Limited
Trockenübungen für Drafter
von Andreas "Zeromant" Pischner
05.08.2009

Um Folgendes soll es heute gehen: Welche Möglichkeiten hat man als ambitionierter Spieler, seine Draftskills zu verbesseren? Erwartet keine Patentrezepte, sondern Anregungen für eigene Bemühungen: Hilfe zur Selbsthilfe!

Dabei will ich mich auf diejenigen Ressourcen konzentrieren, die Euch das Internet zur Verfügung stellt – dass es wertvoll ist, mit anderen Spielern zu draften und mit ihnen zu diskutieren, sollte man eigentlich niemandem erzählen müssen. Allerdings fürchte ich, dass selbst diese Einsicht keineswegs zu all denjenigen Spielern durchgedrungen ist, denen sie nützen könnte. Wie wenige machen doch von der Möglichkeit Gebrauch, sich mit anderen Spielern über Draftentscheidungen auszutauschen! Und dass eine Draftrunde übereinkommt ihre Picks zu notieren, um im Nachhinein den Draftverlauf zu rekonstruieren, ist gewiss eine absolute Ausnahme. Gerade für diesen Zweck allerdings stellt die virtuelle Realität so manches nützliche Werkzeug bereit.

Übung macht den Meister, und praktische Drafterfahrung lässt sich nicht ersetzen – wohl aber sinnvoll ergänzen! Ebenso wie in Fußballvereinen Trainingsspiele nur einen Teil des Trainingsprogramms darstellen, lässt sich auch Draftverständnis mit solchen ergänzenden Mitteln einüben. Und auch Schachspieler profitieren gewiss davon, wenn sie nicht immer einfach nur spielen, sondern eigene und fremde Partien analysieren, Eröffungen und Endspiele studieren oder sich ganz allgemein mit der Theorie des Spiels beschäftigen.

Eine Entsprechung zur Analyse fremder Schachpartien stellen natürlich die im Internet allgegenwärtigen Draftwalkthroughs dar. Auf diese muss ich nicht besonders hinweisen, denke ich – sie werden viel gelesen und diskutiert (auch wenn diese Diskussionen nicht unbedingt überreich an analytischen Elementen sind). Es gibt jedoch noch einige interessante weitere Optionen, sein Draftverhalten zu trainieren und zu analysieren, welche nicht allgemein bekannt zu sein scheinen, die zumindest aber nur selten Erwähnung finden. Von diesen werde ich im Folgenden einige auflisten und beschreiben, welchen Nutzen man aus ihnen ziehen kann – aber auch, was man von ihnen nicht erwarten darf: Freistöße zu trainieren trägt selbstverständlich wenig dazu bei, das eigene Zweikampfverhalten zu verbessern, und im Spiel fünf gegen zwei lernt man nichts über Raumdeckung.

Ihr werdet mir verzeihen, wenn ich zur Einleitung ein paar Leseempfehlungen gebe, die sich auf frühere Artikel von mir beziehen: Wenn man schon so lange zu ähnlichen Themen geschrieben hat, kann man eben auf eigene Werke verweisen (oder, man schreibt sie einfach leicht verändert noch einmal, was ich jedoch zu vermeiden trachte), und naturgemäß fällt es einem leichter, sich an sie zu erinnern und ihren Inhalt zu beurteilen, als bei fremden Texten.

Da ist einmal die an dieser Stelle erschienene Reihe „Boosterdraft für Fortgeschrittene“...

...die sich zwar aufgrund ihres detaillierten Bezuges auf Onslaught-only-Limited ein wenig wie ein Zeitzeugnis liest, aber immer noch in fast all ihren Aussagen prinzipiell aktuell geblieben ist und eine äußerst ausführliche Diskussion der Prinzipien Farbwahl, Signalgebung, aktives oder passives Draften (Forcen oder Surfen, wie man heute sagt), Troubleshooting und Hatepicks liefert. Ich denke, es lohnt sich für jeden ambitionierten Drafter, sein eigenes Verständnis des Draftens mit meinen dort dargelegten Gedankengängen abzugleichen.

Dann bin ich an anderer Stelle ein paar Jahre später (zur Zeit von Coldsnap, aber der aktuelle Bezug ist diesmal minimal) darauf eingegangen, wie man ein neues Set bei Vorliegen der Spoilerliste systematisch analysieren kann, um dessen grundlegende Struktur zu erfassen.

Diese Artikel sollten demonstrieren, wie umfangreich bereits die absolut grundlegende Theorie des Draftens ist, welche gute Spieler häufig durch Erfahrung und Intuition approximieren, und welche weniger gute zugunsten von ohne eigenes Verständnis abgekupferten Faustregeln und Patentrezepten ignorieren.


Nun will ich aber zumindest ein wenig praktischer werden (und wiederum die Gelegenheit nutzen, auf von mir verfasste Artikel zu verweisen): So beliebt Walkthroughs auch sind, so wenig scheinen sich Magic-Spieler systematisch mit dem erheblich informationsreicheren Draft-Viewer auf dailymtg.com zu beschäftigen! Ich habe das zwei Mal gemacht...

...und dabei eigentlich nur an der Oberfläche dessen gekratzt, was möglich gewesen wäre: Immerhin kann man hier sämtliche Drafts eines kompletten, mit größtenteils hochkompetenten Spielern besetzten Tisches nachvollziehen! Da ich selbst nicht mehr ernsthaft als Turnierspieler aktiv bin, kann ich nachvollziehen, wieso Gelegenheitsspieler sich von der Fülle der hier zur Verfügung stehenden Daten überfordert fühlen. Nicht nur, dass es acht Draftverläufe nachzuvollziehen gibt – vor allem stößt man auf die interessantesten Querverbindungen, wie die Entscheidungen eines Drafters sich auf die Situation der übrigen ausgewirkt haben.

Das ist hochkomplexe Materie, aber falls es wirklich Spieler gibt, denen es ernst damit ist, ihre Fähigkeiten so weit wie möglich zu verbessern, um auf die Pro Tour zu gelangen und dort möglichst konstant Erfolg zu haben, sollten sie davor nicht zurückschrecken. Tatsächlich jedoch begnügen sich die meisten offensichtlich damit, nach kurzem Durchklicken mit einem Gefühl von entweder „Aha, so machen das also die Pros, also sollte ich es auch so machen“ oder „Haha, wie schlecht sind diese sogenannten Pros denn bitteschön!“ ihre gedankliche Beschäftigung einzustellen. Um mit einer großen Klappe überhebliche Sprüche unter Zuhilfenahme von Vokabular wie „endsschlecht“ oder „allerlekkerst“ zu reißen, genügt das, aber der Lerneffekt ist dabei praktisch null.

Interessanter, zumindest aber wohl unterhaltsamer als die Analyse fremder Drafts ist hingegen natürlich eigene Betätigung! Hier möchte ich Euch zwei Tools vorstellen, deren Nutzen von manchen vermutlich über- von den meisten jedoch eher unterschätzt wird: Der Magic-Draft auf Le Bestiaire und der Booster-Draft-Simulator auf dailymtg.com.


Fangen wir mit Le Bestiaire an: Zunächst einmal ist das ein nettes Spielzeug. Schließlich kann man sich die Sets, mit denen man draften will selbst zusammenstellen und sogar die Boostergröße variieren. Aber tatsächlich kann man auch durchaus etwas dabei lernen.

Erst einmal will ich jedoch klarstellen, welche Mängel dieser simulierte Online-Draft hat: Zuallererst ist die Zusammenstellung der Booster nicht korrekt. Das geht über die Vernachlässigung tatsächlicher Print-Runs weit hinaus: Tatsächlich scheinen die Karten innerhalb der Häufigkeitsstufen völlig zufällig zusammengestellt zu sein. Das führt oft zu farblich und qualitativ stark unausgewogenen Päckchen – eben jenes Phänomen, welches Wizards mithilfe ihrer sorgfältig ausgeklügelten Print-Runs vermeiden. Dann hege ich sogar Zweifel an der Zuverlässigkeit des verwendeten Zufallsalgorithmus: Die Häufigkeit, mit der mir einige Karten immer wieder begegnen, andere hingegen kaum jemals, scheint mir weit über die statistische Varianz zu gehen (auch wenn solche Eindrücke natürlich täuschen können). Außerdem hat es schon bei der Häufigkeitsverteilung Probleme gegeben (so waren zum Beispiel Mythic Rares und Rares in Shards of Alara gleich häufig gewesen – ob dieser Fehler unterdessen behoben ist, weiß ich nicht) und in seltenen Fällen hat auch schon einmal eine Karte in einem Booster gefehlt.

Weiterhin ist das Draftverhalten der simulierten Teilnehmer einfach unter aller Sau – eine äußerst grobe Kartenbewertung und rudimentäre Farbtreue, mehr kann ich nicht erkennen. Denkt am besten gar nicht erst darüber nach, wie die Prozentzahlen zustandekommen, die neben deren Decks angezeigt werden, und ignoriert die Einteilung in „Beginner Mode“ und „Expert Mode“! Deswegen kann man aus den Ergebnissen seiner Bestiaire-Drafts auf die folgenden Dinge KEINE brauchbaren Rückschlüsse ziehen:

typische Pickentscheidungen
Draftdynamiken
zu erwartende Zusammensetzung und Powerlevel von Decks

Oh, und natürlich findet im Anschluss an den Draft auch kein Turnier statt!

Na schön – aber wozu ist die ganze Übung denn nun gut? Einmal ist Le Bestiaire eine ganz hervorragende Möglichkeit, sich mit neuen Sets vertraut zu machen. Man sieht die Kartenbilder, und zwar ungefähr so zusammengestellt, wie sie sich in Boostern befinden. Dadurch kann man lernen, Karten rasch zu erkennen und Booster zügig zu überblicken. Egal, ob im Real Life oder auf Magic Online: Man hat (meistens) nur begrenzte Zeit zum Draften einer Karte, und diese sollte man nutzen, um seine Entscheidung zu treffen, und nicht, um seine Optionen überhaupt erst zu erkennen.

Da ich den Faktor „Zeit“ gerade angesprochen habe: Es läuft ein Countdown mit, so dass man trainiert, seine Entscheidungen zügig zu treffen (auch wenn nichts weiter passiert, wenn die Zeit abgelaufen ist), und ein Gefühl dafür bekommt, wie lange man bei welchem Pick nachdenken kann.

Überhaupt lernt man, Entscheidungen zu fällen! Zwar sind dies, aufgrund der abnormen Zusammensetzung der Booster, leider nicht exakt diejenigen, denen man sich in einem echten Draft gegenübersieht, aber das Treffen von Entscheidungen an sich ist eine wichtige zu erlernende Fähigkeit. Es ist übrigens nicht das gleiche, ob man bei Ablauf der Zeit einfach eine Karte nimmt, weil man eben muss, oder ob man seinen Entscheidungsfindungsprozess (ja, ich finde dieses Wort toll!) beendet hat.

Man trifft aber nicht nur Entscheidungen, die auf dem Vergleich von Kartenstärken und der Farbwahl beruhen, sondern vor allem auch diejenigen, die erst möglich werden, wenn man all diese grundlegenden Dinge beherrscht, und die den Ausschlag geben, ob man ein durchschnittlicher oder ein guter Drafter ist: Diejenigen, die den Unterschied zwischen einem Haufen Karten und einem strukturierten Deck ausmachen! Im Booster Draft beginnt der Deckbau bereits beim Draften. Was benötigt das Deck am dringendsten, und welche eigentlich starken Karten sind nicht mehr so wichtig oder passen vielleicht gar nicht mehr hinein? Während sich das Deck entwickelt, legt man nicht nur fest, welche Farben man spielt (und wie massiv), sondern auch seine Manakurve und die generelle strategische Ausrichtung. Man wägt die Bedeutung von Manafixing und Manabeschleunigung ab und nimmt auch ein paar Karten fürs Sideboard. Diesen eminent wichtigen Prozess kann man auf Le Bestiaire ganz hervorragend üben!

Damit im Zusammenhang steht, dass man auch sein Gedächtnis trainiert und ein Gefühl dafür bekommt, was man bereits gedraftet hat. Was befindet sich bereits im Pool? Wie viele solide Hauptdeckkarten hat man bereits, und wie viele Kreaturen? Kriegt man sein Deck wie geplant voll, oder muss man einen Ausweichplan verfolgen (zum Beispiel eine weitere Farbe draften)? Es ist sowohl schlecht, wenn man am Ende nur mit 19 Hauptdeckkarten dasteht, als auch wenn man am Ende ein halbes Dutzend überschüssige marginale Picks hat, die man über mögliche Sideboardkarten oder sinnvolle Hatepicks gedraftet hat. Auch ein Gefühl für Manalücken und -beulen sowie für die tatsächliche farbliche Verteilung des eigenen Decks kann man entwickeln – wie leicht passiert es doch, dass man in Gedanken abspeichert, dass man zweifarbig draftet, und am Ende stellt man fest, dass man eigentlich einfarbig mit Splash ist (und vielleicht sogar den Einstieg in eine geeignetere Zweitfarbe verpasst hat)!

Und dann gibt es noch etwas, was man meines Wissens mit Le Bestiaire besser üben kann als irgendwo sonst, nämlich Troubleshooting. Aufgrund der ungenügenden Kompetenz der übrigen Drafter (und möglicherweise natürlich auch der eigenen), aber auch der irregulär zusammengestellten Packs gehen hier weit mehr Drafts schief als im Real Life. Nun gilt es, dies rechtzeitig zu erkennen und das Beste daraus zu machen. Mit der Zeit kann man die Fähigkeit entwickeln, aus einem Absturz noch eine mehr oder weniger kontrollierte Notlandung zu machen.


Nun zum Booster-Draft-Simulator auf dailymtg.com: Er ist seit Kurzem mit M10 bestückt. Auch er besitzt natürlich gegenüber einem echten Draft einige Limitierungen: Man kann nur M10 mit ihm draften, es gibt nur jede Woche einen neuen Draft, und auch hier wird im Anschluss nicht mit den gedrafteten Decks gespielt. Übrigens erfährt man auch weniger über die Decks der übrigen Drafter als auf der französischen Seite, was sehr schade ist.

Abgesehen von dieser fehlenden Information jedoch sind diese Limitierungen tatsächlich jedoch sehr praktische Features für ein Trainingsprogramm! Das Verhalten der simulierten Drafter jedenfalls ist absolut ausreichend, um vernünftige Testbedingungen zu garantieren. Sicherlich sind die Kartenbewertungen im Einzelnen diskutabel, und wenn jeder einzelne Drafter angeblich in jedem einzelnen Fall ein Deck mit exakt zwei Farben draftet, wirft das auch Fragen auf. Worauf es aber ankommt: Das Draftverhalten ist im Wesentlichen realistisch – nicht in der Gesamtheit natürlich, denn dermaßen ausgeglichene Tische wird man wohl nirgends finden, aber was die Einschätzung der Karten und vor allem das Lesen und Geben der Signale angeht, verhält sich die KI durchaus wie ein einigermaßen kompetenter Drafter.

Gegenüber Le Bestiaire fehlt es diesem Simulator in erster Linie an Vielfalt: Vielfalt der Editionen ebenso wie Vielfalt der einzelnen Drafts. Im Gegenzug erhält man jedoch eine realistische Draftumgebung, eine korrekte Kartenverteilung in den Boostern (ich gehe davon aus, dass auch die Print-Runs beachtet werden) und vor allem: Die beliebige (na gut, eine Woche lang) Wiederholbarkeit eines Drafts!

Ich denke, nur wenigen, die mit dem Simulator herumgespielt haben, ist bewusst, wie unglaublich nützlich diese Eigenschaft ist. Was ist besser, als beim Draften etwas zu probieren? Natürlich, allerlei Herangehensweisen und Varianten zu probieren und die Ergebnisse hiervon miteinander zu vergleichen! Endlich lässt sich die hochinteressante Frage „Was wäre, wenn?“ nicht mehr nur spekulativ beantworten.

Was passiert, wenn man First Pick A anstelle von B nimmt? Was, wenn man sich in einem mittelspäten Pick für eine marginale Karte anstelle einer anderen entscheidet? Wie reagiert der Tisch darauf? Die Tatsache, dass zwei Drafts, bei denen man identische Entscheidungen trifft, auch zuverlässig einen identischen Gesamtverlauf besitzen, in Verbindung mit dem Umstand, dass dieser Verlauf insgesamt durchaus realistisch ist, ermöglicht einem die allerfaszinierendsten Eindrücke in die Dynamiken eines Drafttisches!

Über die auf diese Weise gewinnbaren Erkenntnisse ließe sich gewiss ein eigenständiger Artikel schreiben. Ich will hier nur einige Punkte, die mir beim Experimentieren mit dem Simulator aufgefallen sind (sucht auf meinem Blog Zeromagic danach, wenn Ihr Euch für mehr von meinen Erfahrungen interessiert) kurz anreißen – schließlich ist dieser Artikel hier ja als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht:

Einzelne wenig wichtig erscheidende Picks können die Farbverteilung am Tisch grundlegend beeinflussen; aber manchmal ist es auch mit brachialster Gewalt unmöglich, Sitznachbarn aus ihren präferierten Farben zu verdrängen.

In manchen Drafts ist es möglich, beinahe jede Farbe oder Farbkombination mit einigermaßen Erfolg zu draften; in anderen hingegen führt kein Weg in eine bestimmte Farbe oder an einer vorbei.

Klügere Entscheidungen beim Draften führen meistens, aber nicht immer zu bessseren Decks; es kommt sowohl gelegentlich vor, dass man mit kompetenten Entscheidungen in eine Sackgasse gelangt, als auch, dass man mit eigentlich falschen Entscheidungen zufällig an ein starkes Deck gerät.

Übertriebenes Forcen, bei dem man aus Farbtreue deutlich schwächere Picks nimmt, führen nicht nur in der Regel erwartungsgemäß zu schwächeren Decks, sondern paradoxerweise oft auch zu zusätzlichen Draftern in ausgerechnet der geforceten Farbe.

Alle diese Phänomene kann man beim Simulator selbst beobachten und analysieren. Dazu kommt natürlich wieder die Gelegenheit, das Treffen von Entscheidungen (wenngleich auch ohne jeden Zeitdruck) und das Formen des eigenen Decks im Draftverlauf zu üben, diesmal sogar mit realistisch simulierten Packs und Draftverläufen, aber eben leider nur mit M10 und nur einmal pro Woche. Aufschlussreich ist ebenfalls zu versuchen, das bestmögliche Deck zu draften – hierbei muss man aber sehr vorsichtig zwischen solchen Picks unterscheiden, die man ohne Kenntnisse des weiteren Draftverlaufs begründen kann, und solchen, die auf Vorwissen basieren. Insbesondere die Farbwahl erscheint im Rückblick natürlich einfacher. (Jedoch KANN es passieren, dass man bei zu frühem und nicht aus den Boostern heraus begründbarem Aufspringen in eine Farbe, von der man weiß, dass sie später für einen frei wird, plötzlich einige der Picks, die man später erwartet, nicht mehr zu sehen bekommt!)

Solche Übungsmöglichkeiten stellt das Internet also demjenigen zur Verfügung, der sein allgemeines Draftverständnis schulen möchte. Wer natürlich nichts weiter anstrebt, als aufgrund der Tipps eines Kolumnisten seines Vertrauens Archetyp XY zu forcen, der benötigt diese theoretischen Grundlagen nicht, darf sich aber auch nicht wundern, wenn seine spielerische Entwicklung als Drafter stagniert.
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