es eine ganze Menge und die mussten natürlich irgendwie nach Weibersbrunn. Dass eine öffentliche Verkehrsanbindung quasi nicht existent war, muss ich wohl nicht extra betonen, jedenfalls folgte endlich die Autofahrt mit Schweiß, Blut und Schmerz, wobei besonders der Reisenden des Johannsenschen Sprinters gedacht werden soll, die getreu dem Motto „Alle Autos fahren mit fünf Leuten und Gepäck, der Rest springt beim Dennis rein“ in zweistelligen Mitgliederzahlen über die nächtlichen Straßen Westbayerns fuhren.

Ich könnte jetzt noch eine Weile über den Abend berichten, doch ich denke, wir widmen uns zur Abwechslung doch einmal dem Pappkartenspiel. Insofern machen wir einen Zeitsprung auf Freitag, 10:00 Uhr, Stadthalle Aschaffenburg. 149 Leute erwarten gespannt den Startpfiff durch Chefjudge Michael Wiese. An dieser Stelle ein kurzes Lob für die Schiedsrichter dieser Meisterschaft, die es endlich geschafft haben, die richtige Mischung aus Professionalität und Fingerspitzengefühl zu finden, dessen Mangel ich so oft kritisiert habe. Damit beziehe ich mich ausdrücklich auf das Gesamtauftreten, nicht auf einzelne Situationen.

Mein erster Tag begann dann auch spielerisch und das ausgesprochen positiv. Anders als in den letzten Jahren konnte ich nämlich die erste Runde gewinnen. Dies verschafft immer ein positives Gefühl, dass man mit der Deckwahl nicht total daneben gelegen hat und dass man auf keinen Fall sieglos nach Hause fahren muss.


Mein Gegner in Runde 1 hieß Tobias Ehrismann und war – wie eigentlich alle Spieler, gegen die ich ranmusste – ein ausgesprochen angenehmer Zeitgenosse. Angenehm war auch seine Deckwahl: UW-Control. Wie schon beschrieben, zielte mein Deck ziemlich stark darauf, gegen diesen Archetyp positiv dazustehen und mit der Kombination aus schnellen Männern, Carddraw und Kontermagie gelingt das im Normalfall auch. Genau dieser Normalfall trat gegen Tobias ein, wobei er im zweiten Spiel noch mithalf und nach dem zweiten Land einige Runden kein drittes legte. Ansonsten liefen die Spiele ungefähr so ab, dass ich ein paar Männer legte, die Hand mit Shared Discovery wieder auffüllte und die wenigen Sachen, die in dieser Situation hätten gefährlich werden können (Day of Judgment zum Beispiel) neutralisierte.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass UW so ziemlich das schlechteste Deck war, das man bei dieser Veranstaltung spielen konnte. Abgesehen davon, dass kaum noch wirklich gute Matchups übrig geblieben waren, hatte so ziemlich jeder Spieler dieses Deck als Erzfeind #1 auf dem Radar und entsprechend gezielt den eigenen Kartenhaufen ausgewählt. Während ein Jund das zu besten Zeiten vielleicht mit seiner überlegenen Kartenqualität und besonders der verschiedenen Wege, über die man Spiele gewinnen kann, ausgleichen konnte, ist UW vergleichsweise gut auszukontern. Natürlich könnte man jetzt das Ergebnis von Florian Pils anführen, doch zum einen ist Florian sicher einer der besten Spieler dieser DM (und holt damit noch einige Prozente) und zum anderen nach Runde 1 im Draw-Bracket unterwegs gewesen und hat dort diverse Mirrors gewonnen.


Mein nächster Gegner, Andre Luff, kam aus Köln und spielte – wie alle aus der Region – das Dredgedeck. Dieses kannte ich vorher nur als Rogue-Ansatz und hatte entsprechend keine Zeit in der Vorbereitung darauf verwendet, dieses Matchup auszuprobieren.

Mittlerweile weiß ich, dass es meist auf ein simples Race hinausläuft, das Overrun normalerweise in meine Richtung biegt. Problematisch dabei ist, dass man dank diverser Vengevine und Bloodbraid Elf gehörig unter Druck steht und so die entscheidende Hexerei recht schnell finden muss. Dabei ist es nicht unbedingt von Vorteil, nur drei Kopien vom Big O. (und keine weiteren im Sideboard) zu haben. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Sedraxis Specter, die (besonders in Runde 2 gelegt) eigentlich nur von Jace, the Mind Sculptor sinnvoll beantwortet werden. Nach dem Boarden ändert sich nicht so wahnsinnig viel. On the draw habe ich einfach alle Counter auf die Ersatzbank geschickt, da man eigentlich nie die Zeit hat, sich Mana offenzuhalten und Jar Jar Sphinx und Nadeln ins Deck geholt. In Spielen, in denen man selbst startet, würde ich jedoch zumindest Mana Leak drin lassen, weil eine random Neutralisation von Merfolk Looter, Fauna Shaman oder Specter extrem nützlich ist.

So viel zur Theorie, in der Praxis gewann ich ein Spiel über Jace, der das in Runde 2 gespielte Specter bouncte und danach nicht mehr in den Griff zu bekommen war, ein anderes über Overrun, während eine Nadel gleich zwei Schamanen von ihrer Arbeit abhielt.

Das Dredgedeck gefällt mir übrigens als Deck für diese Nationals ausgesprochen gut, da man – abgesehen von einigen wirklich guten Matchups – tatsächlich ein starkes Deck (auch in den Top 8 der US-Nats gut vertreten) mit Rogue-Faktor ins Feld führen kann, wodurch man sich einige weitere Vorteile sichert.


In Runde 3 galt es ein anderes Kreaturendeck zu bekämpfen. Jan Schmidt hatte alle guten grünen und weißen Karten zusammengemischt, was zwangsläufig in jedem Spiel zu dem beachtlichen Start Noble HierarchKnight of the Reliquary führte. Das ganze Mana nutzte er dann hauptsächlich für Primeval Titan, der für mein Deck eine ausgesprochen hässliche Wahl als dicker Klobo der Stunde darstellt. Zum einen hat er selbst Trample, was den Chumpblockplan (siehe Runde 4) ein wenig vereitelt. Hinzu kommt seine Ability, mit der ein Race unvorteilhaft – aus meiner Sicht – gestaltet wird, da multiple Kabira Crossroads oft genau den Bonus bedeuten, der seine Lebenspunkte aus der Overrun-Reichweite holt. Alternativ gibt es gleich mehrere Tectonic Edge (schlimmer, als man erwarten würde), 3/4-Männer oder Sejiri Steppe, mit deren Hilfe das Blocken für grüne Männer gleich noch schwieriger wird.

Dass sein Deck genauso lief wie geplant, während meins nicht so richtig aus der Hüfte kam, war auch nicht unbedingt vorteilhaft. Insofern endeten die beiden Spiele recht knapp, aber eben doch eindeutig und zwar für den guten Jan. Wie schon beschrieben ist das ein Punkt, wo das Sideboard überarbeitet werden müsste, um diese Race-Situationen gegen Kreaturendecks zu verbessern, entweder über einen Zuwachs an Finishern (Overrun, der neue Overrun, Beastmaster's Ascension oder Eldrazi Monument) oder defensiveren Maßnahmen (Sleep, Fog).


Die letzte Runde Standard an diesem Tag bescherte mir dann ein Feature-Match. „Burning“ Bernd Brendemühl trägt diesen Spitznamen nicht zu Unrecht und so befürchtete ich schon das Schlimmste und damit den roten Brandmagier. Als die Eröffnung dann jedoch Wald – Noble Hierarch lautete, konnte ich mich trotzdem nicht so richtig freuen, da die ganzen GWx-Decks eben auch anspruchsvoll zu bespielen sind, insbesondere, wenn sie genau diesen Start erwischen. Die Parade der guten Kreaturen wurde von den üblichen Verdächtigen fortgesetzt, wobei sich noch die Drittfarbe (Rot) offenbarte, bevor ich kaputt war. Wie Bernd richtig feststellte, war nicht so richtig zu erkennen, was mein Deck genau vorhatte – mit Sicherheit kein gutes Zeichen.

Das zweite Spiel war dafür eigentlich schon in Runde 2 gewonnen, als sein Fauna Shaman von meiner Pithing Needle beantwortet werden konnte. Statt Cunning Sparkmage oder ähnlicher Gemeinheiten legte Bernd nämlich hauptsächlich weitere Grizzlybären nach, denn nichts anderes waren die Schamanen jetzt. Wie jeder ordentliche Limitedspieler weiß, verlieren diese den direkten Kampf mit Hügelriesen und von denen hatte ich ein paar. Es wurde noch einmal ein bisschen spannend, da ich trotz Ancestral Recall und mehreren Jace-Aktivierungen keinen Overrun fand, aber irgendwann war es dann doch so weit …

Das mit Abstand spannendste Spiel – Game 3 – überforderte direkt den Coverage-Laptop, sodass ihr euch komplett auf meine Schilderung verlassen müsst. Recht schnell entwickelten sich auf beiden Seiten beachtliche Armeen, wobei seiner wiederum die richtig gefährlichen Leute wie Cunning Sparkmage oder Fauna Shaman fehlten. Dafür gab es eine Menge Vengevine, Bloodbraid Elf und Reliquienritterinnen. Meine Jungs waren eher harmloser Natur, dafür ausgesprochen zahlreich und dank General Jace zog ich auch zwei Karten die Runde. Auf diese Art und Weise verging die Zeit mit immer dem gleichen Gemetzel. Bernd wäre tot, falls ich jemals einen Overrun fände. Im Gegenzug schlug er mich einfach mit einer Stärke 30-Armee, die beständig von diversen Pissern aufgehalten wurde. In meinem Zug fand ich dann Nachschub in Form von Kozilek's Predator oder Nest Invader, aber keinen Overrun. Das Ganze war übrigens für mich deutlich komplizierter, als es hier klingt, da ich nur noch recht wenig Leben hatte und möglichst immer genug farblose Spawns übrig behalten wollte, um auch eine potenzielle Sejiri Steppe nicht tödlich werden zu lassen. Bernd hatte noch ungefähr 92 (erfolglose) Draws auf seine wirklich guten Karten, dann fand ich doch noch den Overrun und fertig war das 3-1.

Boosterdraft


Da ich in den letzten Jahren meinen Nationals-Start immer verpatzte, befand ich mich plötzlich in der ungewohnten Position eine gute Ausgangssituation zu besitzen. Statt an Tisch 41, wurde ich in Draftpod 3 gesetzt, höchste Zeit also, mir noch letzte Hinweise zum Thema M11-Draft zu organisieren. Dazu begleitete ich Dennis Johannsen in den Schlosspark, wo er mir das Erfolgsgeheimnis verriet: „Bombe öffnen oder WhiteWeenie draften.“ Was er darunter versteht, erkennt man ganz gut in seinem Draft 2. Man beachte P1P1.

Die neu gewonnenen Erkenntnisse konnte ich auch schnell umsetzen, da mich in meinem ersten Booster nichts anlächelte, was auch nur im entferntesten Sinne als Bombe klassifiziert werden konnte. Stattdessen gab es ein paar Flieger in Blau und Weiß sowie diverse Fettmänner in Grün. Entsprechend dem ausgetüftelten Plans griff ich zu Assault Griffin und wurde in Pick 2 mit der seltenen Entscheidung Goblin Chieftain vs. Reassembling Skeleton auf die Probe gestellt.


Beide Karten sind offensichtlich nicht von dem Kaliber, das man zu dieser Zeit des Drafts erwartet, und auch die Synergie mit dem First Pick hält sich in Grenzen. Ich entschied mich für das Skelett, da es als Einzelkarte stärker ist und auch die entsprechenden Kombinationen vielversprechender sind als die Aussicht, möglichst viele Goblin Piker aufzusammeln, um dem Häuptling ein Volk zu verschaffen.

Die weiteren Picks bewegten sich alle auf ungefähr diesem Niveau, wobei ich genau gar keine weitere relevante weiße Karte mehr zu Gesicht bekam. Dafür wanderten bis zum Ende von Booster 1 noch Bloodthrone Vampire, zwei Act of Treason und Skelett #2 in meinen Pile. Insofern wartete ich gierig auf weitere Sac-Outlets und/oder mehr Act of Treason, um das geliebte Opferthema weiter ausbauen zu können, doch bis auf ein Fling wurde daraus nichts. Das lag jedoch nicht an meinen fehlgeleiteten Pick-Präferenzen, sondern einfach an der Leere der Booster, sodass ich als einziges Alternativ-Sac-Outlet in Pick 1 von Pack 2 einen Viscera Seer erblickte, aber Doom Blade drüber nahm. Das finale Deck sah dann so aus:


2 Reassembling Skeleton
1 Bloodthrone Vampire
1 Ember Hauler
1 Goblin Piker
1 Goblin Tunneler
1 Chandra's Spitfire
1 Gargoyle Sentinel
2 Nether Horror
1 Gravedigger
1 Fire Servant

1 Deathmark
1 Sign in Blood
1 Pyroclasm
1 Fling
1 Doom Blade
2 Act of Treason
2 Chandra's Outrage
1 Lava Axe


1 Dragonskull Summit
9 Mountain
8 Swamp

Sideboard:

1 Duress
1 Volcanic Strength
1 Thunder Strike
1 Assault Griffin
1 Blinding Mage
1 Sleep


Das Deck ist ziemlich toll, wenn es zufällig den einen Bloodthrone Vampire zieht und recht gurkig, falls nicht. Aus diesem Grund war meine Hoffnung auf ein ordentliches Ergebnis überschaubar.


Das ungute Gefühl verstärkte sich noch, als ich direkt im ersten Spiel der Draftrunden gegen Dennis Nolte nach einem Doppelmulligan die 1-Land-Hand hielt und natürlich erst im Midgame Land #2 auftauchte. Immerhin konnte ich Spiel 2 gewinnen, wobei mir auffiel, dass auch das Deck des Gegners einen niedrigen Powerlevel hatte. Offenbar waren die Booster nicht nur für mich wenig ergiebig gewesen. Game 3 zog sich ein wenig in die Länge, bis es zu einer Situation kam, in der ich einen leichten Boardvorteil hatte und wir beide von der Spitze der Bibliothek spielten. Während auf seiner dort dickes Schwein, dickes Schwein und Titan lagen, brachte meine nur Länder zum Vorschein. Schade.

Fairerweise muss man sagen, dass sein Deck vorher mit den grünen Landsuchern ein wenig ausgedünnt wurde und schon aufgrund der Natur der Haufen bessere Topdecks ermöglicht. Fettes TierTM ist halt meist besser als random Karte, die erst toll wird, wenn das passende Gegenstück auftaucht.


Die Vermutung, dass alle Decks des Tisches von überschaubarer Stärke waren, wurde in Runde 6 zur Gewissheit, als Patrick Dierbach gleich mehrere Brindle Boar auspackte. Dummerweise sind die gerade in diesem Matchup gar nicht so schlecht, da mein Plan B auf Fire Servant plus Lava Axe und vergleichbaren Spielereien beruhte. Insofern musste jeder Schadenspunkt hart erarbeitet werden, wofür ich zum Glück recht viel Zeit hatte, da seine Fußgänger recht gut von meinen Skeletten aufgehalten wurden. Ein typisches Finish in diesen Spielen sah dann so aus wie hier beschrieben.


Somit war ein Sieg mit diesem Deck des Grauens eingefahren und überraschenderweise folgte ein zweiter kurz darauf. Gegen Roman Steinert hatte zunächst Pyroclasm seinen großen Auftritt, als es den 4-zu-1-Tausch ermöglichte, und Spiel 2 ging dann an die obligatorischen Manaprobleme.

Am Ende meines ersten Tages stand ich somit bei 5-2 auf Platz 23, wodurch noch alle Möglichkeiten vorhanden waren. Bevor wir uns aber – in der nächsten Woche – anschauen, wie ich diese in Rekordzeit versiebte, noch kurz zwei Berichte von Ereignissen abseits des Mainevents.

Zunächst wäre da Volkan Baga, Illustrator von solch edlen Karten wie Sunken Hope oder Timecrafting, der den gesamten Tag lang – und damit meine ich tatsächlich den ganzen 10-Stunden-Tag – Karten unterzeichnete, kleine Bildchen malte oder sich in ein Poesiealbum einschrieb. Ja, ihr habt richtig gelesen! Während ich auf die Unterschrift meines Joraga Bard wartete, unterbreitete ein Spieler dem Volkan seine gute Idee, von möglichst vielen der interessanteren Leute dieser DM einen Eintrag in sein Freundschaftsbuch zu ergattern.


Die nächsten zehn Minuten schrieb der Künstler entsprechend dann mal nicht „Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga, Volkan Baga“ wie den Rest des Tages, sondern die Antworten auf die wichtigen Fragen nach dem Lieblingsessen oder dem favorisierten Musikstück („zu viele …“). Das ist doch mal was!

Das zweite erwähnenswerte Ereignis fand hingegen in Weibersbrunn statt, wo eine weitere sportliche Tradition geboren wurde. In der volle acht Zuschauer fassenden „CSU-Arena“ kam es zum Laufduell zweier Leichtathletik-Giganten, wie es die Magic-Welt noch nicht gesehen hat. Jan „der weiße Äthiopier“ Rueß im Duell mit dem „Borussenblitz“ Wesimo Al-Bacha. Um Jans dopingbedingte Vorteile auszugleichen, wurde die jeweils zurückzulegende Strecke angepasst und auf circa acht Kilometer gegenüber circa fünf Kilometern professionell (mit langen Schritten) ausgemessen. Mit einem unwiderstehlichen Schlussspurt konnte sich Wesimo schlussendlich knapp durchsetzen und den Hauptpreis genießen: Eine ausgefeilte Bedienung durch Jan Rueß während des abendlichen Grillens.


Dieser freut sich schon auf die Revanche im nächsten Jahr und beide erwarten neue Gegner. „Egal ob Ashraf, MartenJ oder Toffel – wir finden für jeden die passende Strecke!“, so der „weiße Äthiopier“.

Bis dahin ist es jedoch noch ein Stück hin. Außerdem gab es ja noch einen zweiten und dritten Tag auf diesen Nationals … Von denen berichte ich dann nächste Woche.

Der MiDi




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