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Auch wenn die PTQ Saison für Valencia noch ein wenig auf sich warten lässt und momentan T2, NQ bedingt, das Format of choice ist, so ist die nächste wichtige Saison doch Block Constructed. [Nach dieser Einleitung braucht ihr hoffentlich nichtmals drei Versuche, um zu erraten, dass Hannus Artikel bereits den ein oder anderen Tag auf seine Veröffentlichung wartet, oder? – TobiH]
Endlich ist der Time Spiral-Block komplett und es kann getestet werden, ohne dass sich das Format (zumindest vom Kartenpool her) ändern wird.
Heute möchte ich einen kleinen Einblick geben wie die prominentesten Decks der Saison aussehen könnten.
Anfangen möchte ich mit dem Deck, welches das letzte große Tunier des Formates, in Händen von Tomoharu Saito, gewonnen hat:
Mono Rot Aggro
Gerade in diesem Archetype fällt es mir schwer, eine finale Liste auszuarbeiten, strotzt gerade dieses Deck doch vor Variationsmöglichkeiten, auch achon ohne die zahlreichen Neuerungen aus Future Sight.
So kommen dem Deck Magus of the Moon, Gathan Raiders, Ghostfire und Keldon Megaliths, sowie Molten Disaster zur Hilfe (wie TobiH bereits an derer Stelle erwähnte).
Als erstes die schnellste und aggressivste Liste:
Auffälligkeiten dieses Deck sind der niedrige Landcount (komplett ohne Storage Lands!) und der hohe Creaturecount.
Das Fiery Temper wird über das Ghostfire gespielt, da man gerne die Raiders flippt und das Temper discardet. Man will möglichst schnell Hellbent erreichen, um fette Raider zu haben, den Magus immer treffen lassen und auch die Megaliths aktivieren, wenn man nichts besseres zu tun hat.
Desweiteren sind weder Greater Gargadon mit seinem Liebling, dem Mogg War Marshal, noch Disintegrate/Molten Disaster im Deck enthalten, alles auf Kosten des aggressiven Plans, der keine Storagelands zulässt.
Der Magus ist hier sogar Main, um den ein oder anderen Spieler der auf eine wackelige Manabase setzt, davon zu überzeugen, dass eben jenes doch kein so guter Plan ist, wenn der Blood Moon auf Beinen im Format unterwegs ist.
Die zweite Liste ist die controllastigere:
Die Clique aus Gargadon/Warshal und Slagheap/Disintegrate finden sich in dieser Version wieder zusammen, ebenso wird die Burnauswahl um Dead // Gone und Ghostfire erweitert, ein guter Zug gegen Soltari Priest und Co.
Viel gibt es zu der Liste nicht zu sagen, ist sie doch quasi Saito's Liste mit minimalen Änderungen, nur dass sich der Magus hier nur im Board finden lässt, da man seine Storagelands doch lieber für lethal Disintegrates verwendet als zu einfachen Mountains zu degradieren.
Die dritte Variante ist zwar nicht monochromatisch, aber "richtige" RG-Decks sind in diesem Format eben Mana Ramp und nicht Gruul.
Hier sehen wir schon was ganz anderes als in den Decks davor.
Als erstes betrachten wir die Synergie zwischen dem dicken Goblin und Timbermare und Warshal. Nichts berauschendes, aber doch schon eine nützliche Maßnahme, die Manaausgaben im Upkeep zu begrenzen.
Als zweites wäre da der bekannte grüne Part aus Stormbind und Timbermare, der hier um den Tarmogoyf ergänzt wird, der ganze Arbeit leistet.
Der Großteil der Decks spielt die Expanse, so wie wir, was den Tarmogoyf automatisch zu einer 1/2 macht....also zu nichts tollem. Sehen wir uns aber an, dass wir Burn, welcher Sorcery und Instant (und unsere Gegner spielen manchmal auch welche, welch Überraschung) ist, wäre er schonmal 2/3 und 3/4 respektive.
Creatures in den Grave bekommen, geht in diesem Deck auch recht gut. Entweder die vom Gegner umschießen, oder unsere im Combat oder fürs Greater Good... ich meine Gargadon sterben lassen.
To cut a long story short, der Tarmogoyf ist der MVP und ein weiterer Grund evtl. wieder Pizza Stompy zu spielen.
Einzig zu bedauern, ist, dass das Fiery Temper dem Ghostfire weichen musste, um gegen die weißen Würste besser bestehen zu können und die Manabase etwas zu entlasten, was das Stormbind traurig macht, kann es so doch nicht mehr Madness abusen.
Teachings
Das beliebteste und wahrscheinlich beste Decks des alten Formats, muss sich nun um seine Farbpalette Gedanken machen, werden doch des Kaisers neue Kleider wohl nun vom Magus of the Moon schnell mal blurot gefärbt.
Folglich ist die Frage: Bleibt das Weiß für Pull, Isolation und Moat im Deck oder weicht es Rot, welches ja mit dem Magus of the Moon "synergiert" oder wird es doch straight edge UB?
Ein Blick auf den Future Sight-Spoiler löst einige Rätsel, doch wirft auch direkt wieder neue Fragen auf.
Schauen wir uns die Tolaria West an.
Sie tutort uns für nur 3 Mana situative Länder, darunter Academy Ruins, Urzas Factory, Vesuva und Urborg, aber auch etwaige Storagelands oder Duals.
Hilft nun also die West einen Splash leichter zu machen oder schreit sie nach der straighten UB Version mit allen Gimmicks wie Factoryruingraves? Ich persönlich habe mich für UB entschieden.
Als nächste Karte wäre da der Slaughter Pact. Teachbar ist immer ein gutes Zeichen um in ein Deck welches den Namen Teachings trägt einigermaßen zu passen. Der Pact beherrscht den Trick, mit nur 4 Mana frei ein Removal zu tutoren und gleich zu spielen, einziger Nachteil ist, dass man im Upkeep dann zur Kasse gebeten wird. Ein weiterer Pluspunkt ist auch die Tutorbarkeit durch die Tolaria West. Die Restriktion "nonblack" wird wahrscheinlich nicht so oft ins Gewicht fallen, einzig der starke Korlash verlangt eine mächtigere Karte, um gehandlet zu werden.
Wenn wir gerade bei Korlash sind... Urborg spielen wir sowieso, folgich wäre der Korlash immer eine dicke Sau. Turn vier auf den Tisch gelegt (eben am besten mit Urborg, im Notfall dem gegnerischem) ist er schon eine Ansage, sicherer aber ist er Turn sechs mit Regenerationsbackup.
Teachbar ist er auch wenn wir einen Teferi liegen haben, und dann ist er eine starke Winoption, die das Spiel sofort beenden kann.
Folglich sollte seine Anzahl an Einladungen ins Decks zwischen eins und drei pendeln.
Eine weitere Karte mit viel Potenzial ist das Delay. Wenn der Teferi liegt oder das Spiel betritt, bevor der letzte Counter removet wird, haben wir praktisch einen Hardcounter für 1U. Da andere Decks das aber besser können, sollten keine bis ein Delay (da tutorbar) ins Main wandern.
Um auf den Punkt zu kommen hier meine aktuelle Liste:
Mono Blue Control
Gleich zu Anfang, dieses Deck wird nicht monochromatisch, sondern einen kleinen Splash Weiß beinhaltet. Argumentation kommt gleich.
Den größten Vorteil, den MUC besaß, war, dass es gegen Teachings ziemlich sicher gewann, das Manko hingegen, dass es gegen Aggrodecks recht schlecht aussieht. Eine Karte die ich bereits für Straßburg im MonoU getestet habe, ist Teferi's Moat. Hat sie doch auch im Teachings gute Dienste geleistet, war sie mir immer den minimalen Splash wert, der jetzt sogar durch die Tolaria West noch einfacher wurde. Allerdings geht dadurch auch der Vorteil der vorherigen Version gegen Magus of the Moon ein wenig ein.
Zur Tolaria West habe ich oben bereits ausgiebig geschrieben, nur das hier eben Deserts, Factories, Plains und Calciform Pools gesucht werden.
Die Calciform Pools erlauben auch den Landcount minimal nach unten zu korrigieren, um Platz für die Wests zu machen (die effektiv ja kein Land sind)
Delay erfüllt in diesem Deck im Gros der Fälle die Aufgabe eines Hardcounters. Dies erlaubt uns auch, bereits zweite Runde zu countern und dann in der dritten zu tutoren statt Cancel zu spielen.
Da man nun Weiß spielt, hat man auch die einmalige Chance nach dem Boarden Disenchant als Solution gegen Stormbind zu spielen und zusätzlich zum Moat auch Aven Riftwatcher gegen die Aggrodecks auspacken.
Abschließend die Liste:
Mana Ramp
Ich denke Mana Ramp ist eine passende Bezeichnung für die controlartigen RG Decks, die ebenfalls sehr populär im alten Format waren.
Die Mischung aus schnellem Mana und fetten Kreaturen, gewürzt mit frühen Defensivmaßnahmen und Reach in Form von Disintegrate, ist ein Erfolgsrezept das nicht von der Hand zu weisen ist.
Durch Future Sight bekommt das Deck einen sehr mächtigen Disintegrate-Ersatz: Molten Disaster.
Gegen die blauen Controldecks überbringt der Kicker eben jenen Kick in die Nüsse des Gegners (Pardon.), der nichts gegen Split Second tun kann und gegen die Aggrodecks kann es das Board, wenn auch auf Kosten einiger eigener Lifepoints, sweepen.
Alles in allem also eine starke Waffe die fortan das Disintegrate wohl aus dem Deck vertreiben wird.
Je nach Version des Decks ist auch über Baru, Fist of Krosa nachzudenken.
Seine Grandeur-Fähigkeit ist vergleichsweise mächtig und es kommen manchmal auch gerne mehrere Forests in einem Turn ins Spiel, worüber Baru und seine Dickhäuter sich schon sehr freuen.
Ein Manko ist, dass er ohne Forests eben einfach nur Vanilla ist und somit eben situationsabhängig.
Grove of the Burnwillows ist eine gern gesehene Komplettierung der Manabasis, vor allem mit etwaigen Splashes. Der Nachteil ist meistens kein solcher, da die Lifetotals des Gegners meist recht hoch sein dürfen, da man langsam die Kontrolle des Spiels übernimmt und dann eh Zeit zum gewinnen hat.
White Weenie
Das frühere beste Deck des Format ist einen langen Weg gegangen. Am Anfang wurde es belächelt, dann gehypt, dann gehatet und nun ist es ein Underdog.
Die größten Änderungen im Deck kommen nicht durch Future Sight, wo einzig die Blade of the Sixtht Pride aufwartet, sondern durch Adaption ans Metagame. Ich bin mir immer noch unsicher, was nun tatsächlich die beste Liste ist, also gebe ich euch meine momentane Testliste:
Abschließend ist zu sagen, dass es natürlich noch andere Decks wie UGx Shifter oder RGu Control gibt, dort aber die Änderungen auch nicht sehr groß sind, und diesen Decks räume ich nicht eine so hohe Popularität ein wie denen, die ich oben beschrieben habe.
Ebenso gibt es noch eine Menge interessante Karten in der neuesten Edition, allerdings suchen diese immer noch verzweifelnd nach einem Zuhause in einem der Topdecks oder warten auf die Innovation, ein Deck um sie herum aufzubauen.
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Welt des Time Spiral-Blocks in seiner ganzen Vielfalt verschaffen, viel Spaß beim Tunen und Testen!
Hannu Sparwald
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