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GP Heidelberg Bericht - Teil 2
Zwerg Perkeo schlägt zurück!
von Patrick Mello
27.02.2002

Zwerg Perkeo schlägt zurück! (GP Heidelberg Bericht - Teil 2)

Unsere Ergebnisse vom 1. Tag waren recht gut: Kai, Dirk, Marco und ich weiter – wie schon in Lissabon. Viele Deutsche im 2. Tag, darunter aus Hamburg noch Jim Herold, Georg Sheljasov und René Pech. Natürlich auch eine Menge bekannter und guter Leute nicht drin, aber was will man erwarten bei 881 Teilnehmern? Gefreut hat mich, dass es für Andreas Heim auch nach der Niederlage in der letzten Runde noch gereicht hat (recht locker sogar). Also war die Entscheidung zu spielen richtig gewesen.

Es war schon recht spät am Samstag abend, fast alle Restaurants hatten geschlossen (abgesehen davon regnete es auch kräftig), daher sind wir
dann direkt zum Hotel zurück ohne noch etwas zu essen. Nicht ganz ideal,
aber unser Plan war, es durch ein umfangreiches Frühstück am nächsten Tag auszugleichen. Mein Ziel für Sonntag war ein 4-2 im Draft. Das sollte dann für Top8 reichen. Zweimal 2-1 hörte sich eigentlich ganz locker an.

Leider tendierte meine Drafterfahrung mit Torment gegen Null. Genaugenommen hatte ich keinen einzigen Draft (weder online noch real) mit dem Set gemacht, als ich am Sonntag dann an Tisch 1 Platz nahm, neben Boris Engels zur rechten und Kung-Chieh Wang auf meiner linken Seite. Magic Online bot in den Tagen vor dem GP so gut wie keine Events mit Torment an – schade, denn zum Karten kennenlernen und ausprobieren gibt es wohl kaum eine bessere Möglichkeit momentan. Und real hatte es auch nicht so geklappt, entweder es waren keine Booster vorhanden im Laden oder ich hatte keine Zeit gehabt. Na ja, was will man machen. Die meisten Karten kannte ich ja vom Prerelease und der Spoilerliste. Aber praktische Drafterfahrung wäre schon mal ganz gut gewesen.

So sah Tisch 1 aus: Boris Engels, Ich, Kung-Chieh Wang, Reinhard Blech, Jelger
Wiegersma, Laurent Janiak, Thomas Preyer und Janosch Kühn. Für einen GP keine
schlechte Besetzung. Ehrlich gesagt hätte ich lieber zwischen zwei erfahreneren
Leuten gesessen, weil da meist die klareren Signale kommen. Was aber auch nicht immer stimmt, wie ich an dem Tag dann später noch zu spüren bekam.

Das erste Booster hatte nicht viel zu bieten – Gravedigger als beste Karte, den ich
dann auch genommen hab. Da war schon besser, was in den nächsten Boostern von rechts kam: Wild Mongrel und Firebolt jeweils ohne echte Alternativen.
Im Mongrel Pack fehlte eine Uncommon, und wie sich später herausstellte, hatte
Boris da ein Roar of the Wurm genommen und ging später auf Grün/Schwarz.
Trotzdem lief der Draft gut, ich bekam einiges in Rot und auch noch ein paar gute
grüne Karten. Zumindest hatte ich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck die falschen Farben zu draften. Am Ende ein sehr solides, aggressives GR mit dem ein 2-1 oder 3-0 drin war. Also alles in Butter.

GR ‘klein & gemein':

9 Mountain
8 Forest
2 Mad Dog
2 Wild Mongrel
1 Millikin
1 Leaf Dancer
1 Barbarian Lunatic
1 Centaur Chieftain
1 Acorn Harvest
1 Chainflinger
1 Gorilla Titan
1 Dwarven Strike Force
1 Rabid Elephant
1 Ivy Elemental
2 Reckless Charge
1 Firebolt
1 Blazing Salvo
1 Sonic Seizure
2 Fiery Temper
2 Temporary Insanity

Sideboard: 3 Petravark, Howling Gale, Flaming Gambit, Demoralize, Dwarven Grunt

Ich hätte gerne ein Chatter gehabt oder einen Krosan Avenger, aber ansonsten sah das Deck wirklich gut aus. Temporary Insanity kam überraschend spät noch im Draft vorbei. Mittlerweile stuf ich die Karte aber wieder etwas schwächer ein, es ist eben kein wirklicher Ray of Command. Um einfach mal einen Blocker wegzunehmen, und so die letzten Schadenspunkte durchzubringen sollte es aber reichen. Die erste Insanity hab ich im Draft über Fiery Temper genommen, dass war in jedem Fall verkehrt. Interessant fand ich, wie viele Leute Acorn Harvest kritisierten. Für 6 Mana und 3 Leben 4 Hörnchen zu bekommen ist zwar nicht direkt die Bombe, aber durchaus passabel finde ich. Wichtig ist halt, dass man dazu noch Reckless Charge
und/oder Rites of Initiation hat. Dann spiele ich in jedem Fall Acorn Harvest vor Petravark z.B.

Runde 9: Reinhard Blech

Der gute Reinhard - in San Diego hatte er den Karl ja gleich zweimal geschlagen, also war Obacht angesagt! Andererseits hatte er auch wilde Sachen gegen Ryan Fuller gemacht (fehlertechnisch), was meinen Respekt wieder etwas reduzierte.

Lustig war, dass mir wohl einer seiner Freunde beim Deckbauen zugeschaut hatte,
und ihm dann die Information gegeben hatte, dass mein Deck nicht so doll sei.
Schließlich würde ich einige Füller spielen 'müssen', wie zB Mad Dogs und Acorn
Harvest. Na dann viel Spass wenn meine beiden Mad Dogs in Runde drei für 7 angreifen (mit Reckless Charge). Ich wusste vor dem Spiel leider nichts über Reinhards Deck, was aber auch nicht so wichtig war, da ich ihn in beiden Spielen
relativ fix umgehauen hab. Er spielte Blau/Schwarz mit etwas Rot für einen Pardic Collaborator. Sein Deck wirkte OK, aber doch etwas zu behäbig, um gegen meins
zu gewinnen. Geärgert hab ich mich dann, als Reinhard mir erzählte, dass Kung-Chieh im Draft einen Call rausgenommen hat (2. Pack) ohne ihn zu spielen.
Also wenn das so war – ich hätte ihn auch nach dem Draft zurückgegeben, ehrlich.

Runde 10: Boris Engels

Für Boris lief zu diesem Zeitpunkt gerade alles richtig gut, als Amateur im 2. Tag und
ganz oben in den Standings. Es sollte erst mal so weiter laufen. In Spiel 1 nahm ich
Mulligan und fand 5 Länder, Chainflinger. Habe ich gehalten, auch weil er angefangen hat. Erstaunlicherweise war das erste, was ich gelegt hab dann auch
der Kettenschleuderer. Boris legte dagegen einen Carrion Wurm. Der alleine hätte es getan, aber Boris war gnadenlos und packte noch zwei 6/6 Würmer dazu.

Kann passieren so was, dachte ich mir, bevor wir mit dem zweiten Spiel begannen.
Starthand: Acorn Harvest und Centaur Chieftain, 5 Länder. Zu gut für ein Mulligan.
Doch wieder lief es sehr bescheiden. Ich hatte noch eine Chance durch Topdeck
(Removal ziehen für Infected Vermin), kam nix und das war es dann.

Nach diesen beiden Spielen war ich wirklich etwas enttäuscht. Mal ungerechtfertigt ein Match zu verlieren, kommt natürlich gelegentlich vor, aber es ist doch jedes Mal
wieder frustrierend. Wir haben dann noch 2-3 Spiele gemacht im Anschluss, die hab
ich gewonnen (mit deutlich besseren Draws). Hm, andererseits war ja noch alles drin mit 8-1-1.

Runde 11: Janosch Kühn

Wieder gegen Janosch. Da wir am Tag zuvor kein vernünftiges Ergebnis abgeliefert hatten (Draw), war hier mal ein klares Ergebnis gefragt. Während der vorigen Runden hatte ich schon etwas von Janoschs Deck gesehen: Blau/Weiß/Rot, irgendwie wie sein Extended Deck von 97. Natürlich hab ich ihn wieder geärgert wegen seiner Dreifarbigkeit - dass macht immer riesig Spaß mit Janosch, weil ich wirklich immer was an seinen Decks auszusetzen hab. Peinlicherweise hab ich dann am selben Tag gegen meine eigenen Grundsätze verstoßen und 2 miese Decks gedrafted – das bekomme ich bestimmt zu hören beim nächsten Mal.

Spiel 1 hab ich durch guten Beatdown recht schnell und problemlos gewonnen. Das 2. fing ähnlich an, doch die Situation änderte sich, nachdem Janosch erst Pitchstone Wall und dann Chainflinger legte. Ich hatte schon einiges an Removal gespielt und daher ein echtes Problem. Der Chainflinger hat erst einige meiner Kreaturen abgeräumt (ua Mongrel), und dann angefangen, mich zu pingen. Es hat mich am Ende 2 Spells gekostet, ihn loszuwerden (beim ersten Removal kam Repel). Dann kam mein eigener Chainflinger und konnte die Sache beenden.

Draft 2 an Tisch 1: Boris Engels, Thomas Preyer, Yuri Kolomeyko, Vladimir Komanicky, Bram Snepvangers, Ich, Jelger Wiegersma.

Sideboard Coverage zu dem Draft gibt es auch von Victor van den Broek.

Rechts von mir Bram, links saß Jelger. Mein Booster: Squirrel Nest, Aven Smokeweaver, Dirty Wererat, Ember Beast und Dreamwinder. Klarer Pick: das Nest. Der Protection:Green Flieger wäre knapper gewesen, aber auch da hätte
ich wohl das Nest genommen. Mein 2. Pick war dann ein Elephant Ambush, wobei
ich Childhood Horror und Hallowed Healer weitergab. Dann ging das Unheil los.
In den beiden nächsten Boostern war jeweils ein Shelter als klar beste Karte drin.
Ich wollte hier gerne Grün/Rot draften (wegen 1. und 2. Pick und den UBW Signalen,
die ich an Jelger gegeben hatte), aber die Signale von Rechts waren deutlich.
Also nahm ich die beiden weissen Karten, statt Pardic Firecat und Chatter of the Squirrel zu draften. Wenn zuerst das Chatter gekommen wäre, dann wäre ich auch höchst wahrscheinlich bei Grün geblieben, aber das erste Shelter hat dann
quasi den Weg fürs 2. frei gemacht. Albernerweise kam danach einiges in Rot:
Ember Beast, Thermal Blast, Engulfing Flames, so dass ich am Ende des 1. Boosters bei GR war mit der Option auf einen Splash Weiß, falls ich noch Manafixer bekommen würde. Im Rückblick gesehen war es einfach falsch, die Shelter zu draften, da ich in jedem Fall bei Grün bleiben wollte und GW mit Torment
noch schlechter geworden ist, als es sowieso schon war.

Violent Eruption
Der Draft lief dann so weiter, ich bekam 2 Bomben (Shower of Coals / Violent Eruption), aber absolut keine günstigen Kreaturen (Mad Dog/ Chatter/ Rootwalla etc.). Irgendwann im Draft war dann klar, dass das Deck leider die schlechte GR Version sein wird. Das gute Rabid Elephant, Chainflinger Deck ohne 1-3 Mana Drops. Damit kann man gut gegen alles verlieren. Einzige Hoffnung waren die
2 erwähnten Spells in Rot und das Squirrel Nest, vielleicht auch Mal mit Krosan Restorer zusammen für 2 Token pro Runde (hauptsächlich sollte der aber das Deck
etwas beschleunigen). Die beiden Shelter hab ich dann gespielt mit 2 Plains und einem Far Wanderings auf 18 Länder. Ich hab zwar noch gehofft, irgendwie zwei
aus drei Runden damit zu gewinnen, aber realistisch gesehen sah es mehr nach
einem 1-2 aus.

GR 'mach du mal...'

8 Mountain
8 Forest
2 Plains
1 Ember Beast
1 Pitchstone Wall
1 Krosan Restorer
1 Squirrel Nest
2 Krosan Constrictor
2 Chainflinger
1 Acorn Harvest
1 Elephant Ambush
1 Rabid Elephant
2 Anarchist
1 Reckless Charge
1 Engulfing Flames
2 Shelter
1 Accelerate
1 Far Wanderings
1 Violent Eruption
1 Shower of Coals
1 Thermal Blast

Sideboard: Acorn Harvest, Krosan Restorer, Pardic Firecat, Flaming Gambit, Cartographer, Chlorophant, Seton's Desire

Runde 12: Vladimir Komanicky

Vladimir hat es geschafft, mich im ersten Spiel alleine mit Pulsating Illusion umzuhauen, fünf Angriffe, 20 Schaden. Muss man auch mal erlebt haben. Das zweite lief dann besser für mich und ließ uns noch knapp 10 Minuten für Spiel drei. Es ging hin und her, und sah längere Zeit besser für Vladimir aus, der mir viel Schaden am Anfang machen konnte. Ich hab mich dann mit Squirrel Nest stabilisiert und schließlich Shower of Coals mit Threshold spielen können. Damit war der Tisch fast komplett freigeräumt, aber wir kamen in die extra Züge und er war noch bei 10 Leben. Ein paar Punkte Schaden, er wieder Morbid Hunger (Flashback), und dann mein letzter Zug, als er bei 9 Leben war. Bevor ich gezogen hab, hab ich erst mal überlegt, wie viele Karten mir noch helfen würden. Ich kam dann auf 3 (Anarchist, Violent Eruption, Reckless Charge), wobei auch noch ein-zwei Cantrips im Deck waren (Mana hatte ich genug). Also durchaus Chancen. Ich zog: Reckless Charge! Schnell zwei Eichhörnchen durchgecharged und dann den 2-1 Sieg eingetragen. Feiner Topdeck.

Runde 13: Franck Canu [Feature Match]

Canu ist einer der konstantesten Spieler auf der PT, mit einigen Top16/32 Platzierungen, aber bisher immer noch ohne Final 8 auf einer Pro Tour.
Ich hatte gegen ihn beim GP Birmingham (vor Ewigkeiten) verloren, und an
so was erinnere ich mich dann immer, wenn ich wieder gegen die Leute spiele.
Also war Zeit für eine Revanche! Außerdem ist er Franzose, und mit Ausnahme
von Raphael Levy kann man die ruhig alle weghauen (in MtG, keine falschen Assoziationen jetzt bitte .

Irgendwie lief dann auch alles rund. Ich hatte zwar eine langsame Starthand ohne Wälder (dafür aber gleich die Plains gefunden), doch es entwickelte sich alles
sauber. Einige Runden später hatte ich zwei Eichhörnchen Aussenposten im Spiel (Nest und Krosan Restorer). Hab dann auch beide Shelter gezogen und noch den
Elefanten überfall, für noch mehr Token. Immer alles rein in die Red Zone und beschützt mit Shelter. Dann kam zum günstigen Zeitpunkt der Shower, und hat auf
Francks Seite alles Wesentliche zerstört. Er konnte zwar mit Mutilate noch einmal
etwas Zeit kaufen, doch die Hörnchen haben ihn ein paar Züge später überrannt.

Im zweiten Spiel saß Franck dann auf 3 Sümpfen, während ich wieder Squirrel Nest
am laufen hatte. Er hat sich später noch etwas gewehrt, aber es kamen beide
Anarchisten (die jeweils Reckless Charge geholt haben) – das hat dann gereicht.

So einfach kann es dann gehen, 2:0 mit dem komischen Deck und in den Top 8!
Trotzdem kann ich niemand empfehlen GR mit so einer Manakurve zu draften (von
Kurve kann hier eigentlich keine Rede mehr sein). Die Matches wurden dann doch
eher durch die Spoiler gewonnen: Nest, Shower, Eruption.

Die Benafel Situation: Nach meinem Spiel hab ich beim Match Georg Sheljasov
gegen Chris Benafel zugeschaut. Georg war noch Amateur und stand ziemlich
gut, 2 Siege hätten ihm wohl für Top8 gereicht. Also war ich schon klar parteiisch,
als ich da zugeschaut hab. Das Spiel lief so vor sich hin, und die Zeit lief konsequent
weiter. Da ich mir nicht wirklich sicher war, ob beide Spieler (vor allem Georg) wussten, wie viel Zeit noch in der Runde war, hab ich dann einfach reingerufen ‚2 Minutes, 30 Seconds left in the Round'. Das ist zwar streng genommen nicht in Ordnung, aber angesichts der Situation (Pro gegen Amateur etc.) fand ich das OK.
Abgesehen davon waren da 3-4 Amis als Zuschauer, die wohl auch ziemlich reingequatscht haben (also wirklich reingequatscht, keine Zeitansagen..).

Nun das Witzige: Benafel hat sich riesig aufgeregt darüber. Er meinte direkt so was
wie: ‚you're not allowed to say that' ‚that's coaching' und ähnliches. Ich bin dann
weggegangen, bevor die dadurch noch Zeit verlieren. Georg hat das Spiel verloren.
Zum Glück aber nicht aus Zeitgründen, sondern durch schlechte Draws.
Trotzdem kam Benafel dann mit einem Mal nach der Runde zu mir an und hat mich
angemacht, was das doch für ne Frechheit gewesen wäre. ‚Coaching' ‚Cheating' – alles Mögliche in der Richtung hat er mir dann vorgeworfen. Irgendwann meinte ich dann nur noch, er solle doch einfach zum Headjudge gehen, und dem die Story erzählen, damit ich dann dafür irgendeine Bestrafung bekomme (hätte mich mal interessiert, was es dafür so gibt). Das wollte er aber dann auch nicht. Wird bestimmt lustig in Osaka (Schlägerei mit Marco und Dirk gegen Benafel, Szigeti und die ABU/Colony Würste?). Das mir ausgerechnet Benafel ‚Cheating' vorwirft, hat schon einen guten Unterhaltungswert.

Runde 14: Yuri Kolomeyko

Ich hatte mir die Standings nur kurz angeschaut, 34 Punkte hätten wohl nicht für
alle gereicht, während 35 in jedem Fall genug war für Top8. Jim Herold hatte vor
der Runde 31, musste daher gewinnen. Nun hatte ich mich mit Yuri gleich auf ID geeinigt, da ich ihn recht gut kenne (seit ich in Barcelona im Viertelfinale gegen ihn gewonnen hab). Die Ukrainer hatten eine 36-stündige Busfahrt von Kiew nach Heidelberg hinter sich, da hatte ich nix dagegen, ihm weitere 50 Minuten zu ersparen und den Platz in den T8 zu sichern. Blöderweise hätte ich wohl spielen sollen, denn am Ende ist Jim 9. geworden auf Tiebreaker. Aber so was merkt man häufig erst nachher, in dem Moment war ich auch selbst ganz froh, eine Runde weniger zu spielen.

Top 8 Draft:

Tja, das war dann ein weiteres gutes Beispiel, wie man es nicht machen sollte.
First Pick: Cephalid Looter, gab Springing Tiger weiter an Benafel. Ich wollte
mit dem Looter dann entweder Blau/Weiss oder (lieber, wegen Torment), Blau/Schwarz draften. über die nächsten Picks verteilt bekam ich aber einfach Signale in allen drei Farben: Blau, Schwarz und Weiss. Und sehr spät im Draft (als ich schon zu festgelegt war) wurde dann deutlich, dass Rot unterdrafted ist.

Nachher stellte sich heraus, dass wir zu viert (Kamiel, Joost, ich und Benafel) nebeneinander Blau gedrafted haben. Ganz grosse Aktion! Am anderen Ende hat
Thomas ein starkes Deck in Schwarz/Rot gedrafted, dagegen durfte ich dann im Viertelfinale ran.

So sah mein ‚Sealed Deck' aus:

6 Plains
6 Swamp
4 Island
1 Seafloor Debris
1 Tainted Isle
1 Thought Eater
1 Angelic Wall
1 Mystic Visionary
1 Hallowed Healer
1 Cephalid Looter
1 Faceless Butcher
1 Dirty Wererat
1 Mystic Zealot
1 Luminous Guardian
1 Balshan Collaborator
1 Soul Scourge
1 Scrivener
1 Cephalid Aristocrat
1 Zombie Assassin
1 Divert
1 Kirtar's Desire
1 Chainer's Edict
1 Shelter
1 Syncopate
1 Afflict
1 Floating Shield
1 Spirit Flare

Sideboard: 2 Pilgrim of Justice, Sphere of Grace

Viertelfinale: Thomas Preyer | Sideboard Coverage

Wer Lust hat, kann sich ja die Coverage noch mal durchlesen. Spiel 1 ging schnell
an Thomas, nach Mulligan bei mir und einem super Start auf seiner Seite.
Das 2. hätte ich fast gehabt, aber auch hier kam (wie schon im 1.) wieder der Shower of Coals und ein Flame Burst an der richtigen Stelle. Aber das Ergebnis
war schon gerechtfertigt, Thomas Deck war wirklich sehr gut. Trotzdem hat er nach unserem Match 0-2 gegen Kamiel verloren. Aber der war ja auch auf Mission Chris
Benafel im Finale zu schlagen. Ging also in Ordnung.

Vor dem Draft hab ich natürlich gehofft ein gutes Deck zu draften und dann damit
den GP zu gewinnen – wenn Jim das schon nicht tut! Aber der Draft lief halt ungünstig, ohne das ich da viel hätte machen können. Daher war ich nicht allzu enttäuscht über die Niederlage direkt im Viertelfinale. Nach einer ganzen Reihe GPs
ohne echte Erfolge (Team GP Columbus, Wien, Biarritz in den letzten Monaten), lief es zuletzt mal wieder: Lissabon Finale, hier Top8 – da kann ich mich nicht beklagen. Aber das gewinnen von Events bleibt doch irgendwie immer anderen vorbehalten.

Wir sind dann zusammen mit Pete Norris, Ben Ronaldson und Gary Wise losgezogen und wollten wieder in den Tapas Keller, der hatte aber wegen ‚Betriebsferien' geschlossen, so sind wir dann in einem Irish Pub gelandet.
Und als wir dann gemütlich beim Bier noch ein paar Matches mit den Block Decks spielen wollten, schneiten natürlich gleich die ersten Magic-Spieler rein. Erst die
Holländer um Jelger und Tom – alle Decks wieder weg, abwarten usw. Dann wieder
ausgepackt und weitergespielt. Da kam Raphy Levy rein. Alles wieder weg.
Das ging ne ganze Weile so hin und her, schließlich haben wir es dann einfach gelassen. War ja eh schon spät.

Kleine Anekdote zum Schluss: die Amis haben in der letzten Nacht im Hotel mal wieder ihre Reife bewiesen und das Inventar eines Raumes vernichtet, zusätzlich
noch schön Lärm die ganze Nacht durch, so Schulklassenfahrt-mäßig also.
Die Hotelleitung hat dann anschließend Dirk angerufen, da er das Hotel für alle organisiert hatte. Das wird dann wohl noch ein Nachspiel haben für Kibler und die anderen. In New Orleans gab es ja schon mal so was – da hatten Brock Parker, Peter Szigeti und Kumpels auch mal ganz wild auf dicke Hose gemacht: das Hotelschild demontiert, lustige Aufzugspielchen und andere Sachen. Das Hotel fand
das damals nicht so witzig, und hat WotC kontaktiert, die dann wiederum mal bei
Peter nachgefragt haben – daraufhin war er dann in San Diego ziemlich kleinlaut
was Randale angeht.

Am Wochenende geht's nach Antwerpen und eine Woche später ab nach Osaka,
mal schauen, ob mir da was berichtenswertes passiert.

Tschö,

Patrick

Kritik, Anmerkungen, Fragen an: patrick@planetmtg.de

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