Standard U/W Tron auf der ReuMaCon LXI Erzählungen aus Reutlingen von Manuel "Hossa" Mayer |
01.02.2007 |
Hallo liebe Leser,
erinnert ihr euch noch an Uwe Stroinski? Diesen Uwe? Oder den hier?
Um euer Gedächtnis kurz aufzufrischen (und den Artikel etwas in die Länge zu ziehen ), fasse ich nochmals kurz zusammen: Die Reutlinger Magic Convention, die letzes Wochenende in die 61ste Auflage ging, ist von den Herren Martin Wieke und Mark Nübling als Treffpunkt für Spieler in der etwas unterrepräsentierten Region Reutlingen/Tübingen/Göppingen ins Leben gerufen worden. Zu Beginn des monatlichen Turniers wurde nur Legacy gespielt, später kamen dann Standard und Booster Draft hinzu. Und irgendwann, an einem sonnigen Oktobertag entschied sich dann der oben genannte Ex-Beste-Spieler-Der-WeltTM, zuerst unregelmäßig, dann monatlich auch von dem großen Nimbus dieses Turniers zu berichten.
Eigentlich schade, dass unser monatliches Wimbledon nicht mehr durch diese wirklich unterhaltsamen Artikel gefeatured wird. Aber wenn das Volk kein Brot hat, soll es Kuchen essen, deswegen mache ich mich nun auf, in diese (gigantischen) Fußstapfen zu treten.
(Wow, das war zu pathetisch… ich versuchs noch mal, bevor James Cameron die Filmrechte kaufen will
Hallo liebe Magic-Studenten,
ich begrüße euch zu einer neuen Folge der MagicUniversity…
(Nein, das ist leider schon vergeben…)
Hallo!
Ich hoffe, dass ich nicht zu viele Leser vergrault habe, aber um nicht noch länger rumzulabern gleich mal angeschnallt, die Sturzhelme auf und die Suspensorien gerade gerückt: Let's do this!
Magic! Besser gesagt: Standard! Wurde gespielt, ReuMaCon und so. Da mein getreues Vore-Deck mit Time Spiral irgendwie sein Mojo verloren hat, hab ich mich kurzerhand dazu entschlossen, eines meiner Lieblingsdecks zu spielen, das blau-weiße Tron.
Ok, ich gebe ja zu, das Rad habe ich nicht neu erfunden, und die allerbeste Liste vom Japaner-Tron ist das wohl auch nicht, aber Ohmygod macht das Teil Spaß! Ob ich allerdings noch mal ein Deck spielen würde, in dem 47% der Manakarten nur farbloses Mana erzeugen, muss ich mir noch mal überlegen. Sei's drum.
Das wirklich schöne an dem Deck ist ja die Teachings-Toolbox, die von der Gewinnoption bis zum Anti-Demonfire wirklich alles holt. Spätestens nach dem Sideboarden wird's dann zum Demonic Tutor mit Flashback. Wie man am Maindeck sieht, hab ich mit etwas weniger Aggro gerechnet, und daher sind etwas mehr Drawspells im Deck. Wie immer eine ziemlich behämmerte Metagame-Einschätzung meinerseits, aber jetzt endlich mal medias in res:
Runde 1: Richard Hitzl mit B/R Husk/Token.dec
Das Deck war eine wirklich komische Konstruktion, mit Thoughtpicker Witch, Mogg War Marshal und Loxodon Warhammer, of all things! Spiel eins beginnt er mit Runde zwei War Marshal, Runde drei Echo. Angesichts der sich mir bietenden Zeit mach ich ein paar Drawspells, hier und da ein Remand und leg dann Runde 6 oder 7 den Triskelavus, der gegen 4 oder 5 Karten von ihm tauscht. Unter anderem kann ich ihm ein Last Gasp Comandeeren, was ihm dann das Genick bricht.
Beim Boarden meint er dann, dass er gar nicht weiß, was alles raus soll, da wohl ziemlich viele Karten (Rukh Egg!) ziemlich schlecht gegen mich sind.
Im Zweiten bekomm ich dann zwar einen Blood Moon ab, habe aber einen ziemlich signetlastigen Draw. Er legt schnell noch den zweiten und den dritten Blood Moon nach, und macht noch mit Stone Rain ein Land kaputt, aber er legt einfach überhaupt keinen Druck auf den Tisch. Seine Thoughtpicker Witch aus dem ersten Zug schafft es tatsächlich, mich auf 14 zu bringen, bevor er die zweite Kreatur nachlegt. Teferi und Triskelavus, beide gesucht und gefunden durch Mystical Teachings, machen ihn dann endgültig platt.
Runde 2: Julian Sailer mit Gruul
Er spielt eine Version, die weniger Wert auf viel Early-Game-Agression legt, sondern mit Rumbling Slum, Stonewood Invocation und Call of the Herd powerd by Llanowar Elf eher die Wakefield-Route geht.
Im Ersten hat er einen Kird Ape, allerdings ohne Forest, ein Seal of Fire und einen Rift Bolt für mich, kann mich aber nicht genug unter Druck setzen. Sein Rumbling Slum bekommt ein Remand und danach ein Leak ab, für den Call hab ich Fetters, und die Solifuge wird gewrathed. Als ich dann Tidings #2 caste, ist das Spiel vorbei. Sein nicht gezogenes Demonfire wäre ohnehin ins Comandeer gelaufen.
Er darf Spiel 2 beginnen und meint nur „Wenn ich dich mit dem Draw nicht schlage, dann weiß ich auch nicht!“ Er beginnt mit Llanowar Elf, Blood Moon, Kird Ape plus Bolt auf mich, Seal plus Burning-Tree Shaman, Solifuge und suspended Greater Gargadon! Ich hab dagegen zweite Runde Signet, dritte Research, vierte Faith's Fetters auf Shaman, danach Wrath, danach Teferi fürs Gargadon und er verlässt kopfschüttelnd den Tisch…
Runde 3: Vadislav Petrenko mit Boros Deck Might Occasionally Come Out Victorious
Kann ja nicht immer klappen. Ich bleibe im ersten Spiel nach Mulligan auf Turn 2 Signet und Turn 3 Research trotzdem auf zwei Ländern hocken und komm natürlich nicht mehr hinterher. Als ich dann die Kreaturen in den Griff bekommen hatte, verbrennt er mich mit einem ziemlich gemeinen Gesichtsausdruck.
Das Zweite läuft wie das erste Spiel, nur das er mir noch mit Cryoclasm dazwischenfunken kann. Zwischenzeitlich versuche ich die Federn auf einen Knight zu legen, was er mit Helix auf seinen eigenen Mann beantwortet. Ich lasse resolven, Knight wird regeneriert, 4 Leben für mich. Etwas peinlich ist ihm die Sache dann schon, aber spätestens nach dem zweiten Char und der dritten Helix muss ich zugeben, dass ich wohl so oder so keine Chance hatte.
Runde 4: Manuel Schäckeler mit U/W Control
Es wird Nachmittag, und ich bekomme Hunger. Der beste Zeitpunkt für ein Control-Mirror. Zumindest ERZÄHLT sind die Spiele schnell… Ich kann zwar Manavorteil erlangen, aber muss im Endspiel eine Mesa resolven lassen, die ich nur unter größten Kraftanstrengungen mit Fetters, Wrath und Triskelavus unter Kontrolle bekomme. Dass ich danach auf zwei Leben bin, kommt der Factory auf seiner Seite wohl gelegen.
Aber die größte Sauerei kommt noch. Im zweiten Spiel bleibe ich auf vier Mana stehen und will mich end of turn mit einer Careful Consideratrion aus der Sache rauskaufen. Er tappt ganz gemächlich vier Mana für… Plagiarize…
Plagiarize!
Wow. Er zieht 4, ich discarde 3, und komme (oh Wunder, oh Wunder) natürlich auf keinen grünen Zweig mehr. Glückwunsch zum Ersten, Manuel!
Hier sind die Top 3 Decklisten der ReuMaCon LXI:
Platz 1: Manuel Schäckeler mit U/W Control
Platz 2: Dennis Kübler mit U/G Scryb'n'Graft
Platz 3: Dirk Schröter mit White Weenie
Und jetzt, als kleiner Bonus noch die ‘interessanteste' Deckliste des Tages:
Ein G/W/B Landdestruction-Toolbox-Fattie-Control, dessen einziges Creature-Removal aus dem schwarz gekickerten Rolling Spoil besteht. Das muss man sich mal vorstellen!
Diese Deckliste ist so schön, ich könnte fast weinen….
Naja, wollen wir's mal nicht übertreiben. Ich hoffe ihr hattet etwas Spaß beim Lesen, Verbesserungsvorschläge für eventuelle weitere Teile der Serie könnt ihr in den Kommentaren äußern!
Manuel Mayer
mmayer01 at web dot de
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